ich glaube ich habe sehr genaug beschrieben was an der Craig Ära übergreifend gleich ist. Natürlich gibt es keine gelungene, durchgehende Story (war ja auch klar nie geplant), und auch sollten die Filme nicht alle gleich aussehen. Es geht um die Motive und die grundlegende Ausrichtung zB in Abgrenzung zum Mooreschen Klamauk-Bond.
Vodka, was ich meinte mit "nicht mehr gefallen": Die Bondserie gefiel dir ja offensichtlich früher aber die jüngere Entwicklung nicht mehr. Das tut mir leid. Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass du es krampfhaft so aussehen lassen willst, dass das alles ein großes Desaster ist während aber doch der Erfolg der Filme den Produzenten irgendwie Recht gibt. Nicht nur das. CR, SF und NTTD gehören allesamt zu den am besten bewerteten Filmen der Reihe.
Allerdings ist das jetzt auch weit vom eigentlichen Thema weg.
Mein Punkt war nur, dass jetzt eine neue Ära beginnt, und die Produzenten sehr wohl überlegen müssen, in welche Richtung es gehen soll. Wie alt soll Bond sein. Wo steht er in seiner Laufbahn. In welcher Welt findet er statt. Wollen wir einzelnen Filme die für sich stehen oder sogar mehr einen durchgängigen Handlungsbogen. Soll es lustiger werden oder gar düsrterer...
Re: Daniel Craigs Nachfolger
4592Hille, sicher ist das keine Raktenwissenschaft, aber EON arbeitet halt sehr langsam.
Ich möchte aber auch mal für Verständnis werben:
- Der Wechsel zu einem anderen Darsteller nach Connery mit einer deutlich anders ausgelegten Story (Lazenby, OHMSS) ging schon mal relativ schief (ja ja, heute lieben viele Fans den Film....)
- Moore hat dann sein eigenes Ding gemacht, und er war ja auch so bekannt und beliebt, dass das gut beim Publikum funktioniert hat. Dennoch ist die Richtung erkennbar eine andere gewesen
- Die neue Auslegung nach Moore mit Dalton ist wiederum nicht gut angekommen. Hier war (aus ganz verschiedenen Gründen), Bond kurz vorm Untergang
- Dann kam wieder Brosnan, der Stil wurde an ihn angepasst, und er war ja ähnlich etabliert und beliebt und alle wollten ihn eh als Bond
Dass man da jetzt bei einem neuen Darstellerwechsel, vom extrem beliebten Craig hinzu womöglich einem relativ unbekannten Darsteller, sich ein paar Gedanken machen will, ist verständlich.
Ich möchte aber auch mal für Verständnis werben:
- Der Wechsel zu einem anderen Darsteller nach Connery mit einer deutlich anders ausgelegten Story (Lazenby, OHMSS) ging schon mal relativ schief (ja ja, heute lieben viele Fans den Film....)
- Moore hat dann sein eigenes Ding gemacht, und er war ja auch so bekannt und beliebt, dass das gut beim Publikum funktioniert hat. Dennoch ist die Richtung erkennbar eine andere gewesen
- Die neue Auslegung nach Moore mit Dalton ist wiederum nicht gut angekommen. Hier war (aus ganz verschiedenen Gründen), Bond kurz vorm Untergang
- Dann kam wieder Brosnan, der Stil wurde an ihn angepasst, und er war ja ähnlich etabliert und beliebt und alle wollten ihn eh als Bond
Dass man da jetzt bei einem neuen Darstellerwechsel, vom extrem beliebten Craig hinzu womöglich einem relativ unbekannten Darsteller, sich ein paar Gedanken machen will, ist verständlich.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4593Das alles sind Fehlentwicklungen und schlechte Entscheidungen, die ich ganz allein der schrecklichen Gurke SP ankreide, und ich lasse jedenfalls für mich nicht zu, dass SP irgendeinen negativen Einfluss auf die drei herausragenden Vorgänger hat oder gar die Reihe als solche runterreißt. QOS baute auf CR auf, SF war eigentlich ein komplett eigenständiger Film, bevor SP da irgendwelche Zusammenhänge halluzinierte, und NTTD musste das alles dann ausbaden. Das reicht mir nicht, um die Ära Craig pauschal zu verdammen. Die ersten drei Craigs waren einfach wirklich gute Bond-Filme, die nicht dadurch schlechter werden, dass ein Nachfolger Jahre später über diese Filme alberne Behauptungen aufstellt. Die Gesamt-"Ausrichtung" spielt für mich eigentlich eine untergeordnete Rolle.vodkamartini hat geschrieben: 21. Februar 2023 23:36 5. Es ging bei dem ganzen Post um etwas völlig anderes, Revoked hat es übrigens kapiert. Aber ich erkläre es dir gerne noch einmal, bin es ja berufsbedingt gewohnt, dass es nicht bei allen gleich Klick macht. So gesehen, alles gut.
Also, hier geht es um die - Achtung, jetzt halte ich etwas für missglückt! - serielle Ausrichtung der Craig-Filme. Hier ist überhaupt kein roter Faden erkennbar, nicht mal ein Bindfädchen. Die ganze Pentalogie (das sind 5 Filme) ist grob zusammen gezimmert im, man muss es leider sagen, dilettantischen Versuch einer Marvelisierung. Nur die hatten das von Anfang an vor und einen entsprechenden Masterplan. Der ging voll auf. Auch das sagt übrigens gar nichts über die Qualität der Einzelfilme aus, das ist ein ganz anderes Thema.
Wieder zu Bond. Gerade bei einer Figur, die man erkennbar psychologisch ausgefeilter und charakterlich tiefer anlegen wollte, ist das ganze Unterfangen ein schlechter Witz. Ganz zu schweigen von dem dämlichen Quatsch den Blofeld absondert: "Das war immer ich, der Verursacher all deiner Schmerzen", oder was er da brabbelt. Das ist Comedy, aber leider keine Gute.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."
Re: Daniel Craigs Nachfolger
4594Ich hoffe, man wird sich entgegen des gegenwärtigen Trends, welcher sich aber (zum Glück) langsam abzunutzen scheint, wieder auf eigenständige Bondabenteuer setzen, die höchstens durch wiederkehrende Figuren (M, Moneypenny, Q, Felix Leiter etc.) lose miteinander verbunden sind. Alles andere wäre bei EONs Vorgehensweise völliger und vor allem unnützer Quatsch, wie wir an der behaupteten Serialität innerhalb der Craig-Ära nun zu genüge sehen durften. Schluss damit! Hingegen würde ich mich dann tatsächlich wieder über etwas mehr Beständigkeit hinter der Kamera wünschen, angefangen bei der Wahl des Komponisten. Am besten man engagiert gleich David Arnold, der hat Zeit, Bock und Talent.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4595Nur darf dabei nicht vergessen werden, dass z. B. die Ausrichtung der Moore-Filme nicht jahrelang im Voraus so geplant wurde, sondern sich während der Phase so entwickelt hat. Noch nie in der Geschichte der Bondfilme hat man sich darüber Gedanken gemacht, wie es die nächsten Jahre weitergehen sollte. Das entwickelte sich parallel dazu, wurde aber nicht schon jahrelang vorher so geplant. Eine ganz grobe Richtung vielleicht, aber nicht in dem Maße, wie es hier manche meinen.danielcc hat geschrieben: 22. Februar 2023 10:41 - Moore hat dann sein eigenes Ding gemacht, und er war ja auch so bekannt und beliebt, dass das gut beim Publikum funktioniert hat. Dennoch ist die Richtung erkennbar eine andere gewesen
Dass man da jetzt bei einem neuen Darstellerwechsel, vom extrem beliebten Craig hinzu womöglich einem relativ unbekannten Darsteller, sich ein paar Gedanken machen will, ist verständlich.
Beispiel MR: Der Film ist kein Produkt jahrelanger Planung, sondern hing sich spontan an den StarWars-Hype an. Und während der Produktion von MR hatte bestimmt noch niemand der Beteiligten im Hinterkopf, dass der Nachfolger bodenständiger und geerdeter werden soll. Dass mehrere aufeinanderfolgende Filme der Reihe stets das Produkt vorher jahrelanger akribisch ausgearbeiteter Planung sein soll, halte ich persönlich für weit hergeholt. Die Moore-Filme entwickelten während Moores Amtszeit in die Richtung in die sie gingen, das war bestimmt nicht schon Jahre zuvor bzw. zu Moores Amtsantritt so geplant.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4596Danke, 1170, genau das meine ich: Die Bond-Reihe reagiert immer auf das jetzige Geschehen, auf einen Trend, auf eine Entwicklung der eigenen Reihe etc. Einen langfristigen Plan hat es nie wirklich gegeben, auch bei Craig nicht. Selbst da hat man nur von Film zu Film gedacht und hat Craigs Rolleninterpretation von Bond schnell angepasst, als andere Gangarten in Mode waren. In CR hat man sich merklich an den Jason-Bourne-Filmen orientiert, noch stärker sicher in QOS, aber davon ist in SF schon gar nichts mehr zu sehen, weder im Stil noch in der Auslegung der Bond-Figur durch Craig.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4597ich behaupte, dass man schon mit der Auswahl eines Darsteller, eine Richtung festlegt. Wer damals Moore ausgesucht hat wusste, dass es nicht so weitergeht wie in Connerys ersten Filmen (nur, dass Connerys letzter eigentlich schon leider ein Moore Bond war).
Bei Craig hat man dann ganz ohne jeden Zweifel bewusst eine Richtung festgelegt, ja auch damit, dass man Bond am Anfang seiner Karriere gezeigt hat, und von da an sehr deutlich (und bei allen Fehlern und Schwächen) eine Charakterentwicklung über alle Filme gezeigt hat.
Verbindende Elemente sind immer, dass Bond in Frage gestellt wird, dass er seine Nützlichkeit beweisen muss,...
Bei Craig hat man dann ganz ohne jeden Zweifel bewusst eine Richtung festgelegt, ja auch damit, dass man Bond am Anfang seiner Karriere gezeigt hat, und von da an sehr deutlich (und bei allen Fehlern und Schwächen) eine Charakterentwicklung über alle Filme gezeigt hat.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4598Was aber fairerweise auch in der Brosnan-Ära schon immer wieder Thema war.danielcc hat geschrieben: 23. Februar 2023 11:54 Verbindende Elemente sind immer, dass Bond in Frage gestellt wird, dass er seine Nützlichkeit beweisen muss

Ja, mit der Auswahl des Darstellers legt man grob eine Typänderung fest, aber in der Regel wird diese erst in späteren Filmen konkret, weil man nach einem Erstling natürlich schaut: "Was hat funktioniert? Was hat nicht funktioniert?" – und sich dann eben anpasst. Ich glaube aber nach wie vor, der beste Weg, jetzt weiterzumachen, wäre, ein neues Autorenteam zu suchen, das eine originelle Idee für Bond hat, sie diese umsetzen zu lassen und schließlich den Darsteller zu suchen, der zu diesem Skript passt. Was man dann im Film danach macht, sollte erstmal keine Rolle spielen.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4599Zusammenhängende Motive geschweige denn eine Charakterentwicklung kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen. Der Sprung vom zornigen Jungagenten in CR/QoS zum rostigen Auslaufmodell in SF wurde schon sehr oft im Forum erwähnt und ist ein ähnlicher Stilbruch wie die ebenfalls schon zigfach besprochenen Handlungswelten - ein Stilbruch jedenfalls, wenn man nach einer zusammenhängenden Filmreihe sucht. Dass man Craig in SF und besonders in SP mit ein paar Moorigen Sprüchen und Gags ausstaffiert hat ist auch vielmehr Fanservice als Charakterentwicklung.
Dass man bei der Wahl irgendeines Bonddarstellers weit über den ersten Film hinausgeschaut hat, glaube ich nicht. Bei Craig waren Darstellerwahl und Konzept des ersten Films etwas neuartiger und auch enger miteinander verflochten, aber mit Betonung eben auf den ersten Film. Bei Moore und Dalton wurde ihre "definitive" Bondlinie auch erst beim zweiten bzw. dritten Film erst so richtig gefunden.
Man sollte wirklich meinen, dass das nicht so schwer ist. Und man sollte sich auch nicht darauf versteifen, über Jahre hinweg irgendwie ein besonders cleveres Rezept für den ultimativen neuen Bond-Reboot mit Masterplan für die nächsten 15 Jahren zu entwickeln. Es wäre erfrischender, etwas spontaner und von mir aus auch gerne mit etwas weniger bekannten Leuten vor und hinter der Kamera einfach einen guten Bondfilm auf die Beine stellen zu wollen.
Dass man bei der Wahl irgendeines Bonddarstellers weit über den ersten Film hinausgeschaut hat, glaube ich nicht. Bei Craig waren Darstellerwahl und Konzept des ersten Films etwas neuartiger und auch enger miteinander verflochten, aber mit Betonung eben auf den ersten Film. Bei Moore und Dalton wurde ihre "definitive" Bondlinie auch erst beim zweiten bzw. dritten Film erst so richtig gefunden.
Man sollte wirklich meinen, dass das nicht so schwer ist. Und man sollte sich auch nicht darauf versteifen, über Jahre hinweg irgendwie ein besonders cleveres Rezept für den ultimativen neuen Bond-Reboot mit Masterplan für die nächsten 15 Jahren zu entwickeln. Es wäre erfrischender, etwas spontaner und von mir aus auch gerne mit etwas weniger bekannten Leuten vor und hinter der Kamera einfach einen guten Bondfilm auf die Beine stellen zu wollen.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4600ich glaube einfach, EON will sich einerseits nicht "überarbeiten" bzw. stressen lassen, anderseits haben sie schon größere Sorgen etwas falsch zu machen dieses mal.
Am Ende ist es müßig über die Qualität der Craig Ära zu diskutieren. Ob gewollt oder nicht, geplant oder nicht, voller Fehler oder nicht. Die Filme waren sehr erfolgreich, Craig sehr beliebt, und er war Bond länger als jeder vor ihm. Egal wie, es wird ein größerer Bruch.
Selbst wenn man jetzt auf Autoren zugeht, und diese bitten würde ein Script abzuliefern: Die Autoren würden nach Guidance fragen was die Richtung angeht.
Am Ende ist es müßig über die Qualität der Craig Ära zu diskutieren. Ob gewollt oder nicht, geplant oder nicht, voller Fehler oder nicht. Die Filme waren sehr erfolgreich, Craig sehr beliebt, und er war Bond länger als jeder vor ihm. Egal wie, es wird ein größerer Bruch.
Selbst wenn man jetzt auf Autoren zugeht, und diese bitten würde ein Script abzuliefern: Die Autoren würden nach Guidance fragen was die Richtung angeht.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4601Simple: schreibt ein Bond Skript für EINEN Film und berücksichtigt dabei die Element der aktuell erfolgreichen Trendsetter des Genres (M:I, Top Gun, was weiß ich).danielcc hat geschrieben: 23. Februar 2023 12:48 ….
Selbst wenn man jetzt auf Autoren zugeht, und diese bitten würde ein Script abzuliefern: Die Autoren würden nach Guidance fragen was die Richtung angeht.
Versucht nicht künstlich eine über Filme fortlaufende Handlung zu implementieren, da wir noch nicht wissen, wo wir mit Bond 27 hinwollen.
Ihr habt 3 Monate Zeit.
TOFANA IOAM
Re: Daniel Craigs Nachfolger
4602na dann ist ja alles klar:
Top Gun: Ein Film der zu 99% ein Remake eines kultigen Films von vor 30 Jahren ist.
MI: nicht so ergolgreich wie Bond aber ansonsten exakt das, was Bond in den 90er gemacht hat.
Top Gun: Ein Film der zu 99% ein Remake eines kultigen Films von vor 30 Jahren ist.
MI: nicht so ergolgreich wie Bond aber ansonsten exakt das, was Bond in den 90er gemacht hat.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4603Scheint so, als ob eine angepasste Wiederholung (um nicht Re Make zu sagen) des bekannten Stoffes hohe Erfolgsaussichten hat. Bondiger geht es kaumdanielcc hat geschrieben: 23. Februar 2023 13:30 na dann ist ja alles klar:
Top Gun: Ein Film der zu 99% ein Remake eines kultigen Films von vor 30 Jahren ist.
MI: nicht so ergolgreich wie Bond aber ansonsten exakt das, was Bond in den 90er gemacht hat.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4604Konsequent wäre dann eine Goldfinger Fortsetzung.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger
4605Du wirst lachen: das gibt es schon als Rollenspiel: https://www.ebay.com/itm/363988224665
Spoiler: Goldfinger hat überlebt, ist aber Querschnittsgelähmt und fährt in einem gekapselten Rollstuhl umher.
TOFANA IOAM