James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Hi liebe Leute,

da ich in den letzten paar Jahren nicht wirklich was von dem sagenumwobenen Mandela Effekt gehalten habe, wollte ich hier nun die wirklichen Experten fragen, da ich nun doch auf eine wirklich große Ungereimtheit gestoßen bin. :?

Wir erinnern uns ziemlich gut an etwas, doch überprüfen wir die Fakten, stellt sich unsere Überzeugung als falsch heraus. Interessant wird es, wenn man sich das Ganze auf der kollektiven Ebene anschaut: Das falsche Erinnern einer ganzen Gruppe. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Deswegen bitte ich jeden einzelnen, der dies hier liest alleinig in seiner Erinnerung zu graben und nicht sofort auf Google Bildersuche, Bluray, DVD, oder VHS nachzusehen: :007:

In dem Bond Abenteuer Moonraker gibt es da die Szene zwischen »Beißer« und dem jungen Mädchen »Dolly«.
In meiner Erinnerung spielt sich das Ganze so ab:
Dolly hilft Beißer dabei ein Trümmerwrack wegzuschieben. Beißer sieht Dolly daraufhin in die Augen und beginnt zu lächeln. Man sieht seine Metallbeißerchen. Dann beginnt Dolly zu lächeln und man sieht dass sie ebenfalls Metall auf den Zähnen hat, nämlich eine Zahnspange... Dies ist der humoristische Moment wo sich die beiden ineinander verlieben.

So weit so gut... Nur sieht man sich den Film heute an, so hat Dolly niemals eine Zahnspange getragen (!) Wie kann das sein, dass ich mich aber haargenau daran erinnere und tausend andere auch?!
Was meint ihr dazu? Zahnspange oder keine Zahnspange?

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Dolly hatte jedenfalls schon immer strahlend völlig normale Zähne. Und Vader hat schon immer gesagt: "No, I am your father." Und es hieß schon immer "Sex AND the City", nicht "Sex in the City".

Wenn dich ganz ehrlich interessiert, wie es zu diesen falschen Erinnerungen kommt, google mal nach Konfabulation. Das ist das psychologische Äquivalent zum Kinderspiel "Stille Post".
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Casino Hille hat geschrieben: 6. Juni 2018 19:00 Dolly hatte jedenfalls schon immer strahlend völlig normale Zähne. Und Vader hat schon immer gesagt: "No, I am your father." Und es hieß schon immer "Sex AND the City", nicht "Sex in the City".
Und dennoch erinnere auch ich mich daran, dass bei der Kinovorstellung von Hannibal (erste Vorstellung am VÖ-Tag) bei der berüchtigten Dinner-Szene mehr von Hopkins Zubereitung für den hungrigen Liotta zu sehen war als heute in den Heimkino-VÖs, obwohl man überall lesen kann, dass dies genau so wenig stimmt, wie Paltrows Kopf in Spaceys Schachtel. Trotzdem habe ich bis heute im Heimkino das Gefühl, dass da was fehlt (was ja auch sicher so ist :mrgreen: ).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Casino Hille hat geschrieben: 7. Juni 2018 10:17 Wobei Paltrows Kopf in der Schachtel ein intelligenter suggestiver Filmschnitt ist, den Fincher später auch bei Fight Club mehrmals benutzt. Denn man SIEHT Paltrows Kopf in dieser Szene, nur nicht in der Schachtel und auch nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Bei Fight Club ist es mir aufgefallen in der Mini-Einstellung direkt vorm Abspann (wahrscheinlich durch den harten Kontrast des schwarzen Abspanns): so ein Saubär, dieser Fincher. :lol:

Aber ohne Flachs: die Sache mit dem gebratenen Hirn und dem genüsslich speisenden Liotta fehlte mir direkt bei der Zweitsichtung damals auf Video und jedesmal beim Schauen kommt mir das ganze unrund geschnitten vor. Ich meine mich auch daran zu erinnern, dass damals durch die Presse ging, dass Hannibal in der ersten Woche nochmal (nach-)geschnitten wurde als Auflage der FSK und ich damals dachte: wie gut, dass ich gleich am ersten Tag rein bin. So ganz glaub ich meiner Erinnerung hier aber auch nicht mehr. :D
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Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Casino Hille hat geschrieben: 6. Juni 2018 19:00 Und Vader hat schon immer gesagt: "No, I am your father."
Also das mit diesen Zitaten fällt für mich nicht unter die Kategorie "Mandela-Effekt", denn da geht es nicht um unsere bzw. die kollektive Erinnerung, sondern vielmehr um das falsche Verbreiten von Zitaten, wobei diese falsch verbreiteten Zitate (z. B. auch aus Casablanca) oft bekannter sind als die Filme aus denen sie vermeintlich stammen.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Casino Hille hat geschrieben: 7. Juni 2018 14:10 "No, I am your father" ist aber schon immer DAS Paradebeispiel für den Mandela Effekt in der Filmgeschichte, lieber Samedi.
Beim Mandela-Effekt geht es um das "Erinnern", also um etwas, das man bereits gesehen oder gehört hat. Im Fall der bekannten falsch wiedergegebenen Filmzitate ist es aber häufig so, dass man das falsche Zitat vor dem richtigen hört und damit handelt es sich um keine Verfälschung der Erinnerung, sondern im Idealfall nach der Sichtung um eine Korrektur des zuvor falsch kolportierten zum richtigen.

Und es macht für mich schon einen erheblichen Unterschied, ob die Erinnerung an etwas gestört ist oder irgendetwas einfach prinzipiell falsch verbreitet wird ohne dass es etwas mit der eigenen Erinnerung zu tun hätte.

Oder um es anders zu sagen: "No, I am your father" kann ein Mandela-Effekt sein, muss aber nicht. Das kommt immer auf das persönlilche Erleben an und darauf, ob man zuerst den Film gesehen oder zuerst das falsche Zitat gehört hat.

Bei Bond würde es für mich auch unter den Mandela-Effekt fallen, dass die Moore-Bonds im Vergleich mit den Craig-Bonds angeblich so viel "bondiger" sind. Tatsächlich fehlen in manchen Filmen der Moore-Ära so einige typische Bond-Merkmale, die man sich in der Erinnerung an die "gute alte Zeit" gerne dazudichtet.
#London2024

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