Top Gun 3 muss ja nicht so ein Erfolg wie Teil 2 werden. Schon die Hälfte an Box Office würde reichen für einen anständigen Erfolg. Anders als Vodka schreibe ich aber den riesigen Erfolg des FIlms nicht nur einer nostalgischen Sehnsucht damaliger "Fans" des Originals zu. Der Film lief 86 im Kino. Im Kino haben den also nur Leute gesehen die spätestens 74 geboren wurden, also heute 50 Jahre oder älter sind. Die gehen aber kaum ins Kino, ich habe auch nicht all zu viele davon bei meinen Kinobesuchen gesehen. Klar, jetzt kann man sagen, der FIlm hat einen gewissen Mythos der noch ein paar Jahre nach 86 angehalten hat. Da nehme ich mich und meine Freunde als Referenz: 78 geboren, niemand von uns war damals ein TG Fan, tatsächlich musste ich viel Überzeugungsarbeit leisten, um einige meiner Freunde in den neuen Film zu kriegen.
Ich gehe also davon aus, dass der Film die Leute auch so begeistert hat. Klar, spielt der Mythos eine gewisse Rolle, vor allem am Startwochenende, doch das kann die 1.5 Mrd nicht erklären. Was den Leuten wirklich gefallen hat, ist ein generelles Retro-Feeling des Films. Das ist ganz einfache Unterhaltung der guten alten Schule mit einem Star der gerade mal wieder recht populär ist, und einem angenehmen Patriotismus, der in vielen Ländern funktioniert hat. Gut gegen "undefiniertes Böse".

Ich sehe daher wenig Grund anzunehmen, dass ein dritter Teil bei ähnlicher Qualität deutlich weniger einspielen würde. Der Film darf aber nicht zu schnell kommen, und noch weniger zu spät. Cruise muss die Hauptrolle spielen, sonst wirkt es wie ein billiger Abklatsch und Etikettenschwindel.
In jedem Fall aber wäre Maverick 2 für jeden in Hollywood eine viel sichere Wette als aktuel jedes andere Blockbuster Vorhaben

Das Video passt hier glaub ich ganz gut rein, weil es auch gut aufzeigt, was die aktuellen Möchtegern-Blockbuster so alles falsch machen.

Ein interessantes Video. Das Problem ist da, hat aber nicht ganz so viel Effekt auf Einspielergebnisse glaube ich. Vielleicht aber doch.
Ein wie ich finde noch wichtigerer Punkt was den Look von Filmen angeht hat er kaum genannt: Die Tatsache dass fast alles in Blockbustern nur noch vor Green Screens gedreht wird! DAS sorgt meines Erachtens nach maßgeblich für den unauthentischen Look.
Ich glaube, die heute unter 20jährigen merken das gar nicht, und finden diesen Look normal. Deshalb gibt es aber einen so großen "disconnect" zwischen den Älteren und den heutigen Filmen, Ich merke das an mir (45) und noch viel mehr an meinen Eltern. Die sind ganz anders aufgewachsen und riechen CGI und Greenscreen (ohne es zu wissen) hundert Meter gegen den Wind. Wenn ich denen einen modernen Film zeige, können die damit gar nichts anfangen weil es nicht mal "in ihrer Welt spielt" optisch. Da gucken die lieber immer wieder Tatort.
Ich persönlich kann auch überhaupt nichts anfangen mit Blu Ray und UHD. Für mich gilt: je höher die Auflösung des weniger ist das der Look den ich eigentlich mag

Viele BluRays und UHDs geben das authentische Filmkorn wieder. Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass UHD und Bluray automatisch einen glatten Look bedeutet, der das Original verfälscht.

Und wer Filme auf großen Leinwänden oder sehr großen Panels genießen will, der kann DVDs in die Tonne treten. Das wirkt wie eine VHS Raubkopie.

Der größte Bruch verlief bei mir wirklich beim Hobbit. War im Kino damals total schockiert wie schlecht die Optik war im Vergleich zur LOTR-Trilogie.

Positiv überrascht bin ich dagegen immer bei Tarantino, der es auch heute noch schafft, Filme in überzeugender Optik aus den 60ern und 70ern zu drehen.

Hobbit war doch einer der ersten Filme mit dieser HFR Technik. Das war wirklich unerträglich. Sieht dann halt so aus wie Soap Effekt im TV oder eben einfache Home Videokamera Aufnahmen.

danielcc hat geschrieben: 4. Februar 2024 18:25
Ich persönlich kann auch überhaupt nichts anfangen mit Blu Ray und UHD. Für mich gilt: je höher die Auflösung des weniger ist das der Look den ich eigentlich mag

Vielleicht solltest du lieber mal die Einstellungen deines TVs überprüfen, vielleicht sind da ja die ganzen sogenannten "Bildverbesserer" eingeschaltet, die sind nämlich gut dafür den sogenannten "Soap Effekt" zu kreieren.

Von einigen totgefilterten Blus abgesehen, aber schlechtes Mastering gab es auch schon bevor es Blu Rays gab, ist es etwas absurd zu denken daß HD schlechter aussehen soll als eine DVD.

Maibaum hat geschrieben: 4. Februar 2024 20:04

danielcc hat geschrieben: 4. Februar 2024 18:25
Ich persönlich kann auch überhaupt nichts anfangen mit Blu Ray und UHD. Für mich gilt: je höher die Auflösung des weniger ist das der Look den ich eigentlich mag

Vielleicht solltest du lieber mal die Einstellungen deines TVs überprüfen, vielleicht sind da ja die ganzen sogenannten "Bildverbesserer" eingeschaltet, die sind nämlich gut dafür den sogenannten "Soap Effekt" zu kreieren.

Von einigen totgefilterten Blus abgesehen, aber schlechtes Mastering gab es auch schon bevor es Blu Rays gab, ist es etwas absurd zu denken daß HD schlechter aussehen soll als eine DVD.

Meine Einstellungen sind alle korrekt. Das ist auch gar nicht so absurd. Im Kino sieht das Bild aufgrund der immensen Größe der Leinwand (und früher auch noch wegen leicht abgenutzter Kopien) ganz anders aus als das perfekt geleckte, digitale UHD Bild. Das fällt euch nur nicht auf weil ihr bestimmt so viele schaut

Guckst du dann Filme auf VHS auf einem Röhrenfernseher, oder wie muss man das verstehen?

ich glaube eher, es ist momentan wirklich das einfach Faktum, dass die enorme Inflation des Geld wegfrisst. Somit keins für einen feschen Kinoabend übrig bleibt.
Natürlich hat der Siegeszug der Streaming-Dienste auch seinen Anteil daran.
Barbie und Oppenheimer sind halt Ikonen, jede auf ihre Art.
Ich betreibe so nebenher einen Gitarrehandel im Internet, und ich bemerke seit Covid einen deutlichen Abschwung im Geschäft.

Die Inflation ist nahezu auf Normalniveau. In der Tat ist es jedoch so, dass scheinbar jeder Geld für X Abos hat, aber nicht fürs Kino. Liegt aber wohl auch an der Attraktivität des Angebots. Es ist halt auch wirklich zu einfach heute ein paar Wochen zu warten bis man den Film unbegrenzt mit Familie und Freunden bequemer auf dem Sofa sehen kann.

Berni hat geschrieben: 4. Februar 2024 21:06 Guckst du dann Filme auf VHS auf einem Röhrenfernseher, oder wie muss man das verstehen?

Nein. Ich streame inzwischen oft FIlme, oder schaue sie im linearen TV, manchmal aber eben auch bei Freunden

Und die Streams stellst du dann alle auf SD?
Vodka und Maibaum haben eigentlich schon alles zu dem Thema genannt, daher erspare ich mir eine Wiederholung.
DVDs geben auf heutigen Fernsehern einfach ein absolut miserables Bild und beeinflussen das Seherlebnis deutlich negativ.
Manche älteren Dinge sind ohne Zweifel besser als moderne (bei Autos und Musikwiedergabe angefangen) und haben ihren eigen Charme, aber DVDs sind einfach eine Katastrophe. Zumindest, wenn man Filme nicht zwischen Tür und Angel schauen kann/möchte. Das Ganze erinnert mich an ein Erlebnis vor geschätzt 7-8 Jahren im hiesigen Saturn. Ein Ehepaar gehoben Alters fragte einen Mitarbeiter, wo denn die VHS Abteilung zu finden sei. Keine Ahnung wie es der Mitarbeiter geschafft hat sich zu beherrschen…
Im Kino wirken die Filme für dich vermutlich anders, da auch der Projektor keinerlei Korrekturen oder Verbesserungen am Bild vornimmt, wie es jeder neue Fernseher ab Werk macht. Gehe da mal von (dann für deine gewünschten Sehgewohnheiten) falschen Einstellungen aus.

Ich hab grad eine Reihe älterer Hitchcock-Filme auf DVD geschaut, und hatte keinerlei Probleme. Auch mein geliebter Scott Pilgrim sieht jedes Neujahr wieder gut aus. Aber vielleicht ist mein Monitor einfach nicht der grösste (auch wenn ich ihn schon recht gross finde - ich weiss aber, dass einige meiner Freunde noch grössere Bildschirme haben, auf denen sie dann Bauer ledig sucht und mein Leben mit 300 Kilo schauen - muss es ja wert sein...)

Streams können eigentlich aufgrund ihrer technischer Einschränkungen bei gleichem Master nicht "geleckter" und "digitaler" aussehen als BD und UHD. Tatsächlich gleicht sich die Qualität von Streams sogar dank fortlaufend verbesserter Codecs immer weiter denen von physischen hochauflösenden Medien an, da aufgrund der verbesserten Kompression die Unterschiede immer mehr verschwimmen bzw. in den Bereich fallen, die erst mit besserer und größerer Wiedergabetechnik sichtbar werden. Dennoch ist es idR so, dass Streams trotz der verbesserten Codecs immer noch ein Stückweit "cleaner" sind als ihre physischen Pendents, da sie das Filmkorn (wie auch generell Details) nicht so akkurat abbilden können. Das liegt daran, dass je kleiner die Detailinformationen, desto schwerer sind sie sauber abzubilden. Daher wird in solchen Fällen gerne auch auf Autoclean-Tools zurückgegriffen, um diese "Störenfriede" zu entfernen oder zumindest abzuschwächen und so der Kompression den Job zu erleichtern. Oder Details werden von der Kompression gleich ganz "aufgefressen", da nicht sauber abgebildet. So oder so: das Resultat im Stream kann dadurch ein saubereres, digitaler anmutendes und wenn man so will "gelckteres" Bild aufweisen als das auf pyhsischen hochauflösenden Medien, in welchen dank größerer Speicherkapazität das Filmkorn idR sauberer abgebildet und dadurch ein "anlalogerer" und "natürlicherer" Look erzielt wird, eben das was man gemeinhin als "Filmlook" bezeichnet . Aber wie gesagt werden auch diese Unterschiede immer geringer und Steams gleichen sich immer mehr ihren physischen Pendents an. Darüberhinaus sind für einen "glatt" oder "digital" anmutenden Look tatsächlich nicht selten die Standard-Einstellungen in modernen TVs verantwortlich. "Bildverbesserer" wie Zwischenbildberechnung, Kantenschärfung, übermäßige Farbsättigung oder DNR werden dann tatsächlich auch von vielen Otto-Normal-TV-Schauern aufgrund des saubereren Bildeindrucks als "besser" wahrgenommen, mit einem originalen Kinolook hat das dann aber nicht mehr viel zu tun.