Ich glaube nicht daß die vor CC schon einmal neu übersetzt wurden.
Ein Unterschied ist noch daß 3 Romane bei Ullstein erschienen sind, und zu denen gehörte LaLD. Der mag also anders behandelt worden sein als die 11 im Scherz Verlag.
Wir könnten den Übersetzer vergleichen.
Re: Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)
32Spoiler: Sehr gut. Bin noch nicht ganz durch, aber bisher absolut der beste der drei.GoldenProjectile hat geschrieben: 30. Oktober 2024 00:40 Jetzt bin ich gespannt, wie du MR finden wirst.
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Re: Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)
33Interessant, im Gegensatz zu dem was ich erwartet hatte ist LALD eigentlich gar nicht wirklich rassisitisch, tatsächlich ist mir nicht ein einziger Satz aufgefallen der offen rasisitisch wäre.
Da die Baddies hier alle schwarz sind ist es natürlich klar daß sie auch oft negativ gezeichnet werden, aber das alles bleibt im Genre-Rahmen, und anssonsten wird ihnen und ihrer Kultur gegenüber eher auffallend viel Respekt gezeigt.
Sicherlich werden sie durchweg als Neger bezeichnet, aber ich denke das war einfach früher so üblich, da hat damals noch niemand drüber nachgedacht, daß dieses Wort rassistisch konnotiert ist. Das Wort wird eigentlich durchweg neutral benutzt, von daher hätte ich bei dieser Neuübersetzung sogar statt "Neger" das heute übliche Wort "Schwarze" benutzt. Aber in den Dialogen hätte ich es natürlich belassen, da diese ja die damalige Benutzung direkt spiegeln.
Das eigentlich Schimpfwort "Nigger" kommt glaube ich gar nicht vor, zumindest nicht in der deutschen Fassung.
Da die Baddies hier alle schwarz sind ist es natürlich klar daß sie auch oft negativ gezeichnet werden, aber das alles bleibt im Genre-Rahmen, und anssonsten wird ihnen und ihrer Kultur gegenüber eher auffallend viel Respekt gezeigt.
Sicherlich werden sie durchweg als Neger bezeichnet, aber ich denke das war einfach früher so üblich, da hat damals noch niemand drüber nachgedacht, daß dieses Wort rassistisch konnotiert ist. Das Wort wird eigentlich durchweg neutral benutzt, von daher hätte ich bei dieser Neuübersetzung sogar statt "Neger" das heute übliche Wort "Schwarze" benutzt. Aber in den Dialogen hätte ich es natürlich belassen, da diese ja die damalige Benutzung direkt spiegeln.
Das eigentlich Schimpfwort "Nigger" kommt glaube ich gar nicht vor, zumindest nicht in der deutschen Fassung.
Re: Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)
34Selbstverständlich muss man LALD im Kontext seiner Zeit betrachten und die Verwendung des Ausdrucks bzw. den Umgang damit akzeptieren, auch die Tatsache, dass es fast alles halt die Antagonisten sind, aber das halte ich dann doch für sehr milde. Kein Rassismus? Respekt vor der Kultur? In meiner Erinnerung (hab das Buch ja vor 3 Monaten gelesen) wurden die Schwarzen quasi durchgehend als mit fettigen Haaren beschrieben, hässlich, dümmlich (und das halt in ihrer "Rasse" begründet), etc. Wie gesagt: Kontext der Zeit, ist halt alles so. Ok. Und ich habe damals nicht gelebt, also kann ich auch nicht sagen, ob das damals wirklich rassistisch gewesen wäre. Aber gerade LALD empfinde ich dann doch glasklar so.
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Re: Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)
35Ja, interessant, aber mir ist da nichts direkt ins Auge gesprungen. Ich war da selber überrascht.
Das die schwarzen Gangster nicht positiv beschreiben werden ist klar, aber abseits davon war ich eher überrascht.
Allerdings bleibt ein rassistisches Buch auch im Kontext der Zeit betrachtet ein rassitisches Buch, das erklärt zwar einiges, aber es macht das Buch für mich nicht besser.
Ich schaue noch mal rein.
Das die schwarzen Gangster nicht positiv beschreiben werden ist klar, aber abseits davon war ich eher überrascht.
Allerdings bleibt ein rassistisches Buch auch im Kontext der Zeit betrachtet ein rassitisches Buch, das erklärt zwar einiges, aber es macht das Buch für mich nicht besser.
Ich schaue noch mal rein.
Re: Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)
36Bezeichnet Bond einige der Schwarzen nicht sogar als Affen oder so? Es enthält schon genug, dass man ohne mit der Wimper zu zucken offen rassistisch nennen kann, auch gemessen am Standard der 50er Jahre. In den USA wurde es meine ich damals sogar leicht zensiert herausgegeben, verglichen mit der britischen Originalfassung.
https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
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Re: Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)
37Puhh, ich kann mich tatsächlich an nichts davon erinnern, also z.b. an das Wort Affen. Eher umgekehrt werden die Briten als Inselaffen tituliert (ich denke Mal das ist eine etwas zu moderne Übersetzung von eventuell "Limeys"). Ich war eher überrascht daß es abseits der Thrillerhandlung durchweg positive Aussagen über Schwarze gab.
M etwa sagt beim Briefing "die Negerrassen fangen gerade erst an Genies in allen Bereichen zu produzieren" und später "Sie haben jede Menge Intelligenz, Fähigkeit und Mumm". Würde man so etwas mit einem offen rassistischen Denken schreiben?
Auch Felix bekundet jede Menge Sympathien für schwarze Kultur, er ist ein "Fan von Harlem" und "mag die Neger, und sie mögen ihn", bei seiner Führung durchs Nachtleben von Harlem habe ich nichts wirklich Negatives in Erinnerung, eher so etwas wie Bewunderung. Sofern es nicht um die Beschreibung von Gangstern geht, aber auch da bleibt alles eher etwas zurückhaltend.
Und all die schwarzen Gangster werden glaube ich eher gar nicht beschrieben, also es wird wenig bis nichts über ihr Äußeres mitgeteilt. Natürlich hat Mr Big, wie fast alle Fleming Schurken ein sehr spezielles Aussehen, aber eher seltsam als abstoßend. Wirklich eklig kommt nur einer namens The Robber rüber, aber bei dem bin ich mir nicht mal sicher ob es überhaupt ein Schwarzer war. Jedenfalls gibt es keine durchgehend negative Beschreibungen wie fett oder hässlich.
Auch das Verhältnis zu Quarrel ist professionell und respektvoll, nicht durch eine herablassende Überlegenheit des Briten geprägt. Ganz anders übrigens als der dümmliche Abergläubige im DN Film. Bond kann von Quarrel lernen.
Jedenfalls, wenn ich da jetzt nicht groß gepennt habe beim Lesen, dann war der Roman ganz anders als erwartet. Auffallend anders. Ich war da ja selber überrascht.
Und auch jetzt beim kurzen Überfliegen einiger Passagen habe ich da nichts gefunden. Selbst als Bond den für Leiters Verstümmelungen Verantwortlichen tötet, und dabei auch wirklich wütend ist, selbst da bleibt es sprachlich normal. (Übrigens findet sich hier eine typische Glättung in der alten Übersetzung, dort rutscht er ins Haifischbecken ab, weil er sich nicht mehr halten kann, bei Cross Cult tritt Bond ihm brutal auf die Finger, damit er fällt.)
Wenn es aber doch an der Übersetzung lag, dann trifft das für beide Übersetzungen zu.
M etwa sagt beim Briefing "die Negerrassen fangen gerade erst an Genies in allen Bereichen zu produzieren" und später "Sie haben jede Menge Intelligenz, Fähigkeit und Mumm". Würde man so etwas mit einem offen rassistischen Denken schreiben?
Auch Felix bekundet jede Menge Sympathien für schwarze Kultur, er ist ein "Fan von Harlem" und "mag die Neger, und sie mögen ihn", bei seiner Führung durchs Nachtleben von Harlem habe ich nichts wirklich Negatives in Erinnerung, eher so etwas wie Bewunderung. Sofern es nicht um die Beschreibung von Gangstern geht, aber auch da bleibt alles eher etwas zurückhaltend.
Und all die schwarzen Gangster werden glaube ich eher gar nicht beschrieben, also es wird wenig bis nichts über ihr Äußeres mitgeteilt. Natürlich hat Mr Big, wie fast alle Fleming Schurken ein sehr spezielles Aussehen, aber eher seltsam als abstoßend. Wirklich eklig kommt nur einer namens The Robber rüber, aber bei dem bin ich mir nicht mal sicher ob es überhaupt ein Schwarzer war. Jedenfalls gibt es keine durchgehend negative Beschreibungen wie fett oder hässlich.
Auch das Verhältnis zu Quarrel ist professionell und respektvoll, nicht durch eine herablassende Überlegenheit des Briten geprägt. Ganz anders übrigens als der dümmliche Abergläubige im DN Film. Bond kann von Quarrel lernen.
Jedenfalls, wenn ich da jetzt nicht groß gepennt habe beim Lesen, dann war der Roman ganz anders als erwartet. Auffallend anders. Ich war da ja selber überrascht.
Und auch jetzt beim kurzen Überfliegen einiger Passagen habe ich da nichts gefunden. Selbst als Bond den für Leiters Verstümmelungen Verantwortlichen tötet, und dabei auch wirklich wütend ist, selbst da bleibt es sprachlich normal. (Übrigens findet sich hier eine typische Glättung in der alten Übersetzung, dort rutscht er ins Haifischbecken ab, weil er sich nicht mehr halten kann, bei Cross Cult tritt Bond ihm brutal auf die Finger, damit er fällt.)
Wenn es aber doch an der Übersetzung lag, dann trifft das für beide Übersetzungen zu.