Nach Ewigkeiten wieder einmal eine Kritik von mir. Die lange Pause lag aber nicht nur an meiner Faulheit, sondern auch daran, dass der Film nicht gerade viel Lust macht, ein Review zu schreiben:
A VIEW TO A KILL
Für Kritiker der Glen-Filme und der Moo7re-Ära der 80er wird es angenehm sein, wenn all die Probleme in einem Film konzentriert werden: Eine ideenlose Narration + ein Hauptdarsteller, der vom Alter her längst nicht mehr in die Rolle passt, die Bond ursprünglich war und die Bond-Reihe so einige Veränderungen hinnehmen musste. Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht: Moore ist zum letzten Mal James Bond.
Dieses Diagramm zeigt das Alter der Bondgirls (grüne Balken) und das zeitgleiche Alter des Hauptdarstellers R. Moore (roter Balken). Bis auf zwei Ausreißer nach oben befindet sich das Alter der Bondgirls im Bereich Anfang 20 bis Anfang 30, während Moore stetig altert.
Vergleicht man aber OP mit AVTAK, fällt auf: In OP sind beide Bondgirls älter als 30 (Magda sieht dafür nicht wie Ü30 aus), während dies in AVTAK nur auf Grace Jones – Bonds Gegner – zutrifft.
Gewiss könnte man auch sagen, dass nicht Moores Alter stört, sondern unpassend damit umgegangen wurde. Damit macht man es sich aber zu einfach. Ja, der Film passt sich kaum an das Alter des Hauptdarstellers an, bzw. gar nicht. Hinzu kommt undynamisch langsame Action und die auffällige
Arbeit mit Stuntmen, was mit der Peinlichkeit, wie ein Bond, der offenbar kurz vor der Rente steht, versucht, junge Frauen zu verführen, insgesamt zu einer kleinen Katastrophe wird.
Hinzu kommt die Themenwahl des snobistisch angehauchten Pferderennens, ein kitschig prunkvolles Schloss und ein Gestüt – Dinge, die häufig in ZDF-Produktionen zu finden sind, deren Zielgruppe etwa in Moores Alter ist (diese Assoziation von mir ist wahrscheinlich traumatisch bedingt - sorry).
Nach etwa einer Stunde konzentriert sich der Film auf sein Bondgirl, S. Sutton, wodurch erneut Dynamik verlorengeht und der Rhythmus langsam wird. Erschreckend, das es trotzdem irgendwie Spaß macht - wenigstens ein wenig – dem Film zu folgen: Die geheimen Ermittlungen im Keller des Schlosses und C. Walken als Bösewicht Zorin funktionieren. Später wird noch eine starke Szene in der Stadthalle hinzukommen, der ein klamaukiger Sheriff J.W. Pepper-Verschnitt folgt, und später noch eine in Zorins Mine.
Am Ende wird sich Zorin gegen seine eigenen Leute wenden und daran scheitern, was wie auch schon in OP und MR etwas dramaturgisch Starkes ist. So findet eine Ära endlich ihren Abschluss, den sie nötig hatte. Jetzt kann Timothy Dalton frischen Wind in die Reihe bringen.