
Immerhin: Besser als die furchtbare vierte Staffel "Westworld" war der Abschied von Saul dann schon.
Möglich. Ich kann ja auch mal was Positives sagen: Das Finale von "Better Call Saul" fand ich immerhin auf dem Papier um Welten besser als das haarsträubende Ende von "Breaking Bad". Es ist konsequent darauf hinausgelaufen, wo der Plot seit mehreren Staffel hinwollte, ohne es all zu arg konstruieren zu müssen. Schaffen auch nicht alle Serien.Gernot hat geschrieben: 17. August 2022 21:58 Ich glaube die schauen schon alle die gleiche Serie wie du, aber interpretieren das Gesehene offensichtlich anders![]()
Was war denn daran haarsträubend?Casino Hille hat geschrieben: 18. August 2022 15:26
Möglich. Ich kann ja auch mal was Positives sagen: Das Finale von "Better Call Saul" fand ich immerhin auf dem Papier um Welten besser als das haarsträubende Ende von "Breaking Bad".
Ich fand die ganze letzte "Breaking Bad"-Staffel deutlich schwächer als die vier vorherigen. Ich erinnere mich, dass Staffel 5 direkt mit der sehr dummen Magnet-Folge einsteigt, die selbst für mich als Laien technisch nur sehr wenig Sinn ergibt und mir ein wenig albern vorkam. Ich mochte auch diese Nazi-Typen gar nicht, die man in Staffel 5 als Gegenspieler ersonnen hat. Nach einer wirklich facettenreichen Figur wie Gus Fring kamen mir die Nazis (und Jesse Plemons alias Meth Damon) wie Karikaturen vor, die ich nie richtig ernstnehmen konnte. Es wirkte, als habe der Writer's Room keine Ahnung gehabt, wie man den Gus-Fring-Charakter toppen will und hat irgendwann dann einfach die "Nazi"-Karte gezückt.Maibaum hat geschrieben: 18. August 2022 19:41 Was war denn daran haarsträubend?
Es war realtiv banal, also wenig originell.
Es war ok, aber für so eine Serie die diverse andere Handlungsstränge auf sehr clevere Weise zu Ende gebracht hat, war mir das zu wenig, war es nicht gut genug. Es hat nicht das getoppt was vorher war, aber es war weder dämlich noch komplett einfallslos.
Also deutlich besser als z.b. GoT, weniger gut als The Sopranos, und vielleicht ähnlich zu Lost.
Stimmt, nur haben sie es fünf bis sechs Staffeln lang geschafft, dass man wirklich keine Figur als sicher empfunden hat. Der "Untergang" der Serie begann für mich dann auch zu Beginn von Staffel 6, als Jon Snow von den Toten zurückgeholt wurde – eine Entscheidung, die mein Investment in die Serie bis zu einem gewissen Grad gekillt hat. Ich fand Staffel 8 dennoch nicht so schlecht wie der Rest der Welt, hauptsächlich, weil ich da im Vergleich zu den Staffeln 6 und insbesondere 7 keinen allzu großen qualitativen Abfall erkennen kann (abseits von einer sehr gehetzten Abfolge der Ereignisse). Mit dem Rest konnte man größtenteils rechnen – und ja, das kann man kritisch sehen, aber für mich hätte dieses Ende funktioniert, wenn man sich mehr Zeit genommen hätte, die Entwicklungen der Charaktere ausführlich zu beleuchten.Maibaum hat geschrieben: 19. August 2022 10:32 Ach, und ich würde auch sagen daß GoT insgesamt, und gerade vom Ende her betrachtet, doch weitaus berechenbarer war als allgemein eingeschätzt.
Es wundert mich auch, dass der große Aufschrei erst in Staffel 8 losging, ich habe nämlich schon ab Staffel 5 mit der Serie gefremdelt. Ab da wirkte das plötzliche Töten verschiedenster Figuren, was ja einen großen Teil des Hypes um die Serie ausgemacht hat, nämlich nur noch wie ein Gimmick, um den Zuschauer zu schockieren und ungewollte Figuren rauszuschreiben, ohne die erzählerischen Konsequenzen dieser Tode zu erforschen. Das war nämlich die große Stärke der ersten Staffeln, wo die meisten Tode wirkliche, teils sogar verheerende, Konsequenzen über die nächsten Staffeln hinaus hatten. Klar hat dann vor allem die Behandlung von Jon Snow diesen Aspekt der Serie auch seiner Wirkung beraubt. Vor dem Hintergrund der Staffeln 6 und 7 war das Ende von GoT durchaus erwartbar, aber mich hat trotzdem geärgert, wie gehetzt und faul erzählt das Ganze teilweise wirkte.Casino Hille hat geschrieben: Ich fand Staffel 8 dennoch nicht so schlecht wie der Rest der Welt, hauptsächlich, weil ich da im Vergleich zu den Staffeln 6 und insbesondere 7 keinen allzu großen qualitativen Abfall erkennen kann (abseits von einer sehr gehetzten Abfolge der Ereignisse).
Noch besser wäre gewesen, die Serie wirklich nach Staffel 4 mit dem "I won" enden zu lassen. Das war ein richtig starkes Finale und danach kam für mich nicht mehr so viel, was mich noch groß abgeholt hätte. Okay, die Folge, in der Walter White, Jesse Pinkman und Meth Damon den Zug überfallen, die war klasse, aber vieles andere ging mir zu gehetzt, die Figuren verhielten sich plötzlich teilweise merkwürdig dümmlich (Negativ-Highlight: Hank und Marie verzweifeln komplett angesichts von Walter Whites Fake-Geständnis auf Video, obwohl gerade dieses Geständnis so hanebüchen ist, dass es vor keinem Gericht der Welt bestehen könnte) und das Finale (in der Tat: "Christliche Erlösergeschichte" ist von mir und passt auch) hat mich eher genervt. Zu konventionell, zu brav, zu moralisch, für eine Serie, die es sich vorher nicht so einfach gemacht hat. Dass es aber immer noch schlimmer geht ja vor einigen Jahren der wirklich miese "El Camino"-Film gezeigt, der wohl unnötigste Epilog der Geschichte.00T hat geschrieben: 19. August 2022 11:11 Ich hatte schon länger überlegt, dass das Ende der Ozymandias-Folge ein besseres Ende der gesamten Serie gewesen wäre
Ja, das kann ich nachvollziehen, aber wie gesagt: Anders als bei "Breaking Bad", wo ich grundsätzliche Probleme mit dem habe, was man uns am Ende erzählt, stört mich bei "Game of Thrones" eher das Wie, denn das Was (Arya erledigt den Oberzombie und Daenerys macht Klimawandel (per Drache) in Winterfell, Bran vegetiert auf dem unbequemsten aller Stühle) fand ich vollkommen in Ordnung.00T hat geschrieben: 19. August 2022 11:11 Vor dem Hintergrund der Staffeln 6 und 7 war das Ende von GoT durchaus erwartbar, aber mich hat trotzdem geärgert, wie gehetzt und faul erzählt das Ganze teilweise wirkte.
War das [2013 bis 2015] also eine extrem gute Zeit für Serien?
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