Das weiß ich. Nach ihrem "The Rider" war meines Erachtens auch einiges von ihr zu erwarten, aber dessen emotionale Aufrichtigkeit konnte sie in "Nomadland" für mich nicht replizieren. Stattdessen hat sie in meinen Augen eine ärgerliche Aneinanderreihung kitschiger Klischees gedreht, die so frech jedwede Substanz verweigert, dass es dafür eine Art Anti-Preis geben sollte. Einige Rezensenten haben das auch sehr schön herausgearbeitet, vor allem, wie problematisch-verklärend der Film sein soziales Milieu betrachtet und statt Sozialkritik zu werden so eher bestehende ungerechte Verhältnisse entschuldigt, war für mich unterhaltsamer als der Film selbst. Hätte ich ihn im Kino gesehen, mich hätte das herausgeschmissene Geld arg geschmerzt. Irgendwo wurde "Nomadland" als "Easy Rider" der Abgehängten bezeichnet, das fand ich sehr treffend, allerdings auf andere Art, als es wohl beabsichtigt war.
Marvel hatte ja durchaus schon den ein oder anderen kreativen Querkopf auf dem Regiestuhl, alleine gesehen hat man es selten. Taika Waititi durfte sich mächtig austoben, so viel ist sicher, aber schaue ich mir den phänomenalen "The Suicide Squad" an, der jeden MCU-Film easy in die Tasche steckt, dann ist mir zum Beispiel schnell klar, wie sehr ein Regisseur wie James Gunn dort unterm Pantoffel steht und sich in die Maschinerie einfügen muss. Klar, ist letztlich nachvollziehbar, aber trifft leider nicht meinen Geschmack.
Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)
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Let the sheep out, kid.
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