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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Mission: Impossible – Fallout (2018)
Die nächste Mission des Filmjahres 2018, sollte ich sie angenommen haben, ist der Kinobesuch von „Mission: Impossible – Fallout“, der 6. Teil der Reihe. Zuerst das Ticket lösen, Popcorn und ein Getränk kaufen und dann den Film genießen, sollte hiervon irgendetwas schief gehen, wird man jegliche Existenz von mir leugnen. Das Kinoticket wird sich 5 Sekunden nach dem Besuch des Films in Luft auflösen. Und für einen Ticketsammler wie mich ist das richtig ärgerlich, weil ich das Ticket für den Film tatsächlich zu verloren haben scheine ! Wie auch immer, vielleicht gehe ich noch ein zweites Mal in den Film, er ist es auf jeden Fall wert. Nach dem für mich bisher stärksten Teil der Reihe „Mission: Impossible – Rogue Nation“ aus 2015 geht der unaufhaltsame Ethan Hunt in sein 6. Abenteuer, dass wieder von Christopher McQuarrie inszeniert wird – ein Novum in der Reihe – und ein Großteil der Charaktere aus Teil 5 ist ebenfalls wieder mit am Start. „Fallout“ baut auf die Stärken aller bisherigen Teile und setzt hier noch einen drauf. Tom Cruise Arbeitseinsatz hat sich mal wieder gelohnt. Ich weiß nicht ob es noch irgendein Actionthriller und Blockbuster in diesem Jahr schafft so gut zu sein. Mein Ranking im Filmjahr könnte eigentlich schon beendet werden, weil ich hier meinen Film des Jahres vermutlich gefunden habe.
Nach der Festnahme von Solomon Lane haben sich die zersplitterten Rückstände des Syndikats zu den Aposteln unter der Führung eines John Lark weiterentwickelt. Der Plan des IMF, in Berlin in den Besitz von für die Apostel wichtiges Plutonium zu gelangen geht gründlich schief, weswegen aktuell die CIA ihren Mann fürs Grobe August Walker an Ethan Hunts Seite stellt. Gemeinsam sollen sie ihn Paris John Lark identifizieren und auch den Plan vereiteln, weil er sich mit einer geheimnisvollen „Weißen Witwe“ treffen soll.
Ja, mit seinen vollen 147 Minuten ist der Film ein enorm wuchtiges Brett und die perfekte Mischung aus „Skalpell“ und „Hammer“. Ein Film, für den man sich gerne mal einen Bart wachsen lässt oder auch den Fuß bei einem Stunt bricht. Henry Cavill und Tom Cruise können davon ein Lied singen. Es hat sich für mich auch gelohnt, alle vorigen Teile anzusehen, denn der Film baut einige Querverweise ein, die mit den vorigen Filmen zusammenhängen. Für mich war es auch eine coole Entscheidung, dass Christopher McQuarrie wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen und sich nach „Rogue Nation“ noch weiterentwickelt hat. Auch war es richtig, am stärksten die Handlung aus Teil 5 aufzugreifen und sowohl Rebecca Fergusons Ilsa Faust und Sean Harris Solomon Lane wieder auftreten zu lassen. Der Film macht an so vielen Stellen soviel richtig. Actionsequenzen, die einem den Atem rauben, den Adrenalinspiegel ansteigen und staunen lassen. Zum einen darüber, mit welchem Arbeitseinsatz hier ein Tom Cruise alles selbst macht und auch wie die Actionsequenzen gefilmt worden sind. Wenn man über 100 mal einen richtigen HALO-Jump ausführt muss es auch immer einen Kameramann geben, der ebenfalls den Sprung macht. Von einfachen Schießereien, brutalen Faustkämpfen, Verfolgungsjagden zu Fuß, mit dem Motorrad, mit dem Auto, mit dem Helikopter. Hier stimmt für mich alles. Aber es bleibt nicht nur bei einem inhaltsleeren Actiongewitter von Anfang bis Ende. Die Spionagestory selbst ist bis ins letzte Detail durchdacht und bietet sogar durch Wendungen im Minutentakt und das Mitwirken unterschiedlichster Parteien mit undurchsichtigen Motiven stets dafür, als Zuschauer das gebotene mit höchster Aufmerksamkeit zu verfolgen – nicht zu vergessen hierbei ist die für die Reihe typische Maskerade. Dabei ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Tom Cruise und Henry Cavill mit dem gegenseitigen Abtasten immer hochspannend. Mein Lieblingscharakter aus dem Mission: Impossible-Franchise ist aber mittlerweile die von Rebecca Ferguson gespielte Ilsa Faust, die insgesamt auch die stärkste Frauenrolle in der Filmreihe ist und sich auch nicht vor Tom Cruise verstecken braucht. Wie auch in Rogue Nation taucht sie erst phantommäßig in der ersten Hälfte auf, bis sie immer weiter in die Handlung eingebunden wird und eine Schlüsselfigur einnimmt. Zur weiteren Schlüsselfigur der „Weißen Witwe“ möchte ich hier aber nicht eingehen, denn hier ist jedes Wort zu viel gespoilert. Der stellenweise auftretende Humor ist nie nur einfaches „Comic Relief“ sondern immer akzentuiert und passend. Und durch die persönlich tiefgreifenden Folgen für Ethan Hunt wird der Film sogar brenzlig emotional. Die Härte und die Wucht des Films wird durch den brachialen Score von Lorne Balfe noch stärker unterstützt. Ich hatte es schon lange nicht mehr erlebt, dass es mir bei einem Film so eiskalt den Rücken runter gelaufen ist, Gänsehautmomente beschert hat und sogar Tränen in die Augen hat schießen lassen. Ich hätte dem Treiben auf der Leinwand ewig zuschauen können. Das „Mission: Impossible-Franchise“ hat mit diesem Film seinen Höhepunkt erreicht und ich bin gespannt ob man nach diesem Film weitermacht und noch einen drauf setzen kann. Das ist eigentlich unmöglich. Aber unmögliche Missionen sind ja das Spezialgebiet der Filmreihe.
„Mission: Impossible – Fallout“ - My First Look – 10/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "