Dann sind wir uns ja halbwegs einig.
Ballhaus habe ich als Beispiel genannt, weil ich grade mit ihm ein einstündiges TV Interview kenne, wo er immer wieder gefragt wird, warum er eine Szene wie genau filmt
Re: Gunbarrel-Diskussion
32Kann sein ... Beweise?danielcc hat geschrieben:Deakins steht selbst hinter der Kamera und bedient diese auch...
War der Rezensent vor Ort? Wahrscheinlich nicht. Woher weiß er dann wer diese Entscheidungen getroffen hat? Also inwieweit Mendes oder Deakins (oder auch ein Dritter) dafür verantwortlich war?Passend zur Diskussion grade wieder eine neue Review:
http://www.eatsleeplivefilm.com/review-skyfall/
"But, maybe surprisingly, they are not the heroes of Skyfall, nor is director Sam Mendes. This is Roger Deakins’ movie, truly and wholly, his photography – in basically every scene – is nothing short of breath-taking. His elegance adds a completely new level to franchise, an overwhelming beauty that has never been as ever-present in any of its predecessors."
Ich habe übrigens nicht behauptet daß es nicht Deakins war. Kann gut sein. Aber bei den Regisseuren die ich wirklich mag gehe ich meist davon aus das diese zumindest für die Kameraführung verantwortlich sind. Also bestimmen wann geschwenkt, gefahren, gezoomt oder sonstwas wird. Die Objektivwahl und die Lichtsetzung würde ich natürlich dem Kameramann überlassen, aber ich würde trotzdem die prinzipielle Brennweite mitbestimmen wollen.
Weil das sind die Sachen mit denen man seinen Stil kreiert, und die sind wichtiger für einen Film als das Drehbuch oder die Schauspieler. Jedenfalls für die Filme die ich als Meisterwerke empfinde
Aber hier ging es ging hier auch um den Schnitt Dany ,und da war es dein Zitat das Mendes als Cutter ausweist.
Genau genommen widersprichst du dir mal wieder selber.
Re: Gunbarrel-Diskussion
33Nun, dann war er auch der mindestens der Co-Regisseur dieser Filme.danielcc hat geschrieben:Dann sind wir uns ja halbwegs einig.
Ballhaus habe ich als Beispiel genannt, weil ich grade mit ihm ein einstündiges TV Interview kenne, wo er immer wieder gefragt wird, warum er eine Szene wie genau filmt
Nochmals, man kann da nichts verallgemeinern. Die Regisseure die ich liebe haben jedenfalls fast immer auch einen erkennbaren Stil was Schnitt Kameraführung oder Musikgestaltung betrifft, egal mit wem sie zusammenarbeiten.
Manchmal erkenne ich sogar Kameraleute an ihrem Stil, aber wirklich nur manchmal.
Und ich meine auch den Unterschied bei Scorsese in der Farbgebung zwischen Ballhaus und Richardson erkannt zu haben, weil dessen Beiträge mich in ihren Farben an seine Arbeiten mit Stone erinnerten.
Aber gerade auch bei Scorsese erkenne ich auch dessen Stil unabhängig von den DoPs.
Re: Gunbarrel-Diskussion
34http://www.ineedmyfix.com/wp-content/up ... 00x373.jpgMaibaum hat geschrieben:Kann sein ... Beweise?danielcc hat geschrieben:Deakins steht selbst hinter der Kamera und bedient diese auch...
http://farm8.static.flickr.com/7206/686 ... 6e04c6.jpg
http://img.youtube.com/vi/-grSeYnJEps/0.jpg
Gibt auch einiges an Making of material inzwischen, wo man an der Kamera sieht.
hier zB ab min 3 und vor allem bei 4.48
http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... ammEePMwS4
Wir sind uns vollkommen einig, dass der Regisseur natürlich bestimmt, wie ein Film aussehen soll. Aber man engagiert nicth Leute wie Baird oder Deakins, wenn man nicht deren Stil haben möchte oder deren Vorschläge.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Gunbarrel-Diskussion
35Ganz genau das habe ich schon von Anfang an in dieser Diskussion gesagt.danielcc hat geschrieben:http://www.ineedmyfix.com/wp-content/up ... 00x373.jpgMaibaum hat geschrieben:Kann sein ... Beweise?danielcc hat geschrieben:Deakins steht selbst hinter der Kamera und bedient diese auch...
http://farm8.static.flickr.com/7206/686 ... 6e04c6.jpg
http://img.youtube.com/vi/-grSeYnJEps/0.jpg
Gibt auch einiges an Making of material inzwischen, wo man an der Kamera sieht.
hier zB ab min 3 und vor allem bei 4.48
http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... ammEePMwS4
Wir sind uns vollkommen einig, dass der Regisseur natürlich bestimmt, wie ein Film aussehen soll. Aber man engagiert nicth Leute wie Baird oder Deakins, wenn man nicht deren Stil haben möchte oder deren Vorschläge.
Und das Deakins hinter der Kamera steht habe ich auch nie wirklich bezweifelt. Es ist ja auch irgendwie noch ein europäischer Film. Und Deakins als Europäer wird das auch wichtiger sein als einem in Hollywood aufgwachsenen DoP.
Der ein oder andere Regisseur wird bei bestimmte Aufnahmen z.B. die Handkamera selber führen um zu "fühlen" wie die Szene wird.
Es gibt auch als Ausnahme Regisseure wie Soderbergh die die Photographie auch selber machen.
Und was auch für den Wert des Kameramnnes spricht ist das auch Ex-Kameraleute die später Regisseure wurden (wie Jack Cardiff oder Nicholas Roeg) in ihren Filmen meist (oder auch immer) nicht auch noch als DoP fungierten, sondern dies auch anerkannten Meistern ihrer Zunft überließen.
Wobei man diesen Ex-Kameraleuten sehr oft nachsagt das sie als Regisseur dann zu sehr auf vordergründig schöne Bilder gesetzt haben.
Das es dem DoP in Hollywod eigentlich nicht erlaubt ist die Kamera zu schwenken stammt übrigens aus dem Ballhaus Buch. Der war da erst mal geschockt als er dort seinen ersten Film machte.
Er hat es dann trotzdem meist selber gemacht, aber den Camera Operator muß man dann trotzdem bezahlen, auch wenn man ihn gar nicht benötigt. Aber im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen hat er es dann auch oft dem Operator überlassen um diesen nicht zu verärgern.
Re: Gunbarrel-Diskussion
36Oder Pierre Morel oder Andrzej BartkowiakMaibaum hat geschrieben: (wie Jack Cardiff oder Nicholas Roeg)

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Re: Gunbarrel-Diskussion
38Hatte nur irgendwie das Gefühl, dass deine "Kann sein... Beweise?" Aufforderung oben anders klang...Maibaum hat geschrieben: Und das Deakins hinter der Kamera steht habe ich auch nie wirklich bezweifelt. Es ist ja auch irgendwie noch ein europäischer Film. Und Deakins als Europäer wird das auch wichtiger sein als einem in Hollywood aufgwachsenen DoP.
Ganz abgesehen davon, dass selten nur mit einer Kamera gefilmt wirdMaibaum hat geschrieben: Er hat es dann trotzdem meist selber gemacht, aber den Camera Operator muß man dann trotzdem bezahlen, auch wenn man ihn gar nicht benötigt. Aber im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen hat er es dann auch oft dem Operator überlassen um diesen nicht zu verärgern.
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Re: Gunbarrel-Diskussion
39Nein, die sind mir beim Thema Kameramänner werden Regisseure einfach sofort in den Sinn gekommen.
Langjährige Erfahrung als Kameramann beim Film ist übrigens wahrscheinlich nicht der schlechteste Weg um schliesslich selber Regisseur zu werden.
Langjährige Erfahrung als Kameramann beim Film ist übrigens wahrscheinlich nicht der schlechteste Weg um schliesslich selber Regisseur zu werden.
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Re: Gunbarrel-Diskussion
40Ich wollte nur wissen ob du weißt oder vermutest.danielcc hat geschrieben:Hatte nur irgendwie das Gefühl, dass deine "Kann sein... Beweise?" Aufforderung oben anders klang...Maibaum hat geschrieben: Und das Deakins hinter der Kamera steht habe ich auch nie wirklich bezweifelt. Es ist ja auch irgendwie noch ein europäischer Film. Und Deakins als Europäer wird das auch wichtiger sein als einem in Hollywood aufgwachsenen DoP.
Das glaube ich eher weniger.Ganz abgesehen davon, dass selten nur mit einer Kamera gefilmt wirdMaibaum hat geschrieben: Er hat es dann trotzdem meist selber gemacht, aber den Camera Operator muß man dann trotzdem bezahlen, auch wenn man ihn gar nicht benötigt. Aber im Gegensatz zu seinen vorherigen Filmen hat er es dann auch oft dem Operator überlassen um diesen nicht zu verärgern.
Bei aufwändigen Szenen, die sehr teuer zu wiederholen wären, ist das eine Risiko Absicherung.
Ansonsten wird das wahrscheinlich so gut wie nie gemacht. Schon aus Kostengründen. Außerdem wüsste ich nicht was man davon hätte wenn man einen Plan hat wie der Film nachher sein soll.
Re: Gunbarrel-Diskussion
41Weiß nicht. Meistens sind Kameramänner keine guten Regisseure.GoldenProjectile hat geschrieben:
Langjährige Erfahrung als Kameramann beim Film ist übrigens wahrscheinlich nicht der schlechteste Weg um schliesslich selber Regisseur zu werden.
Aber Regisseure sollten vielleicht tatsächlich alles über Kameraarbeit wissen.
Re: Gunbarrel-Diskussion
42Weißt du das, oder vermutest du es?Maibaum hat geschrieben: Das glaube ich eher weniger.
Bei aufwändigen Szenen, die sehr teuer zu wiederholen wären, ist das eine Risiko Absicherung.
Ansonsten wird das wahrscheinlich so gut wie nie gemacht. Schon aus Kostengründen. Außerdem wüsste ich nicht was man davon hätte wenn man einen Plan hat wie der Film nachher sein soll.
Im Ernst, bislang hatte ich gedacht, du weißt worüber du sprichst...
Bei Actionfilmen wie Bond, wird man bis auf wenige Dialoge, jede Szene mit mehreren Kameras drehen. Slebst Dialogszenen werden aus verschiedenen Perspektiven gedreht, Das ist ja der Grund, warum das Schneiden solange dauert, weil man es unendlich viele Verianten gibt, aus dem Gefilmten etwas zusammenzuschneiden.
Natürlich gibt es Freaks, die anhand extrem detaiertet Storyboards schon vorher versuchen jede Perspektive festzulegen. Aber selbst dann bleiben alle Stunt und Actionszenen, die man nie nur aus einer Perspektive filmen würde.
Mal ganz blöd gefragt:
Wie erklärst du dir die unzähligen Einstellungen, die man oft bei jeder Actionszene sieht? Wie erklärst du dir das Schnittgewitter in QOS? Meinst du da wurde jeder Schnipsel separat gedreht?
Allerdings, und dies ist nun weniger Widerspruch als vielmehr Bestätigung: Deakins hat in Interviews gesagt, dass er entgegen aller Vermutungen und der üblichen Vorgehensweise, viele Szenen nur mit einer Kamera gefilmt habe.
Aber wie man auf den bislang ca. 30 Minuten b-roll Material sieht, gibt es selbst dennoch oft mehrere Kameras.
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Re: Gunbarrel-Diskussion
43Interessante Info Gernot (bzgl. dem Schnitt-Gerücht), woher stammt die Info?
Man könnte ja die Gunbarrel zu Beginn und ans Ende setzen, wäre doch auch okay und würde den Film "einrahmen"
Zum Rest der Diskussion: Die Rollen von Cutter , Kameramann und Regisseur sind in jeder Produktion unterschiedlich. Allgemein kann man sagen, dass der Regisseur quasi der operative Manager ist der dem Kameramann entweder freie Hand lassen kann ("gib mir ein paar schöne Bilder!") oder ihn eben auf genaue Vorgaben "festnagelt" ("ich will das genau so!"), inklusive allen Stadien zwischen diesen beiden Zuständen. Ähnlich sieht es mit der Rolle der Cutters aus, doch dafür ein Beispiel für das gemeinsame Arbeiten...
Rückblick: Bei DN realisierte Terence Young den Dreh, inklusive Szenenaufbau usw. Dem Cutter Peter Hunt ließ er weitgehend freie Hand. Die haben verständigten sich auf gemeinsame Ziele: Hunt hatte Ideen wie der Film dynamisch wirken könnte und Young unterstützte dies. So drehte Young den Film und Hunt trug maßgeblich dazu bei dem Film seine Dynamik zu geben, beispielsweise in den für damalige Verhältnisse wahnsinnig schnell geschnittenen Kampfszenen.
Und noch eine weitere Info:
In einigen Szenen werden bei / ab normal budgetierten Filmen auch Dialog bzw. Charakterszenen mit mehr als einer Kamera gedreht. Die Darsteller unterhalten sich und je eine Kamera ist auf einen gerichtet. Die Technik haben relativ viele Produktionen in den letzten 10 bis 20 Jahren adaptiert, da viele Regisseure ihre Darsteller "speielen lassen", anstatt den Dialog von beiden erst am Schneidetisch passend zu machen.
Bei Actionszenen ist mehr als eine Kamera standard. Sehen wir ja gerade bei SF. Die U-Bahn-Szene wurde allein in den Trailern und Making Ofs aus 3 bis 4 verschiedenen Blickwinkeln gezeigt.
Dafür wieso soetwas wichtig sein kann gibt es auch ein Beispiel aus den Bondfilmen: In DAF wäre der teure Showdown auf der Bohrinsel fast daneben gegangen, da die Explosionen zu früh zündeten. Glücklicherweise liefen ein oder zwei Kameras aber ebenso zu früh!
Man könnte ja die Gunbarrel zu Beginn und ans Ende setzen, wäre doch auch okay und würde den Film "einrahmen"

Zum Rest der Diskussion: Die Rollen von Cutter , Kameramann und Regisseur sind in jeder Produktion unterschiedlich. Allgemein kann man sagen, dass der Regisseur quasi der operative Manager ist der dem Kameramann entweder freie Hand lassen kann ("gib mir ein paar schöne Bilder!") oder ihn eben auf genaue Vorgaben "festnagelt" ("ich will das genau so!"), inklusive allen Stadien zwischen diesen beiden Zuständen. Ähnlich sieht es mit der Rolle der Cutters aus, doch dafür ein Beispiel für das gemeinsame Arbeiten...
Rückblick: Bei DN realisierte Terence Young den Dreh, inklusive Szenenaufbau usw. Dem Cutter Peter Hunt ließ er weitgehend freie Hand. Die haben verständigten sich auf gemeinsame Ziele: Hunt hatte Ideen wie der Film dynamisch wirken könnte und Young unterstützte dies. So drehte Young den Film und Hunt trug maßgeblich dazu bei dem Film seine Dynamik zu geben, beispielsweise in den für damalige Verhältnisse wahnsinnig schnell geschnittenen Kampfszenen.
Und noch eine weitere Info:
In einigen Szenen werden bei / ab normal budgetierten Filmen auch Dialog bzw. Charakterszenen mit mehr als einer Kamera gedreht. Die Darsteller unterhalten sich und je eine Kamera ist auf einen gerichtet. Die Technik haben relativ viele Produktionen in den letzten 10 bis 20 Jahren adaptiert, da viele Regisseure ihre Darsteller "speielen lassen", anstatt den Dialog von beiden erst am Schneidetisch passend zu machen.
Bei Actionszenen ist mehr als eine Kamera standard. Sehen wir ja gerade bei SF. Die U-Bahn-Szene wurde allein in den Trailern und Making Ofs aus 3 bis 4 verschiedenen Blickwinkeln gezeigt.
Dafür wieso soetwas wichtig sein kann gibt es auch ein Beispiel aus den Bondfilmen: In DAF wäre der teure Showdown auf der Bohrinsel fast daneben gegangen, da die Explosionen zu früh zündeten. Glücklicherweise liefen ein oder zwei Kameras aber ebenso zu früh!
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
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Re: Gunbarrel-Diskussion
44genial!MX87 hat geschrieben:Man könnte ja die Gunbarrel zu Beginn und ans Ende setzen, wäre doch auch okay und würde den Film "einrahmen"![]()

edit: das mit dem schneiden stammt aus einem aktuellen guardian-artikel, interview mit DC. link habe ich gerde keinen zur hand

aber gehen wir einfach mal davon aus, dass sie am ende sein wird.
Bond... JamesBond.de
Re: Gunbarrel-Diskussion
45*räusper* mail an eine Firma mit drei Buchstaben *räupser*Gernot hat geschrieben:genial!MX87 hat geschrieben:Man könnte ja die Gunbarrel zu Beginn und ans Ende setzen, wäre doch auch okay und würde den Film "einrahmen"![]()
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Im ernst: Ich hoffe - falls Mendes nach nochmal schneidet/schnitt - dass nichts groß aus dem Film herausgenommen wurde, was am Ende positiv gewesen wäre.
Für sowas würden mir einige Szenen aus QOS einfallen die irgendwo im Archiv verstauben und den Film wohl bereichert hätten (Elvis-Szenen z.B.).
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
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