Ich bewerte QOS mit...

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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2371
Und dann hofft er, dass seine Fangschaltung ihm irgendwann Zugang zu Infos ermöglicht, die Camille ihm auch jetzt sofort auf gezielte Fragen hin geben könnte? Überzeugt mich jetzt nicht unbedingt. Aber wie gesagt: Dass Craigs Bond nicht der beste in seinem Job ist, ist auch in den anderen vier Filmen Kanon, also vielleicht soll das einfach so. :mrgreen:
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2372
Kleinere und tw etwas größere Logiklöcher gibt es in allen Bondfilmen und wenn man sie so wie wir 20-30 Mal sieht, dann kommen diese umso deutlicher zum Vorschein. Schwierig wird es dann, wenn so etwas schon bei der ersten Sichtung auffällt. Im Fall von QOS ist die besagte Camille-Szene ein solches Beispiel. Für einen ermittelnden Agenten macht das einfach wenig Sinn, außer es ist seinem Blind vor Wut-Modus geschuldet, aber das kann man dann bestenfalls erahnen. Dann müsste aber mehr für ihn schief gehen und das tut es im Prinzip nicht. Er löst am Ende wie immer den Fall, deckt die finsteren Machenschaften auf und bringt den bösen Buben zur Strecke. Dass Quantum nicht vollständig besiegt ist, macht da keinen Unterschied. Erstens haben wir den seriellen Zeitgeist - die Craig Bonds haben sich da dann ja auch mehr schlecht als recht hinein gequetscht - und zweitens war SPECTRE auch nie richtig tot zu kriegen.

Ich denke eher, dass man in QOS die Idee von "Ein Bond sieht rot hatte" und diesem "genialen" Einfall wurde alles untergeordnet. So ähnlich wie bei NTTD, wo wir den Märtyrer-Bond haben, auf den alles zulaufen musste. Bond taugt in QOS durch diese extreme Ausrichtung und Craigs Interpretation nicht als Identifikationsfigur, was mal was Neues ist, im Gesamtkanaon aber sehr akward daher kommt. Ich fühle in dem Film nie mit ihm mit, sondern sehe im nur dabei zu, wie er durch die Handlung pflügt. Insgesamt ist mir das figürlich zu limitiert und zu ermüdend.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2373
Dass Bond Camille einem Wildfremden in die Hand drückt, steht halt in guter alter Tradition zu Connery, der sagt, man soll auf den toten Chaffeur aufpassen oder der die tote Fiona beim Tanzen absetzt. Solche Momente gibt es öfter in der Reihe - nur ergibt es hier in QOS eben keinen Sinn. Bond ist zu cool, er hat Camille gerettet und es interessiert ihn nicht, was nun weiter mit ihr passiert. Vermutlich / Vielleicht wollte man einfach einen kleinen, feinen Bond-Gedächtnis-Moment einbringen (von denen es ja schön versteckt mehrere gibt), aber hat übersehen, dass es für die Handlung nur bedingt Sinn ergibt.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2374
Also ich versuche nicht, die Szene auf biegen und brechen zu verteidigen - sicher hätte ein kleines Verhör nicht geschadet - allerdings und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, hat Bond nach der Bootsjagd alle Informationen die er benötigt, um Greene zu folgen. Er hat einen vollständigen Namen, ein Profil und ein Telefon, das per GPS ortbar ist. Camille ist ihm zu diesem Zeitpunkt schlicht egal, weil er sieht, dass sich Greene und seine Leute in Bewegung setzen. Außerdem weiß er zu diesem Zeitpunkt, dass Camille bei Greene wohl in Ungnade gefallen ist, bzw. dieser bestrebt ist, sie verschwinden zu lassen. Möglicherweise hat er sie sogar gerettet, um sie auszuquetschen, da sie aber bewusstlos ist und er nur bedingt Zeit hat, gibt er sie in bester Manier einfach ab.
Das ganze passiert recht zügig nach der Bootsjagd, deshalb sieht sich Bond auch gezwungen ein leerstehendes Auto „auszuleihen“, um an Greene dranzubleiben.

Edit: Hab mir den Port-au-Prince-Teil nochmal angeschaut. Bond fladert Camilles Ausweis/Dienstkarte, sprich, er weiß auch, wer sie ist. Deshalb konfrontiert er sie im Flugzeug damit, dass seine Quellen sagen, sie arbeite für den bolivianischen Geheimdienst und habe Greenes Organisation durch sein Bett infiltriert. Mit dem gestohlenen Ausweis hat er sie so oder so in der Hand, und kann sie jederzeit wieder pflücken. Daher die Priorität bei Greene und seiner Gefolgschaft.
Außerdem weiß Bond zum Zeitpunkt der Bootsjagd noch nicht, wie Camille einzuschätzen ist. Woher will er wissen, dass sie im Falle einer Befragung valide Informationen preisgeben würde?

Ich sehe da wirklich kein großartiges Versäumnis, zumal Bond ja so oder so an Greene herantreten muss, um Informationen zu White und Yusef zu erhalten. Er setzt da einfach eine Priorität. Es ist um einiges runder und nachvollziehbarer als 90% von dem, was Silva in SF so aufführt.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2375
Alles, was du sagst, ist im Grunde verständlich, wenn es nicht so wäre, dass es einfach kein Aufwand wäre, Camille bei sich zu behalten. Wäre es eine Abwegungssache und er müsste sich entscheiden, ob er an Camille oder Greene dranbleibt - ok. Mag auch sein, dass er nicht wissen kann, ob sie wirklich valide Informationen hat. Aber: Er hat sie lebendig bei sich im Arm, es ist absolut kein Aufwand, sie nun zeitig zu befragen. Ob dann was sinnvolles bei rum kommt, kann er hinterher sehen. Aber sie ohne Sinn und Not aus der Hand zu geben, das ist doch das Problem.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2376
Du sagst es, Nico. Aus Bonds Sicht ist es absurd, eine Quelle einfach wegzugeben, die extrem brauchbare Informationen haben könnte. Bond weiß, dass diese Person für Greene gearbeitet hat und sah sie im direkten Kontakt mit ihm. Er sieht, dass besagte Person auch dem Geschäftspartner von Greene (Medrano) vorgestellt wurde. Und als er sie dann retten will, ist sie darüber richtig erbost, hat also eigene Einsätze in dieser Affäre.

Und dann gibt er sie weg? Trägt sie nicht einfach kurz bis zu dem Auto, das er dann eh 10 Meter weiter klaut ... ? Das passt hinten und vorne nicht.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2377
Findet ihr das wirklich so grob? Ich versuche, mir gerade auszumalen, wie eine Befragungsszene ausgesehen hätte. Ein paar Watschen zum wieder wach werden, und ein Gespräch im Auto? Soll er Camille nach Bregenz mitnehmen?
Ich bin mir relativ sicher, dass mal angedacht war, Bond und Camille gemeinsam in dieses schmucke Küstenhotel zu schicken, so etwa wie Bond und Melina sich in FYEO nach der Autoverfolgungsjagd frisch machen. Das hätte man auch unsexuell lösen können.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2378
craigistheman hat geschrieben: 10. Oktober 2024 14:08 Findet ihr das wirklich so grob? Ich versuche, mir gerade auszumalen, wie eine Befragungsszene ausgesehen hätte. Ein paar Watschen zum wieder wach werden, und ein Gespräch im Auto? Soll er Camille nach Bregenz mitnehmen?
Ist ja wurscht, wie sie den Nachgang umgesetzt hätten, aber die Unbeholfenheit, mit der Camille von Bond wieder gedrängt wird, die riecht für mich nach einem Konstrukt der Filmemacher und nicht nach einer logischen oder erzählerisch nachvollziehbaren Konsequenz des vorher passierten. Und genau das finde ich in QOS (und ja, in SF, SP und NTTD sicher auch) an allen Ecken und Enden.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2379
Casino Hille hat geschrieben: 10. Oktober 2024 23:20
craigistheman hat geschrieben: 10. Oktober 2024 14:08 Findet ihr das wirklich so grob? Ich versuche, mir gerade auszumalen, wie eine Befragungsszene ausgesehen hätte. Ein paar Watschen zum wieder wach werden, und ein Gespräch im Auto? Soll er Camille nach Bregenz mitnehmen?
Ist ja wurscht, wie sie den Nachgang umgesetzt hätten, aber die Unbeholfenheit, mit der Camille von Bond wieder gedrängt wird, die riecht für mich nach einem Konstrukt der Filmemacher und nicht nach einer logischen oder erzählerisch nachvollziehbaren Konsequenz des vorher passierten. Und genau das finde ich in QOS (und ja, in SF, SP und NTTD sicher auch) an allen Ecken und Enden.
Stichwort Autorenstreik. Ich glaube mal gehört zu haben, dass vieles schlicht fehlte und man während den Dreharbeiten nach Möglichkeiten suchte, die Lücken bestmöglich zu stopfen oder zu verbergen. In diesem speziellen Fall stört es mich nicht, da stehe ich dem Pacing zwischen dem riesen iPad im MI6-Quartier und Camilles Treffen mit Greene deutlich kritischer gegenüber. Wer da wie mit wem zusammenhängt und mit wem verwechselt wird, das ist aufgrund des irren Erzähltempos schlicht unübersichtlich. Da hätten ein paar Filmminuten mehr nicht geschadet. Der average Zuschauer kann da gar nicht durchblicken und auch ich habe mehrere Anläufe gebraucht um alles zu verstehen.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2380
Unpopular opinion: Ich halte QOS mittlerweile bzw. nach wie vor für Craig's besten Bondfilm!

Anders als Maibaum sehe ich es aber schon so, dass QOS mit minimalen Änderungen wohl der PERFEKTE Bondfilm hätte werden können.

Aber angesichts der Turbulenzen, des Streiks usw. hat man da schon etwas Tolles erschaffen. Sieht man jetzt mit ein bisschen Abstand noch besser als damals.
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2381
Gernot hat geschrieben: 12. Oktober 2024 10:23

Anders als Maibaum sehe ich es aber schon so, dass QOS mit minimalen Änderungen wohl der PERFEKTE Bondfilm hätte werden können.

Nun ja, minimale Änderungen kann ich mir natürlich auch vorstellen, die verändern den Film ja kaum. (aber die kann ich mir auch bei den meisten Filmen vorstellen die ich als exzellent ansehe)
Aber wenn man anfängt mehr zu ändern, dann kann es natürlich auch passieren, daß das teils oder auch ganz verloren geht, was ihn gerade in der jetzigen Form so toll macht.
Wer weiß, vielleicht hat gerade der Streik und der damit verbundene Druck, den Film so toll werden lassen, vielleicht wäre mit mehr Zeit auch mehr verwässert worden.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2383
Gernot hat geschrieben: 12. Oktober 2024 10:23 Unpopular opinion: Ich halte QOS mittlerweile bzw. nach wie vor für Craig's besten Bondfilm!
Gar nicht mal so unpopular 😉 QOS ist für mich auch der beste Craiger und in meinem gesamten Ranking auf Platz 4. Natürlich sind manche Dinge ausbaufähig (Geschichte rund um den Geologen in Haiti, Bonds Verhalten ggü M (wie von Hille bereits erwähnt) und mancher Logik in Actionszenen, die aufgrund des Schnitts nicht auszumachen ist (wie eliminiert Bond z.B. in Haiti das letzte Boot?)). Aber in Summe ein stimmungsvoller, toll inszenierter und kurzweiliger Action-Kracher.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2384
Patrice hat geschrieben: 12. Oktober 2024 16:33 Logik in Actionszenen, die aufgrund des Schnitts nicht auszumachen ist (wie eliminiert Bond z.B. in Haiti das letzte Boot?)
Klar, dank des schnellen Schnitts wird das nicht jeder erkennen können, aber im Bild gezeigt wird es zumindest schon. Bond schmeißt seinen Anker in das andere Boot und gibt Gas. Daraufhin wird der Anker in Bewegung versetzt, sticht in die luftgefüllte Ummantelung des Bootes und reißt ein Loch hinein. Das plötzliche Entweichen der Luft lässt das gegnerische Boot los katapultieren.



Ab 2:24 zu sehen. Wem es zu schnell geschnitten ist, kann bei dem Video die Geschwindigkeit verlangsamen.
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