Revoked hat geschrieben: 6. November 2021 14:54
vodkamartini hat geschrieben: 6. November 2021 12:49
… Aber man spürt es nicht, man weiß nicht so recht warum etc. das hätte man inszenieren müssen, ist aber leider nicht geschehen.
…
Ich finde es ist inszeniert aber eben ziemlich subtil. Wenn Mann wirklich auf Malek achtet während der Szenen.
Denn in dem Behandlungszimmer fiebert man automatisch mit Madeleine mit und beim Showdown mit Bond - das lenkt etwas ab.
Aber Malek spielt das extrem gut. Er ist ja selber total verunsichert, gegenüber Madeleine, zittrig in seinen Worten. Ich muss unbedingt den O-Ton nochmal schauen.
Eigentlich ist es genial gelöst und vielleicht mal nicht die allgemein verhasste Küchenpsychologie.
Ein Film der mit jeder Sichtung wächst.
Empfinde ich auch so. Selten ist ein Bondfilm bei mir so gewachsen, wie NTTD. Die Inszenierung ist stellenweise sehr nuanciert und subtil, die Dialoge und Blicke stecken voller Details, aus denen sich im Laufe der Handlung einige tragende Elemente entwickeln. Das ist man in dieser Form von Bond gar nicht gewohnt, also ich zumindest nicht.
Safins „Liebe“ stellt eine Art Faszination und Besessenheit dar (gut, was ist „Liebe“?
), allerdings sehe ich da eher ein unheilvolles Klammern. Es ließe sich durchaus die Frage nach Safins sexueller Orientierung aufstellen, denn schließlich ist Madeleine bei ihrer Begegnung höchstens um die 10-11 Jahre alt, aber solche Themen lassen sich bei Bond nur zig fach codiert anschneiden.
Ich hatte auch den Eindruck, dass er Madeleine an sich binden will und Mathilde als Druckmittel benutzt, um sie gefügig zu machen. Ich finde allzu explizite Winke mit dem Zaunpfahl wären idiotisch gewesen, so bekommt die Safin/Madeleine-Beziehung eine in meinen Augen unbehagliche Ambivalenz.