Und ich habe dieses Wochenende spontan Edgar Wrights The World's End geschaut. Einen Film, den ich schon damals gegen einige negativere Einschätzungen hier im Forum verteidigt und als würdigen Abschluss der Cornetto-Trilogie bezeichnet hatte. Dieses Mal hat er mir aber sogar noch mehr Spass gemacht. Er mag der zweitschwächste von Wrights fünf Spielfilmen sein (Shaun of the Dead müsste ich aber auch mal wieder auffrischen), ist aber immer noch eine kreative Spassgranate allererster Güte. Einige Punkte, die mir bei der Zweitsichtung besonders aufgefallen sind:
- Der Film geht sehr gelungen mit seinen Themen und Charakterzügen um. Das ganze Motiv der Jugendfreunde, die sich teils (scheinbar) verändert haben, teils überhaupt nicht, und gemeinsam die Vergangenheit wieder aufleben lassen, ist exzellent herausgearbeitet. Wright etabliert seine kleine Welt von fünf Schulkumpels und ihrem Heimatörtchen gezielt in der schnellen Eröffnungsmontage und vertieft und entwickelt sie im weiteren Handlungsverlauf immer weiter, wobei all die kleineren und grösseren Konflikte und Erinnerungen immer mehr Gestalt annehmen. Das hat einen wunderbar ehrlichen und unpathetischen Zug von Nostalgie an sich und lässt auch deutlich werden, dass die erste Idee für den Film tatsächlich nicht der Science-Fiction-Aspekt war, sondern die Geschichte der wiedervereinten Jungs.
- Obwohl in erster Linie eine absurde Komödie greift der Film die Contact- bzw. Invasions-Thematik erstaunlich gut auf. Das Gefühl der Hilflosigkeit und der Angst, in der eigenen Heimat einer fremden Macht ausgeliefert zu sein, wird zwischen und während den Pub-Besuchen gekonnt entwickelt. Hier zeigt sich wieder einmal Wrights Begabung, seinen Filmen unterschiedliche Ebenen zu verpassen, auf denen sie auch abseits der humoristischen Elemente sehr stark und vor allem intelligent funktionieren.
- Auch wenn das durchgetaktete Autoballet Baby Driver letztes Jahr viel Aufmerksamkeit erregt hat und Scott Pilgrim etwas ist, was man mit eigenen Augen gesehen haben muss um es zu begreifen, habe ich das Gefühl dass Wright immer noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit als einer der besten Actionregisseure unserer Zeit erhält. In The World's End ist vor allem die erste Konfrontation mit den Androiden auf der Toilette enorm gut gelungen, vor allem weil die Szene einem sehr langsamen aber gleichmässigen und unaufhaltsamen Kampfrhythmus folgt und mit sehr langen, komplex bewegten Einstellungen arbeitet.
- Nachdem unser Tim in Wrights Vorgängerfilm eines der Highlights war vermag Brosnans Auftritt in The World's End leider nicht zu überzeugen. Das hätte ein cooler Cameo sein können, stattdessen wirkt die Szene als wäre sie stark zerschnitten worden. Das Problem ist auch dass Brosnans Rolle als alter Schullehrer der fünf Freunde nicht wirklich Gestalt annimmt. Bei anderen Einwohnern von Newton Haven wird kurz und effektvoll etabliert, wer diese damals waren so dass die jüngsten Begegnungen mit den Protagonisten sinnig und vertraut erscheinen, etwa beim Grasverkäufer "Reverend Green" und dem alten UFO-Theoretiker. Bei Brosnans Figur fehlt das leider fast völlig, dabei hätte doch genau die Figur des früheren Lehrers viel Potential dafür geboten.
- Die zweitletzte Sequenz, in der ein Haufen dickköpfiger Saufköppe der elitären ausserirdischen Intelligenz die Meinung sagt ist absolut herrlich. Nicht nur ist es komödiantisches Gold, sondern hat auch wunderbar unverblümte, nahezu prophetische Züge an sich. Vergleichbaren Momenten in der Kunst aber vielmehr sogar in Bezug auf mögliche reale Kontaktaufnahmen streckt der Film hier ganz dreist und ehrlich die Zunge raus. Statt auch nur in Erwähnung zu ziehen, geschweige denn zu glauben, dass die Menschheit mit einer weit fortgeschritteneren galaktischen Macht verhandeln könnte, sagt der Film in Gestalt seiner besoffenen Helden geradeheraus, was für ein rückständiger Haufen wir sind und dass man uns gefälligst in Ruhe lassen soll weil eine Koexistenz sowieso nicht funktionieren würde. Auch hier zeigt sich wieder, auf welchen Ebenen Wrights Filme in der Regel funktionieren können.
- Wright gelingt der Spagat, einerseits alle fünf Freunde und Sauftour-Teilnehmer herauszuarbeiten und ihnen Profil sowie prägende Auftritte zu verleihen, unterm Strich aber doch vor allem Pegg und Frost und ihre Dynamik ins Zentrum zu stellen. Damit schliesst sich der Kreis der Trilogie, deren Filme immer auch das Thema einer bizarren, ungleichen und komplizierten Freundschaft ins Zentrum stellen und jedes Mal mit einer in dieser Hinsicht massgebenden und anrührenden Szene enden. Die Cornetto-Trilogie ist halt genauso sehr auch die Pegg und Frost Trilogie und profitiert enorm davon dass die Rollen und die Charakterkonstellationen perfekt auf die beiden zugeschnitten sind.
Für mich ist The World's End ein toller Film, der in der zweiten Hälfte mitunter ein wenig unter dem leicht repetitiven Action- und Fluchtszenario einknickt, dafür aber vor allem in der ersten Hälfte nahezu perfekt ist und ganz am Ende auch noch einmal Fahrt aufnimmt. Wrights Themen und Motive werden wie gewohnt vielschichtig mit Leben ausgefüllt und ergeben auf mehreren, organisch zusammenspielenden Ebenen Sinn. Als Filmemacher wird der gute Edgar trotz allen Lobes immer noch weit unterschätzt, für mich ist er aktuell mit fünf Filmen von 8 Punkten aufwärts (darunter 8,5 für The World's End) wahrscheinlich sogar der Grösste, zumindest aber der konstant Grösste.
Re: Zuletzt gesehener Film
8672Scott Pilgrim ist großartig, aber abgesehen davon habe ich mit keinem von Wrights anderen filmen allzuviel anfangen können. Die Komödien sind nicht so super komisch, und Baby Driver leidet unter seinen langweiligen Baddies und dem langweiligen Ende. Jedoch war da auch sehr starkes Material drin, und möglicherweise gefällt er mir bei einem 2. Ansehen deutlich besser.
Re: Zuletzt gesehener Film
8673Hat hier noch jemand „Unsere Erde 2“ gesehen? Ich war erschrocken darüber, wie wenig Günther Jauch doch als Sprecher geeignet ist... Furchtbar.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Re: Zuletzt gesehener Film
8674Für mich ist Scott Pilgrim mittlerweile auch sein bester und Baby Driver der schwächste, die Unterschiede sind aber nicht allzu gross. Und ich kategorisiere seine Filme auch nicht in Komödien und Nicht-Komödien, die Gewichtung der "Komödienebene" gegenüber anderen Themen und Motiven ist in allen fünf Filmen relativ ähnlich.
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
Re: Zuletzt gesehener Film
8675iHaveCNit: Spielmacher (2018)
Dieses Wochenende vom 12.04.2018 stehen für mich neben John Krasinskis Horrorthriller „A Quiet Place“ auch 2 Genrefilme aus Deutschland auf dem Plan. Der eine ist „Steig.Nicht.Aus!“ und hier nun auch „Spielmacher“. Das Crimedrama hat sich des Deutschen liebste Sportart Fußball und das kriminelle Geschäft der Wettmafia zum Milieu genommen und vereint Frederick Lau, Oliver Massucci und Antje Traue vor der Kamera. Ob der Film für mich nun ein sicherer Treffer beim Elfmeterschießen ist oder eher die rote Karte bekommt, darauf komme ich noch.
Der aus Kroatien stammende Ivo war einst ein vielversprechendes Fußballtalent. Doch ein Vorfall aus seiner Vergangenheit hat ihm eine lange Haftstrafe beschert. Als er aus dem Knast kommt, möchte er sich ein ehrliches Leben aufbauen, doch kurze Zeit später wird er in das Geschäft krimineller Wettmachenschaften des Kroaten Dejan gezogen. Währenddessen lernt er in seinem Jugendclub das junge Talent Lukas und dessen alleinerziehende Mutter Vera kennen und sieht hier seine Zeit gekommen, das ehrliche Leben in Angriff zu nehmen. Wird es ihm gelingen, aus dem tiefen Morast des kriminellen Wettgeschäfts zu kommen ?
Ich brauche an dieser Stelle nicht zu erwähnen, dass ich deutsches Genrekino richtig gut finde. Vor allem wenn man sich hierzulande an Actionfilme oder Thriller wagt. Sowohl im TV als Serie als auch auf der großen Leinwand. Ganz cool finde ich, dass man sich hier in diesem Crimedrama das brutale Geschäft von mafiösen Strukturen im Bereich von Fußballsportwetten als Milieu ausgesucht hat. Hier jedoch lässt der Film neben klassischer Exposition und einigen interessanten Momenten das ganze Thema nur oberflächlich zurück. Es muss eben das Drama erzählt werden, dass sich eben auch an klassische Aussteigerplots von Gangsterthrillern orientiert und sich bis zum Ende hin immer weiter für unseren Protagonisten zuspitzt, der in den letzten Minuten eines Fußballspiels einen Ausgleichstreffer erzielen muss, um das Spiel am Laufen zu halten und sogar einen weiteren Siegtreffer zu landen. Aber durch die klassische Struktur und die leichte Oberflächlichkeit des Themas ist noch kein Siegtreffer vorhanden – nur eine kleine Verwarnung des Schiedsrichters ohne gelbe Karte. Auch kleine Logikfehler aus aktueller Sicht – man würde heutzutage nie auf einen Siegtreffer vom HSV wetten – kann ich hier übersehen. Doch womit erzielt der Film für mich einen Siegtreffer ? Darstellerisch auf jeden Fall durch Frederick Lau, der hier viel von den inneren Konflikten hervorscheinen lässt und als Ivo die perfekte Besetzung für den Protagonisten ist. Und mit Oliver Massucci und Antje Traue hat man noch hochkarätige Nebendarsteller zu bieten. Während Frederick Lau den Assist für den Siegtreffer gibt, wird das Tor letztendlich durch die wunderbar hochwertige Inszenierung und den treibenden Score erzielt. Noch in der regulären Spielzeit von 99 Minuten mit Nachspielzeit, so dass eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen nicht mehr notwendig ist. Bei einem Spiel, dass etwas oberflächlich ist, sich an klassischen Spielen orientiert, aber trotzdem richtig spannend bleibt.
„Spielmacher“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Dieses Wochenende vom 12.04.2018 stehen für mich neben John Krasinskis Horrorthriller „A Quiet Place“ auch 2 Genrefilme aus Deutschland auf dem Plan. Der eine ist „Steig.Nicht.Aus!“ und hier nun auch „Spielmacher“. Das Crimedrama hat sich des Deutschen liebste Sportart Fußball und das kriminelle Geschäft der Wettmafia zum Milieu genommen und vereint Frederick Lau, Oliver Massucci und Antje Traue vor der Kamera. Ob der Film für mich nun ein sicherer Treffer beim Elfmeterschießen ist oder eher die rote Karte bekommt, darauf komme ich noch.
Der aus Kroatien stammende Ivo war einst ein vielversprechendes Fußballtalent. Doch ein Vorfall aus seiner Vergangenheit hat ihm eine lange Haftstrafe beschert. Als er aus dem Knast kommt, möchte er sich ein ehrliches Leben aufbauen, doch kurze Zeit später wird er in das Geschäft krimineller Wettmachenschaften des Kroaten Dejan gezogen. Währenddessen lernt er in seinem Jugendclub das junge Talent Lukas und dessen alleinerziehende Mutter Vera kennen und sieht hier seine Zeit gekommen, das ehrliche Leben in Angriff zu nehmen. Wird es ihm gelingen, aus dem tiefen Morast des kriminellen Wettgeschäfts zu kommen ?
Ich brauche an dieser Stelle nicht zu erwähnen, dass ich deutsches Genrekino richtig gut finde. Vor allem wenn man sich hierzulande an Actionfilme oder Thriller wagt. Sowohl im TV als Serie als auch auf der großen Leinwand. Ganz cool finde ich, dass man sich hier in diesem Crimedrama das brutale Geschäft von mafiösen Strukturen im Bereich von Fußballsportwetten als Milieu ausgesucht hat. Hier jedoch lässt der Film neben klassischer Exposition und einigen interessanten Momenten das ganze Thema nur oberflächlich zurück. Es muss eben das Drama erzählt werden, dass sich eben auch an klassische Aussteigerplots von Gangsterthrillern orientiert und sich bis zum Ende hin immer weiter für unseren Protagonisten zuspitzt, der in den letzten Minuten eines Fußballspiels einen Ausgleichstreffer erzielen muss, um das Spiel am Laufen zu halten und sogar einen weiteren Siegtreffer zu landen. Aber durch die klassische Struktur und die leichte Oberflächlichkeit des Themas ist noch kein Siegtreffer vorhanden – nur eine kleine Verwarnung des Schiedsrichters ohne gelbe Karte. Auch kleine Logikfehler aus aktueller Sicht – man würde heutzutage nie auf einen Siegtreffer vom HSV wetten – kann ich hier übersehen. Doch womit erzielt der Film für mich einen Siegtreffer ? Darstellerisch auf jeden Fall durch Frederick Lau, der hier viel von den inneren Konflikten hervorscheinen lässt und als Ivo die perfekte Besetzung für den Protagonisten ist. Und mit Oliver Massucci und Antje Traue hat man noch hochkarätige Nebendarsteller zu bieten. Während Frederick Lau den Assist für den Siegtreffer gibt, wird das Tor letztendlich durch die wunderbar hochwertige Inszenierung und den treibenden Score erzielt. Noch in der regulären Spielzeit von 99 Minuten mit Nachspielzeit, so dass eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen nicht mehr notwendig ist. Bei einem Spiel, dass etwas oberflächlich ist, sich an klassischen Spielen orientiert, aber trotzdem richtig spannend bleibt.
„Spielmacher“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
8676iHaveCNit: A Quiet Place (2018)
Horrorfilme sind ja eigentlich nicht mein favorisierter Bereich – doch ich bin immer sehr selektiv dabei, mir Filme anzusehen, die mir vom Konzept her zusagen oder auch bei den Kritikern sehr gut ankommen. Ganz ohne das Konzept von „A Quiet Place“ noch die Kritikerreaktionen zu kennen, war der Film ohnehin aufgrund der Tatsache vorgemerkt, dass Emily Blunt hier mitspielt, die für mich seit „Edge of Tomorrow“ und „Sicario“ eine meiner Lieblingsdarstellerinnen geworden ist. Und hier ist ihr Ehemann John Krasinski als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller zu sehen, der unter anderem aus „The Office“ ; „BoJack Horseman“ und dem Michael Bay-Kracher „13 Hours“ bekannt ist. Das Kino ist für mich ein Ort, an dem ich mich aus vielen Gründen einfinden kann, einen Film anzusehen – sei es das Konzept eines Events, das Bestaunen filmischer Kunst oder unter anderem auch einfach das Erzählen einer schönen Geschichte. „A Quiet Place“ von John Krasinski macht unglaublich viel richtig und ist für mich bisher einer der stärksten Filme des Kinojahres.
Die Welt hat sich notwendigerweise in einen ruhigen Ort verwandelt, nachdem eine Alieninvasion stattgefunden hat. Die unheimlichen Wesen reagieren auf jedes noch so kleine Geräusch, das sie jagen und töten können. Die Abbotts sind eine 5-köpfige Familie, die sich für das Leben in der Welt gut gerüstet haben. Da kommt es ihnen zugute dass die Tochter gehörlos ist und man innerhalb der Familie auf Gebärdensprache zurückgreifen kann. Doch irgendwann überschlagen sich auch die Ereignisse für diese Familie und ihr Kampf aufs Überleben wird auf die härteste Probe gestellt.
Das Konzept der unerträglichen Stille hat mir bereits in entsprechenden Teilen im letztjährigen Scorsese-Film „Silence“ sehr gut gefallen. Aber auch der Horrorfilm an sich hat durch einen schönen reißerischen Thriller namens „Don´t Breathe“ bereits dem Konzept der Stille angenommen.
John Krasinski baut aus „A Quiet Place“ eine unfassbar gute Mischung aus Horror, Survivalthriller, Familiendrama, dystopische Science-Fiction und Stummfilm. Krasinski gibt dem Zuschauer erstmal Zeit, sich an das Konzept und die Familie zu gewöhnen. Ist es in vielen Horrorfilmen so, dass Charaktere grundsätzliche dumme und unlogische Entscheidungen treffen und man durch fehlende Sympathien eher dem Ableben entgegenfiebert als dem Überleben ist es beim ruhigen Plätzchen anders. Die Familie hat ein nachfühlbares Schicksal erlebt und sich unglaublich intelligent an diese Lebenssituation und den Überlebenskampf eingestellt, so dass man auf jeden Fall beim Überleben mitfiebert. Und hier liefern Blunt und Krasinski als Paar eine wunderbar natürliche Chemie auf und die Jungdarsteller fügen sich auch gut ins Gesamtbild ein. Aber um als Film in dieser Hinsicht zu funktionieren, muss man sich zweifelsohne mit ein paar Kleinigkeiten anfreunden, was auch ich getan habe. Manchmal gibt es im Eifer des Gefechts eben ein paar unkluge und auch unlogische Handlungen der Charaktere und manche Dinge sollte man nicht hinterfragen und als gegeben ansehen. Sobald man sich an das Konzept gewöhnt hat, dauert es auch nicht mehr lange, dass es heiß her geht und die wunderbar designten Monster stärker auf den Plan gerufen werden. Da Krasinski es versteht, was der Film punktgenau braucht, baut der Film eine unglaubliche Intensität und Spannung auf, die durch Marco Beltramis treibenden und wummernden Soundtrack noch stärker und unerträglicher wird. Selbst die für Horrorfilme üblichen Jumpscares wurden in immer den genau richtigen Stellen sparsam und wirksam platziert. Der Film lässt einen nicht mehr los, wenn er einen richtig gepackt hat.
Dieser Film ist im Kino aber auch stark vom Publikum im Saal abhängig. „A Quiet Place“ benötigt ein absolut stilles Publikum, dass sich dem Film und nicht dem Popcorn oder Nacho widmet, damit der Film seine volle Wirkung entfaltet. Ich habe es im Saal erlebt, dass das Publikum jedoch mit fortlaufender Filmdauer vom Popcornschaufeln und Nachoknacken abgewichen ist und sich voll auf den Film konzentriert hat – so dass der Film auch im Laufe seiner Zeit dann doch noch seine volle Wirkung auf das Publikum entfalten konnte. Wenn dieser Film bei all seiner perfekten Mischung immer noch als Horrorfilm zu betrachten ist, wird sich „ A Quiet Place“ als unfassbar spannender Film mit gutem Konzept auf lange Sicht als einer meiner Lieblingsfilme etablieren können, der sich für mich trotz dem minimal notwendigen, was man durch Krasinski an die Hand bekommt, nach so unglaublich mehr angefühlt hat.
„A Quiet Place“ - My First Look – 10 / 10 Punkte
Horrorfilme sind ja eigentlich nicht mein favorisierter Bereich – doch ich bin immer sehr selektiv dabei, mir Filme anzusehen, die mir vom Konzept her zusagen oder auch bei den Kritikern sehr gut ankommen. Ganz ohne das Konzept von „A Quiet Place“ noch die Kritikerreaktionen zu kennen, war der Film ohnehin aufgrund der Tatsache vorgemerkt, dass Emily Blunt hier mitspielt, die für mich seit „Edge of Tomorrow“ und „Sicario“ eine meiner Lieblingsdarstellerinnen geworden ist. Und hier ist ihr Ehemann John Krasinski als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller zu sehen, der unter anderem aus „The Office“ ; „BoJack Horseman“ und dem Michael Bay-Kracher „13 Hours“ bekannt ist. Das Kino ist für mich ein Ort, an dem ich mich aus vielen Gründen einfinden kann, einen Film anzusehen – sei es das Konzept eines Events, das Bestaunen filmischer Kunst oder unter anderem auch einfach das Erzählen einer schönen Geschichte. „A Quiet Place“ von John Krasinski macht unglaublich viel richtig und ist für mich bisher einer der stärksten Filme des Kinojahres.
Die Welt hat sich notwendigerweise in einen ruhigen Ort verwandelt, nachdem eine Alieninvasion stattgefunden hat. Die unheimlichen Wesen reagieren auf jedes noch so kleine Geräusch, das sie jagen und töten können. Die Abbotts sind eine 5-köpfige Familie, die sich für das Leben in der Welt gut gerüstet haben. Da kommt es ihnen zugute dass die Tochter gehörlos ist und man innerhalb der Familie auf Gebärdensprache zurückgreifen kann. Doch irgendwann überschlagen sich auch die Ereignisse für diese Familie und ihr Kampf aufs Überleben wird auf die härteste Probe gestellt.
Das Konzept der unerträglichen Stille hat mir bereits in entsprechenden Teilen im letztjährigen Scorsese-Film „Silence“ sehr gut gefallen. Aber auch der Horrorfilm an sich hat durch einen schönen reißerischen Thriller namens „Don´t Breathe“ bereits dem Konzept der Stille angenommen.
John Krasinski baut aus „A Quiet Place“ eine unfassbar gute Mischung aus Horror, Survivalthriller, Familiendrama, dystopische Science-Fiction und Stummfilm. Krasinski gibt dem Zuschauer erstmal Zeit, sich an das Konzept und die Familie zu gewöhnen. Ist es in vielen Horrorfilmen so, dass Charaktere grundsätzliche dumme und unlogische Entscheidungen treffen und man durch fehlende Sympathien eher dem Ableben entgegenfiebert als dem Überleben ist es beim ruhigen Plätzchen anders. Die Familie hat ein nachfühlbares Schicksal erlebt und sich unglaublich intelligent an diese Lebenssituation und den Überlebenskampf eingestellt, so dass man auf jeden Fall beim Überleben mitfiebert. Und hier liefern Blunt und Krasinski als Paar eine wunderbar natürliche Chemie auf und die Jungdarsteller fügen sich auch gut ins Gesamtbild ein. Aber um als Film in dieser Hinsicht zu funktionieren, muss man sich zweifelsohne mit ein paar Kleinigkeiten anfreunden, was auch ich getan habe. Manchmal gibt es im Eifer des Gefechts eben ein paar unkluge und auch unlogische Handlungen der Charaktere und manche Dinge sollte man nicht hinterfragen und als gegeben ansehen. Sobald man sich an das Konzept gewöhnt hat, dauert es auch nicht mehr lange, dass es heiß her geht und die wunderbar designten Monster stärker auf den Plan gerufen werden. Da Krasinski es versteht, was der Film punktgenau braucht, baut der Film eine unglaubliche Intensität und Spannung auf, die durch Marco Beltramis treibenden und wummernden Soundtrack noch stärker und unerträglicher wird. Selbst die für Horrorfilme üblichen Jumpscares wurden in immer den genau richtigen Stellen sparsam und wirksam platziert. Der Film lässt einen nicht mehr los, wenn er einen richtig gepackt hat.
Dieser Film ist im Kino aber auch stark vom Publikum im Saal abhängig. „A Quiet Place“ benötigt ein absolut stilles Publikum, dass sich dem Film und nicht dem Popcorn oder Nacho widmet, damit der Film seine volle Wirkung entfaltet. Ich habe es im Saal erlebt, dass das Publikum jedoch mit fortlaufender Filmdauer vom Popcornschaufeln und Nachoknacken abgewichen ist und sich voll auf den Film konzentriert hat – so dass der Film auch im Laufe seiner Zeit dann doch noch seine volle Wirkung auf das Publikum entfalten konnte. Wenn dieser Film bei all seiner perfekten Mischung immer noch als Horrorfilm zu betrachten ist, wird sich „ A Quiet Place“ als unfassbar spannender Film mit gutem Konzept auf lange Sicht als einer meiner Lieblingsfilme etablieren können, der sich für mich trotz dem minimal notwendigen, was man durch Krasinski an die Hand bekommt, nach so unglaublich mehr angefühlt hat.
„A Quiet Place“ - My First Look – 10 / 10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film
8677Wild
Ein interessanter deutscher Film, der stellenweise sein Potenzial zu sehr verschwendet und sich etwa gerade anfangs lange mit Kleinigkeiten aufhält. Sein US-Remake gewann immerhin den Oscar als bester Film.
Ein interessanter deutscher Film, der stellenweise sein Potenzial zu sehr verschwendet und sich etwa gerade anfangs lange mit Kleinigkeiten aufhält. Sein US-Remake gewann immerhin den Oscar als bester Film.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND
AND BEYOND
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AND BEYOND
Re: Zuletzt gesehener Film
8678In der Ruhe liegt hier nicht nur die Kraft sondern die einzige Überlebenschance. Eine regelrechte Herausforderung für das heutige auf Dauerkommunikation getrimmte Popcorn-Publikum.
Im Kino: A quiet place (John Krasinski)
Schweig oder stirb!
Keinerlei Geräusch zu verursachen um bloß nicht das Böse auf sich aufmerksam zu machen, gehört zum Grundinstrumentarium des Horrorfilms. „A quiet place“ treibt diese Prämisse nun allerdings mit aller Macht auf die Spitze, denn die „Keinen Laut!“-Strategie bestimmt die komplette Filnhandlung.
https://ssl.ofdb.de/review/305097,744693,A-Quiet-Place
Im Kino: A quiet place (John Krasinski)
Schweig oder stirb!
Keinerlei Geräusch zu verursachen um bloß nicht das Böse auf sich aufmerksam zu machen, gehört zum Grundinstrumentarium des Horrorfilms. „A quiet place“ treibt diese Prämisse nun allerdings mit aller Macht auf die Spitze, denn die „Keinen Laut!“-Strategie bestimmt die komplette Filnhandlung.
https://ssl.ofdb.de/review/305097,744693,A-Quiet-Place
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Zuletzt gesehener Film
8679Logan Lucky auf Blu
Ein Film, der leider hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Ich fand ihn unglaublich zäh und humorlos. Toll gespielt, natürlich vor allem von Craig und Driver. Ich weiss nicht, ob das alles ernst oder ironisch gemeint war (White Trash vom feinsten), aber gezündet hat der Film bei mir leider nicht. Dank dem Cast würde ich 5 Punkte vergeben.
Ein Film, der leider hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Ich fand ihn unglaublich zäh und humorlos. Toll gespielt, natürlich vor allem von Craig und Driver. Ich weiss nicht, ob das alles ernst oder ironisch gemeint war (White Trash vom feinsten), aber gezündet hat der Film bei mir leider nicht. Dank dem Cast würde ich 5 Punkte vergeben.
#Marburg2025
Früher war mehr Atombombe
Früher war mehr Atombombe
Re: Zuletzt gesehener Film
8680Infernal Affairs
So wie Departed, nur kürzer. Vermutlich ist Scorsese der bessere Regisseur, aber so gut wie jede Szene zu übernehmen und von besseren (Nicholson) oder schlechter( eingebunden)en Schauspielern (DiCaprio) nachspielen zu lassen, ist dann schon äußerst faul.
Die Ergänzungen, mit denen Scorsese seinen Film dann auf ein US-Publikum zuschneidet, sind gewohnt kitschig.
Im Zweifel fürs Original.
So wie Departed, nur kürzer. Vermutlich ist Scorsese der bessere Regisseur, aber so gut wie jede Szene zu übernehmen und von besseren (Nicholson) oder schlechter( eingebunden)en Schauspielern (DiCaprio) nachspielen zu lassen, ist dann schon äußerst faul.
Die Ergänzungen, mit denen Scorsese seinen Film dann auf ein US-Publikum zuschneidet, sind gewohnt kitschig.
Im Zweifel fürs Original.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND
AND BEYOND
It's BOND
AND BEYOND
Re: Zuletzt gesehener Film
8681Im Kino:
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Und Summe eine sehr gelungene Adaption der bekannten Geschichte.
Gerade in der ersten Hälfte weicht der Film hier und da mal ein wenig von der Vorlage ab. Das ist erfrischend und sorgt halt auch für ein paar Gags. Vor allem, wie Jim nach Lummerland kommt, wird dem Publikum in der ersten Szene sofort gezeigt. Den Abschluss der ersten Hälfte bilden die Szenen in Mandala und im Kaiserpalast. Dort nimmt Lukas in bestem Bud Spencer Stil die Palastwache auseinander. Alles wirklich sehr detailreich und phantasievoll umgesetzt.
In der zweiten Hälfte des Films hält man sich sklavisch an die Vorlage. Hier kann ich lediglich den gut inzenierten Tur Tur hervorheben, dessen Scheinriesigkeit klasse und überzeugend umgesetzt wurde. Also bis zum Ende folgen kaum neue Ideen (außer der Bayerbub, aber das will ich nicht spoilern) und so geht dem Film nach hinten raus etwas die Luft aus.
Besetzung, Kulissen und Special Effects sind wirklich top. CGI auf der Höhe der Zeit.
Fazit: Erste Hälfte überrascht mit eigenen Ideen, Tempo und Detailverliebtheit 10/10. Die zweite Hälfte arbeitet die Story ab 6/10. In Summe:
7,5/10
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Und Summe eine sehr gelungene Adaption der bekannten Geschichte.
Gerade in der ersten Hälfte weicht der Film hier und da mal ein wenig von der Vorlage ab. Das ist erfrischend und sorgt halt auch für ein paar Gags. Vor allem, wie Jim nach Lummerland kommt, wird dem Publikum in der ersten Szene sofort gezeigt. Den Abschluss der ersten Hälfte bilden die Szenen in Mandala und im Kaiserpalast. Dort nimmt Lukas in bestem Bud Spencer Stil die Palastwache auseinander. Alles wirklich sehr detailreich und phantasievoll umgesetzt.
In der zweiten Hälfte des Films hält man sich sklavisch an die Vorlage. Hier kann ich lediglich den gut inzenierten Tur Tur hervorheben, dessen Scheinriesigkeit klasse und überzeugend umgesetzt wurde. Also bis zum Ende folgen kaum neue Ideen (außer der Bayerbub, aber das will ich nicht spoilern) und so geht dem Film nach hinten raus etwas die Luft aus.
Besetzung, Kulissen und Special Effects sind wirklich top. CGI auf der Höhe der Zeit.
Fazit: Erste Hälfte überrascht mit eigenen Ideen, Tempo und Detailverliebtheit 10/10. Die zweite Hälfte arbeitet die Story ab 6/10. In Summe:
7,5/10
TOFANA IOAM
Re: Zuletzt gesehener Film
8682iHaveCNit: A Ghost Story (2017)
Aus dem Bereich der Filme, die für mich einen Flashback ins Jahr 2017 darstellen, weil ich diese noch nachholen möchte, ist der Indie-Film „A Ghost Story“ von David Lowery mit Casey Affleck und Rooney Mara in den Hauptrollen. Der Film ist bei diversen großen Indie-Film-Festivals zu einem kleinen Geheimtipp avanciert. Ich kann verstehen warum, auch wenn er mich nicht vollständig eingenommen hat.
C und M sind ein liebendes Pärchen. C stirbt und wacht im Krankenbett wieder auf, diesmal mit einem Laken und Augenschlitzen bekleidet. Er zieht um das gemeinsame Haus herum und er sammelt Eindrücke von Zeit, Raum, dem Leben und auch die Trauerbewältigung seiner M.
In seiner Kürze von cirka 90 Minuten und der heutzutage sehr speziellen Optik einer 4:3-Ratio mit abgerundeten Ecken hat der Film ein sehr interessantes Konzept zu bieten, das in seinem Tiefgang, auch wenn der Film einem nur visuell und durch sehr wenig gesprochene Mono- oder Dialoge etwas an die Hand gibt, sehr viel in sich birgt. Der Film fordert den Zuschauer auf, nicht einfach nur zu schauen, sondern zu sehen und auch die tiefer gehende Thematik und Symbolik selbst zu entdecken und darüber am Ende zu diskutieren. Manch filmischer Moment wird sehr lange eingefangen und mit diesen Momenten muss man sich erst mal anfreunden. Gerade durch seinen Eindruck und seiner Thematik kann man sich den Film häufiger ansehen und immer wieder neu rein denken und in unterschiedlichen Lebenssituation immer wieder etwas anderes darin sehen und empfinden. In diversen Situationen kann einen der Film auch sehr mitnehmen und zu Tränen rühren. Darstellerisch muss ich sagen, dass ich mit dieser eher stilleren und introviertierten Art eines Casey Affleck bereits sehr viel in „Manchester by the Sea“ und nun auch hier in den wenigen Szenen anfangen und mich ein wenig mit dieser Art der Persönlichkeit identifizieren kann. Und Rooney Mara zeigt für mich wieder einmal, warum ich sie so gerne sehe.
„A Ghost Story“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Aus dem Bereich der Filme, die für mich einen Flashback ins Jahr 2017 darstellen, weil ich diese noch nachholen möchte, ist der Indie-Film „A Ghost Story“ von David Lowery mit Casey Affleck und Rooney Mara in den Hauptrollen. Der Film ist bei diversen großen Indie-Film-Festivals zu einem kleinen Geheimtipp avanciert. Ich kann verstehen warum, auch wenn er mich nicht vollständig eingenommen hat.
C und M sind ein liebendes Pärchen. C stirbt und wacht im Krankenbett wieder auf, diesmal mit einem Laken und Augenschlitzen bekleidet. Er zieht um das gemeinsame Haus herum und er sammelt Eindrücke von Zeit, Raum, dem Leben und auch die Trauerbewältigung seiner M.
In seiner Kürze von cirka 90 Minuten und der heutzutage sehr speziellen Optik einer 4:3-Ratio mit abgerundeten Ecken hat der Film ein sehr interessantes Konzept zu bieten, das in seinem Tiefgang, auch wenn der Film einem nur visuell und durch sehr wenig gesprochene Mono- oder Dialoge etwas an die Hand gibt, sehr viel in sich birgt. Der Film fordert den Zuschauer auf, nicht einfach nur zu schauen, sondern zu sehen und auch die tiefer gehende Thematik und Symbolik selbst zu entdecken und darüber am Ende zu diskutieren. Manch filmischer Moment wird sehr lange eingefangen und mit diesen Momenten muss man sich erst mal anfreunden. Gerade durch seinen Eindruck und seiner Thematik kann man sich den Film häufiger ansehen und immer wieder neu rein denken und in unterschiedlichen Lebenssituation immer wieder etwas anderes darin sehen und empfinden. In diversen Situationen kann einen der Film auch sehr mitnehmen und zu Tränen rühren. Darstellerisch muss ich sagen, dass ich mit dieser eher stilleren und introviertierten Art eines Casey Affleck bereits sehr viel in „Manchester by the Sea“ und nun auch hier in den wenigen Szenen anfangen und mich ein wenig mit dieser Art der Persönlichkeit identifizieren kann. Und Rooney Mara zeigt für mich wieder einmal, warum ich sie so gerne sehe.
„A Ghost Story“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
8683Point Blank
ein eigenartiger Film mit dem großen Lee Marvin, dennoch fasziniert die wirklich eigentümliche Bildsprache mit den vielen Flashbacks. Typisch 60iger Jahre, wie ich es allerdings besonders gerne mag.
Lee Marvin spielt Walker, einen kleinen Gauner, der als Geldbote für ein Syndikat arbeitet und von seinem Buddy übers Ohr gehauen wird bzw. dieser versuchte ihn gar zu töten.
Er begibt sich auf einen durchaus intelligent ausgefeilten Rachezfeldug. Die Handlung ist relativ einlinear (denke ich da als Vergleich an "Presumed Innocence" oder an diverse John Le Carre Thriller), und leicht zu folgen. Dennoch verblüffen die Tricks vom Syndikat und Gegentricks von Walker immer wieder.
Was für mich wichtig ist, auch alle anderen Figuren - auch die schmierigsten wie dieser Autoverkäufer- sind durchaus interessant.
So ein Bösewicht wie Fairfax mit seinem Handlanger wie dem Sniper - so etwas in einem Bond-Film brächte dem einiges an Mehrpunkte in meiner Bewertung ein!
PS: es gibt ja Gerüchte, dass B25 so ein Revenge Movie sein wird. Bond rächt die Ermordung von Maddie. Für so ein Drehbuch wäre PB eine gute "Inspirationsvorlage". Leider für Bondis wäre das Ergebnis wohl zu hirnlastig
8/10 Punkte
ein eigenartiger Film mit dem großen Lee Marvin, dennoch fasziniert die wirklich eigentümliche Bildsprache mit den vielen Flashbacks. Typisch 60iger Jahre, wie ich es allerdings besonders gerne mag.
Lee Marvin spielt Walker, einen kleinen Gauner, der als Geldbote für ein Syndikat arbeitet und von seinem Buddy übers Ohr gehauen wird bzw. dieser versuchte ihn gar zu töten.
Er begibt sich auf einen durchaus intelligent ausgefeilten Rachezfeldug. Die Handlung ist relativ einlinear (denke ich da als Vergleich an "Presumed Innocence" oder an diverse John Le Carre Thriller), und leicht zu folgen. Dennoch verblüffen die Tricks vom Syndikat und Gegentricks von Walker immer wieder.
Was für mich wichtig ist, auch alle anderen Figuren - auch die schmierigsten wie dieser Autoverkäufer- sind durchaus interessant.
So ein Bösewicht wie Fairfax mit seinem Handlanger wie dem Sniper - so etwas in einem Bond-Film brächte dem einiges an Mehrpunkte in meiner Bewertung ein!
Spoiler
V.a. das Ende bleibt offen - es ist kein "Bond prügelt den Blofeld" Film.
8/10 Punkte
"There is sauerkraut in my lederhosen."


Re: Zuletzt gesehener Film
8684iHaveCNit: Steig.Nicht.Aus! (2018)
Als dritten Film der Kinowoche 12.04.2018 ist für mich im Doppelpack von deutschem Genrekino nun „Steig.Nicht.Aus!“ abzuhaken gewesen. Hier verfilmt der deutsche Genrekino-Routinier Christian Alvart ein Remake eines spanischen Films. Als Hauptdarsteller arbeitet hier Wotan Wilke-Möhring nach „Antikörper“ zum zweiten Mal mit Alvart zusammen. Der Film entpuppt sich für mich als tolle und hochspannende Mischung aus „Nicht Auflegen“ ; „Locke“ und „Speed“ und zeigt mal wieder, dass tolles Actionthriller-Kino auch aus Deutschland kommen kann.
Carl Brendt ist ein diskreter und skrupelloser Problemlöser für eine Baufirma. Eigentlich hat er einen hilfsbereiten Überraschungsbesuch bei seiner Frau und seinen Kindern an ihrem Hochzeitstag geplant. Seine Kinder will er auf dem Weg ins Büro noch in der Schule absetzen, doch ein unbekannter Anrufer zwingt ihn und seine Kinder an das Auto fest. Im Auto sind ein paar Bomben, die er explodieren lassen will, sollten er oder seine Kinder das Auto verlassen. Als Sicherheit will der Unbekannte Carl Brendt um das gesamte Privat- und Geschäftsvermögen erpressen. Für Carl beginnt eine nervenaufreibende Tour de Force durch die deutsche Hauptstadt, die sein bisheriges Leben vollkommen auf den Kopf stellen wird.
Christian Alvart gehört für mich wirklich zu den aktuell großen Routiniers des deutschen Genrekinos durch „Antikörper“, die Schweiger-Tatorte und auch „Halbe Brüder“, die ich alle gefeiert habe. „Steig.Nicht.Aus!“ reiht sich nun auch dort ein. Die Grundidee des Films mag nicht sonderlich neu sein, wenn man sich die drei oben genannten ins Gedächtnis ruft, aber sie ist unheimlich spannend inszeniert und kann mit unglaublich starken Twists und Offenbarungen punkten. In den Nebenrollen sehen wir unter anderem Christiane Paul, Mavie Hörbiger, Fahri Yardim, usw. aber am stärksten kann ich Hannah Herzsprung als Polizistin/Sprengstoffexpertin und Emily Kusche als Tochter nennen, die hier im Bereich der Nebenrollen die beste Leistung abgeliefert haben. Wilke-Möhrings Tour De Force jedoch ist für mich neben der unglaublichen Spannung und der tollen Inszenierung mit unter anderem großartigen Plansequenzen das Highlight des Films. In der gesamten Konstruktion des Films bleibt aber einiges etwas überkonstruiert, holprig und der Film fährt teilweise im Kreis. Mit ein wenig weniger Laufzeit und die Straffung einiger Ereignisse hätte man dem Film dann mehr geholfen. Trotz allem bleibt mir bei „Steig.Nicht.Aus!“ nur zu sagen: „Geht.Da.Rein!“
„Steig.Nicht.Aus!“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Als dritten Film der Kinowoche 12.04.2018 ist für mich im Doppelpack von deutschem Genrekino nun „Steig.Nicht.Aus!“ abzuhaken gewesen. Hier verfilmt der deutsche Genrekino-Routinier Christian Alvart ein Remake eines spanischen Films. Als Hauptdarsteller arbeitet hier Wotan Wilke-Möhring nach „Antikörper“ zum zweiten Mal mit Alvart zusammen. Der Film entpuppt sich für mich als tolle und hochspannende Mischung aus „Nicht Auflegen“ ; „Locke“ und „Speed“ und zeigt mal wieder, dass tolles Actionthriller-Kino auch aus Deutschland kommen kann.
Carl Brendt ist ein diskreter und skrupelloser Problemlöser für eine Baufirma. Eigentlich hat er einen hilfsbereiten Überraschungsbesuch bei seiner Frau und seinen Kindern an ihrem Hochzeitstag geplant. Seine Kinder will er auf dem Weg ins Büro noch in der Schule absetzen, doch ein unbekannter Anrufer zwingt ihn und seine Kinder an das Auto fest. Im Auto sind ein paar Bomben, die er explodieren lassen will, sollten er oder seine Kinder das Auto verlassen. Als Sicherheit will der Unbekannte Carl Brendt um das gesamte Privat- und Geschäftsvermögen erpressen. Für Carl beginnt eine nervenaufreibende Tour de Force durch die deutsche Hauptstadt, die sein bisheriges Leben vollkommen auf den Kopf stellen wird.
Christian Alvart gehört für mich wirklich zu den aktuell großen Routiniers des deutschen Genrekinos durch „Antikörper“, die Schweiger-Tatorte und auch „Halbe Brüder“, die ich alle gefeiert habe. „Steig.Nicht.Aus!“ reiht sich nun auch dort ein. Die Grundidee des Films mag nicht sonderlich neu sein, wenn man sich die drei oben genannten ins Gedächtnis ruft, aber sie ist unheimlich spannend inszeniert und kann mit unglaublich starken Twists und Offenbarungen punkten. In den Nebenrollen sehen wir unter anderem Christiane Paul, Mavie Hörbiger, Fahri Yardim, usw. aber am stärksten kann ich Hannah Herzsprung als Polizistin/Sprengstoffexpertin und Emily Kusche als Tochter nennen, die hier im Bereich der Nebenrollen die beste Leistung abgeliefert haben. Wilke-Möhrings Tour De Force jedoch ist für mich neben der unglaublichen Spannung und der tollen Inszenierung mit unter anderem großartigen Plansequenzen das Highlight des Films. In der gesamten Konstruktion des Films bleibt aber einiges etwas überkonstruiert, holprig und der Film fährt teilweise im Kreis. Mit ein wenig weniger Laufzeit und die Straffung einiger Ereignisse hätte man dem Film dann mehr geholfen. Trotz allem bleibt mir bei „Steig.Nicht.Aus!“ nur zu sagen: „Geht.Da.Rein!“
„Steig.Nicht.Aus!“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Geh.Nicht.Ins.Kino!
8685Also der Film war ja sowas von schlecht. Man hat sich offenbar von den Neeson-Streifen der letzten Jahre inspirieren lassen. Aleksandar Jovanovic ist hier total verschenkt.HCN007 hat geschrieben:iHaveCNit: Steig.Nicht.Aus! (2018)
#London2025
"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."
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