Casino Hille hat geschrieben:

GoldenProjectile hat geschrieben:Ich möchte aber noch hinzufügen dass mir Michael Fassbender in letzter Zeit langsam ein bisschen auf die Nerven geht.

Ja, er ist zu omnipräsent und seine Performances ähneln sich zu sehr. Imo läuft er da momentan direkt in die Christoph Waltz Falle. Ich finde aber, dass er richtig eingesetzt nach wie vor sehr stark sein kann und ist.

Lustig, dass du das gleich unter meinen Neeson-Post schreibst. Bei dem passt deine Zuschreibung viel mehr als bei Waltz, der gerade mit "Tulpenfieber" gezeigt hat, dass er auch ganz andere Rollen drauf hat.

Neeson mag ich und finde ich recht gut in diesen Filmen. 96 Hours mag ich zwar gar nicht (schon Teil 1 hat blödsinnige Videospieldramaturgie mit absurder Moral, Teil 2 und 3 sind komplett vergurkt), aber seine Zusammenarbeiten mit Jaume Collet-Serra finde ich allesamt richtig stark. Unknown Identity war ein klasse Thriller, der mir überraschend viel Spaß gemacht hat, Non-stop fand ich im Kino wahnsinnig geil (sicher hat der Film Schwächen, aber für mich war er ein Highlight 2014!) und Run by Night war immerhin sehr atmosphärisch, schwächelte aber inhaltlich zugegeben etwas. Zudem nimmt er sich erfreulicherweise so gar nicht ernst (Siehe seine Auftritte in "The Orville", "A Million Ways to Die in the West" oder auch sehr selbstironisch im "A-Team"-Film). Aber klar, auch da wiederholt sich viel. Stört mich bei ihm aber nullkommanicht. Finde da Waltz deutlich ermüdender in der immer gleichen Leier (habe Tulpenfieber noch nicht gesehen, aber in mehreren Kritiken von "Waltz im Waltz-Modus" gelesen), Fassbender läuft imo etwas Gefahr, ähnlich wahrgenommen zu werden (obwohl er mich bislang nicht groß stört). Ist aber rein subjektiv.

Ja, Waltz ist ermüdend bis nervig und Neeson immer ein Genuss. Bei Waltz habe ich immer das Gefühl, dass er sich für den Allergrößten hält und sowas finde ich unattraktiv. Neeson wirkt bodenständig, ehrlich und bescheiden. Also in allem das Gegenteil von Waltz. Wie sie dann in Wirklichkeit sind, spielt keine Rolle, ich kenne sie ja nicht, aber so kommen sie eben rüber.

Casino Hille hat geschrieben:habe Tulpenfieber noch nicht gesehen, aber in mehreren Kritiken von "Waltz im Waltz-Modus" gelesen.

Bilde dir doch selbst ein Urteil. Ich fand den Film klasse. Vor allem wegen Alicia Vikander, aber auch wegen der Regie von Justin Chadwick.

vodkamartini hat geschrieben:Waltz ist ermüdend bis nervig und Neeson immer ein Genuss

Kann ich von meiner Warte aus durchaus so unterschreiben. Ich mag Waltz, und seine beiden Tarantino Darstellungen sind imo grandios, aber sein Spiel ist mittlerweile zur Masche geworden. Das ist bei Neeson interessanterweise gefühlt weniger der Fall, obwohl er objektiv sicherlich in etwa immer dieselben Mechanismen in in etwa immer denselben Filmen walten lässt. Ich weiß ja, dass "Non-stop" hier im Forum nicht so beliebt ist und ich den Film wohl als einziger User hier großartig finde, aber seine "Bekenntnis" relativ mittig im Film fand ich zum Beispiel sehr emotional und solche Momente, in denen Neeson seinen Actionheros Tiefe und Konturen verleiht, wirken bei mir auch bei der x-ten Wiederholung immer wieder. Vielleicht geht es anderen hier ähnlich. Zumal ich finde, dass er durchaus Nuancen erkennbar werden lässt, in "Unknown Identity" spielt er schon anders als in "Taken" und in "The Grey" dann noch mal anders. Eben im Kleinen, wenn man so will.

vodkamartini hat geschrieben:Neeson immer ein Genuss.

Leider immer seltener. Seine letzte gute Rolle war wohl tatsächlich Ra's Al Ghul in den Batman-Filmen, wobei sich da vermutlich auch trefflich streiten lässt.

Diese Sache mit Fassbender ist nicht nur unbedingt sein Problem als Schauspieler, da haben die Filme auch ihr übriges dazu getan. Die letzte wirklich starke Rolle, in der ich ihn gesehen habe, war in Macbeth und auch als Magneto/Eric Lensherr. "The Light Between Oceans" war zu träge und melodramatisch ; Assassins Creed eine etwas problematische Videospielverfilmung ; Schneemann wirkte an vielen Stellen unfertig ; Das Gesetz der Familie war zu oberflächlich und hat sein Medium leicht verfehlt und in Alien: Covenant und Prometheus merkt man bereits dass Scott ein doch alter Mann geworden ist, der mit philosophischen Fragen über das Leben auf seine alten Tage sich noch in eine letzte Sinnsuche begibt.

Wenn einer nicht die Schuld an mittelmäßiger Qualität seiner Filme trägt, ist es Fassbender selbst.

Zu "Neeson" habe ich mich bereits früher schon ausführlich geäußert.

Samedi hat geschrieben:

vodkamartini hat geschrieben:Neeson immer ein Genuss.

Leider immer seltener. Seine letzte gute Rolle war wohl tatsächlich Ra's Al Ghul in den Batman-Filmen, wobei sich da vermutlich auch trefflich streiten lässt.

Da fand ich ihn in allen Euro-Produktionen interessanter.

Neeson ist in den Batman Filmen (eigentlich nur in Batman Begins, der Cameo in The Dark Knight Rises zählt ja wohl nicht) okay, aber ein Standard-Villain, wenngleich mit Eleganz gespielt. Nix außergewöhnliches.

HCN: Stimmt teilweise (und natürlich holen sich die Regisseure Fassbender, weil sie von ihm das haben wollen, von dem sie wissen, dass er es drauf hat). Seine Rollenauswahl ist eben ziemlich unglücklich. Eine weitere Waltz-Parallele.

vodkamartini hat geschrieben:

Samedi hat geschrieben:

vodkamartini hat geschrieben:Neeson immer ein Genuss.

Leider immer seltener. Seine letzte gute Rolle war wohl tatsächlich Ra's Al Ghul in den Batman-Filmen, wobei sich da vermutlich auch trefflich streiten lässt.

Da fand ich ihn in allen Euro-Produktionen interessanter.

Wie gesagt, darüber lässt sich streiten. Aber wenn wir die Batman-Filme auslassen, müsste ich bis zum "Königreich der Himmel" zurück gehen. Das war auch die letzte Rolle, bevor er sich mehr oder weniger endgültig ins Action-Fach verabschiedet hat. Seine Sprechrollen zähle ich mal nicht.

HCN007 hat geschrieben: Wenn einer nicht die Schuld an mittelmäßiger Qualität seiner Filme trägt, ist es Fassbender selbst.

Doch, denn er sucht sich diese Projekte aus.

Nur nochmal zum Vergleich:

Neeson hatte seinen letzten wirklich guten Film 2005, Fassbender hatte ihn 2015. Ich würde sagen, dass sich Fassbender seine Rollen besser auswählt.

Ich fand Non-stop ja (wie jetzt dreimal gesagt, aber es ist nun mal so) grandios. Der war 2014. Richtig schön lässiges Kammerspiel-Whodunnit als Actionthriller verpackt, mit coolen Ideen und pfiffig inszeniert. War im Kino total begeistert. Run by Night 2015 war auch super (den Haifilm vom Collet-Serra muss ich immer noch sehen, bislang gefallen mir seine Filme sehr gut!). Und Silence kam letztes Jahr auch richtig gut an bei Kritik und Publikum, und gerade Neeson durfte sich dafür einiges an Lob anhören dürfen. Dein Vergleich haut also überhaupt nicht hin.

Casino Hille hat geschrieben:Ich fand Non-stop ja (wie jetzt dreimal gesagt, aber es ist nun mal so) grandios. Der war 2014. Richtig schön lässiges Kammerspiel-Whodunnit als Actionthriller verpackt, mit coolen Ideen und pfiffig inszeniert. War im Kino total begeistert. Run by Night 2015 war auch super (den Haifilm vom Collet-Serra muss ich immer noch sehen, bislang gefallen mir seine Filme sehr gut!). Und Silence kam letztes Jahr auch richtig gut an bei Kritik und Publikum, und gerade Neeson durfte sich dafür einiges an Lob anhören dürfen. Dein Vergleich haut also überhaupt nicht hin.

Um es mit Obi-Wan zu sagen: "Du musst natürlich gut finden, was du für richtig hältst."

"Silence" hab ich bisher noch nicht geschafft, aber alle anderen neuen Rollen seit 2005 sind eben immer gleiche Neeson-Parts. Da ist Fassbender schon abwechslungsreicher.

Ne, der spielt immer im gleichen Modus. Seine Blicke und Gesten wiederholen sichdermaßen, dass er mich inzwischen fast ein wenig nervt.

@Hille, den "Hai" kannst du dir ruhig mal ansehen:

https://ssl.ofdb.de/review/288925,70896 ... -der-Tiefe