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Invincible1958 hat geschrieben: 'Casino Royale' steht momentan bei 4,1 Mio Besuchern und wird die $42,8 Mio Einspielergebnis von 'GoldenEye' noch locker übertreffen. Jetzt frage ich nochmal:
In welcher Reihenfolge wird der Erfolg in Deutschland korrekt wiedergegeben?

Nächstes Wochenende wird CR in Deutschland etwa bei 4,3 Mio Besuchern angekommen sein. Damit wäre es immer noch Platz 5 nach Besucherzahlen. Beim Einspielergebnis wären dann aber die $42,8 Mio von GoldenEye geschlagen und 'Casino Royale' wäre der erfolgreichste Bond aller Zeiten in Deutschland.

Wie hier des öfteren Churchill schön zitiert wurde: 'Traue nur einer Statistik, die du selbst gefälscht hast'. Und ein Erfolgsranking nach Einspielergbnis wäre HEFTIG gefälscht. Man kann dann sagen: kein anderer Bondfilm hat je soviel eingespielt. An dieser Aussage wäre nichts falsch. Man kann allerdings nicht sagen: kein anderer Bondfilm war je so erfolgreich. Denn da gibt es immer noch ein Dutzend Bondfilme, die in Deutschland und auch weltweit mehr Besucher hatten.

Ich hoffe, dass 'Casino Royale' in den nächsten Monaten schafft ca. $540 Mio weltweit einzuspielen. Dann wäre der Film (Inflation hin oder her) erfolgreicher als alle Brosnan-Filme - und würde sich auf Platz 8 der erfolgreichsten Bondfilme aller Zeiten einsortieren - nur von den frühen Connery- und Moore-Filmen geschlagen.
Also 1. find ich das auch sehr seltsam und verwirrend und 2. frag ich mich, warum die Einnahmen in Deutschland in Dollar gerechnet werden.

Edit:

Sorry, hab das zitieren vergessen.
Zuletzt geändert von Samedi am 28. Dezember 2006 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

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Invincible1958 hat diese Zahlen von Variety (ein großes amerikanisches Entertainment Magazin, das jede Woche auch Einspielergebnisse veröffentlicht, natürlich in US $).

Was findest du auch seltsam und verwirrend? Gut wir diskutieren ja hier schon eine ganz Weile sehr ausgioebig - also auch in sehr langen Postings. Die ganze Box office Geschichte hängt eben sehr vom jeweiligen Betrachtungswinkel ab. Einspiel, Besucher, Inflation usw.

Es ist aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen auch ein sehr spannendes Thema.

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vodkamartini hat geschrieben:Es ist aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen auch ein sehr spannendes Thema.
Finde ich auch.
Immerhin sind wir uns alle wohl inzwischen einig, dass 'Thunderball' die meisten und 'Licence To Kill' weltweit die wenigsten Besucher hatten.

Die Einspielergebnisse für Deutschland findet man überall nur in US-Dollar, ebenso bei boxofficemojo.com

Hier die Einspielergebnisse aus sämtlichen Ländernbis zum 24.12.2006:

http://www.boxofficemojo.com/movies/?pa ... bond21.htm

Kann man ja mit dem aktuellen Wechselkurs in Euro umrechnen, wenn man will.

Ich denke auch mal, dass die Zahlen in US-Dollar sind, weil MGM und EON ihren Sitz in den USA haben. Und bei denen geht das Geld ja in US-Dollars auf dem Bankkonto ein. Und die melden schließlich die Zahlen.

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Also, ich bleibe dabei: Rereleases sind ein zu großer Faktor um sie einfach außer Acht zu lassen.
Wie du selbst schreibst, hat Thunderball 25% seiner Besucherzahlen in Deutschland allein durch Wiederaufführungen erreicht. Wenn man das nun auf die ganze Welt bezieht, hätte TB 40 Mio. ! Besucher weniger zu verbuchen.
Müsste man dann nicht fairerweise sagen, dass die heutigen Bonds nach 40 Jahren Entwicklung auch 25% ihrer Besucherzahlen durch Rereleases machen? Das wären dann bei den den BrosnanBonds 100 Mio. Besucher weltweit und nicht nur 75 Mio.
Ne, also man darf auf jeden Fall nur die Besucherzahlen der Erstaufführung miteinander vergleichen, andernfalls wird der Vergleich zwischen alt und neu verfälscht.
Meiner Meinung nach gibt es seit Goldeneye wieder einen Aufschwung für Bondfilme, der vielleicht sogar leicht an den Hype der 60er herankommt, aber wenn man die Rereleases bei den Besucherzahlen einbezieht, wird dies natürlich nicht deutlich.
Es ist ja okay, die vollständigen Besucherzahlen bei 5-10 Jahren Abstand zwischen zwei Filmen zu verwenden, aber doch nicht bei 40 ! Jahren.

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Willkommen bei der lebhaften Diskussion. :lol:
Also was die re-releases betrifft habe ich auf der vorherigen Seite auch schon mit invincible1958 diskutiert. Ich bin auch der Meinung, dass das ein nicht unerheblicher Faktor ist, v.a. bei allen Filmen bis sagen wir mal Live and let die. Darüber hinus haben wir heute DVD-Verkäufe und Leihgebüren, die nicht berücksichtigt werden.

Den Aufschwung seit GoldenEye kann man ganz deutlich feststellen, das sehe ich auch so. Aber.
Die heutigen Ergebnisse sind Lichtjahre von der Bondmania der 60er Jahre entfernt. Wie gesagt, das ging in Dimensionen wie Potter, Star Wars (die alten Filme) und Herr der Ringe. Da können die neuen Bonds nicht konkurrieren.
Auch muss man sagen dass die 70er und v.a. die 80er Jahre keine gute Zeit für das Kino waren. Ich kann mich noch genau erinnern, dass in den 80ern häufig das Ende des Kinos prohezeit wurde. Gut es kam ganz anders. Die Multiplexe kamen und Kino wurde wieder schick, trotz VHS, TV und jetzt DVD. Man muss die Filme von Roger Moore und T. Dalton auch vor diesem Hintergrund sehen.

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vodkamartini hat geschrieben:
Den Aufschwung seit GoldenEye kann man ganz deutlich feststellen, das sehe ich auch so. Aber.
Die heutigen Ergebnisse sind Lichtjahre von der Bondmania der 60er Jahre entfernt. Wie gesagt, das ging in Dimensionen wie Potter, Star Wars (die alten Filme) und Herr der Ringe. Da können die neuen Bonds nicht konkurrieren.
Natürlich sind Goldfinger und Thunderball die erfolgreichsten Bondfilme, aber Lichtjahre entfernt würde ich das nicht nennen. Wenn man 25% der Besucher zahlen abzieht (keine Ahung ob die Prozentzahl stimmt; beziehe mich auf die Zahlen von invincible), dann hätte Goldfiner ca. 97 Mio. Besucher und und Thunderball ca. 120 Mio. Also zwischen Goldfinger und Goldeneye liegen dann nur ca. 17 Mio. Besucher und nicht 50 Mio. FRWL und DN wären dann jedoch sogar schwächer als die heutigen Bondfilme.
Der frühe Hype währte als nur über 2 Filme und nicht über die ganzen 60er Jahre.

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Das ist Wortklauberei. Ich kann auch sagen - ein signifikanter Unterschied - wenn dir das besser gefällt. Aber dabei bleibe ich. Selbst, wenn du 25 % abziehst (obwohl diese Zahl völlig aus der Luft gegriffen ist, es könnte durchaus auch weniger sein), ist da immer noch eine Menge dazwischen. Du hst Recht, wenn du sagst, dass es vornehmlich 2 Filme waren, die sämtliche Kassenrekorde purzeln ließen. Allerdings würde ich die ersten beiden Filme, die dies erst ermöglichten und mit einem ziemlich schmalen Budget hergestellt wurden durchaus dazurechnen.
Dann müsste man natürlich auch die Einwohnerzahlen vergleichen, die in einigen Ländern seit den 60er Jahren doch ordentlich gestiegen sind, was wiederum zugunsten der 60er Jahre-Filme ausschlägt. usw.
Kurz: Es war eine Bondmania mit den Höhepunkten Goldfinger und Thunderball, davon kann man, trotz des großen Erfolgs der Brosnanfilme - über den ich mich sehr gefreut habe - , für die 90er Jahre nicht ernsthaft sprechen (von einer Bondmania ist gemeint :D ).
Zuletzt geändert von vodkamartini am 28. Dezember 2006 19:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Also, ich weiß nicht, ob ich den letzten Satz richtig verstanden habe, aber ich hab ja nicht behauptet, dass Goldeneye genauso erfolgreich sei wie TB oder GF. Ich denke aber, dass der Erfolg der neuen Filme mit dem Erfolg von DN, FRWL und YOLT gleichzusetzen ist. Goldeneye ist, meiner Meinung nach, nicht auf PLatz 8 der erfolgreichsten Bondfilme, wie es die Liste zeigt, sondern vielleicht viel eher zwischen Platz 4 und 6. :?
Naja, ich will einfach verhindern, dass der Erfolg der alten Filme, der natürlich groß war, überschätzt wird und der Erfolg der neuen Film, deren Ausgangslage schwieriger ist, hingegen unterschätzt wird.

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Sorry, beim letzten Satz ist mir etwas durcheinander geraten, ich habs berichtigt. Ja, die Einordnung der neuen Filme innerhalb der Erfolgsliste der alten Filme ist sicherlich schwierig. Und hängt natürlich von dem Schwerpunkt der jeweiligen Statistik ab.

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Also die weltweiten Dollareinspiele, das US-Einspiel sowie die US-Admissions findest Du alle in "James Bond. Die Legende von 007" von John Cork und Bruce Scivally. Das ist der 2002 erschienen Prachtband im XXL Format. Ein nicht nur erheblich besser aufgemachtes Buch als die "Tesche-Werke" sondern v.a. auch ein wesentlich fundierteres.
Hier stammen die Zahlen ebenfalls von Sony, da dies ein offiziell autorisiertes Buch ist (im gegensatz zu Tesches Werken).

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vodkamartini hat geschrieben:Also die weltweiten Dollareinspiele, das US-Einspiel sowie die US-Admissions findest Du alle in "James Bond. Die Legende von 007" von John Cork und Bruce Scivally. Das ist der 2002 erschienen Prachtband im XXL Format. Ein nicht nur erheblich besser aufgemachtes Buch als die "Tesche-Werke" sondern v.a. auch ein wesentlich fundierteres.
Hier stammen die Zahlen ebenfalls von Sony, da dies ein offiziell autorisiertes Buch ist (im gegensatz zu Tesches Werken).
okay, damit ist alles klar. habe dieses wirklich tolle und extrem umfangreiche buch auch hier neben mir stehen, werde dann gleich mal wieder nen blick reinwerfen. ich dachte die ganze zeit, dass ich irgendeine pressemitteilung sonys bzgl. der einspielergebnisse in letzter zeit verpasst hätte :roll: :wink:
Bond... JamesBond.de

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Kleiner Nachtrag:
Was darin allerdings fehlt sind die weltweiren Besucherzahlen. Das Buch enthält das weltweite Kinoeinspiel und die Besucherzahlen für die USA.
Woher Invincible1958 die Besucherzahlen für den rest der Welt hat, weiß ich nicht.

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Das Buch ist voller Fehler!
Hab ich aber alles schon einige male erklärt. Würde jetzt zulange dauern, das alles nochmal durchzukauen.

Die SONY-Zahlen stammen aus einem Thread des commanderbond.net-Forum aus 2005, dem größten 007-Board im Internet. Der User, der diese Infos gepostet hat, ist sehr vertrauenswürdig. Da sind für jeden Film das Budget, die Marketingkosten, die US-Einspielergebnisse, die weltweiten Einspielergebnisse, und die Rentals aufgeführt, also das Geld, was MGM letztendlich von den Kinoeinnahmen bekommt. Kann leider keinen direkten Link zum Forum stellen.

Da müsste ihr auf www.commanderbond.net ein wenig suchen.

Zum Cork/Scivally-Buch: Die zahlen darin sind teilweise sehr veraltet und unvollständig. Da werden z.B. die 'Overseas'-Zahlen von OHMSS als 'weltweite Zahlen' angegeben, ohne die US-Zahlen dazuzuaddieren und so weiter und so fort. Das Buch ist sehr schlampig.

@kamil007: Was willst du denn damit bewirken, wenn du 'GoldenEye' jetzt einfach als vierterfolgreichsten Bondfilm führt, und nicht als achterfolgreichsten? Es geht ja nicht darum, wo man jeden Film gerne sehen würde, oder welchen Platz ein Film verdient hätte. Das sind einfache Zahlen, Fakten - Besucherzahlen halt. Daran gibt es nichts zu drehen. Und man kann auch nicht einfach 25% abziehen. Jeder Film hat nunmal soviele Besucher im Kino gehabt wie er gehabt hat. Ich sehe da überhaupt keinen Grund, die Zahlen zu zerstückeln.

Hier eine Liste der erfolgreichsten Filme in Deutschland seit 1970. Bei Filmen, die eine Wiederaufführung hatten, ist dies auch vermerkt. Aber die Bondfilme a 'Diamantenfieber' hatten zumindest in Deutschland seit 1971 keine Nennenswerte Wiederaufführung:

http://www.insidekino.de/DJahr/DAlltime100.htm

Wiederaufführungen beziehen sich nur auf die Connery-Filme. Aber nochmal: Wiederaufführungen sind ganz normale Kinobesuche - und werden auch als solche gezählt. Ich verstehe nicht, warum einige Leute hier den Filmen der 60er den Erfolg nicht gönnen?

Die Zeiten haben sich nunmal geändert. Bond ist nicht mehr so populär wie damals, das Kino ist nicht mehr so populär wie damals. Na und? Darum muss man doch nun nicht ältere Filme so klein wie möglich reden, um den Erfolg aktuellerer Filme umso größer aussehen zu lassen.

Ein 'hätte, aber, wenn, ...' bringt überhaupt nichts.
Die Bondmanie war in den 60ern (1964 - 1967) doppelt so groß wie heutzutage. Das ist nunmal so. Da gab es keine vergleichbare Konkurrenz - keine andere so große Kinoserie.

Dr. No war ein großer Erfolg. Dessen weltweite Besucherzahlen wird 'Casino Royale' locker übertreffen. 'From Russia With Love' wurde ein noch größerer Erfolg, und dann brach die Manie aus. Mit nur einem Jahr Abstand bis zum nächsten Film war Bond ein Dauertheme - und die Filme liefen das ganze Jahr rund um die Uhr in den Kinos.

Von Wiederaufführungen kann man da noch nichtmal sprechen. Damals war es nicht üblich, dass ein Film in allen Städten gleichzeitig anlief. Viele Kinos bekamen neue Filme erst Monate nach anderen Kinos. Die Filme reisten sozusagen durch die Länder und Städte. Deshalb kann man auch nicht sagen, dass nur die Besucherzahlen der ersten 6 Monate oder so zählen. Das war damals halt anders.

Jetzt muss ich die alten Filme nochmal verteidigen: es gab keine TV-Werbung, keine Internetwerbung etc. Das sind alles Marketing-Vorteile, die nur die neuen Filme haben. Ich finde, es gleich sich alles wieder aus.

'Harry Potter 1' hatte in Deutschland über 12 Mio Besucher, genau wie 'Thunderball'. Warum sollte man HP dann nicht auch 25% abziehen, um ihn mit anderen Filmen zu vergleichen?
Was ist mit Titanic? Der Film lief 1,5 Jahre ununterbrochen in den Kinos, und hat so über 18 Mio Besucher in Deutschland gesammelt. Soll man da auch sagen, dass nur die Zahlen aus den ersten 6 Monaten zählen? Ich find das alles lächerlich.

EON sieht doch auch nicht aufs Bankkonto und sagt: 'Dieses Geld können wir nicht verwenden. Das stammt aus Wiederaufführungen - das stammt nicht wirklich vom Erfolg des Films.' lol

Nochmal zu den alten Filmen. Ein weiterer Nachteil war, dass die Filme in viel weniger Ländern liefen als es heute bei CR der Fall ist. Der ganze Osten viel schonmal weg. Und bis auf Japan war Bond in Asien auch kein Thema.
Ich denke, insgesamt haben die neueren Filme eine viel bessere Ausgangssituation als die alten Filme. Ich kann genauso verlangen, dass alle Einnahmen und Besucher aus Ländern, in denen damals 'Feuerball' nicht lief, bei 'Casino Royale' wieder abgezogen werden.

Ihr seht, es ist total sinnlos und lächerlich, irgendwelche Wege zu suchen, alle Filme in eine gleiche Ausgangssituation zu bringen.

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Also auf das Cork/Scivally Buch lass ich nichts kommen. Schlecht sind für mich v.a. die Werke von Tesche, aber das ist ein anderes Thema.
Dass die Zahlen auch beim erstgenannten Buch nicht exakt sind, kann sein oder auch nicht. Ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Bei einem von Eon Productions autorisierten Buch wundert es mich schon, dass es vor Fehlern strotzen soll. Na wie dem auch sei, um mal wieder zum Thema zurückzukehren.

Dein letzter Satz ist eigentlich nichts anderes, was ich hier schon ständig poste. Eine Vergleichbarkeit der Filme hinsichtlich des Erfolges herzustellen ist nahezu unmöglich.