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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Black Panther: Wakanda Forever (2022) – Ryan Coogler – Walt Disney
Deutscher Kinostart: 09.11.2022
gesehen am 11.11.2022 in 3D Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 16 – 19:00 Uhr
Nachdem man den „Black Panther“ bereits in „Captain America: Civil War“ einführte, war der dann der folgende Einzelfilm ein riesiger finanzieller Erfolg, ein filmischer, kultureller Meilenstein für die Teile der Gesellschaft, die sich der afrikanischen, afroamerikanischen und afrobritischen Kultur zugehörig fühlen und auch bei den Oscars im Jahr 2019 hat er eine nicht unwichtige Rolle eingenommen. So war klar, dass es für König T`Challa von Wakanda, dem Black Panther und damit verbunden Chadwick Boseman neben seiner Beteiligung im „Infinity War“ und „Endgame“ auch bereits ein zweiter Film in Planung gewesen ist. Bis zum 28.08.2020, denn an diesem Tag verstarb Chadwick Boseman und so war neben der Trauer über seinen Verlust auch das Stellen neuer Weichen nötig, was die Fortsetzung angeht. Eine sehr schwere Bürde, mit der der Film zu kämpfen hat.
König T`Challa verstirbt an einer unheilbaren Krankheit, so dass Wakanda fortan nicht nur ohne einen König auskommen, sondern auch mit seinem Verlust zu kämpfen hat. Während seine Mutter Ramonda versucht die politischen Probleme Wakandas im Griff zu halten, ist es vor allem für seine jüngere Schwester und Wissenschaftlerin Shuri schwer die Trauer zu verarbeiten. Inmitten dieser schweren Zeit wird Wakanda zur Zielscheibe, denn ein Angriff auf ein Forschungsschiff der US-Amerikanischen Behörden, dass im Ozean mithilfe eines Sensors nach Vibranium gesucht hat, wird Wakanda zur Last gelegt. So muss sich Wakanda nicht nur den US-Behörden stellen, sondern auch einer unbekannten, neuen Gefahr. Ein großer Konflikt, in dem am Ende Shuri zur Schlüsselfigur wird und eine Entscheidung treffen muss.
„Black Panther: Wakanda Forever“ hat mir durchaus gefallen. Vor allem die schwere Bürde des Umgangs mit dem Tod Chadwick Bosemans hat mir sehr gut gefallen, wie man das aus erzählerischer Perspektive mit der nötigen Würde und Respekt umgesetzt hat. Da versteht es sich von selbst, dass der Film durchaus stellenweise als Drama über die Verarbeitung von Trauer über den Verlust gesehen werden kann. Auch wenn das natürlich etwas Tempo aus dem Film nehmen könnte, hat sich das für mich bei dem doch mit 160 Minuten langen Film nicht so angefühlt. Inmitten dieser Trauerverarbeitung ist der Film vor allem, wenn wir ihn aus Shuris bzw, Letitia Wrights Perspektive betrachten auch eine Art „Coming-Of-Age“-Geschichte, da die Trauer sie dazu zwingen wird, eigene persönliche Herausforderungen anzugehen und aus dem Schatten hervorzutreten – und in Kombination mit der von Dominique Thorn gespielten Studentin und Wissenschaftlerin Riri Williams sie auch mal im übertragenen Sinne die Rolle eines älteren Geschwisterteils übernehmen muss. Als weiteren Teil von Shuris Entwicklung kann man im Film auch die interessante, durchaus ähnliche und sich spiegelnde Geschichte des von Tenoch Huerta gespielten Namor betrachten. Die Geschichte des alten, sich unter Wasser befindlichen Königreichs Talocan und auch die Geschichte von Namor finde ich durchaus interessant, auch wenn diese nur relativ oberflächlich behandelt wird, was dem ganzen natürlich etwas Potential nimmt. Insgesamt gelingt es für mich auch nicht ganz, alle Schwerpunkte von „Black Panther: Wakanda Forever“ zu einem in sich stimmigen Bild zusammenzuführen. Desweiteren ist auch der im Film angerissene, geopolitisch kritische Ton zu Dekolonialisierung etwas zu kurz gekommen. Trotz allem hatte ich meinen Spaß und auch emotional hat mich der Film an einigen Stellen bekommen.
„Black Panther: Wakanda Forever“ – My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "