craigistheman hat geschrieben:Naja, wenn man sich die Reviews zu SF und SP auf IMDB durchliest, dann erkennt man schon eher eine sinkende Tendenz. Die breite Masse lief doch 2012 eher mit, als dass sie sich ernsthaft mit dem Film und seinen Schwächen auseinander setzte.
Das macht die breite Masse aber generell selten. Das hat mit SF erst mal wenig zu tun. Die breite Masse setzt sich auch jetzt nicht ernsthaft mit dem Film auseinander, das tun lediglich Leute, die ohnehin so veranlagt sind. Möglicherweise gab es da Meinungsänderungen und sie haben den Film anfangs positiver gesehen, das kann ich nicht beurteilen. Allerdings kann man SF auch gerade deshalb so lieben WEIL man sich intensiv mit ihm auseinandersetzt. Ich mag SF inzwischen deutlich mehr, als nach meinen ersten beiden Sichtungen.
craigistheman hat geschrieben:Leute die behaupten SF sei der "beste" Bond aller Zeiten, haben meiner Auffassung nach das Phänomen Bond als Ganzes entweder nicht wirklich erfasst, oder viele Filme nicht gesehen.
Das darfst du gerne so sehen, ist aber eine merkwürdige Auffassung. Ich habe (mit Ausnahme von NSNA und den beiden frühen CRs) alle Bondfilme gesehen und halte SF neben CR dennoch für den besten Bondfilm bisher. Vielleicht hab ich das Phänomen Bond (falls es das eine Phänomen überhaupt gibt) wirklich nicht verstanden, viellciht aber doch? Ic würde erstmal anzweifeln, dass es DAS Phänomen Bond überhaupt gibt.
craigistheman hat geschrieben:Zu Mendes kann ich nur schreiben, was ich empfinde: Er ist ein talentierter, wenn auch prätentiöser Dramen-Regisseur, dessen Schwerpunkt eindeutig Dialoge sind. Als Action-Regisseur finde ich ihn uninspiriert und gefällig. Bond braucht eher inspirierte Action-Regisseure, die auch Dialoge und Charakterzeichnung beherrschen, ohne sich für Shakespeare zu halten. Außerdem versteht Mendes offenbar nicht viel von Musik, wie es Thomas Newman gerne unter Beweis stellt. Hätte der eine rigidere Führung, käme nicht so ein difuser Einheitsbrei heraus.
Gut, da werden wir wohl nie auf einen grünen Zweig kommen, ist aber auch nicht weiter schlimm. Ich sehe das meiste davon bekanntlich genau umgekehrt. Ich mag Mendes Actioninszenierung, ich halte Newman für einen guten (wahrscheinlich nicht den bestmöglichen, aber eben doch einen sehr guten) Komponisten, der auch für Bond geeignet ist und schätze auch außerhalb der Action seine Inszenierung sehr. Das Problem ist eher die Story, wobei die in SF auch stimmt. Allerdings muss eine solche Geschichte etwas besonderes bleiben, und man darf diese Schiene nicht längere Zeit fahren, da sie sonst den Reiz des besonderen, den SF für mich eben hat, schnell verliert. SPECTRE ist für sich genommen auch ein hervorragender Film, doch in der Gesamtbetrachtung der Reihe stört er ein wenig.