Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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vodkamartini hat geschrieben: 26. Mai 2021 17:15 Ich bin kein großer Freund des seriellen Erzählers, aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Im Zweifelsfall ziehe ich immer das kompaktere Filmformat vor. Ich fühle mich inzwischen regelrecht von Serien zugemüllt. Natürlich schaue ich da auch hin und wieder mal rein und picke mir eine raus (Mandalorian, Punisher, Sons of Anarchy, Dark, Deutschland 83). 24 fand ich seinerzeit grandios, aber das war ja auch erst der Startschuss für die heutige Inflation.
Auch sehe ich häufig weniger die viel beschworen Vertiefung von Figuren und Geschichte, sondern eher eine redundante Wiederholung und Ausfranzung. Bitte bloß kein Bondiverse, denn genau das steht mit Amazon und Konsorten zu befürchten.
Ich bin da etwas hin- und hergerissen. Ich bin absolut kein Serien-Freak und brauche so etwas bei Bond auch eigentlich nicht. Wenn es zu solchen Serien kommen sollte, bliebe zudem zu befürchten, dass die Kinofilme darunter leiden.

Andererseits wurde der Abstand in den letzten Jahren zwischen den Filmen immer größer. Früher waren es mal 1-2 Jahre. Heute sind es eher 3-4 Jahre, ganz ohne Pandemie. Andere Formate, die die Pause überbrücken könnten, wären da schon hilfreich, für mich als Fan.

Lieber wäre mir aber, dass man es wieder schafft, alle 2 Jahre einen Film ins Kino bringt und auf solche Spin-Offs verzichtet, statt solche Seien zu verbreiten und dafür eine Ewigkeit auf einen neuen Kinofilm warten zu müssen, der trotzdem nichts taugt.

Was ich mir tatsächlich mal anschaue sind Miniserien wie, um beim Thema Bond zu bleiben, Fleming: The Man Who Would Be Bond. Vier Folgen, das ist ganz nett.

Was ist ganz bestimmt nicht brauche sind Spin-Off-Serien über jede Nebenfigur.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Revoked hat geschrieben: 26. Mai 2021 21:12 Das klingt wie eine Drohung.
Für mich klingt das wie die richtige Antwort auf das ganze "Mehr, mehr, mehr"-Geschrei.

Bond als Event ist passé, wenn es Spin-Offs, Streaming-Serien etc. gäbe.
Von daher hoffe ich, dass es weiterhin alle paar Jahre DEN EINEN Film gibt.
Wenn Bond auf einmal im täglichen Leben präsent wäre, dann wäre der Zauber dahin.
Zumindest ist das meine Sicht der DInge.

Von daher hoffe ich, dass niemand bei MGM oder Amazon EON je davon überzeugen wird, dass eine "klitzekleine" Serie mal nebenbei was Tolles wäre.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Ich persönlich würde einen Zauber verspüren wenn regelmäßig ein Film käme. Wenn dann alle 4-5 Filme ein vermeintlich schwacher dabei ist wäre die Quote immer noch gut.

Das ist kein „Mehr, mehr, mehr“ Geschrei, sondern der Wunsch nach zeitgemäßer Planungs- und Arbeitsweise.

Das ist sicher keine Garantie für bessere Filme, aber eben auch nicht für schlechtere. Aber zumindest potentiell wichtiger fürs Überleben der Reihe als den Zeit-Abstand von Film zu Film zu verdoppeln „weil man gerade keine Zeint für Bond hat oder die Inspiration fehlt“.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Revoked hat geschrieben: 26. Mai 2021 21:23 Ich persönlich würde einen Zauber verspüren wenn regelmäßig ein Film käme. Wenn dann alle 4-5 Filme ein vermeintlich schwacher dabei ist wäre die Quote immer noch gut.

Das ist kein „Mehr, mehr, mehr“ Geschrei, sondern der Wunsch nach zeitgemäßer Planungs- und Arbeitsweise.

Das ist sicher keine Garantie für bessere Filme, aber eben auch nicht für schlechtere. Aber zumindest potentiell wichtiger fürs Überleben der Reihe als den Zeit-Abstand von Film zu Film zu verdoppeln „weil man gerade keine Zeint für Bond hat oder die Inspiration fehlt“.
Mit ging es in erster Linie darum, dass die Marke nicht durch "Nebenprodukte" (außerhalb der Filmreihe) ausgeschlachtet wird.

Dass ein regelmäßiger 2- oder 3-Jahres-Rhythmus was Schönes wäre, sehe ich auch so.
Aber darauf beharren will ich auch nicht. Es verdirbt jedenfalls nicht meine Laune, wenn es 5 Jahre dauert.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Jetzt mal gaaaaaanz langsam. Ich bin ja weiß Gott kein Experte in Bezug auf die Bond-Rechte. Aber ich gehe doch mal davon aus, dass EON (!) entscheidet wann mit wem sie Bond produzieren wollen. Nur weil Amazon MGM gekauft hat und damit wohl (?) die Rechte an der Vermarktung der bestehenden Filme, heißt das ja nicht, dass sie Rechte an der Figur Bond oder Rechte haben neues Material zu produzieren.
Im Prinzip müsste EON doch sogar in der Lage sein, einfach von MGM zu von mir aus Disney zu wechseln und mit denen neue Filme drehen oder?

Muss aber auch sagen, ich verstehe die moderne Medienwelt nicht mehr. Ich habe schon heute auf Prime alle Bondfilme zur Auswahl. Also WAS ändert sich???
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 26. Mai 2021 22:34 Im Prinzip müsste EON doch sogar in der Lage sein, einfach von MGM zu von mir aus Disney zu wechseln und mit denen neue Filme drehen oder?
Wenn ich das richtig im Kopf habe, dann hat MGM damals die Rechte von United Artists übernommen, die ihrerseits die Rechte von Harry Saltzman bekommen haben, der sich zusammen mit Cubby die Bond-Rechte gesichert hatte.

Amazon / MGM ist also immer im Boot, weil sie die andere Hälfte der Rechte haben.

Trotzdem ist es gut möglich, dass auch künftig ein Vertriebspartner wie Universal für die Kinos dabei sein wird.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Ursprünglich hielten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli nach dem weltweiten Erfolg von GOLDFINGER 60 Prozente Anteile, UNITED ARTISTS die anderen 40.
Mit dem Zwangsverkauf von Saltzman 1975 an UNITED ARTISTS wurden diese und Albert R. Broccoli als (nun) alleiniger Firmenchef von Danjaq dann gleichberechtigte Partner. DieTeilhaberschaft lag ab diesem Zeitpunkt bei 50 : 50. Der Filmverleih war der Finanzier und Vertrieb, Danjaq SA fertigte und erstellte weiterhin über die Tochterfirma EON Limited das gewünschte Beitragswerk in Absprache mit dem Verleih. Die heutige Erbin Barbara Broccoli kann daher sich nicht einfach einen anderen Finanzier aussuchen.

Dass hierbei sich mal die eine oder die andere Seite durchsetzt hat, ist gerade bei der Besetzung der Hauptrolle immer wieder deutlich zu Tage getreten.
So ist Pierce Brosnan durch den Druck des Filmverleihs schliesslich noch zu der Rolle 1994 gekommen; Nachfolger Daniel Craig dagegen durch Barbara Brococli und den Segen von Amy Pascal, die damals bei SONY das Sagen hatte und somit ein zusätzlicher Finanzier auf Zeit neben MGM/United Artists war, so dass auf Seiten des Verleihs zwei Geldgeber sich die Finanzierung teilten, weil MGM/UA nicht genügend Eigenkapital aufbringen konnte um den jeweiligen Bond-Film (No. 21 bis No 24) vollständig zu finanzieren.

Das neue Konsortium (= Amazon) wird sich zu Verhandlungen mit Danjaq treffen und man darf davon ausgehen, dass mit harten Bandagen gekämpft werden wird und man wird dann irgendwann in näherer oder weiterer Zukunft erfahren wohin der "gemeinsame" Weg gehen wird. Barbara Broccoli hat schon vor einiger Zeit gemutmaßt, dass die Möglichkeit besteht, dass die Filmreihe eines Tages von einem Streamingdienst finanziert werden wird und damit auch ein Wandel der Sehgewohnheiten ansteht.

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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 26. Mai 2021 22:34 Jetzt mal gaaaaaanz langsam. Ich bin ja weiß Gott kein Experte in Bezug auf die Bond-Rechte. Aber ich gehe doch mal davon aus, dass EON (!) entscheidet wann mit wem sie Bond produzieren wollen. Nur weil Amazon MGM gekauft hat und damit wohl (?) die Rechte an der Vermarktung der bestehenden Filme, heißt das ja nicht, dass sie Rechte an der Figur Bond oder Rechte haben neues Material zu produzieren.
Im Prinzip müsste EON doch sogar in der Lage sein, einfach von MGM zu von mir aus Disney zu wechseln und mit denen neue Filme drehen oder?
nein, ganz so ist es leider nicht - photographer hat das eh sehr gut zusammengefasst.
z.B.: Broccoli hielt damals Anfang der 90er an Dalton fest, MGM wollte ihn nicht mehr (dann kam es zum Streit zw. MGM und EON und danach auch zum Wechsel auf der Führungseben von MGM), schlussendlich erfolgte doch noch der Abgang von Dalton.

Klar ist, dass es ohne EON keine James-Bond-Filme gibt und sie im Prinzip immer sagen könnten (überspitzt ausgedrückt): "OK, wenn ihr dem nicht zustimmt, dann machen wir halt keinen Film und ihr nehmt halt nichts ein" - aber da die Finanzierung durch MGM läuft, haben die schon auch ein großes Mitspracherecht.

Dass man bei Amazon versuchen wird, "mehr" aus der Marke James Bond herauszuholen, davon ist eigentlich auszugehen. Ich setze da auch sehr auf EON - aber die haben ja auch schon für die ein oder andere (negative) Überraschung gesorgt. Schlussendlich würde das bei mir vor allem mit der Qualität zusammenhängen - wenn's gut gemacht ist und auch für die Fans einen "Mehrwert" hat (und dafür bräuchte man sicherlich sehr gute Drehbücher), dann könnte ich mir auch ein Serienformat vorstellen, solange es weiterhin auch James-Bond-Filme im Kino gibt... Bei all dem 0815-Mist gibt es ja vereinzelt wirklich fantastische TV-Produktionen, die einen jahrelang begleiten. Von Amazon hat mir "Bosch" bisher am besten gefallen ;)
Bond... JamesBond.de