Re: Die Filme von Paul Verhoeven
166Lustig auch die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite der Blu. Versucht den Film als Thriller zu verkaufen, was er nicht ist.
Upps, hat doch etwas länger gedauert, aber es hat sich wirklich gelohnt. Habe gerade um diese späte Stunde zwei Stunden total gebannt vor meinem Abspielgerät gesessen. Großartiger, sehr subtiler und böser Film, den ich verdammt noch mal in Kino hätte sehen sollen. Werde mich demnächst noch mal ausführlicher äußern, bin jetzt etwas zu müde um jetzt über den doch ordentlich komplexen Plot referieren zu können.Casino Hille hat geschrieben: 12. April 2018 14:26Seinen Elle habe ich aber noch nicht gesehen - es ist allerdings noch für dieses Wochenende fest eingeplant.
sieht so aus, als ob der olle Marty sich über ein bisschen Gesellschaft freuen kann.GoldenProjectile hat geschrieben: 24. November 2019 12:42 Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass Scorsese der mit riesigem Abstand kontroverseste Regisseur des Forums ist. In diesem Thread schockiert mich gar nichts mehr
Ach was, so schlimm war es nun wirklich nicht. RoboCop (und ich sehe gerade, der wurde hier im Thread schon viel schlimmer abgestraft) war halt wirklich nicht meins und wie Hille auch schon andeutet finde ich das auch durchaus nachvollziehbar, von Hollow Man hast du mir selber mehrfach abgeraten und über die anderen kann ich nicht viel Schlechtes sagen - Total Recall gefiel mir unterm Strich sogar besser als bei der Erstsichtung, auch wenn die Wertung wohl etwa dieselbe geblieben ist, aber da hat sich halt meine Skala in der Zwischenzeit verändert und mehr nach unten geöffnet.AnatolGogol hat geschrieben: 5. Dezember 2019 07:01 Tut mir leid, dass es so schmerzhaft für dich war
Ja, spätestens seit Kubrick salonfähig geworden ist liegen die beiden weit vorne. Wer jetzt die Nummer 1 ist (als bester Regisseur oder als kontroversester Regisseur, was ja gerade zusammenhängt), darüber lässt sich wohl streiten.AnatolGogol hat geschrieben: 5. Dezember 2019 07:01 sieht so aus, als ob der olle Marty sich über ein bisschen Gesellschaft freuen kann.
Nein, aber ich finde so etwas nicht negativ (wenn damit gemeint ist, dass der Film viele sehr zeitgenössische Elemente an Bord hat). Dass die Grenzen bei dem Film zwischen den Genres sowie Spass/Ernst verschwimmen würde ich übrigens auch voll unterschreiben, aber genau das ist von Verhoeven ja auch gewollt. Die chargierenden Ganoven, wie sie GP genannt hat, sehe ich auch, aber das macht für mich auch einen Grossteil des Spasses aus und ist von Verhoeven ebenfalls fraglos so gewollt (der Comichafte Hintergrund wird nie verleugnet). Wobei ich gerade Ronnie Cox, Kurtwood Smith und Miguel Ferrer (den ich unbedingt zu den Schurken dazu zählen möchte) darstellersich schon stark und abwechslungsreich empfinde. Weller ist für mich ebenfalls ein echter Pluspunkt, da er den Kontrast zwischen Murphy und Robo sehr überzeugend spielt. Schön, wie er als Robo mehr und mehr leichte Nuancen in seine Mimik einbaut, um ihn menschlicher zu machen bzw. seinen inneren Konflikt zu verdeutlichen.Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2019 09:32 Zumindest die 80er Patina kann man Robocop kaum absprechen oder?
Definitiv gehört er dazu, und Ferrer fand ich mit das Beste am Film, weil ich ihn immer gerne sehe, aber von dem kenne ich auch bessere Rollen. Bei Weller konnte ich nur wenig Nuancen erkennen, tut mir leid... (ich habe fast das Gefühl, dass mein Urteil für dich schmerzhafter ist als die Filme für mich, das waren sie nämlich nicht )AnatolGogol hat geschrieben: 5. Dezember 2019 10:08 Miguel Ferrer (den ich unbedingt zu den Schurken dazu zählen möchte)
kannst du da mal bitte Beispiele nennen? Ich sehe da eher eine ganze Reihe an richtig guten Darstellungen, unterirdisch im Sinn von so schlecht wie man es sich nur vorstellen kann (so würde ich das verstehen) kann ich ehrlich gesagt nicht mal im Ansatz nachvollziehen.Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2019 12:03 Und mit den unterirdischen Schauspielleistungen.
Nimm doch die schweizer BD, die läuft in korrekter Geschwindigkeit und hat die deutsche Synchro.Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2019 12:03 Ich halte ja Elle für den tatsächlich besten Verhoeven und generell für einen der besten Filme der 2010er Jahre. Leider nur mit verhunzter deutscher Bluray-Veröffentlichung, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Ich denke auch, dass es fast schon eine Grundvoraussetzung für einen "Meisterregisseur" ist kontrovers und eben nicht "everybody's darling" zu sein. Die alte Weisheit "viel Feind, viel Ehr" ist nicht gänzlich aus der Luft gegriffen.GoldenProjectile hat geschrieben: 5. Dezember 2019 09:48 (als bester Regisseur oder als kontroversester Regisseur, was ja gerade zusammenhängt),
Ich bin zwar nicht gemeint und finde den Begriff auch zu hart, mich hat schauspielerisch aber auch nichts sonderlich begeistert. Weller wie gesagt ziemlich blass, auch hat er wenig Möglichkeiten, und die Kurtwood Smith-Bande, vor allem der dunkle und Ray Wise, waren stark an der Grenze zum Chargieren. Viel gackerndes Lachern, viel Cartoon-Bösartigkeit, wirklich bedrohlich konnten die auf mich nicht wirken. Ferrer und Cox waren wie gesagt okay, aber auch da hat's mich einfach nicht richtig mitreissen wollen.AnatolGogol hat geschrieben: 5. Dezember 2019 13:09 kannst du da mal bitte Beispiele nennen? Ich sehe da eher eine ganze Reihe an richtig guten Darstellungen, unterirdisch im Sinn von so schlecht wie man es sich nur vorstellen kann (so würde ich das verstehen) kann ich ehrlich gesagt nicht mal im Ansatz nachvollziehen.
Das ist denke ich der Punkt und gerade bezüglich der Darstellungen würde ich da dann auch kein handwerkliches Problem sehen sondern eher ein generelles Problem mit der Ausrichtung bzw. ob man diese (wie auch den Stil der Darstellungen) für angebracht hält. Ich finde gerade dieses übertriebene Macho-Gehabe ganz köstlich. Es passt auch wie ich finde wunderbar zu den diversen comedy-Einschüben wie z.B. dem "kauf ich für nen Dollar"-Typ oder wenn ED-209 bei seiner ersten Präsentation mal schnell den jungen, dynamischen OCP-Manager wegballert (eine Szene, die ja eigentlich überhaupt nicht lustig sein dürfte, die Verhoeven aber so over-the-top zelebriert, dass man einfach grinsen muss). Aber davon ab chargieren ja bei weitem nicht alle Schurken, eigentlich ja nur die Fußsoldaten. Sobald es in der Hierarchie weiter hoch geht, werden auch die Darstellungen wesentlich ernsthafter und dunkler. Cox ist da finde ich ein sehr gutes Beispiel.Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2019 13:57 Ja, die Schurken chargieren was das Zeug hält, im wirklich unangenehmen Bereich(...) Aber man kann das problemlos anders sehen Anatol, und ich denke, wenn man mit dem Film als Ganzes zufriedener ist, dann passen die Schauspieler auch besser ins Konzept.
schaust du hier:Casino Hille hat geschrieben: 5. Dezember 2019 13:57Wo krieg ich die Schweizer Bluray denn zu einem vernünftigen Preis? Hat jemand da einen Link für mich?
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