ollistone hat geschrieben: 16. Juni 2023 11:47
Dass das bei Bond grundsätzlich anders ist, habe ich nicht geschrieben. Meine Aussage war, dass das bei M:I ein sehr austauschbares Motiv ist, um das herum dann Actionszenen kreiert werden. Und die eigentliche zentrale Handlung ist noch viel egaler als bei Bond. Klar, in FYEO wollen alle das ATAC. Aber es geht auch um Rache. In SF um einen "Mutter-Sohn"-Konflikt, in CR um die Liebe und vieles mehr. Aber wenn ihr in den M:I-Filmen Tiefe und Mehrdimensionalität entdeckt - auch fein!
GRundsätzlich würde ich da tatsächlich zustimmen. Bondfilme haben häufig schon ein einigermaßen prägendes Motiv oder Thema. Gerade die ersten drei Brosnanfilme sind für mich da hervorzuheben. GE ist geprägt von den Rückbezügen auf den kalten Krieg, TND hat Medien und Medienmanipulation als Zentrum, in TWINE gehts um Öl...
Das was innerhalb dieses Themas geschieht ist genauso austauschbar wie bei Mission Impossible, hätte ich den Film beispielsweise nicht mehrfach gesehen wüsste ich nicht mehr was Elektra eigentlich genau erreichen will und vor allem womit. Aber ich sehe auch dass sich die Bondfilme meistens nicht nur durch reine Schauwerte voneinander abgrenzen, sondern auch durch eine übergeordnete Thematik.
Grundsätzlich wäre das sicher etwas, was die MI-Filme noch besser machen könnten, aber ehrlich gesagt stört es mich nicht, weil die Filme doch definitiv mehr sind als eine reine Aneinanderreihung von Cruise-Stunts. Die Filme sind in meinen Augen spannender und packender als nahezu jeder Bondfilm. Alleine dadurch unterscheiden sie sich. Mit Bond fiebere ich nie so mit wie mit Ethan Hunt, dafür fehlen Hunt andere Eigenschaften, die Bond für mich so unverwechselbar machen. Beide Filmreihen definieren sich zu großen Teilen über die Schauwerte, da gebe ich Hille definitiv recht, aber beide wollen mit ihren Schauwerten ganz andere Dinge im Zuschauer auslösen.
Gernot hat geschrieben: 15. Juni 2023 19:50
Findest du? Sehe ich gar nicht so, der Stunt ist eine 1:1 Kopie und war in GE nicht weniger oder mehr gefährlich als jetzt und war damals jedenfalls was ganz Neues und spektakulär weil einfach ziemlich irre.
Natürlich ist Cruise ein absolut wilder Hund, weil er seine gefährlichen Stunts selbst macht, aber für den Film selbst macht es keinen Unterschied und ich verstehe jeden Schauspieler, der das einen Profi machen lässt und nicht selbst runterspringt oder an einem Flugzeug hängt etc... Deswegen hat man diese Leute ja und es ist für mich im Film nicht schlechter, nur weil's ein Stuntman war.
Es macht dann einen Unterschied, wenn man die Szene anders inszenieren kann. Und da bekommt man eben ganz andere Möglichkeiten, wenn der Hauptdarsteller die Dinge selbst macht. Du kannst die Kamera anders bewegen, du kannst anders schneiden, etc. Manchmal macht das keinen Unterschied, dann ist es tatsächlich egal, wer den Stunt durchführt. Aber andere Szenen profitieren enorm davon. Und in MI geht es immmer darum, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. In dem Video zum Motorradstunt sagt Cruise das ja auch sehr explizit: Es geht nicht nur darum, dass er den Stunt durchführt und unversehrt wieder ankommt, es geht vor allem darum, dass der Zuschauer, die entsprechenden Perspektiven bekommt. Denn wenn der Zuschauer den Unterschied gar nicht merkt, wo liegt dann der Sinn darin, den Hauptdarsteller diese Dinge machen zu lassen?
Ich bin gespannt wie sich das in dieser Szene am Ende auswirken wird, in den Trailern haben wir ja schon zwei Unterschiedliche Varianten des Sprungs gesehen (einmal ungeschnitten von hinten/oben), einmal mit Schnitt inklusive einer Einstellung von vorne.