Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1726
Toller Text von Gernot. Respekt und Danke für die Fleißarbeit !!!

Zunächst muss man sich im Klaren darüber sein, dass vor allem Filmschaffende (und Politiker) die Fähigkeit haben Fehler und Fehlentscheidungen so hinzu biegen, dass alles in sich stimmig erscheint. Das gilt besonders für die ersten (verkaufsentscheidenden) Monate/Jahre nach Veröffentlichung. Logo. Alles andere wäre auch unprofessionell.

Ich erinnere mich gut, wie QoS über den Klee gelobt wurde. "Ich denke, dass wir nach CR noch eine Schippe drauf legen konnten", sagte Director Marc Forster in einem in deutsch geführten Interview.

Kürzlich sagte nun DC im Empire - 13 Jahre nach QoS - dass im Film einige Fehler gemacht wurden. "Wir haben Ein Quantum Trost gedreht, der, um es milde auszudrücken, ein Desaster war, ..."

Nee klar.

Bin gespannt ob die Produzenten in 10 Jahren Bond's Tod als Fehler einstufen werden.

Ich bin gewiss nicht beratungsresistent, gehöre nach aber wie vor zur "Bond's-Tod-war-redundant-Fraktion".

Dabei stört mich vor allem die Art und Weise seines Ablebens. Ich habe nämlich das Gefühl, dass Bond nicht "C" war, d.h. nicht chancenlos.

Oder anders formuliert: Ich hätte Bond - wenn es denn unbedingt sein muss - einen spektakuläreren Tod gewünscht. Etwas, dem selbst ein James Bond definitiv nicht entrinnen kann. Was auch immer.

Einem drohenden Raketeneinschlag ist Bond z.B. auch in der PTS von TND entkommen. Die Nanobots hätte man gewiss deaktivieren können.

Wie ich hier schon mal geschrieben habe: Hätte DC am ersten Drehtag verlauten lassen, dass er nun doch auch für Bond 26 zur Verfügung stehen würde. Man hätte lediglich ein paar kleine Drehbuchänderungen am Finale vorgenommen. Da bin ich mir sicher.

Wo war eigentlich Safin's Hubschrauber ? Das hätte eine Fluchtoption sein können.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1727
d anielcc hat geschrieben: Bond tut natürlich so, als bedeute ihm diese Nummer nichts und so hat er auch kein Problem, das man ihn einfach "ersetzt" hat.
Ich fionde, man hört bei Bonds "it's only a number" ganz klar seine Enttäuschung raus. Das meint er nicht ernst. Die deutsche Version habe ich gerade nicht im Kopf.
Re voked hat geschrieben: Im Englischen gibt es kein Sie. Damit ist das nur ein Synchro-Thema. So wie GOFTA und Phantom.
Das hast du ja schon häufig geschrieben, deshalb mal ein Hinweis von mir: Die Organisation heisst GOFTER. Geheime Organisation für Terrorismus, Erpressung und Rache.
Saun ders hat geschrieben: Die Nanobots hätte man gewiss deaktivieren können.
Hätte man nicht. Der Film ist da ziemlich deutlich. Hat man sich die einmal eingefangen, wird man die nie wieder los. Das soll natürlich unterstreichen, dass es für Bond keine Alternative gibt.

Ich habe schon oft gelesen, man hätte die Nanobots irgendwie zerstören können und kann diese Behauptung absolut nicht nachvollziehen. Der Film sagt sehr deutlich, dass das nicht geht. Von daher verstehe ich nicht, warum das immer wieder in Frage gestellt wird.



- How do you get it off?
- You know as well as I do that you can't. It's permanent. It's eternal. [...] It's harmless, unless you near to the target.
Zuletzt geändert von Henrik am 2. September 2023 10:27, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1729
Die Frage ist, wie soll man das sonst deutlicher, überzeugender, erklären? Was wäre die Alternative gewesen?

Natürlich kann man sagen, das ist alles Quatsch, was Q erzählt. Aber da der Film eindeutig sagt, dass man die Nanobots nicht mehr los wird, gilt das für mich auch so als Tatsache. Das stelle ich nicht infrage. Ich gebe ja zu, das ist eine ziemlich billige Erklärung, aber das Drehbuch hat sich dafür entschieden. Dann müssen wir das so akzeptieren. Aus Sicht des Filmes ist es jedenfalls absolut schlüssig.



Zu sagen, man hätte die Nanobots irgendwie deaktivieren können, was ganz eindeutig im Widerspruch zu dem steht, was der Film uns sagt, finde ich auch nicht wirklich überzeugend. Das ist ja auch gar nicht mal weit hergeholt, wenn man sich etwa anschaut, wie viele Prozent der Infizierten jemals von HIV geheilt wurden. Es scheint also plausibel zu sein, etwas wie die Nanobots zu entwickeln, was man quasi nie wieder los wird. Und falls doch: Bis dahin hätten die Nanobots über verschiedene andere Personen auch längst Madeleine & Mathilde erreicht.

Q: "Man kann die Nanobots nicht zerstören oder anderweitig unschädlich machen."

Einwand, man hätte sie doch deaktivieren können. → das mach mMn keinen Sinn.
Zuletzt geändert von Henrik am 5. Februar 2022 08:11, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1730
Henrik hat geschrieben: 4. Februar 2022 19:52 Die Frage ist, wie soll man das sonst deutlicher, überzeugender, erklären? Was wäre die Alternative gewesen?
Es gleich ganz lassen? :)

Bond hätte auch einfach an den Schusswunden durch Malek krepieren können. Diese versuchte, pseudotragische Schlusspointe mit der Nanobot-Vergiftung ist meines Erachtens absolut überflüssig, trägt zum Film auch – sorry – nix bei. Er hat sich doch zu dem Zeitpunkt längst geopfert, ihn oben drauf noch mit diesen Nanobot-Gedingseln zu vergiften ist erzählerisch redundant.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1731
Zu dem QOS Kommentar oben. Craig hat schon früher deutlich seine Meinung zum Film gesagt. Auch andere Beteiligte haben das.

Zum Tod und Nanobots. Meine Güte. Der Film macht doch kn ganz vielen Dimensionen klar dass und warum Bond jetzt von uns gehen kann. Also wie man das - ausser man mag halt die Idee per se so gar nicht- hinterfragen kann erschließt sich mir nicht. Die einen sagen es ist zu konstruiert. Die anderen sagen es war nicht deutlich genug....
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1734
Casino Hille hat geschrieben: 4. Februar 2022 22:16 Der Film wird ja auch sehr offensichtlich einen Oscar gewinnen – in der Kategorie "Bester Song".
Da läuft er gewissermaßen außer Konkurrenz.
Zu 100% würde ich das noch nicht unterschreiben.
Aber da ist er auf jeden Fall mit Abstand der Favorit.

Die ganzen neuen Interviews- und Marketing-Videos der letzten Wochen haben ja eher zum Ziel den Film in den anderen Kategorien, wo er evtl. Chancen hat, ins Bewusstsein der Academy-Mitglieder zu bringen:

- Sound: Meiner Meinung nach die einzige andere Kategorie (neben "Song"), in der eine gewisse Chance auf ne Auszeichnung besteht (wie bei "Skyfall")
- Spezialeffekte (da könnte es eine Nominierung geben)

- Kamera (da wollen sie unbedingt eine Nominierung, aber ich befürchte, es wird nicht klappen)

Der Nominierungsprozess ist ja seit Dienstag beendet. Ab jetzt bringt es sowieso erstmal nichts mehr da noch den Film zu pushen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1735
@Saunders: ich bin da bei dir, ich bin auch weiterhin der Meinung, dass es bessere Enden für B25 + Craig gegeben hätte. Komme jetzt aber schon besser damit zurecht als zu Beginn, manche Dinge finde ich nach wie vor ärgerlich, das wird sich auch nicht mehr ändern, betrifft jetzt nicht nur das Ende bei mir. Bleibe aber bei meiner passablen Wertung >7, es hätte halt noch viel besser sein können, finde ich.

Und ja, im Film wird gesagt bzw. festgelegt und extra noch betont (wohl vor allem wegen des Endes), dass sie nicht mehr weggehen, die Nanobots - das muss man halt so akzeptieren.

Aber dass es Schwachsinn und unrealistisch ist, darf man trotzdem schon auch anmerken! Aber ja, man merkt schon, dass der Fukunaga (ich behaupte jetzt einfach mal, dass es vor allem er war), da noch viel zurechtgebogen hat storymäßig.

Und ja, das Hochjubeln ist völlig normal, vor allem jetzt in der Award Season ist das ja schon fast peinlich - aber gehört halt dazu. Ben Whishaw hat kürzlich den ersten negativen Kommentar zu seiner Q-Rolle in NTTD angegeben. In ein paar Jahren werden es viele differenzierter sehen als jetzt. Wird spannend, wie viele dann NTTD einschätzen werden... Ich sehe Barbara jetzt schon zigmal die gleichen Fragen beantworten: "aber Bond ist doch gestorben? Wie kann das sein?" Aber auch das gehört wohl dazu.

Ich merke es jedenfalls jetzt schon bei mir, dass ich mich auf eine Neuausrichtung freue, NTTD war sicherlich das Maximum des zerrissenen, leidenden Bonds. Hoffe ich einmal ;)

Und zu den Oscars: hab's eh auch schon geschrieben, Gewinnchancen hat der Film vor allem beim Song und vielleicht auch Sound. Alles andere wird schwierig. Wenn's noch die ein oder andere Nominierung wird, wäre es schon ein Erfolg. Ich hätte ja Zimmer auch zumindest eine Nominierung gegeben, aber in Hollywood steht man doch extrem auf Dune (und Zimmers Score), es dürfte sehr knapp werden für eine NTTD Nominierung, schade.

Edit: Invincible sieht das ähnlich mit den Oscars. Dann bin ich beruhigt! :)
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1736
Gernot hat geschrieben: 4. Februar 2022 22:33Und ja, das Hochjubeln ist völlig normal, vor allem jetzt in der Award Season ist das ja schon fast peinlich - aber gehört halt dazu. Ben Whishaw hat kürzlich den ersten negativen Kommentar zu seiner Q-Rolle in NTTD angegeben.
Whishaw hat ja einen richtigen Punkt angesprochen, finde ich.

Entweder man macht die Sexualität eines Charakters zum Thema, und macht damit dann auch was,
oder man lässt es komplett sein.

Es wird ja auch zu keiner Zeit thematisiert, ob z.B. M, Tanner oder Nomi hetero-, bi- oder homosexuell sind.
Weil es total unwichtig für die Charaktere ist. Und so ist es mit Q eigentlich auch. Wozu also eine Szene reinschreiben, in der angedeutet wird, dass Q schwul ist?

Die Kritik finde ich absolut berechtigt.

Dennoch verstehe ich ebenso, wenn man sagt: Die Szene zeigt, dass Homosexualität kein großes Ding ist.
Wenn Q gesagt hätte: "Sie ist gleich hier" - hätte ja wahrscheinlich diese Diskussion, dass Q's Sexualität damit angesprochen wurde, nicht stattgefunden.

Daher kann man auch sagen: allein, dass über diesen Satz gesprochen wird, zeigt, dass Homosexualität eben doch noch als "anders" wahrgenommen wird. Sonst wäre es ja gar nicht aufgefallen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1737
Whishaw liegt vollkommen daneben. Nicht bei jeder Figur, die homosexuell ist, muss die Homosexualität zum Thema gemacht werden. Solange das noch passiert, ist es keine Selbstverständlichkeit. Wenn er findet, das Einbringen homosexueller Repräsentation müsse hervorgehoben worden, untergräbt er damit letztlich das Konzept hinter der Gleichstellung, indem er impliziert, dass homosexuell zu sein eine Ausnahme ist und nicht Teil der gesellschaftlichen Norm. Mit solchen Bemerkungen – sorry – schadet Whishaw mehr als er nützt. Mich hat seine Bemerkung sehr verärgert.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1738
Das sehe ich 1:1 auch so, aber natürlich habe ich mich als weißer, heterosexueller Mann aufgrund meiner Sexualität gesellschaftlich noch nie marginalisiert gefühlt. Wobei sich das in gewissen nach außen hin „woken“ Branchen gefühlt ändert - die Betonungen liegen auf „nach außen hin“ und „gefühlt”. Kann sein, dass Homosexualität On Screen für Whishaw ein sensibles Thema darstellt, nur zieht er, und da gebe ich Hille Recht, den falschen Schluss. Ist doch schön, wenn Whishaws Q homosexuell sein darf, ohne dass dafür eine Origin-Story als Erklärung benötigt wird. Erklärung für was erstmal? Was soll daraus gemacht werden? Es ist eben ganz normal, wenn auch sicherlich nicht normativ, dass schwule Männer beim Geheimdienst oder beim Militär arbeiten.

Was Whishaw damit meines Erachtens durch die Blume sagen will, aber das ist nur eine Vermutung, ist, dass er gewisse Script-Entscheidungen in NTTD als anbiedernd und substanzlos erachtet. Als sei alles in gewisse, hippe Formen gepresst worden, um den Zeitgeist zu treffen. Und hier hätte er nicht ganz Unrecht, zumal solche Anpassungen bei Bond schon immer an der Tagesordnung waren.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1739
Ja, ist ganz klar eine Kritik am Drehbuch. Ob's jetzt so berechtigt ist, weiß ich nicht. Ich verstehe beide Seiten bis zu einem gewissen Grad - mir persönlich war es ehrlich gesagt ziemlich egal, ich fand es "ganz nett", habe aber dann auch nicht ausgiebig darüber nachgedacht. Da hatten mich andere Dinge mehr beschäftigt ;). Ob man's nicht gleich sein hätte lassen können? wahrscheinlich. Böse Absichten würde ich den Autoren aber auch nicht unterstellen. Wäre interessant zu wissen, wer die Idee hatte - Phoebe? Maybe.

Ich weiß nur nicht, wie EON seine Kritik nun aufnimmt... Naja, wird eh Zeit für eine neue MI6-Cast! :)
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1740
Casino Hille hat geschrieben: 4. Februar 2022 23:18Whishaw liegt vollkommen daneben. Nicht bei jeder Figur, die homosexuell ist, muss die Homosexualität zum Thema gemacht werden.
Ich verstehe seine Kritik genau so wie ich es oben und Du hier auch formulierst.
Whishaw ging es darum, dass man diesen Hinweis auf Q's Sexualität einfach hätte sein lassen können - und nichts wäre passiert.

Dass der Satz "Er ist gleich hier" überhaupt zum Thema wird, zeigt dann wiederum auch, wie oben geschrieben, dass ein homosexueller Charakter immer noch als "nicht der Norm entsprechend" wahrgenommen wird.

Vielleicht hätte sich Whishaw aber auch eine Szene wie Nomi sie bekommen hat, gewünscht?

Nomi wird rassistisch beleidigt und darf dann den Übertäter umbringen.
Wenn man Q's Sexualität weiter thematisiert hätte, hätte evtl. jemand in seinem Labor einen homophoben Witz machen können, und Q hätte den Typen dann mit einer technischen Erfindung "bestraft".

Aber wozu?
Man hätte auch das Rassismus-Thema um Nomi nicht thematisieren müssen, weil es nicht Teil der Handlung ist.