Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 26. September 2023 15:18 Hat nicht einer bei unserem Treffen vorgeschlagen, dass es interessant wäre wenn Q mal der böse sei? :wink:
Ich war das. Ich wünsche mir ja seit Ewigkeiten John Noble als Villain und brachte als Beispiel seine Darstellung des Walternate in "Fringe" an, worauf Agent 009 ihn eher als Q sah und ich meinte, dass Noble ja so wandlungsfähig sei und in "Fringe" neben dem bösen Walternate ja hauptsächlich den schusseligen Wissenschaftler Walter darstellte, dass mich das auf die Idee brachte, ihn einfach beides spielen zu lassen: Q, der Bond mit nicht funktionierenden Gadgets beliefert und sich am Ende als Villain herausstellt. Zugegeben war das mehr eine Schnapsidee denn ernsthafte Überlegung, aber wenn uns ein böser Q ein Kind und Bons Tod erspart, dann meinetwegen her damit.
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Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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Ich denke, dass tagespolitische Themen wie der Russland/Ukraine-Krieg oder Gaza keinen, oder nur indirekt, bzw. allegorisch Einzug in den Bond 26-Plot finden sollten.
Ein Thema, das ich für Bond interessant fände, ist der Handel mit Kryptowährungen und - warum nicht - Kriegsfinanzierung. Umwelt-Aktivismus könnte ebenfalls in den Fokus rücken, möglicherweise in Form grünen Terrors, der gezielt diskutierte Industriezweige anzugreifen versucht.

Eine sehr grobe Plotskizze könnte darin bestehen, dass Unternehmen XY eine grüne Aktivist*innen-Zelle beauftragt einen Anschlag ohne menschliche dafür umso beträchtlichere materiellen Kollateralschäden zu verursachen, um das Thema Klimawandel vermehrt in den medialen Fokus zu lenken. Die Zahlung an die beauftragte Zelle erfolgt anonym durch eine neuartige Kryptowährung, die durch gelenktes Pushen in kurzer Zeit rasch an Wert zunimmt. Unternehmen XY gibt der Zelle bewusst eine Waffe in die Hände, deren Langzeitschäden weitaus verheerendere Folgen aufweisen, da das tatsächliche Ziel darin besteht, der Konkurrenz nachhaltig zu schaden, den eigenen Profit zu vervielfachen und die Spuren des Verbrechens durch Auslieferung der Umwelt-Terrorist*innen zu verwischen.
Drahtzieherin könnte eine mächtige Oligarchin und ehemalige FSB-Agentin sein, die Bond durch geschickte Manipulationen zunächst verführt. Bond könnte ein doppeltes Spiel spielen, indem er das Unternehmen XY besagter Oligarchin infiltriert und nach bestandener Glaubensprüfung im Auftrag der Organisation wiederum die grüne Terrorzelle infiltriert um die Operation zu überwachen. Im Zuge der Handlung gelingt es Bond beide Parteien gegeneinander auszuspielen und die Katastrophe um Haaresbreite zu verhindern (oder die Schäden erheblich einzudämmen).

In der PTS tötet der maskierte Bond im Rahmen einer fulminanten wie extrem halsbrecherischen Verfolgungsjagd, die sich von einer luxuriösen Klippen-Residenz bis in das Cockpit einer gekarperten Linienmaschine auf dem Rollfeld einer ionischen oder vergleichbaren Insel endet, den Bruder der Oligarchin. Ein Highlight der PTS könnte Bonds Eindringen in das entführte Flugzeug darstellen, auf dessen Tragfläche er mithilfe eines Treppenfahrzeuges gelangt. Ein mitgeführter Semtex-Sprengsatz ermöglicht es Bond, einen Teil der Flugzeugwand in die Luft zu jagen, und sich auf diese Weise Zugang zur Kabine zu verschaffen. Um der Druckwelle des Sprengsatzes auszuweichen, klettert Bond auf das Flugzeugdach, und lässt sich auf die gegenüberliegende Tragfläche rollen. Diese Sequenz könnte z.B. in Form eines One Shots in Erscheinung treten.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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Crypto ist kein gutes Thema für Bond weil es nicht physisch ist. Das kann man erwähnen, hat dann aber keine Auswirkungen auf die Handlung. Was wiederum typisch für die Craig Ära wäre ;-)

Ich bin ja ein großer Fan von einem totalen Old School Plot. Zwei ideen.

- Atombombe wird entführt :-) Warum nicht DAS Bond'sche Ur-Thema in ein zeitgemäßes Gewand packen und es ganz anders/clever auszulösen?
- Goldtransport: ich habe mal gelesen, dass manchmal rieisge Mengen Gold aus den Staasreserven per Schiff oder U-Boot transportiert werden müssen (die sind nämlich oft in anderen Ländern gelagert). Der Bösewicht könnte Anschläge verüben so dass sein eigenes Gold im Preis steigt..
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Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2023 14:40 Crypto ist kein gutes Thema für Bond weil es nicht physisch ist. Das kann man erwähnen, hat dann aber keine Auswirkungen auf die Handlung. Was wiederum typisch für die Craig Ära wäre ;-)
Wäre in dem von mir skizzierten Plot ja nur ein zeitgeistiges Plot-Device, gab vor kurzem einen äußerst interessanten wie auch beunruhigenden Artikel über krumme Krypto-Geschäfte innerhalb der russischen Armee und ihren Helfer*innen. Ukrainer*innen soll angeboten worden sein, durch Einzahlung bestimmter Summen in Kryptowährung, die Koordinaten des Bestattungsstandortes ihrer vorab ermordeten Familienangehörigen zu erhalten.
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Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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Für mich sollten Bond-Filme auch in Zukunft möglichst unpolitisch bleiben. Sobald man Umweltaktivismus und Klimawandel thematisiert, hätte ich direkt die Befürchtung, dass das ganze in Richtung Sendungsbotschaft geht, worauf ich schnell allergisch reagiere. Ansonsten gebe ich craigistheman bei der grundsätzlichen Ausrichtung aber recht, und fänd Crypto als Thema gar nicht so blöd bei Bond. Eigentlich müsste das nächste logische Thema für einen Bond aber Künstliche Intelligenz sein, bloß war da eine gewisse US-Konkurrenzreihe mal wieder ein Stück schneller.
https://filmduelle.de/
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Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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Ein Atombomben-Plot geht immer. Das gab's zwar schon, aber in verschiedenen Variationen. Siehe z.B. TB, TSWL, OP. Das ist immer wieder spannend.

Dein [EDIT: daniel] zweiter Vorschlag kommt mir zu bekannt vor. Das erinnert doch sehr an GF. In GF ist das zwar eine clevere Idee (dass Goldfinger das Gold nicht stehlen, sondern verstrahlen will, ist wohl nicht das, was der Zuschauer beim eisten mal Sehen vermutet), aber noch mal, wenn auch in leicht abgewandelter Form, will ich das nicht sehen.

Im Übrigen stimme ich GP zu. Solche politischen Botschaften will ich bei Bond nicht sehen.

Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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@Hille:
Jup, und ich hoffe doch stark, dass man bei Bond die Griffel vom KI-Zug lässt. Ich denke, Klimaaktivismus lässt sich gut unpolitisch thematisieren, solange nicht mit naiven Lösungsvorschlägen oder Vorverurteilungen und Statements hantiert wird. Letztlich betrifft uns Klimawandel alle, es ist ein globales Thema, das Menschen aus allen Lagern zusammenbringt, so wie es sie auch spaltet. Ich denke problematischer wäre da der Ukraine-Krieg. Solange die Drahtzieher*innen Alleingänge machen, können die Akteur*innen ruhig dem Zeitgeist entstammen. Das war letztlich auch Cubbys große Stärke.
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Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2023 15:30 Das Thema Klimaschutz wurde schon Bondlike abgfrühstückt, ich sage nur Green Planet
Ne das war Lobbyismus und Ressourcen-Management.

Edit: Aber ja, diese Themenkomplexe wurden auch meines Erachtens nach Bondmaßstäben adäquat behandelt. In Bezug auf die CIA wurde das mit Gregory Beam und Felix Leiter clever gelöst. Von den beiden hätte ich gerne noch mehr gesehen.
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Re: Bond 26 - Wünsche und Spekulatius

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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2023 15:44 Ja, so wie bei QOS darf es in der Zukunft weitergehen. Aber bitte keine Aktivisten, das wäre dann potenziell ein Auflauf der Mudschahedin 2.0, und das war damals schon ein Fehler.
Ne eher keine Aktivisten à la Klimakleber etc., aber radikale Terroristen mit schwurbeliger Paleo-ideologie, die eine globale Außerkraftsetzung alles Industriellen anstreben. Ein bisschen so wie diese pseudovölkischen Rückbesinnungsbewegungen. Die Mudschahedin in TLD schießen natürlich den Vogel ab.
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