1449
von HCN007
Agent
iHaveCNit: Aquaman Lost Kingdom (2023) – James Wan – Warner
Deutscher Kinostart: 21.12.2023
gesehen am 21.12.2023 in 3D Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 18 – 19:40 Uhr
„Aquaman ist Sch.....“ - Was sich durch eine bekannte Nerd-Sitcom als Running Gag und allgemeinen Konsens entwickelt hat, konnte irgendwie durch die Besetzung von Jason Momoa und seinen Auftritten in den Filmen des großen Missverständnisses des DCEU widerlegt werden, weil Momoa neben seinem Auftreten und seiner Präsenz vor allem Humor, Spaß und Körperlichkeit mitgebracht hat und so hat mir auch der erste Solofilm „Aquaman“ aus 2018 gefallen. Nun steht mit dem zweiten Film dann auch das vermutliche Ende der filmischen Reise des Wassermanns und des Missverständnisses des DCEU an. Natürlich habe auch ich einen Blick riskiert, selbst wenn sich mit Blick auf diesen Film und allgemein bei den diesjährigen Starts im Bereich von Filmen über Superhelden sowohl auf Seiten der Konkurrenz bei Marvel als auch hier bei DC bereits so etwas wie eine Müdigkeit oder allgemeine Fatigue eingestellt haben mag und die Filme nun nicht nur „lost“ wirken, sondern auch bald ein „Lost Kingdom“ sein könnten.
Während Aquaman alle Hände voll zu tun hat, sowohl die Welt unter Wasser zu regieren als auch seinen neu gewonnen Pflichten als Vater nachzukommen, ist David Kane beziehungsweise Black Manta immer noch getrieben von Rache. Auf der Suche nach einer Energiequelle zur Reparatur seines Suits stößt er in arktischen Gefilden auf einen unheilvollen Dreizack, der ihn neben der Rache an Aquaman auch dazu treiben wird, alle Quellen des Energieträgers Orichalcum zu plündern. Nicht zu vergessen, dass dieser unheilvolle Dreizack auch noch einen uralten Konflikt der Atlanter in sich trägt. Die einzige Möglichkeit für Aquaman dieser Bedrohung Herr zu werden ist die Unterstützung durch seinen in Gefangenschaft verbannten Bruder Orm.
Es mag sein, dass die Produktion von „Aquaman Lost Kingdom“ vor allem durch den sehr medial ausgetragenen Prozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp und den daraus resultierten öffentlichen Kampagnen gegen eine Beteiligung von Heard am Filmprojekt und auch scheinbar provokanten Manierismen Momoas während der Dreharbeiten unter keinem guten Stern stand. Zum Glück ist davon aber im letztendlichen Film nichts zu spüren. Der Film ist allgemein eine launige und spaßig unterhaltsame Sause, die durchaus einige interessante und gute Elemente bezüglich Action-Set-Pieces und vielleicht auch die ein oder anderen nerdlastigen Easter-Eggs zu bieten hat. Mit einem freidrehenden Momoa, der förmlich hier einen ähnlichen Spaß zu haben scheint wie auch im diesjährigen „Fast X“ mag der Film an dieser Stelle Spaß machen aber insgesamt wirkt das wie bei „Fast X“ fast wie ein Fremdkörper im Film. Und Fremdkörper ist auch ein gutes Stichwort wenn ich einen Blick auf die Effekte werfe. Inmitten dieses teils bunten und teils düsteren Treiben auf der Leinwand, bei dem man vielleicht bei dem Treiben unter Wasser noch etwas mit verschwommener Wahrnehmung argumentieren könnte, wirkt vieles effektetechnisch eben genau wie ein verschwommener, chaotischer, unübersichtlicher CGI-Effekt-Brei und das nicht nur bei dem Treiben im Wasser ! Und irgendwie ist auch handlungstechnisches mehr vom Gleichen angesagt, gleichermaßen die zwielichtige Dynamik zwischen Aquaman und seinem Bruder Orm wie auch die Rache von Black Manta als auch irgend ein alter Konflikt der Atlanter – all das wirkt so, als wäre das schon einmal ähnlich auch im Vorgänger zu sehen gewesen. Gerade, da auch im Film an mancher Stelle auch Fast Food und Bier erwähnt wird fällt mir ein Zitat von zwei ehemals boxenden ukrainischen Brüdern ein, die einst in einer Werbekampagne für ein überzuckertes Milchprodukt gesagt haben: „Schmeckt leicht, belastet nicht !“ Das könnte man an dieser Stelle auch zu diesem Film sagen, der eben unterhaltsames Fast Food mit seinen knappen 2 Stunden ist, das weder einen zu großen Nährwert mitbringt als auch nicht unangenehm im Magen liegt. Schade, dass man hier die Gelegenheit verpasst hat auf der großen Leinwand zu zeigen, wie man korrekt Guinness aus der Dose serviert und genießt !
„Aquaman Lost Kingdom“ – My First Look – 6/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "