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von ollistone
Agent
Jetzt muss ich doch noch mal zwei Serien aus 2024 erwähnen, die, hätte ich sie noch im letzten Jahr gesehen, in meiner Top 10 gelandet wären, und zwar weit vorne:
Industry Staffel 1 bis 3 (Wow)
Was gibt es Schöneres als jungen, gutaussehenden Arschlöchern beim Geldverdienen, Koksen und Vögeln zuzusehen? Okay, anders formuliert: Warum Industry, die genau das bis zum Exzess durchdekliniert, trotzdem so gut funktioniert, hat mehrere Gründe. Erstens ist einfach nichts spannender als die Wirtschaft. Die Machenschaften der Hochfinanz, das haben schon Succession oder Bad Banks bewiesen, sind aufregender als jede Agentenserie. Wenn unmoralische Broker mit Milliarden oder Firmenbeteiligungen jonglieren wie mit Äpfeln, hat das einen enormen Unterhaltungswert. Zweitens strotzt die Serie nur so von toll geschriebenen Figuren, und gerade auf der weiblichen Seite sind ihnen da wirklich schöne Charaktere gelungen, so wie die Serie überhaupt den Mut beweist, viele zentrale Figuren mit Frauen zu besetzen. Drittens ist die Serie auf eine unaufdringliche Weise „divers“, die sogar mir gefällt – Melting Pot London. Die Qualität der Serie steigt von Staffel zu Staffel, eine vierte ist angekündigt. Bin dabei.
The Day of the Jackal (Wow)
Im Genre Thriller / Suspense schlicht die beste Serie des letzten Jahres. Hat mit dem „Schakal“ von Forsyth nur noch rudimentär zu tun, auch wenn einige Elemente direkt zitiert werden, etwas das Melonenschießen mit Präzisionswaffen. Ein Katz-und-Maus-Spiel an verschiedenen europäischen Schauplätzen, geschmackvoll, präzise und teilweise nervenzerfetzend humorlos inszeniert. Und nicht zuletzt kann Thomas Müller in seiner ersten Hauptrolle absolut überzeugen.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."