Re: Eddie Murphy

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vodkamartini hat geschrieben: 10. Juli 2024 15:24 Ja, Daniel, da stimme ich dir mal zur Abwechslungen allem zu. Das wird heute durch die ganz anders gelagerte Medienlandschaft (Stichwort Internet, Social Media) massiv aufgebauscht.
Das mit dem Spielermaterial ist das perfekte Beispiel. So gesehen im vorauseilenden Gehorsam brav den drohenden Shistorm (von wenigen , aber mit großer Wirkung) umschiffen.

In den 80ern gab es bestimmt auch den ein oder anderen, der sich an Murphys deren Sprüchen stieß, aber der hatte keine Plattform oder saß auch nicht mit lauter Gleichgesinnten in bestimmten Redaktionen.
Wenn ich mich darüber mit einem Freund unterhalte (wir kommen beide aus ländlicher Region) sagen wir immer:
"Früher gab es auch in jedem Dorf nen kautzigen Freak mit komischen Ansichten, aber den hat man mit seiner Meinung nur ausgelacht oder aber der wurde bestmöglich integriert. Problem ist das heute all diese Freaks sich sozialmedial verbinden und es dann so wirkt, als seien die eine relevant Stimme"
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Eddie Murphy

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AnatolGogol hat geschrieben: 10. Juli 2024 15:44
vodkamartini hat geschrieben: 10. Juli 2024 15:24 In den 80ern gab es bestimmt auch den ein oder anderen, der sich an Murphys deren Sprüchen stieß, aber der hatte keine Plattform oder saß auch nicht mit lauter Gleichgesinnten in bestimmten Redaktionen.
Dafür wurden in den 80ern Horror-Filme strafrechtlich verboten und deren Käufer kriminalisiert. Und gegen Metalmusik hat die Gattin eines späteren Beinahe-US-Präsidenten mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln (und das waren nicht wenige) einen eigenen Privatkreuzzug geführt. Diese Art von moralisch aufgeladenem Erziehungswahn hat es da auch schon gegeben, nur hat es sich anders geäussert.
Exakt, Anatol. Moralapostel, die von oben herab über Empörungsmechanismen die Leute erziehen wollen, gab es schon immer. Heute teilen sie sich über andere Kanäle mit, mehr nicht. Wie gesagt: Da mittlerweile jeder mal einen Shitstorm abbekommen hat, ist es irgendwo auch wurscht, weil die längst ihren Schrecken verloren haben.
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Re: Eddie Murphy

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AnatolGogol hat geschrieben: 10. Juli 2024 15:44
vodkamartini hat geschrieben: 10. Juli 2024 15:24 In den 80ern gab es bestimmt auch den ein oder anderen, der sich an Murphys deren Sprüchen stieß, aber der hatte keine Plattform oder saß auch nicht mit lauter Gleichgesinnten in bestimmten Redaktionen.
Dafür wurden in den 80ern Horror-Filme strafrechtlich verboten und deren Käufer kriminalisiert. Und gegen Metalmusik hat die Gattin eines späteren Beinahe-US-Präsidenten mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln (und das waren nicht wenige) einen eigenen Privatkreuzzug geführt. Diese Art von moralisch aufgeladenem Erziehungswahn hat es da auch schon gegeben, nur hat es sich anders geäussert.
Sicher, aber das ist der Äpfel Birnen Vergleich. Das hat heute schon eine ganz andere Dimension, wenn man jedes vermeintlich misszuverstehende Wort auf die Goldwaage legt, weil der digitale Shitstrom in einer Makrosekunde droht (die "Spielermaterial" Posse ist ein sehr treffendes Beispiel). Es geht hierbei auch nicht um Zensur von vermeintlich schädlichen Medien, sondern um politisch korrekte Sprache, damit sich nicht die klitzekleinste Minderheit auf den Schlips getreten fühlt.
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Re: Eddie Murphy

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Im Fall "Spielermaterial" habe ich allerdings nur die Aufregung darüber mitbekommen, dass man es nicht mehr sagen soll und dann die Reaktionen darauf, in denen es dann aus Trotz und Gegenhaltung absolut alle benutzt haben - bis hin zu den Fußballern selbst in Interviews. :D Also hat sich die Political Correctness in dem Beispiel ja überhaupt nicht durchgesetzt, eher im Gegenteil - oder?
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Re: Eddie Murphy

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Ja, natürlich, der Wind dreht sich in letzter Zeit ein wenig. Denn die ganz große (schweigende) Mehrheit war von diesem aus einer kleinen Blase stammenden PC-Gewitter ohnehin eher genervt. Wobei natürlich auch sehr viele - aus Bequemlichkeit und Mitläufertum - der vermeintlich offiziellen Linie folgen.

Trotzdem ist es ein perfektes Beispiel denn der ZDF-Moderator Jochen Breyer hatte das Thema im typisch öffentlich rechtlichen Duktus angesprochen, was völlig unnötig war.
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Re: Eddie Murphy

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Maibaum hat geschrieben: 11. Juli 2024 12:19 Aber auch genau genommen niemanden schadet ...
Da Sprachdiktate mit dem erhobenen Zeigefinger eine Gesellschaft massiv spalten können (bis hin zu dystopischen Fantasien wie George Orwells Neusprech), schaden PC-Taktiken sehr wohl. Dass die Gegenseite genauso auch über die Stränge schlägt und das auch ein Problem ist oder sein kann - logisch.
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Re: Eddie Murphy

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Ich hab mir mal wieder einen alten Fall vorgenommen, genauer gesagt den ersten:

Beverly Hills Cop

Schnodder-Schnauze, Pop-Ikone und Cop-Trendsetter. Der Beverly Hills Cop ist nicht nur Eddie Murphys beste Rolle, sondern auch ein Sinnbild des 80er-Jahre Kinos, bei dessen stilprägendsten Filmen Spaß, Leichtigkeit und Popmusik in einem fluffigen Entertainment-Soufflé aufgehen.


„Erst plappern, dann ballern“. Wäre diese ganz spezielle Disziplin des Actionkinos Award-würdig, stünde der Sieger seit 40 Jahren fest. Da können Marcus Burnett, James Carter oder Martin Riggs (zumal der im Zweifelsfall doch lieber zuerst schießt) sich noch so sehr die eloquenten Münder fusselig quasseln, gegen die Detroiter Schnodder- und Revolverschnauze Axel Foley sind sie völlig chancenlos. Kostprobe gefällig?

„Don't you think I realize what's going on here, miss? Who do you think I am, huh? Don't you think I know that if I was some hotshot from out of town that pulled inside here and you guys made a reservation mistake, I'd be the first one to get a room and I'd be upstairs relaxing right now. But I'm not some hotshot from out of town, I'm a small reporter from "Rolling Stone" magazine that's in town to do an exclusive interview with Michael Jackson that's gonna be picked up by every major magazine in the country. I was gonna call the article "Michael Jackson Is Sitting On Top of the World," but now I think I might as well just call it "Michael Jackson Can Sit On Top of the World Just As Long As He Doesn't Sit in the Beverly Palm Hotel 'Cause There's No Niggers Allowed in There!“

Gut, hier wäre eine Knarre auch nicht hilfreich gewesen, aber sich derart dreist ein Zimmer im ausgebuchten Luxushotel der Stadt zu ergaunern, kommt einem Volltreffer ins kilometerweit entfernte Schwarze gleich.

Spaß mit Ansage

„Beverly Hills Cop“ ist gespickt mit solchen Stilblüten und die kommen nicht von ungefähr.

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Re: Eddie Murphy

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Gestern den Neun BHC geschaut. Wie gesagt, ich kenne die ersten drei kaum.

Mir hat es Spaß gemacht. Ja sicher, eine Story die man so immer und immer wieder in jeder Cop Serie und jedem Cop Franchise zu sehen bekommt (sie hätte auch so 1 zu 1 aus LW oder BB stammen können). Doch im Vergleich zu fast allen anderen sehr späten Sequels ist immerhin der Star hier noch sehr fit und hat sich optisch und was die Schauspielerei angeht kaum verändert, und ja, ich finde dass Schmidt-Foss einen guten Job auf Murphy macht.
Die Tochter (und damit die Chemie zwischen Murphy und Paige) fand ich großartig und macht für mich viel des Unterhaltungswertes des Films aus. Auch Kevin Bacon war wie immer ein kleines Fest (Nein, das ist kein Botox, im Gegenteil, der Mann ist einfach mal alt geworden!).

Was mir weniger gefallen hat: Ich habe den Film auf Deutsch gesehen, und ich weiß nicht, wer die wiederkehrenden Figuren früher synchronisiert hat. Doch mir ist explizit aufgefallen wie schlecht und unpassend die beiden Buddies (Taggart, Rosewood) besetzt waren.

Der Film wirkt auch insgesamt sehr hochwertig, fast alle Action ist handgemacht und es geht jede Menge Material dabei drauf - so wie man es wohl erwartet. Mir hat auch die "feel good Atmosphäre" gefallen. Allein mal einen Film zu haben der zu großen Teilen bei strahlendem Sonnenschein spielt, war erfrischend.

Konnte ich richtig lachen? Nun ja, eher weniger, doch gegen Ende habe ich mich schon dabei erwischt wie ich ein fetteres Grinsen im Gesicht hatte. Vor allem auch die diversen Täuschungsmanöver oder Lügereien von Murphy um irgendwo reinzukommen sind großartig.

Für mich irgendwo zwischen 6-7 von 10
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Re: Eddie Murphy

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Mein Fazit zum neuen BHC: Dauergrinsen, 80er Feeling, geile Musik, handgemachte Action, lustige Hubschrauberszene, Murphy hat es noch drauf, Bacon ebenso und wie bekomme ich jetzt Axel F aus meinem Kopf?
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe

Re: Eddie Murphy

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vodkamartini hat geschrieben: 14. Juli 2024 05:58 Was ganz und gar nicht grandios ist, dass beim Netflix-Clip zur Musik Balfe mit keinem Wort Harold Faltermeyer erwähnt.
Das wird nicht daran liegen, dass Balfe ihn nicht erwähnt hat, sondern daran, dass Netflix die Nennung bewusst nicht mit ins Video genommen hat (oder er angewiesen war, ihn nicht zu nennen). Die Gründe kann man nur spekulieren.
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Re: Eddie Murphy

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Es macht auch aus Marketing Gründen wenig Sinn über jemanden zu sprechen der nicht mehr am Projekt beteiligt ist, wenn du gleichzeitig einen Komponisten an Bord hast, der selbst großartig ist. Du würdest Leute verwirren und Balfe herabsetzen. Aber ich denke auch, dass im ungeschnittenen Material er sicher von Balfe erwähnt wird.
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