Und mich wiederum stören an NTTD ganz andere Aspekte als Bonds Tod, den ich als eine Art narzisstisches Zugeständnis an Craig deute. Für mich geht die Rechnung dennoch auf, ich bin jedes Mal emotional involoviert und heule wie ein Schlosshund, da verzeih ich diese narrative Entscheidung gerne.
Auch sonst wirkt NTTD in manchen Aspekten sehr viel schlüssiger und konequenter umgesetzt als seine unmittelbaren Vorgänger, wirkliche Plotholes gibt es, wenn man aufmerksam aufpasst, eigentlich keine - höchstens ein paar unbeantwortete Randnotizen, die für den wesentlichen Handlungsverlauf ohnehin unerheblich sind - aufgeweckte Zuschauer*innen aber möglicherweise etwas um den Spaß bringen.
Der eigentlich simple Plot ist dieses Mal sehr verschachtelt und verzwickt erzählt, vieles spielt sich am Rande in den Dialogen ab. Das muss man nicht mögen, für mich hat es letztlich zur Qualität des Filmes beigetragen und eine Zweitsichtung legitimiert.
Sicher - die Nanobots sind totaler Schrott, aber wenn wir auf dieser Ebene anfangen, dann muss aber auch 95% dessen, was bei Bond so verhandelt wird mit derselben Strenge beurteilt werden.
Am Ende des Tages geht es meiner Ansicht nach bei einem Fanatsieprodukt wie Bond lediglich um die filmische Umsetzung. Und da konnte mich NTTD mit seiner in meinen Augen modernen und packenden Inszenierung voll abholen. Andererseits schaue ich mir selten Actionfilme im Kino an, Marvel schon gar nicht. Daher bin ich möglicherweise recht einfach zu begeistern und zu entertainen? Tenet war der letzte Film dieser Art, und der hat mich auch begeistert
Für mich liegt das Problem NTTDs nachwievor in den gewollt leichtfüßigen Kuba-Szenen, die sich in diesem Action-Melodram wie Fremdkörper anfühlen.