Ich finde es nicht zu oberflächlich gedacht. Ich weiß, was Foster mit seinem Ansatz bezwecken wollte, so kompliziert ist das nicht. Aber QOS hat deutlich schlechter funktioniert als SF und das nur mit dem Jubiläum zu erklären ist mir zu oberflächlich. Mir ist es auch zu oberflächlich den DB5 und Moneypenny als Game-Changer zu sehen.
Ich bin kein QOS Hater, obwohl der Film auch beileibe nicht zu meinen Bond-Lieblingen zählt. Und ich sehe SF nicht mehr ganz so euphorisch wie zu seiner Veröffentlichung im Kino. Aber SF hat etwas, was QOS abgeht und das ist eine spürbare Liebe wenn man so will auch Ehrfurcht vor Figur und Franchise. In diesem Film ist Bond eine mythische Figur und die Rückkehr zu seinen Wurzeln eben auch durch den silbernen Aston und das elterliche Anwesen in Schottland symbolisiert. Mendes gelingt es hier sehr gut diese wehmütige Vorstellung der Bondfigur erfahrbar und fühlbar zu machen. Und dieser Ansatz passt perfekt zu einem runden Jubiläum, das kommt dazu.
In QOS ist nicht vergleichbares zu spüren und ja, oberflächlich sind die üblichen Zutaten alle da. Viele Locations - aber wirken die exotisch, mondän? Nö. Ein globales Bedrohungsszenario - aber hat das die larger than life Attitüde eines Blofeld, Goldfinger, Stromberg? Nö. Es gibt einen Supervillain, hinter dem noch eine Organisation steht, aber hat der Charisma, eine diabolische Aura? Mitnichten. Es gibt recht viel Actionszenen. Aber haben die das gewisse etwas, welches die Bondfilme immer einen Tick spektakulärer und selbstironischer machte als die Konkurrenz? Nö. Kurz, die üblichen Zutaten reichen nicht aus, wenn sie nicht auch in Bondatmosphäre verwandelt werden. Und genau das meinen viele, wenn sie sagen der Film fühle sich nicht wie ein Bondfilm, sondern wie ein gewöhnlicher Actionfilm, oder ein Bourne-Film an.
Re: Erste Presse-Reaktionen, -Reviews & Bewertungen zu NO TIME TO DIE
286http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/