Casino Hille hat geschrieben:Der exklusive Nationalismus ist aber selbst nur eine Teilseite von Nationalismus. Nalo hat (zumindest) mit dieser Differenzierung absolut recht, Samedi. Da muss man als Demokrat schon trennen können/wollen.

Nur hat Nami ja gerade das in der Art nicht geschrieben, sondern dass der Nationalsozialismus im Gegensatz zum Nationalismus menschenverachtend sei, während der Nationalismus eher konservativ ist. Es ist aber so, dass der Nationalsozialismus nur eine Unterform des Nationalismus ist und damit keinen Gegensatz zu diesem darstellt.

Nico hat geschrieben:Aber Nami, dein Sarazin-Vergleich hinkt gewaltig. Ich weiß, was du meinst, dass man das ganze differenziert betrachten sollte, aber du hast hier meiner Meinung nach den falschen Ansatz. Sarrazin ist eben nicht ein ganz hohes Tier in der SPD, ganz im Gegensatz zu Höcke, Petry, etc. in der AfD.

Das mag sein. Dennoch habe ich von anderen hohen Tieren der AfD noch keine Äußerungen gehört, die ich wirklich als vergleichbar einstufen würde. Ich habe viel gehört was geschmacklos, hartherzig, egoistisch, oder ähnliches ist, vieles was die AfD für mich daher unwählbar macht, aber nichts was sie auf eine Stufe mit der NSDAP stellen würde. Das sind Welten, und wie gesagt, jeder Vergleich kommt für mich einer Verhöhnung der Opfer des dritten Reichs gleich.

Nico hat geschrieben:Ich bin mir sicher, dass in der NSDAP auch eine ganze ganze Menge Mitglieder waren, die die ganze Sachlage fundamental anders gesehen haben als die Führungsriege, aber die standen eben nicht an der Spitze, sondern Hitler, Goebbels, Göring, Himmler etc. Und die Anführer der Partei repräsentieren diese, nicht die einfachen Mitglieder.

Der Unterschied ist aber, dass Hitler sein Buch damals schon längst geschrieben hatte (das genaue Parteiprogramm (also in schriftlicher Form) der NSDAP kenne ich nicht) und somit theoretisch jeder wissen konnte was es mit der Parteispitze auf sich hatte. So etwas gibt es bei Petry etc. nicht.

Casino Hille hat geschrieben:Nalo, das AfD Parteiprogramm habe ich natürlich gelesen

Naja, so natürliuch ist das leider nicht. Ich denke, dass 90% derer, die über die AfD herziehen, eben das nicht getan haben. Und das ist schade. Hat man das getan darf man das gerne tun

Casino Hille hat geschrieben:aber du argumentierst etwas an Revoked vorbei.

Das war nicht meine Absicht, aber es ist nun mal meine Meinung, das man sich über Themen zu denen man Stellung bezieht (ganz egal, ob man an einer weiterführenden Diskussion interesse hat) informiert haben sollte.

Samedi hat geschrieben:Nur hat Nami ja gerade das in der Art nicht geschrieben, sondern dass der Nationalsozialismus im Gegensatz zum Nationalismus menschenverachtend sei, während der Nationalismus eher konservativ ist. Es ist aber so, dass der Nationalsozialismus nur eine Unterform des Nationalismus ist und damit keinen Gegensatz zu diesem darstellt.

Ich sprach nie von einem Gegensatz. Der Nationalsozialismus fügt dem Nationalismus allerdings eine entscheidende Komponente hinzu, die ihn als politische Sichtweise in Deutschland disqualifiziert.

dernamenlose hat geschrieben:

Samedi hat geschrieben:Nur hat Nami ja gerade das in der Art nicht geschrieben, sondern dass der Nationalsozialismus im Gegensatz zum Nationalismus menschenverachtend sei, während der Nationalismus eher konservativ ist. Es ist aber so, dass der Nationalsozialismus nur eine Unterform des Nationalismus ist und damit keinen Gegensatz zu diesem darstellt.

Ich sprach nie von einem Gegensatz. Der Nationalsozialismus fügt dem Nationalismus allerdings eine entscheidende Komponente hinzu, die ihn als politische Sichtweise in Deutschland disqualifiziert.

Nochmal: Der Nationalsozialismus fügt dem Nationalismus nichts hinzu. Der Nationalsozialismus ist ein Teilbereich des Nationalismus.

Und die AfD ist mit Sprüchen wie "Wer Deutschland nicht liebt, muss Deutschland verlassen" auf jeden Fall dem exklusiven Nationalismus zuzuordnen.

Samedi hat geschrieben:Nochmal: Der Nationalsozialismus fügt dem Nationalismus nichts hinzu. Der Nationalsozialismus ist ein Teilbereich des Nationalismus.

Das ist schlichtweg falsch.

Samedi hat geschrieben:Und die AfD ist mit Sprüchen wie "Wer Deutschland nicht liebt, muss Deutschland verlassen" auf jeden Fall dem exklusiven Nationalismus zuzuordnen.

Nein, ist sie nicht, da hast du den exklusiven Nationalismus scheinbar nicht richtig verstanden. Die AfD fordert eine sehr starke Identifikation mit dem Land in dem man lebt (in unserem Fall: Deutschland), die ihr viele (mich eingeschlossen) kaum geben können. Der zweite Teil des Satzes ist zwar etwas extremer, als es der inklusive Nationalismus eigentlich zulässt, dem exklusiven Nationalismus lässt sie sich dennoch kaum zuordnen, weil hier nirgends eine überhöhung des eigenen Landes angestrebt oder auch nur angedeutet wird.
Die AfD will starke Nationen und ein starkes Nationalgefühl, gesteht dies aber auch allen anderen Nationen zu und versucht im Gegensatz zum Nationalsozialismus (im dritten Reich) nicht, andere Länder, Völker etc. als unterlegen oder minderwertig darzustellen. Und das ist der gewaltige Unterschied. Das eine ist eine sehr konservative Sicht von Nationen, die vermutlich am ehesten mit dem Nationalismus des 19. Jahrhunderts zu vergleichen ist. Das andere ist eine Rassenideologie die wertend ist und ein Land (Volk) über ein anderes stellt. Das sind nunmal grundverschiedene Ansätze.

Das witzige dabei ist, dass die AfD mit dem heutigen Deutschland überhaupt nichts anfangen kann. Sie fordert zwar eine starke Identifikation mit unserem Land. Jedoch nicht in seinem heutigen Zustand, sondern wünscht sich ein Deutschland, wie es in den 50ern oder auch noch früher war.

Und wenn man sich die Reden von Höcke & Co über Afrika anhört, dann ist da sehr wohl etwas abwertendes dabei. Um es mal etwas neutral zu formulieren.

Samedi hat geschrieben:Das witzige dabei ist, dass die AfD mit dem heutigen Deutschland überhaupt nichts anfangen kann. Sie fordert zwar eine starke Identifikation mit unserem Land. Jedoch nicht in seinem heutigen Zustand, sondern wünscht sich ein Deutschland, wie es in den 50ern oder auch noch früher war.

Das ist in der Tat ein gewisses Paradoxon, da bin ich ganz dir.

Samedi hat geschrieben:Und wenn man sich die Reden von Höcke & Co über Afrika anhört, dann ist da sehr wohl etwas abwertendes dabei. Um es mal etwas neutral zu formulieren.

Dann muss ich die mir wohl noch anhören, diese Reden kenne ich nämlich noch nicht.

dernamenlose hat geschrieben:

Samedi hat geschrieben:Und wenn man sich die Reden von Höcke & Co über Afrika anhört, dann ist da sehr wohl etwas abwertendes dabei. Um es mal etwas neutral zu formulieren.

Dann muss ich die mir wohl noch anhören, diese Reden kenne ich nämlich noch nicht.

Das solltest du. Hier die wichtigsten Ausschnitte:

Naja, der Ausschnitt ist jetzt aber nicht unbedingt glücklich gewählt, weil sich speziell der erste Teil sichtbar auf eine Quelle bezieht, bzw. aus dieser zitiert, die man nicht zu Gesicht bekommt.
Und je nachdem, was für eine Quelle das dann ist, muss man sich natürlich die Frage stellen, ob dass dann Biologie oder Rassismus ist.

Die zweite Hälfte des Videos, bzw. das letzte Drittel, also seine Schlussfolgerungen sind dann allerdings in der Tat reichlich merkwürdig und lassen sich durchaus als rassistisch interpretieren. Dennoch hätte ich gerne einen Link zur kompletten Rede, um mir davon ein Bild machen zu können.

dernamenlose hat geschrieben:Naja, der Ausschnitt ist jetzt aber nicht unbedingt glücklich gewählt, weil sich speziell der erste Teil sichtbar auf eine Quelle bezieht, bzw. aus dieser zitiert, die man nicht zu Gesicht bekommt.
Und je nachdem, was für eine Quelle das dann ist, muss man sich natürlich die Frage stellen, ob dass dann Biologie oder Rassismus ist.

Die zweite Hälfte des Videos, bzw. das letzte Drittel, also seine Schlussfolgerungen sind dann allerdings in der Tat reichlich merkwürdig und lassen sich durchaus als rassistisch interpretieren. Dennoch hätte ich gerne einen Link zur kompletten Rede, um mir davon ein Bild machen zu können.

Ich wollte es dir eigentlich ersparen, aber wenn du dir das antun willst, dann bitte:

Oh, so lang ist das... Ups. Ich sollte mir meine Wünsche besser überlegen

Aber danke. Ich setz mich morgen mal dran.

Freut mich auf jeden Fall, dass wir hier sachlich diskutieren können!

dernamenlose hat geschrieben:Sobald man eine Aussage zu einer Sache tätigt mit der man sich nicht beschäftigt hat und die daher in erster Linie auf Vorurteilen beruht... Unreflektiertheit, Undifferenziertheit...

Hast ja grundsaetzlich recht aber sieh' es als Lehre des Alters: nicht jeder ist in jedem Bereich dazu in der Lage fundierte und reflektiere Aussagen zu machen ("welches ist das beste Auto?"). Was aber niemanden davon abhaelt .
Die Faktenlage ist gerade im pol. Bereich selten eindeutig ("this is my truth - tell me yours").

Du scheinst im Bereich Politik recht viel Ahnung zu haben und dich auch intensiv damit auseinanderzusetzen. Aber du wirst auf wenige mit gleichem Niveau treffen (ich meine "auf der Strasse").

Wenn schon Nationalismus mit Nationalsozialismus gleich gesetzt wird, muss man sich über das Entstehen von Parteien wie der AfD nicht wundern. Viele Parteien sind immer weiter nach links gerückt, ist das nur eine logische Konsequenz.
Die AfD halte ich aber einfach für zu inkompetent, Regierungsverantwortung zu übernehmen, dafür hat sie auch eine zu kurze Geschichte.

Henrik hat geschrieben:Wenn schon Nationalismus mit Nationalsozialismus gleich gesetzt wird, muss man sich über das Entstehen von Parteien wie der AfD nicht wundern.

Wie witzig... einen ähnlichen Gedanken hatte ich da auch.

Henrik hat geschrieben:Wenn schon Nationalismus mit Nationalsozialismus gleich gesetzt wird, muss man sich über das Entstehen von Parteien wie der AfD nicht wundern.

Wer hat das denn getan? Ich habe geschrieben, dass der Nationalsozialismus ein Art von Nationalismus ist und das ist er schon qua Definition.