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von craigistheman
Agent
Die offiziellen Bonds:
TB - wunderbar souverän und laid back mit der richtigen Portion Humor und einer gesunden Prise Ernst (z.B. als er Domino von dem Tod ihres Bruders François erzählt).
GF - herrlicher Schwachsinn, sehr humorvoll und direkt, sarkastisch und selbstironisch.
FRWL - Connery baut die Bond-Rolle weiter aus, zeigt sich aufbrausender und verwundbarer. Tolle Chemie zwischen ihm und Bianchi und zum weiteren Hauptcast. Schöner Körpereinsatz im Zugkampf, hier wirkt Bond wie ein Killer. Stellenweise noch etwas hölzern.
DN - Der Beginn, Connery geht voll in seiner Rolle auf, leider ist das Script noch nicht so perfekt auf ihn abgestimmt. Trotzdem legt Connery eine gesunde "Anfangsnaivität" an den Tag, er macht und probiert einfach. Ein meiner Ansicht nach sehr guter Start.
YOLT - Connery zeigt sich über weite Teile des Filmes sehr, fast schon zu routiniert, es fehlt der Funke, die Magie. Natürlich kann er trotzdem in der Rolle überzeugen, beweisen muss er nichts mehr. Die Entstehungsgeschichte des Filmes und Streitigkeiten zwischen ihm und den Produzenten könnten einige Aspekte seiner Performance rechtfertigen, trotzdem dürfte man allgemein nach den sehr starken GF und TB etwas mehr Motivation erwartet haben.
DAF - Ein Panoptikum der Lustlosigkeit. Noch nie wirkte Connery derart blasiert von der Rolle. Gut, das dümmliche Script und dessen völlig vermurkste und alberne Umsetzung tun ihr übriges, trotzdem sieht man Connery an, dass er selbst nicht mehr so an das glaubt, was er vor laufender Kamera tut. Auch sein äußeres Erscheinungsbild hat sich innerhalb von 4 Jahren so verändert, dass man meinen könnte, es sei ein gutes Jahrzeht vergangen. Nach Lazenbys Abgang wäre es tatsächlich besser gewesen einen anderen Darsteller zu beschäftigen, am besten gleich Roger Moore.
Ausnahmefall NSNA:
Connery scheint deutlich motivierter zu sein als zur Zeit von DAF oder YOLT, trotzdem erreicht die Performance nicht dieselbe Wirkung früherer Tage. Muss sie aber auch nicht. Connery spielt einen alternden, selbstironischen Bond, verfällt letztendlich in das gefällige Muster der Selbstparodie, was aber nicht weiter stört, da sich der gesamte Film zu keinem Zeitpunkt wirklich ernst nimmt. Hier bedauere ich eher, dass man Klaus Maria Brandauer und Max von Sydow unterfordert.