Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ach völlig Wurst, wie was wo Mallory ja nein. Fiennes spielt einfach Bonds Chef, zack feddich.

Bei einer seitlichen Einstellung von Fiennes in NTTD sieht er genau so aus wie Bernard Lee. (Der in DN übrigens jünger war als Fiennes in NTTD, wirkt aber gar nicht so)
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

197
Nach 2 Jahren des Wartens und einer mindestens doppelt so langen Abstinenz aus dem Forum, MUSS auch ich mich hier wieder zu Wort melden.
Der Grund: Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gedanken zu diesem Film!
Eine richtige Film-Review werde ich euch daher nicht bieten können.

ACHTUNG:
Spoiler
Der Film lässt mich einfach auch exakt 4 Tage nach meiner Ersten und vermeintlich letzten Sichtung einfach nicht los.
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Film so emotional packen und irgendwo auch verstören kann.
Doch wenn es einer schafft, dann eben ein Bondfilm.
Vielleicht auch deswegen, weil ich es von diesen niemals erwartet hätte.
Andere Filme und Filmreihen sind mir hierfür dann doch zu gleichgültig.

Meinen ersten Bondfilm (Der Morgen stirbt nie) habe ich mit ca. 10 Jahren gesehen.
Bis zu meinem ersten Bond im Kino „Casino Royale“, habe ich natürlich alle Filme auf VHS/DVD gesammelt und gesichtet.
Während die ersten 3 Craig-Bondfilme ohne Zweifel zu meinen Top10 Filmen der Reihe gehören, ist „Spectre“ zuletzt doch deutlich abgefallen.
Ich kann die Stiefbruder-Geschichte und den dadurch komplett verkorksten Film auch heute einfach noch nicht akzeptieren.
Vermutlich hielt dies auch meine Vorfreude für „No Time to Die“ bis kurz vor dem endgültigen Filmstart stark in Grenzen.

Doch dann, nach 6 Jahren, saß ich angespannt wie nie zuvor im Kinosessel!
Die Eröffnungsszenen in Norwegen und vor allem die ersten Szenen mit Bond in Matera haben bei mir abwechselnd Gänsehaut („We have all the Time in the World“) und ein breites Grinsen (Verfolgungsjagd) erzeugt.
Die Pre-Titel Sequenz war und ist eine absolute Achterbahnfahrt.
Soundtrack, Bildkompositionen, Stunts, die Überleitung zur Titelsequenz - WOW.
Während der Titelsequenz habe ich mir dann wirklich die Frage gestellt: Werde ich ihn hier sehen, den besten Bondfilm aller Zeiten? Wird er „Casino Royale“ verdrängen können?

Doch dann nach ca. 140min Screentime hatte ich, als Nomi, Madelaine und Mathilde die Insel per Schlauchboot verlassen, plötzlich dieses mulmige Gefühl im Bauch.
Kurze Zeit später, als Bond dann zweimal von Safin angeschossen wird, war mir der Ausgang des Films dann klar: Bond wird sterben!
Nach dem diese Szene dann tatsächlich abgelaufen ist:
Entsetzten. Trauer. Unverständnis. Wut. Hass.

Ich kann dieses Gefühl bis heute 4 Tage nach meinem Kinobesuch nicht beschreiben. Und es ist irgendwie immer noch da.
Von den nachfolgenden restlichen 15min habe ich so gut wie nichts mehr wirklich aufgenommen.

Nach insgesamt 6 und 2 für uns alle sehr schwierigen Jahren, nach denen sich alle wieder nach ein wenig Normalität sehnen,
wird dann auch noch meine seit Kindestagen Lieblingskinofigur zerstört.
Wie konnte man nur diese Entscheidung treffen?

Auf die Story mit den dagewesenen Logiklöchern, den Soundtrack, Bond als Vater,
die gelungenen Szenen auf Kuba und in Norwegen und alles weitere kann ich nicht wirklich eingehen.
Es ist für mich einfach alles auch nicht relevant.
Diese eine alles entscheidende Szene zerstört den Film selbst und leider auch die komplette Figur.


Fazit:
Ich möchte diesen Film nie wieder sehen.
Ich weiß auch nicht, ob ich jemals wieder einen neuen Bond-Film sehen möchte.
Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht.

(0/10)



Wie vodkamartini & CasinoHille (glaube ich) bereits geschrieben haben:
Die Büchse der Pandora ist geöffnet!
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

198
Also: Die Nanobots "wissen" ja nicht wer Spectre ist und wer nicht. Sie brauchen all die DNAs die Waldo von Ash bekommen hat / haben muss.
Offensichtlich hatten Safin / Ash ein Auge auf Primo geworfen so das er überlebend durfte und später dann direkt von Ash angeheuert wird. Das ist doch alles nicht wirklich unlogisch.

Zu Blofeld: Wenn man genau hinhört, dann spricht er glaube ich in der Zellenszene (M der ihn per Kamera beobachtet) und schon die Texte ein die man später bei der Party hört. Ganz interessant.
Wie die Verbindung genua ist, ist mir völlig egal. Hat IRGENDJEMAND hier schon mal gefragt wie all die Gadgets funktioniert haben in der Vergangenheit? Wie die Zähne von Beißer funktionieren? Warum dieser einen Körper aus Stahl hat? usw und so fort. Bond ist eine Phantasiewelt.


Abgesehen davon:

Vierter Kinobesuch, bin hin und weg von dem Film. Für mich ist der Film wie eine Erlösung. Erlösung aus einer leichten Depression in der ich mich seit CR befunden haben. Ich dachte, mich würde nie wieder ein Bondfilm emotional so berühren. Ich war verzweifelt, weil jedes Girl seit Vesper so unglaublich flach erschien. NTTD hat mich da jetzt in jeder Hinsicht erlöst.

Was ich besonders bemerkenswert finde ist wie der Film eben immer kurz vorm Kitsch wieder eingefangen wird. Hier haben PWB und Fukunaga Großes geleistet. Am Besten ist das in der Versöhnungsszene in Norwegen, wenn Bond erst was Kitschiges sagt (Was bei mir aber eben gerade deshalb funktioniert, weil er Bond ist, und weil er sowas 60 Jahre nicht gesagt hat, und weil Craig es so großartig spielt), und dann sofort mit einem Gag aufgelockert wird ("mein Timing...") und dann der noch kitschigere Kuss direkt von Mathilde unterbrochen wird, die dann noch dieses lustige Ding die Treppe runterschubst.
Direkt danach, wenn Bond sie entgeistert anschaut, Jeder im Publikum sich fragt "oh je... ist sie wirklich seien Tochter!?"was Madeleine dann sofort aufnimmt und entkräftet, gefolgt wieder von einem Scherz Bonds.
Überhaupt, es ist interessant dass wirklich niemand das Kind "kritisiert", eben weil das Drehbuch es nie als solches thematisiert. Ja irgendwann sagt Safin, dass es die Tochter ist aber es geht fast unter, und Bond löst es selbst dann wieder in einen Witz auf als er die Vorstellung macht "meine Familie!?". Erst im letzten Moment dann im Gespräch mit Madeleine "ja sie hat deine Augen!": Einfach großartig.

Heute war diesbezüglich die "Meisterprüfung" des Films, denn ich habe ihn mit einem meiner besten Freunde gesehen, der es seit 30 Jahren hasst, wenn es in Actionfilmen schmalzig oder sentimenal wird, und siehe da, er hat den Film so völlig akzeptiert.

Was mir nunmehr beim vierten Mal sehen etwas negativ auffällt: Der Showdown ist zu lang, was aber nur daran liegt, dass man denkt automatisch alles auf der Insel ist jetzt Showdown. Es wird dann aber auch noch viel Geschichte erzählt. Dennoch: Etwas zu lang zumal Bond und Nomi in Summe zu viel rumballern.

Aber zwei absolute Highlights sind der Kampf auf der Treppe (Nie war ich in einer Actionszene so dermaßen nah dran), und der Kampf gegen Safin. Der Moment als Safin Bond bzgl. Ampulle aufklärt, wie er da gefilmt wird, und passend von zwei tragischen Helden redet. Großes Kino!
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

199
MrWhiTe hat geschrieben: 4. Oktober 2021 23:29 Nach 2 Jahren des Wartens und einer mindestens doppelt so langen Abstinenz aus dem Forum, MUSS auch ich mich hier wieder zu Wort melden.
Der Grund: Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gedanken zu diesem Film!
Eine richtige Film-Review werde ich euch daher nicht bieten können.

ACHTUNG:
Spoiler
Der Film lässt mich einfach auch exakt 4 Tage nach meiner Ersten und vermeintlich letzten Sichtung einfach nicht los.
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Film so emotional packen und irgendwo auch verstören kann.
Doch wenn es einer schafft, dann eben ein Bondfilm.
Vielleicht auch deswegen, weil ich es von diesen niemals erwartet hätte.
Andere Filme und Filmreihen sind mir hierfür dann doch zu gleichgültig.

Meinen ersten Bondfilm (Der Morgen stirbt nie) habe ich mit ca. 10 Jahren gesehen.
Bis zu meinem ersten Bond im Kino „Casino Royale“, habe ich natürlich alle Filme auf VHS/DVD gesammelt und gesichtet.
Während die ersten 3 Craig-Bondfilme ohne Zweifel zu meinen Top10 Filmen der Reihe gehören, ist „Spectre“ zuletzt doch deutlich abgefallen.
Ich kann die Stiefbruder-Geschichte und den dadurch komplett verkorksten Film auch heute einfach noch nicht akzeptieren.
Vermutlich hielt dies auch meine Vorfreude für „No Time to Die“ bis kurz vor dem endgültigen Filmstart stark in Grenzen.

Doch dann, nach 6 Jahren, saß ich angespannt wie nie zuvor im Kinosessel!
Die Eröffnungsszenen in Norwegen und vor allem die ersten Szenen mit Bond in Matera haben bei mir abwechselnd Gänsehaut („We have all the Time in the World“) und ein breites Grinsen (Verfolgungsjagd) erzeugt.
Die Pre-Titel Sequenz war und ist eine absolute Achterbahnfahrt.
Soundtrack, Bildkompositionen, Stunts, die Überleitung zur Titelsequenz - WOW.
Während der Titelsequenz habe ich mir dann wirklich die Frage gestellt: Werde ich ihn hier sehen, den besten Bondfilm aller Zeiten? Wird er „Casino Royale“ verdrängen können?

Doch dann nach ca. 140min Screentime hatte ich, als Nomi, Madelaine und Mathilde die Insel per Schlauchboot verlassen, plötzlich dieses mulmige Gefühl im Bauch.
Kurze Zeit später, als Bond dann zweimal von Safin angeschossen wird, war mir der Ausgang des Films dann klar: Bond wird sterben!
Nach dem diese Szene dann tatsächlich abgelaufen ist:
Entsetzten. Trauer. Unverständnis. Wut. Hass.

Ich kann dieses Gefühl bis heute 4 Tage nach meinem Kinobesuch nicht beschreiben. Und es ist irgendwie immer noch da.
Von den nachfolgenden restlichen 15min habe ich so gut wie nichts mehr wirklich aufgenommen.

Nach insgesamt 6 und 2 für uns alle sehr schwierigen Jahren, nach denen sich alle wieder nach ein wenig Normalität sehnen,
wird dann auch noch meine seit Kindestagen Lieblingskinofigur zerstört.
Wie konnte man nur diese Entscheidung treffen?

Auf die Story mit den dagewesenen Logiklöchern, den Soundtrack, Bond als Vater,
die gelungenen Szenen auf Kuba und in Norwegen und alles weitere kann ich nicht wirklich eingehen.
Es ist für mich einfach alles auch nicht relevant.
Diese eine alles entscheidende Szene zerstört den Film selbst und leider auch die komplette Figur.


Fazit:
Ich möchte diesen Film nie wieder sehen.
Ich weiß auch nicht, ob ich jemals wieder einen neuen Bond-Film sehen möchte.
Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht.

(0/10)



Wie vodkamartini & CasinoHille (glaube ich) bereits geschrieben haben:
Die Büchse der Pandora ist geöffnet!
Freut mich, nach diesen langen Jahren wieder was von dir zu lesen!
Spoiler
Auch wenn der Anlass (von deiner Warte aus) ein schönerer sein könnte. Nun, ich verstehe deinen Ärger vollkommen, sehe es aber etwas entspannter. Es gibt Bondfilme, die einfach über gewisse Grenzen hinausgehen wollen, unter der Gefahr etwas über das Ziel hinaus zu schießen. OHMSS und CR sind solche Filme (LTK bis zu einem gewissen Ausmaß). Die Vaterschaft und das Ableben Bonds blieben übrig, da sich alle anderen emotionalen Schicksalsschläge bereits in den Vorgängern ereignet haben.
Aber bleiben wir kurz bei OHMSS, schließlich spielt NTTD wiederholt auf diesen inzwischen glücklicherweise äußerst beliebten Ableger der Reihe wiederholt an. Ein Bond der heiratet, noch dazu ohne Happy End? Das musste sich EON 1969 auch erstmal trauen. Auch damals wurde sozusagen eine Büchse der Pandora geöffnet, allen war klar - Bond hatte mal die eine, die richtige und hat sie geheiratet. Was aber nicht dazu geführt hat, dass dieses Motiv fortan in irgendeiner Weise immer wieder aufgegriffen und variiert wurde. CR ist da die Ausnahme, aber wie bei OHMSS wollte es die Romanvorlage.
Ich denke also nicht, dass Bonds Tod Auswirkungen auf die Nachfolger haben wird. Die Frage, die ich mir eher stelle, ist, warum ausgerechnet jetzt, und warum ausgerechnet Craig? Es passt letztlich irgendwo schon zu seiner gequälten, rastlosen Version Bonds, und doch bringt dieser Effekt, denn es handelt sich bloß um einen Effekt, etwas unglaublich narzisstisches mit sich, was mich bei Craig aber ohnehin seit SF stört. Der Mann hat einfach zu viel Mitspracherecht, und auch wenn ich jetzt nicht glaube, dass die Idee von ihm stammt, er hätte sich auch weigern können das zu spielen. Warum hat es Craigs Bond mehr verdient so abzutreten als alle anderen vor ihm? Aus meiner Sicht macht es die Figur nicht kaputt, es trägt nur nichts produktives zum Charakter bei. EON wünscht sich, dass wir das alles ganz episch finden, und Bond zur Legende erklären, aber das war er eigentlich auch schon davor. Der aktuelle Kurs zeigt mir eher, dass EON zunehmend Vertrauen in die Figur und das, was sie mal ausgemacht hat, verliert. Das ist das eigentlich traurige an der Sache. Aber Dinge ändern sich, und wer weiß? Vielleicht mussten sie diesen Cut machen, um auf einem neuen, unbeschriebenen Blatt anzufangen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

200
danielcc hat geschrieben: 4. Oktober 2021 23:52 Zu Blofeld: Wenn man genau hinhört, dann spricht er glaube ich in der Zellenszene (M der ihn per Kamera beobachtet) und schon die Texte ein die man später bei der Party hört. Ganz interessant.
Wie die Verbindung genua ist, ist mir völlig egal. Hat IRGENDJEMAND hier schon mal gefragt wie all die Gadgets funktioniert haben in der Vergangenheit? Wie die Zähne von Beißer funktionieren? Warum dieser einen Körper aus Stahl hat? usw und so fort. Bond ist eine Phantasiewelt.
Du hast die Spoilertags vergessen.
Spoiler
Lol, ich wusste, dass du das schreiben würdest. Ja, Bond ist ein Fantasiewelt, aber auch in einer Fantasiewelt müssen irgendwo logische Gesetze greifen, sonst wird es schnell beliebig, siehe SW: TROS. Und das ist es in diesem Fall für mich leider auch. Es ist mir einfach zu konfus ausgearbeitet, genauso wie die Verbindung zischen Primo, Blofeld und Safin. Es gibt schlimmeres, aber ausgerechnet nach SP und nach soviel Vorab-Lorbeeren bezüglich des Scriptes, dürfen derart süffisant gelöste Plotpoints einfach nicht sein, sorry. Dein Vergleich mit dem Beißer hinkt, haben sich die Craig-Bonds doch schon immer bemüht, einen sehr viel geerdeteren und ernsteren Ansatz zu verfolgen, als es in den klamaukigen 70er Moore-Bonds der Fall war.

Trotz solcher Schwächen gefällt mir NTTD in seiner Gesamtheit, der Film hat zum Glück einiges mehr zu bieten und die Schauwerte überwiegen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

202
Ich kann die negativen, schockierten und fassungslosen Bewertungen verstehen. Ich bin froh, dass ich dem Film eine zweite Chance gegeben und mit neuen Erwartungen ran gegangen bin. Das hat es so viel besser gemacht.

Und Daniel, ich Stimme dir mit der Versöhnungsszene so dermaßen zu. Das war so emotional und klasse. Eine der besten Szenen des Films.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

203
MrWhiTe hat geschrieben: 4. Oktober 2021 23:29 Nach 2 Jahren des Wartens und einer mindestens doppelt so langen Abstinenz aus dem Forum, MUSS auch ich mich hier wieder zu Wort melden.
Der Grund: Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gedanken zu diesem Film!
Eine richtige Film-Review werde ich euch daher nicht bieten können.

ACHTUNG:
Spoiler
Der Film lässt mich einfach auch exakt 4 Tage nach meiner Ersten und vermeintlich letzten Sichtung einfach nicht los.
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Film so emotional packen und irgendwo auch verstören kann.
Doch wenn es einer schafft, dann eben ein Bondfilm.
Vielleicht auch deswegen, weil ich es von diesen niemals erwartet hätte.
Andere Filme und Filmreihen sind mir hierfür dann doch zu gleichgültig.

Meinen ersten Bondfilm (Der Morgen stirbt nie) habe ich mit ca. 10 Jahren gesehen.
Bis zu meinem ersten Bond im Kino „Casino Royale“, habe ich natürlich alle Filme auf VHS/DVD gesammelt und gesichtet.
Während die ersten 3 Craig-Bondfilme ohne Zweifel zu meinen Top10 Filmen der Reihe gehören, ist „Spectre“ zuletzt doch deutlich abgefallen.
Ich kann die Stiefbruder-Geschichte und den dadurch komplett verkorksten Film auch heute einfach noch nicht akzeptieren.
Vermutlich hielt dies auch meine Vorfreude für „No Time to Die“ bis kurz vor dem endgültigen Filmstart stark in Grenzen.

Doch dann, nach 6 Jahren, saß ich angespannt wie nie zuvor im Kinosessel!
Die Eröffnungsszenen in Norwegen und vor allem die ersten Szenen mit Bond in Matera haben bei mir abwechselnd Gänsehaut („We have all the Time in the World“) und ein breites Grinsen (Verfolgungsjagd) erzeugt.
Die Pre-Titel Sequenz war und ist eine absolute Achterbahnfahrt.
Soundtrack, Bildkompositionen, Stunts, die Überleitung zur Titelsequenz - WOW.
Während der Titelsequenz habe ich mir dann wirklich die Frage gestellt: Werde ich ihn hier sehen, den besten Bondfilm aller Zeiten? Wird er „Casino Royale“ verdrängen können?

Doch dann nach ca. 140min Screentime hatte ich, als Nomi, Madelaine und Mathilde die Insel per Schlauchboot verlassen, plötzlich dieses mulmige Gefühl im Bauch.
Kurze Zeit später, als Bond dann zweimal von Safin angeschossen wird, war mir der Ausgang des Films dann klar: Bond wird sterben!
Nach dem diese Szene dann tatsächlich abgelaufen ist:
Entsetzten. Trauer. Unverständnis. Wut. Hass.

Ich kann dieses Gefühl bis heute 4 Tage nach meinem Kinobesuch nicht beschreiben. Und es ist irgendwie immer noch da.
Von den nachfolgenden restlichen 15min habe ich so gut wie nichts mehr wirklich aufgenommen.

Nach insgesamt 6 und 2 für uns alle sehr schwierigen Jahren, nach denen sich alle wieder nach ein wenig Normalität sehnen,
wird dann auch noch meine seit Kindestagen Lieblingskinofigur zerstört.
Wie konnte man nur diese Entscheidung treffen?

Auf die Story mit den dagewesenen Logiklöchern, den Soundtrack, Bond als Vater,
die gelungenen Szenen auf Kuba und in Norwegen und alles weitere kann ich nicht wirklich eingehen.
Es ist für mich einfach alles auch nicht relevant.
Diese eine alles entscheidende Szene zerstört den Film selbst und leider auch die komplette Figur.


Fazit:
Ich möchte diesen Film nie wieder sehen.
Ich weiß auch nicht, ob ich jemals wieder einen neuen Bond-Film sehen möchte.
Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht.

(0/10)



Wie vodkamartini & CasinoHille (glaube ich) bereits geschrieben haben:
Die Büchse der Pandora ist geöffnet!

Quantum.Sie hatten schon mit ihm zu tun. Natürlich, Mr. White.


Sehr schön, dass du wie ich den Weg zurück ins Forum gefunden hast. Auch wenn der Anlass ein besserer sein könnte.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 5. Oktober 2021 00:10 EON wünscht sich, dass wir das alles ganz episch finden, und Bond zur Legende erklären, aber das war er eigentlich auch schon davor. Der aktuelle Kurs zeigt mir eher, dass EON zunehmend Vertrauen in die Figur und das, was sie mal ausgemacht hat, verliert. Das ist das eigentlich traurige an der Sache. Aber Dinge ändern sich, und wer weiß? Vielleicht mussten sie diesen Cut machen, um auf einem neuen, unbeschriebenen Blatt anzufangen.
Spoiler
Aber das wirft ja eine interessante Frage auf: Mussten sie wirklich? Und wieso eigentlich? Nach QOS hatte man sich unter Sam Mendes ja bereits wieder über den Retro-Kurs in Richtung Classic Bond bewegt – und hätte hier problemlos fortsetzen können. Niemand hat EON gezwungen, Madeleine zurückzubringen, SP so direkt fortzusetzen, die Craig-Ära als in sich geschlossene Ära zu sehen. All das sind Entscheidungen, die selbst auferlegt waren, Umstände, die man genau so haben wollte.

Mich ärgert an dem Ende ja einerseits, wie konstruiert es war und wie unnötig es die Reihe in eine Sackgasse manövriert, aus der ich aktuell nicht sehe, wie man ihr wieder entkommen will. Aber andererseits ärgert mich, dass Blockbuster-Autoren scheinbar gar nichts anderes mehr einfällt als der große Helden-/Opfertod. Die letzte "Star Wars"-Trilogie hat uns das quasi dreimal hintereinander serviert (Han Solo / Luke Skywalker / Ben Solo), bei den "Avengers" haben sie es in einem Film zweimal veranstaltet (Black Widow & Iron Man) und bei James Bond jetzt fällt ihnen auch nix besseres ein als so eine typische Roland-Emmerich-Gedächtnisszene aus dem Giftschrank zu kramen? Wieso? Es gibt so viele Möglichkeiten für ein kathartisches Ende, es gibt so viele mögliche Geschichten über den Abgang eines Helden zu erzählen, und alles, was da nach Jahren der Überlegung bei rumkommt, ist 007 vor unseren Augen zu annihilieren und in einer riesigen Explosion hochzujagen? :roll: Jedem hier im Forum wäre ein kreativerer Abgang für einen 007 eingefallen, darauf wette ich.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

205
Casino Hille hat geschrieben: 5. Oktober 2021 09:04
craigistheman hat geschrieben: 5. Oktober 2021 00:10 EON wünscht sich, dass wir das alles ganz episch finden, und Bond zur Legende erklären, aber das war er eigentlich auch schon davor. Der aktuelle Kurs zeigt mir eher, dass EON zunehmend Vertrauen in die Figur und das, was sie mal ausgemacht hat, verliert. Das ist das eigentlich traurige an der Sache. Aber Dinge ändern sich, und wer weiß? Vielleicht mussten sie diesen Cut machen, um auf einem neuen, unbeschriebenen Blatt anzufangen.
Spoiler
Aber das wirft ja eine interessante Frage auf: Mussten sie wirklich? Und wieso eigentlich? Nach QOS hatte man sich unter Sam Mendes ja bereits wieder über den Retro-Kurs in Richtung Classic Bond bewegt – und hätte hier problemlos fortsetzen können. Niemand hat EON gezwungen, Madeleine zurückzubringen, SP so direkt fortzusetzen, die Craig-Ära als in sich geschlossene Ära zu sehen. All das sind Entscheidungen, die selbst auferlegt waren, Umstände, die man genau so haben wollte.

Mich ärgert an dem Ende ja einerseits, wie konstruiert es war und wie unnötig es die Reihe in eine Sackgasse manövriert, aus der ich aktuell nicht sehe, wie man ihr wieder entkommen will. Aber andererseits ärgert mich, dass Blockbuster-Autoren scheinbar gar nichts anderes mehr einfällt als der große Helden-/Opfertod. Die letzte "Star Wars"-Trilogie hat uns das quasi dreimal hintereinander serviert (Han Solo / Luke Skywalker / Ben Solo), bei den "Avengers" haben sie es in einem Film zweimal veranstaltet (Black Widow & Iron Man) und bei James Bond jetzt fällt ihnen auch nix besseres ein als so eine typische Roland-Emmerich-Gedächtnisszene aus dem Giftschrank zu kramen? Wieso? Es gibt so viele Möglichkeiten für ein kathartisches Ende, es gibt so viele mögliche Geschichten über den Abgang eines Helden zu erzählen, und alles, was da nach Jahren der Überlegung bei rumkommt, ist 007 vor unseren Augen zu annihilieren und in einer riesigen Explosion hochzujagen? :roll: Jedem hier im Forum wäre ein kreativerer Abgang für einen 007 eingefallen, darauf wette ich.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass ein Bobdfilm ein Mainstreamfilm ist, dessen Ziel es ist soviele unterschiedliche Leute wie möglich ins Kino zu locken und zu unterhalten.
Da muss es "einfach" bleiben. Auch wenn einigen Fans das dann "zu einfach", "zu einfallslos" ist.

Am Ende sind Bondfilme mit diesem Budget auch Business, und nicht Arthrose.
Ich glaube jedes andere Ende, wäre es auch noch so klug gewesen, hätte nicht diese Wucht, die sie jetzt beim Großteil der durchschnittlichen Kinogänger erreicht haben.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

206
Schöner Auto-Korrektur Fehler. "Bondfilme sind Arthrose" :-)

Noch eine Sache. Ich glaube wirklich, dass Craig für EON ein (vielleicht einmaliger?) Glücksfall war. Schon mindestens seit LTK (eher schon seit FYEO) wollten sie deutlich persönlichere und emotionaler Stories. Aber entweder hatten sie Schauspieler die das nicht wollten, oder Drehbuchautoren und Schauspieler die das nicht konnten, oder sie hatten das alles aber das Publikum hat es dem jeweiligen Darsteller nicht abgenommen.
Mit Craig und CR hat sich für sie eine Chance ergeben, denn erstmals passte das alles zusammen. Craigs Bond war emotionaler, menschlicher und das Publikum liebte ihn dafür! Seitdem haben sie mit jedem Film versucht emotional und dramatisch in die Vollen zu gehen. Deshalb sehen EON auch QOS als gescheitert, weil es ihnen dort (ihrer Meinung nach) nicht gelungen ist, und umgekehrt lieben sie CR und SF so sehr.
Man kann es mögen oder nicht, aber aus Craigs und EONs Sicht ist NTTD da genau das, was sie alle zum Abschluss haben wollten.

Ob sie aber genau das noch mal (so) machen wollen oder können ist eine andere Frage. Auch ich wünsche mir für einen neuen Darsteller einen anderen Ansatz, vor allem da man natürlich den erzählerischen Bogen von CR bis NTTD sowieso nicht wiederholen kann.
Es wird oft von der Büchse der Pandorra gesprochen im Zusammenhang mit NTTD. Ich sage, es liegt nun an EON diese Büchse wieder zu verschließen, um NTTD wirklich als "einmalig" erscheinen zu lassen.

In diesem Zusammenhang: Sind wir Fans nicht witzig? Wir lehnen all zu oft im ersten Moment das Neue, das Unbekannte, das Gewagte ab, um dann nach einigen Jahren exakt diese Experimente besonders wertzuschätzen. Ist es Zufall, dass bei Fans exakt die folgenden Filme eine herausragende Stellung haben: OHMSS, LTK, CR? Ich wette in einigen Jahren gehört auch NTTD dazu, aber dazu muss der Fanmagen noch etwas verdauen.

Vielleicht sollte ich nach vier Kinobesuchen langsam auch mal eine Rezension verfassen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

207
Invincible1958 hat geschrieben: 5. Oktober 2021 09:31
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass ein Bobdfilm ein Mainstreamfilm ist, dessen Ziel es ist soviele unterschiedliche Leute wie möglich ins Kino zu locken und zu unterhalten.
Da muss es "einfach" bleiben. Auch wenn einigen Fans das dann "zu einfach", "zu einfallslos" ist.

Am Ende sind Bondfilme mit diesem Budget auch Business, und nicht Arthrose.
Ich glaube jedes andere Ende, wäre es auch noch so klug gewesen, hätte nicht diese Wucht, die sie jetzt beim Großteil der durchschnittlichen Kinogänger erreicht haben.
Und genau diese Herangehensweise stört mich extrem - aber wer bin ich schon. Ich denke am Ende zahlen sich Integrität und Loyalität immer aus. Lieber eine etwas kleinere Schnittmenge ansprechen, dafür konstant Unterhaltung auf hohem Niveau liefern, ohne den Zwang verspüren zu müssen, sich für ein besseres Einspielergebnis zu prostituieren. Es ist auch möglich ein Business zu führen und dabei kreativ zu sein. Die besten Sachen müssen nicht unnötig kompliziert sein, oft sind es die ganz einfachen Dinge, denen eine zeitüberdauernde Qualität nachgesagt wird.
Versteh mich nicht falsch - vieles an NTTD finde ich sehr gelungen und zufriedenstellend, nur verstehe ich diesen Trend nicht, Bond auf Biegen und Brechen zu einer epischen Figur machen zu müssen. Bond muss und darf sich meines Erachtens auch nicht anfühlen wie ein Marvel-/DC-Held. Ich hätte es eher begrüßt, wenn die Aufwertung und Aktualisierung der Bondfigur durch die Einbindung in ausgeklügelte Szenarien erfolgt wäre, als über eine behauptete Psychologisierung, deren Parameter in diesem - wie du es schon ganz richtig erkennst - massentauglichen Kontext ohnehin stark eingeschränkt sind.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

208
Invincible1958 hat geschrieben: 5. Oktober 2021 09:31
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass ein Bobdfilm ein Mainstreamfilm ist, dessen Ziel es ist soviele unterschiedliche Leute wie möglich ins Kino zu locken und zu unterhalten.
Da muss es "einfach" bleiben. Auch wenn einigen Fans das dann "zu einfach", "zu einfallslos" ist.
Die ersten Bondfilme haben den Mainstream beeinflusst, vieles wurde von anderen (nicht nur Bondfilmen) immer wieder kopiert.

Die Filme, die sich später immer extrem an den Zeitgeist oder an andere Franchise Filme anlehnten, sind meistens die Filme, die heute als die schwächsten gelten (Moonraker, Licence to kill, Die another Day, Qauntum Trost). Casino Royalwe war unter anderem so großartig, weil es in einer Zeit voller schlechte CGI auf handfeste action und Stunts setzte (Parkour Szene am Anfang, Flughafen in Miami etc). Auch Skyfall und Spectre haben sich nicht an andere Filme angebiedert.

No Time to die ist hier anders. Jede Idee hat man schon in anderen Action Filmen gesehen, manche Szenen hätten aus einem Till Schweiger Tatort kommen können, und das Ende hat es in mehren Action Filmen schon fast exakt so gegeben. Dieser Film beeinflusst nicht den Mainstream, sondern wird in erster Linie von ihm beeinflusst.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

209
Da sehe ich aber vieles ganz ganz anders:
- LTK wird hier von vielen als einer der Besten gesehen
- QOS ebenso
- CR war vor allem auch deshalb so gut, weil er ganz andere Schwerpunkte als reine Actions setzt; der Film hat die MEnschen mitgerissen und bewegt
- SF und SP folgen doch eher stark dem Zeitgeist von sehr dramatischen, düsteren, "schweren" Filmen insbesondere der Dark Knight Trilogie von Nolan (im Grunde ist CR, SF/SP, und NTTD) das Bond'sche Pendant zu Noland Trilogie
- NTTD: Kann man so sehen, aber allein die starken Emotionen hier und überall zeigen ja doch, dass der Film uns bewegt und beschäftigt; das war übrigens beim entsprechenden Iron-Man Ende in Avengers überhaupt nicht der Fall
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 5. Oktober 2021 09:33 In diesem Zusammenhang: Sind wir Fans nicht witzig? Wir lehnen all zu oft im ersten Moment das Neue, das Unbekannte, das Gewagte ab, um dann nach einigen Jahren exakt diese Experimente besonders wertzuschätzen. Ist es Zufall, dass bei Fans exakt die folgenden Filme eine herausragende Stellung haben: OHMSS, LTK, CR? Ich wette in einigen Jahren gehört auch NTTD dazu, aber dazu muss der Fanmagen noch etwas verdauen.
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich mochte OHMSS, CR und insbesondere LTK direkt bei meiner Ersichtung (da soll noch jemand sagen, ich würde keine ernsteren Bondfilme mögen) und nicht erst Jahre später. NTTD hat dies leider nicht geschafft, möglicherweise, weil man die Emotionalität inzwischen nun schon genug ausgereizt hat, oder weil sie im Film nicht überzeugend bei mir ankam.
Ich finde es langsam auch ein wenig ermüdend, wenn einem bezüglich Bond Engstirnigkeit vorgeworfen wird wenn man sich klassischere Bonds zurück wünscht, was man insbesondere im englischen Forum beobachten kann (Höhepunkt war der verwendete Ausdruck "Formula slaves").