Ich finde es nicht zu oberflächlich gedacht. Ich weiß, was Foster mit seinem Ansatz bezwecken wollte, so kompliziert ist das nicht. Aber QOS hat deutlich schlechter funktioniert als SF und das nur mit dem Jubiläum zu erklären ist mir zu oberflächlich. Mir ist es auch zu oberflächlich den DB5 und Moneypenny als Game-Changer zu sehen.

Ich bin kein QOS Hater, obwohl der Film auch beileibe nicht zu meinen Bond-Lieblingen zählt. Und ich sehe SF nicht mehr ganz so euphorisch wie zu seiner Veröffentlichung im Kino. Aber SF hat etwas, was QOS abgeht und das ist eine spürbare Liebe wenn man so will auch Ehrfurcht vor Figur und Franchise. In diesem Film ist Bond eine mythische Figur und die Rückkehr zu seinen Wurzeln eben auch durch den silbernen Aston und das elterliche Anwesen in Schottland symbolisiert. Mendes gelingt es hier sehr gut diese wehmütige Vorstellung der Bondfigur erfahrbar und fühlbar zu machen. Und dieser Ansatz passt perfekt zu einem runden Jubiläum, das kommt dazu.

In QOS ist nicht vergleichbares zu spüren und ja, oberflächlich sind die üblichen Zutaten alle da. Viele Locations - aber wirken die exotisch, mondän? Nö. Ein globales Bedrohungsszenario - aber hat das die larger than life Attitüde eines Blofeld, Goldfinger, Stromberg? Nö. Es gibt einen Supervillain, hinter dem noch eine Organisation steht, aber hat der Charisma, eine diabolische Aura? Mitnichten. Es gibt recht viel Actionszenen. Aber haben die das gewisse etwas, welches die Bondfilme immer einen Tick spektakulärer und selbstironischer machte als die Konkurrenz? Nö. Kurz, die üblichen Zutaten reichen nicht aus, wenn sie nicht auch in Bondatmosphäre verwandelt werden. Und genau das meinen viele, wenn sie sagen der Film fühle sich nicht wie ein Bondfilm, sondern wie ein gewöhnlicher Actionfilm, oder ein Bourne-Film an.

danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2023 16:00

danielcc hat geschrieben: 4. Januar 2023 22:44

Fast ein Jahr später

RT:
critics review: 83% fresh, 7.3 out of 10 rating (426 reviews - +4 neue Bewertungen)
audience: 88%; 4.4 out of 5 (10,000+ reviews)

imdb:
7.4 out of 10; 402k Bewertungen!


Wie gesagt: Der Film steht solide bei seiner für Bondfilme sehr guten Bewertung. Der hier prognostizierte Rückgang ist auch bei nun über 400 Tausend Bewertungen nicht eingetreten. (in diesen 11 Monaten sind noch mal ein Drittel so viele Bewertungen wie zuvor hinzugekommen!)

Wieder mehr als 6 Monate später und weitere 20 Tausend Bewertungen auf imdb, steht der Film überall bei den gleichen Bewertungen (7.4 auf imdb).

Ein gutes Jahr später.

Inzwischen 452 Tausend Bewertungen. Schnitt wie gehabt bei 7.4 (7.3 imdb rating)
Der Film ist damit basierend auf einer riesigen Anzahl von Bewertungen der viertbeste Bond.

Ist doch schön, dass der Film im Allgemeinen gut angekommen ist / ankommt.
Ich betone ja stets bei all unserer Kritik sind es immer noch Bondfilme. Die stehen per se oben. Selbst GE finde ich im Vergleich zu anderen nicht-Bondfilmen sehr gut.

Es gibt ja viele unter den jüngeren Zuschauern, die kennen die alten Bondfilme nicht. Wer bei NTTD 15 war, war bei Sp 9 und SF 6. Vom Rest mal ganz zu schweigen. Denen ist es dann Wurscht, ob der Held abtritt, das kenne sie ja auch aus Endgame und vielen anderen Filmen.

danielcc hat geschrieben: 10. Oktober 2024 16:04 Der Film ist damit basierend auf einer riesigen Anzahl von Bewertungen der viertbeste Bond.

*der viertbeliebteste Bond (laut imdb).

Großer Unterschied.

vodkamartini hat geschrieben: 10. Oktober 2024 22:12 Es gibt ja viele unter den jüngeren Zuschauern, die kennen die alten Bondfilme nicht. Wer bei NTTD 15 war, war bei Sp 9 und SF 6. Vom Rest mal ganz zu schweigen. Denen ist es dann Wurscht, ob der Held abtritt, das kenne sie ja auch aus Endgame und vielen anderen Filmen.

Ja. Mir ist doch auch klar, dass da irgendwelche Teenies mit Chipsfingern schnell ein „like“ raushauen und nicht erst alle Bonds schauen, bevor sie eigentlich erst etwas fundierter bewerten könnten. Ferner ist es mir persönlich vollkommen egal was irgendwelche Datenbanken zu Bondfilmen sagen. Gut und schön ist aber, dass der „Otto“ unkritisch genug ist und die letzten Filme alle mag. Das sollte doch zumindest den Machern den Eindruck geben, dass es auch in Zukunft noch ein Publikum für ihre Bonds gibt.

Man sollte man das Alter der imdb user nicht unterschätzen. Solche Seiten sind aus heutiger Sicht Steinzeit! Kann mir nicht vorstellen dass 12 bis 18jährige wissen was imdb ist. Die wissen schon vielleicht nicht mehr was eine Webseite ist...

Okay, vielleicht hältst du 12- bis 18-Jährige auch für etwas blöder als sie sind.

Aber genau, imdb ist dennoch keine Teen-Plattform.

Casino Hille hat geschrieben: 11. Oktober 2024 00:13 Okay, vielleicht hältst du 12- bis 18-Jährige auch für etwas blöder als sie sind.

Aber genau, imdb ist dennoch keine Teen-Plattform.

Sorry, wollte dich nicht beleidigen
Spaß beiseite, was ich meine ist, dass traditionelle Webseiten von GenZs kam noch besucht werden. Es dreht sich alles um Apps, TikTok, Insta.
Dagegen ist imdb eine Antiquität

Letterboxd ist ja mittlerweile ein Indikator für sowas geworden. Die App wird sicherlich auch von sehr vielen jungen Leuten genutzt.

Ich habe bei der 007 Ausstellung in Wien mit einem jungen Mann (um die 20) gesprochen, der dort mitarbeitet - er kennt nur die Craig Bonds, die haben ihm sehr gut gefallen. Von den alten Bonds hat er noch keinen einzigen (!) gesehen.

Er wird sich aber jetzt mal einen ansehen, hat er mir versprochen

Gernot hat geschrieben: 12. Oktober 2024 10:16 Ich habe bei der 007 Ausstellung in Wien mit einem jungen Mann (um die 20) gesprochen, der dort mitarbeitet - er kennt nur die Craig Bonds, die haben ihm sehr gut gefallen. Von den alten Bonds hat er noch keinen einzigen (!) gesehen.

Er wird sich aber jetzt mal einen ansehen, hat er mir versprochen

Total spannend, wenn man mal darüber nachdenkt. In dem Alter kann er ja (wenn überhaupt) im Kino sowieso nur Craig gesehen haben.
Nun kommt aber hinzu, dass diese Generation kaum noch lineares TV konsumiert.
Es bleibt also Streaming. Wer nicht bewusst einen "alten" Bond anwählt (oder den überhaupt in seinem Streaming Anbieter hat) wird keinen alten Bondfilm sehen

danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2024 12:41 Total spannend, wenn man mal darüber nachdenkt. In dem Alter kann er ja (wenn überhaupt) im Kino sowieso nur Craig gesehen haben.
Nun kommt aber hinzu, dass diese Generation kaum noch lineares TV konsumiert.
Es bleibt also Streaming. Wer nicht bewusst einen "alten" Bond anwählt (oder den überhaupt in seinem Streaming Anbieter hat) wird keinen alten Bondfilm sehen

Eben. Wenn man mal darüber nachdenkt: In dem Alter kann er ja kinderleicht auch einen der älteren Filme konsumieren, wenn er denn wollte. Früher musste man wochenlang in die Videothek rennen oder mal auf eine Austrahlung im TV warten. Heute sind die unkompliziert und jederzeit verfügbar. Gerade heute wäre damit die Wahrsheinlichkeit, auch einen der älteren Filme zu sehen oder gesehen zu haben, ungleich höher als früher.

Und um 2030 rum wird er von einem neuen Film erfahren und vielleicht herausfinden, dass es sich um einen Reboot von diesem düsteren Agentendrama von vor 10 Jahren handelt. Was war das denn für einer? Hä, der gehört irgendwie mit diesem Casino-Film zusammen, der gedreht wurde als unser Proband kaum geboren war? Was für ein Event, nichts wie rein.

Agent 1770 hat geschrieben: 12. Oktober 2024 12:49

danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2024 12:41 Total spannend, wenn man mal darüber nachdenkt. In dem Alter kann er ja (wenn überhaupt) im Kino sowieso nur Craig gesehen haben.
Nun kommt aber hinzu, dass diese Generation kaum noch lineares TV konsumiert.
Es bleibt also Streaming. Wer nicht bewusst einen "alten" Bond anwählt (oder den überhaupt in seinem Streaming Anbieter hat) wird keinen alten Bondfilm sehen

Eben. Wenn man mal darüber nachdenkt: In dem Alter kann er ja kinderleicht auch einen der älteren Filme konsumieren, wenn er denn wollte. Früher musste man wochenlang in die Videothek rennen oder mal auf eine Austrahlung im TV warten. Heute sind die unkompliziert und jederzeit verfügbar. Gerade heute wäre damit die Wahrsheinlichkeit, auch einen der älteren Filme zu sehen oder gesehen zu haben, ungleich höher als früher.

Ja und Nein. "Früher" gab es zwei TV Sender und wenn auf einem (alle paar Wochen) ein Bondfilm lief, dann wurde der von der Hälfte des Landes geschaut.
Dann gab es 30 TV Sender und Bonds kamen noch häufiger. Da alle TV guckten, war die Chance groß, dass man immer mal wieder einen sah.
Heute gibt es Streaming DIenste auf denen die Bonds teilweise Geld kosten. Der BEWUSSTE Zuschauer wird sich gerne für einen Bond entscheiden, aber die große Masse wird heute nicht mehr passiv einem Bondfilm "ausgesetzt"