Maibaum hat geschrieben: 18. August 2022 19:41
Was war denn daran haarsträubend?
Es war realtiv banal, also wenig originell.
Es war ok, aber für so eine Serie die diverse andere Handlungsstränge auf sehr clevere Weise zu Ende gebracht hat, war mir das zu wenig, war es nicht gut genug. Es hat nicht das getoppt was vorher war, aber es war weder dämlich noch komplett einfallslos.
Also deutlich besser als z.b. GoT, weniger gut als The Sopranos, und vielleicht ähnlich zu Lost.
Ich fand die ganze letzte "Breaking Bad"-Staffel deutlich schwächer als die vier vorherigen. Ich erinnere mich, dass Staffel 5 direkt mit der sehr dummen Magnet-Folge einsteigt, die selbst für mich als Laien technisch nur sehr wenig Sinn ergibt und mir ein wenig albern vorkam. Ich mochte auch diese Nazi-Typen gar nicht, die man in Staffel 5 als Gegenspieler ersonnen hat. Nach einer wirklich facettenreichen Figur wie Gus Fring kamen mir die Nazis (und Jesse Plemons alias Meth Damon) wie Karikaturen vor, die ich nie richtig ernstnehmen konnte. Es wirkte, als habe der Writer's Room keine Ahnung gehabt, wie man den Gus-Fring-Charakter toppen will und hat irgendwann dann einfach die "Nazi"-Karte gezückt.
Zum Finale: Unabhängig davon, dass mir an der letzten Staffel generell einiges nicht gefiel, war ich wirklich enttäuscht, wie an den Haaren herbeigezogen der Showdown der Serie konstruiert ist – ich meine damit insbesondere den großen Abschluss, in dem Walter White sich ein MacGyver-Maschinengewehr in seinen Kofferraum baut, um damit alle Nazis auf einen Streich auszuschalten. Sorry: Natürlich war "Breaking Bad" nie eine realistische Serie, aber das war fünf Stufen zu drüber. White muss dafür gewusst haben, dass er a) auf das Nazi-Gelände fahren darf, ohne das sein Auto kontrolliert wird, b) an genau der Stelle parken darf, an der er für die Aktion parken muss, c) alle Nazis (wirklich jeder Einzelne) sich zu dem Treffen in exakt dem kleinen Häuschen versammelt und niemand draußen als Wachposten stehen bleibt, d) er es irgendwie schaffen wird, das Maschinengewehr einzusetzen, ehe ihm die Nazis zurecht ohnehin den Gar ausmachen – usw., ich könnte jetzt noch ein paar Sachen ranhängen.
Ich will nicht über Logik und Wahrscheinlichkeiten meckern, aber dieses Finale kam mir so faul und konstruiert vor, es war der für sich genommen guten Serie nicht würdig – genau wie das kitschige Ende, in dem Walt grinsend zu einem 60s Popsong in seinem Methlabor tot und in Kreuzpose liegend verstirbt.

"Breaking Bad" war für mich nie wirklich auf dem Niveau von "The Sopranos", mit der letzten Staffel sind sie aber eine ganze Liga drunter.
Das angeblich furchtbare "Game of Thrones"-Finale fand ich dagegen gar nicht so schlecht (vielleicht etwas zu erwartbar für eine Serie, deren großer Reiz ihre Unberechenbarkeit war), nur etwas sehr gehetzt aufgrund der knappen Episodenanzahl.