Das ist natürlich die beste Szene die es je bei Bond zu sehen gab. Mit AbstandNico hat geschrieben: 7. Januar 2025 11:51 die auch durch John Barrys spannungsgeladene Musik schon beim Zuschauen nervös machende Szene bei Gumbold.
Jetzt weniger auf dich bezogen (du hast ja auch nichts zu bemäkeln ), sondern ganz allgemein zum Thema: Diesen Kritikpunkt oder wie man ihn nennen will habe ich noch nie so ganz nachvollziehen können. Und wenn, dann eher wie man generell einen Kritikpunkt akzeptieren kann, den man selber nicht teilt. Aber das Tracy aus der Handlung "verschwindet"... Tja, das ist halt die Handlung des Films! Bond lernt Tracy in einer Geschichte kennen, die ihn zu Blofeld führt. Dann startet seine Blofeld-Mission als neue Geschichte. Dann führt der Film wie durch Zauberhand alles zusammen. Fertig, so einfach. Bei Bond vielleicht relativ neu, aber erzählerisch ein sinnvoller Ansatz. Im Grunde wird hier die "Frau aus Bonds Vergangenheit" - die man in TND nicht abgenommen hat, die man in NTTD längst vergessen hat - im gleichen Film etabliert. Und taucht Tracy relativ zufällig wieder auf? Ja, aber erstens wird ja glaube ich sogar erklärt, dass sie Draco überredet hat, in der Nähe von Bonds Mission zu urlauben (da Draco weiss, wo sich Bond rumtreibt, vielleicht hat er es von Malone erfahren). Und zweitens ist Tracy auf Schlittschuhen eine wunderschöne Szene, und das Unerwartete trägt zu diesem magischen Moment bei. Es wirkt auf eine starke Art zunächst fast etwas traumartig, und mir gefällt es, wie OHMSS sich diese leicht unwirklichen Zwischentöne zutraut. Piz Gloria mit seinem in den Berg gemeisselten Labor wirkt auf eine Art beinahe klaustrophobisch und von der wirklichen Welt abgeschnitten, wie ich es bei keinem anderen Villain-HQ je wahrgenommen habe. Auch dass Blofelds Plan auf dem Papier so gewaltig, dann aber so abstrakt und von der Handlung entrückt wirkt, finde ich irgendwie interessant.Nico hat geschrieben: 7. Januar 2025 11:51 Ist aber auch gar nicht schlimm, denn dann verschwindet Tracy erst einmal für eine Ewigkeit aus dem Film und taucht im genau richtigen Moment wieder auf. Finde ich ok, in die Piz Gloria-Szenen hätte sie nicht reingepasst und so wirklcih entwickeln sich ja auch erst auf der gemeinsamen Flucht die Gefühle füreinander.
Und ich denke dieser Handlungsaufbau ist beabsichtigt. Fleming (und Saltzman, Cubby, Maibaum und Hunt) wussten genau, wie sie die Geschichte erzählen wollten. Die haben Tracy nicht einfach im Mittelteil vergessen. Bei CR wiederum bin ich überzeugt ist es den Machern nicht wirklich bewusst geworden, dass es dramaturgische Diskrepanzen in ihrer Adaption der Geschichte gibt.
OHMSS war übrigens der letzte von den ersten 22 Bonds (mal ohne NSNA), den ich gesehen habe. Ich habe um 2005 oder 2006 rum angefangen mit Bond, als gerade die ersten Pressefotos mit Craig existierten. Und OHMSS habe ich dann zum ersten Mal aus einer Box gesehen, die bis QoS ging, also locker drei Jahre nach meinem ersten Bondfilm. Ich hab OHMSS in dieser Zeit, also ca. 2006-2011, generell am wenigsten gesehen, vielleicht zwei Mal oder so, und habe keine Ahnung mehr, wie ich den eingeschätzt habe. Erst nach einer Pause von ein paar Jahren, in denen ich wenig Bond geschaut habe, und wenn dann nicht die für mich obskuren wie OHMSS, habe ich ihn so richtig entdeckt.