Euer Lieblings-Film? Eure Lieblings-Serie?

Star Trek - The Motion Picture
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Star Trek II - The Wrath of Khan
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Star Trek III - The Search for Spock
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Star Trek IV - The Voyage Home
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Star Trek V - The Final Frontier
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Star Trek VI - The Undiscovered Country
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Star Trek VII - Generations (Keine Stimmen)
Star Trek VIII - First Contact
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Star Trek IX - Insurrection (Keine Stimmen)
Star Trek X - Nemesis
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Star Trek (XI)
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Star Trek: Into Darkness
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Star Trek: Beyond
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Raumschiff Enterprise [Serie]
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Star Trek - The Next Generation [Serie]
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Star Trek - Deep Space Nine [Serie]
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Star Trek - Voyager [Serie]
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Star Trek - Enterprise [Serie]
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Star Trek - Discovery [Serie]
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Re: Star Trek - Der Thread

676
Anatol das sehe ich fast genau anders herum. Bei Bond hat man einen Schritt in Richtung Anspruch und hoeherwertigkeit von Script und involviertem Personal getan, die filme wirken doch reifer als die Moore oder Brosnan Filme. Bei Star Trek hat man jede reife was Drehbuch oder Darsteller angeht bewusst geopfert.
keine frage: jeder Film und jede Filmserie will und muss Geld verdienen und natürlich hat man mit CR bewusst ein erweitertes Publikum angesprochen. Aber ich sehe da eher dass man Erwachsene und stärker noch Frauen gewonnen hat und gleichzeitig bewusst zu fleming material zurückgekehrt ist. Bei Abrams Star Trek ist aber nun wirklich gar nichts von roddenberrys Geist zu spueren
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Star Trek - Der Thread

677
Ich dachte da auch weniger an die Wahl der Mittel, die zweifellos recht unterschiedlich sind, als mehr an die grundsätzliche Strategie. Anbiedern kann man sich schliesslich auch mit mehr "Anspruch". Mag sein, dass die Craigs sich wieder auf Fleming zurückbesonnen haben (eine über die Jahrzehnte hinweg bekanntlich gern und häufig bei EON gebrauchte Formulierung), aber was ist in Analogie zu Roddenberry mit dem Geist Cubby Broccolis? Seine Tochter verfolgt da doch eine deutlich andere Vision, sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Produktion. Hier würde ich den Unterschied mindestens genauso groß sehen wie zwischen sagen wir den Filmen der TOS-Generation und den Abrams-Produktionen (zumindest soweit mir bekannt, also 11 und 12). Ob man das mag ist Ansichtssache, der Erfolg gibt ihr letztlich aber dann so oder so recht.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Star Trek - Der Thread

678
Danielcc hat geschrieben:
Bei Bond hat man einen Schritt in Richtung Anspruch und hoeherwertigkeit von Script und involviertem Personal getan, die filme wirken doch reifer als die Moore oder Brosnan Filme. Bei Star Trek hat man jede reife was Drehbuch oder Darsteller angeht bewusst geopfert.
im Ernst?
Also ich habe das Gefühl, dass Babs eigentlich nicht mehr weiss, wohin sie sich mit Craig entwickeln soll.
Bei Connery war es noch einfach. Dem damaligen Bildungsniveau entsprechend galt er als Traum von Hänschen Meier und Lieschen Müller, was man so als Statsbediensteter maximal abzocken kann. Tolles Auto und von der öffentlichen Hand finanziertes Jetsetting mit der Lizenz fürs Gute bös sein zu dürfen.
Bei Moore, Hänschen Meier und Lieschen Müller hatten sich einstweilen weitergebildet und glaubten die Mär vom guten Tun durch böses Handeln nicht mehr so recht, wurde halt einfach der Ernst genommen und alles spassiger aufgezogen.
Bei Dalton wurde aus dem abgehobenen Schnösel der dufte Typ von nebenan, der ebensogut Automechaniker in der nächsten VW Werkstatt sein hätte können.
Bei Brosnan gab's wieder retro. Zumindest der Schnösel, der zwar als Bäcker arbeitet, durch Gewssenhaftigkeit sich einen Porsche 911er leisten kann, und damit am Wochenende den Disco-Bunker Prinz mimt, konnte sich mit ihm identifizieren.
Aber was ist mit Craig?
Ich glaube, Babs wolte einfach in Richtung Action gehen. Craig hat die Sly Stallone Visage und das ohne Facialislähmung
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Star Trek - Der Thread

679
danielcc hat geschrieben:Ich verstehe die Diskussion nicht. Es ging mir darum dass die neuen Star treks den Sprung zum grossen Blockbuster Kino verpasst haben und der neue offensichtlich in wichtigen maerkten wie USA und Deutschland sogar schlechter angelaufen ist als die Vorgänger und das trotz unübersehbare anbiederung an ein Publikum was sich frueher Star Trek nicht angetan haette. Da gleichzeitig die kosten aber Niveau von Filmen liegen die eher 600-1000 Mio einspielen, halte ich den Film fuer ziemlich gescheitert.

Da koennen noch so viele Kritiker sagen was sie vollen. Was zaehlt ist an der kinokasse. Und wenn die Vorgänger einen bleibenden Eindruck hinterlassen haetten dann waere der Film auch anders gestartet.

Wuesste nicht was es da auch nur zu diskutieren gibt. Dass dir und Kritikern der Film gefallen hat ist doch nett. (wobei mich das in deinem falle etwas wundert)
Es ist doch völlig klar, dass man sich beim neuen Trek mehr Einspiel erhofft hat, vielleicht war man auch zu optimistisch, denn ich hatte nie das Gefühl, dass Star Trek Box Office-technisch durch die Decke gehen bzw. "Star Wars" Konkurrenz machen könnte. Dazu waren die Erfolge der alten 10 Filme einfach zu überschaubar.
Trotzdem, und dabei bleibe ich, hat sich Pegg hier schon erkennbar Mühe gegeben, den Geist der Ur-Serie einzufangen. Und auch dabei bleibe ich: es ist dieses Jahr ein merkwürdiges Blockbuster-"Scheitern"/"Ernüchterung" auf ganz breiter Front zu beobachten. Ein Phänomen an das ich mich im Bezug auf die vergangenen Jahre so deutlich beim besten Willen nicht erinnern kann. Nur ganz wenige Filme haben dem trotzen können, "Beyond" gehört nicht dazu.
http://www.vodkasreviews.de


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Re: Star Trek - Der Thread

680
vodkamartini hat geschrieben: Trotzdem, und dabei bleibe ich, hat sich Pegg hier schon erkennbar Mühe gegeben, den Geist der Ur-Serie einzufangen.
So sehe ich das auch. Nach dem Trailer war ich sehr skeptisch. Doch Beyond hat mich überzeugt. Ein modernes Star Trek Abenteuer mit viel Retro-Charme und witzigen Dialogen. Man sollte New Trek auch nicht zwanghaft mit den alten Filmen oder Serien vergleichen, sondern als etwas Neues und Eigenständiges ansehen.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Star Trek - Der Thread

681
Vodka, kannst du mal Beispiele nennen, was den Geist der alten Filme angeht? Ich vermag den nicht wirklich zu erkennen. Insbesondere von der nun endlich angekündigten echten Trek Tour in die Tiefen des Weltalls ist irgendwie nix zu spüren. Oder die Tiefen des Alls scheinen nur aus einer utopisch großen Raumstation zu bestehen was wiederum überdeutlich zeigt: hier waren schon Generationen von Menschen zuvor. Und direkt nebenan ist ein Planet auf dem aber auch schon vor Jahren Menschen waren mit einer Mission...

Und was das Blockbuster scheitern angeht: die Hälfte der von dir genannten Filme hatte ich schon abgeschrieben als ich noch keinen Trailer gesehen hatte oder ich kenne sie gar nicht.
Dagegen steht der Fakt, das es in den USA das beste Kinojahr seit Jahren ist
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Star Trek - Der Thread

682
Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock (1984) – Leonard Nimoy

Das sehr gute kommerzielle Abschneiden des zweiten ST-Teils hatte endgültig den Weg für weitere Kinoabenteuer der Besatzung um Captain Kirk geebnet. Da auch die Kritiken dieses mal erfreulich positiv ausgefallen waren gab es für das produzierende Studio Paramount keinerlei Gründe etwas an der jüngsten Vorgehensweise zu ändern und so kam der dritte Enterprise-Kinoableger bereits ziemlich genau zwei Jahre nach Der Zorn des Khan auf die Leinwand. Dabei stand ST III von Anfang an unter einer Prämisse: wie bekommt man den seit den Ereignissen des zweiten Teils abwesenden Mr. Spock wieder zurück in die Serie?

Nachdem Spock-Darsteller Leonard Nimoy zunächst keinerlei Ambitionen mehr gehabt hatte, seine Rolle über den zweiten Teil hinaus fortzuführen (u.a. auch wegen des aus seiner Sicht enttäuschenden ersten Teils), fand bei ihm bereits während des Drehs zu Der Zorn des Khan ein Umdenken statt. Bei den ST-Machern fiel dieser Sinneswandel natürlich auf offene Ohren und so wurde kurzentschlossen in das Ende von ST II die Möglichkeit einer Rückkehr intergriert. Dies sollte sich als Geniestreich entpuppen, da die handlungstechnischen Bemühungen des dritten Teils den beliebten Vulkanier wieder zurück an Bord zu holen dadurch wesentlich glaubwürdiger und durchdachter wirken. Um den im dritten Teil handlungstechnisch zwangsläufig zumeist nicht benötigten Nimoy bei Laune und Stange zu halten „beförderte“ man ihn zum Regisseur, wodurch vor und hinter der Kamera der „Geist Spocks“ den Film bestimmen sollte.

Die Handlung von ST III setzt das Ende des zweiten Teils nahtlos fort und behält dabei erfreulicherweise auch Stil und Tonfall des Vorgängers bei. Entsprechend düster fallen einige der eingänglichen Szenen aus, hier trifft die Inszenierung zielsicher den wunden Punkt, der durch die finalen Ereignisse von Teil II beim Zuschauer entstanden ist. Besonders Kirks einleitender Monolog und die Szenen mit dem „kranken“ McCoy in Spocks Quartier sorgen dabei für Gänsehaut und melancholische Momente. Bereits hier wird deutlich, dass auch Teil III seine Figuren ins Zentrum stellt und mehr noch als sein Vorgänger auf den Zusammenhalt der Enterprise-Crew setzt.

Hier macht sich dann Spocks charakterliche Abwesenheit in gewisser Weise sogar positiv bemerkbar, da der dadurch entstandene Raum zugunsten der in den beiden Vorgängern teilweise etwas vernachlässigten Nebenrollen sinnvoll genutzt wird. Vor allem Scotty und Sulu gesteht der Film deutlich mehr Szenen zu als die beiden Kinoerstlinge. Durch die diversen amüsanten Momente mit den beiden (etwa wenn Sulu eine Wache auf „die Matte schickt“ oder durch Scottys Geschenk „von einem Chirgurgen zu einem anderen“), aber auch durch ihre in erheblichem Maße gesteigerte Handlungsrelevanz wachsen dem Zuschauer diese Figuren noch mehr ans Herz wie auch generell der freundschaftliche Charakter innerhalb der Enterprise-Besatzung unterstrichen wird. Ja, es macht Spass den liebgewonnenen „alten Kempen“ dabei zuzuschauen, wie sie fest zusammenhalten und ein hohes Risiko für ihren abwesenden Freund eingehen. Hier gelingt es Nimoys Inszenierung das Thema Freundschaft ähnlich gut umzusetzen wie Meyer in Teil II. Zwar insgesamt weniger dramatisch, aber ähnlich herzerwärmend.

Hatte bereits ST II sich stilistisch, inhaltlich und handwerklich wieder deutlich mehr dem Geist der TV-Serie angenähert, so geht Teil III diesbezüglich sogar noch einen ganzen Schritt weiter. Wie kaum ein anderer ST-Kinofilm orientiert sich Auf der Suche nach Mr. Spock an seinen eigenen TV-Wurzeln, sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch auf das Production Design. So spielt der Film dann folgerichtig genau wie viele der alten Serienepisoden zu einem Großteil auf fremden Planeten. Dabei wirken die liebevoll gestalteten Studio-Sets von Genesis und Vulkan bewusst stilisiert unecht und wandeln damit auf den gleichen Spuren wie es schon TOS getan hatte, allerdings mit handwerklich deutlich fortgeschrittenem „Schuhwerk“. Die in satten Farbtönen gestalteten Sets und Hintergründe tragen so viel zum altbekannten Feeling bei und verleihen ST III einen eigenständigen Look weit abseits anderer zeitgeössischer SciFi-Filme wie Die Rückkehr der Jedi-Ritter oder 2010.

Trotz des auch dieses mal wieder recht überschaubaren Budgets von gerademal 17 Million Dollar gelingt es ST III noch eindrucksvollere Effekte auf die Leinwand zu zaubern als sein Vorgänger. Dies gilt insbesondere für die aufwändig in Szene gesetzten Weltraumszenen, wodurch der Film ein angesichts seiner begrenzten finanziellen Mittel erstaunlich hochwertiges Aussehen bekommt. Egal ob es nun das neue Raumdock, die wuchtige Excelsior oder der hier eingeführte und zum Raumschiff-Klassiker avancierende klingonische Bird of Prey ist: die Kombination aus Modellarbeit und Hintergrundfotografie überzeugt auf ganzer Linie. Allerdings merkt man das geringere Budget dann doch daran, dass es diesesmal statt den großangelegten Weltraumschlachten des Vorgängers lediglich ein paar kleinere Scharmützel gibt, die allesamt erstaunlich kurz und weitgehend unspektakulär über die Bühne gehen. Dafür trumpfen die Maskenbildner bei ST III auf, so sieht das Makeup der hier erstmals eine wichtige Rolle einnehmenden Klingonen viel besser aus als noch bei deren „Gastauftritt“ in ST I und auch die Gestaltung der Verteter anderer außerirdischer Spezies wie dem schlitzohrigen Weltraumhehler oder der manigfaltigen Bevölkerung Vulkans weiss durchgängig zu überzeugen.

Worin sich ST III dann aber doch von seinem Vorgänger unterscheidet ist die Inszenierung und konkret die Dynamik, die Nimoy seinem Film zugedacht hat. War ST II auch deshalb so gut, da Meyer auf eine durchdachte und abwechslungsreiche Mixtur aus ruhigen und rasanteren Szenen setzte, so ist ST III um einiges undynamischer und bewegt sich in weiten Teilen eher in einem einheitlichen Tempo. Ausgenommen davon ist jedoch das erste Drittel des Films, welches durch den Kontrast von meditativen Momenten wie den bereits angepsprochenen einleitenen Szenen auf der Enterprise oder dem Gespräch zwischen Kirk und Sarek und den flotten, oft auch amüsanten Momenten
Spoiler
rund um den „Diebstahl“ der Enterprise
eine ähnlich gelungene Mischung aufweist wie ST II. Vor allem im anschliessenden Mittelteil hält sich das Tempo des Films dann aber an einen weitgehend gleichbleibenden Taktschlag gleichwohl die Handlung auch weiterhin permanent in Bewegung ist und mit diversen Wendungen aufwartet. Eine akzentuiertere Inszenierung hätte diesen ansonsten gelungenen, aber in Teilen eben zuweilen etwas allzu betulichen Passagen fraglos gutgetan. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass Nimoy den Unterhaltunsgwert seines Films auch hier weiterhin recht hoch hält und die Handlung nie wirklich anfängt sich zu ziehen. Allerdings bindet ST III durch die niedrigere Dynamik den Zuschauer dann doch nicht so eng an das Geschehen wie sein diesbezüglich so formidabler Vorgänger.

Erstaunlich ist zudem, dass einer der emotionalen Höhepunkte des Films
Spoiler
in Form von Davids Tod
ungewöhnlich nüchtern und fast schon beiläufig inszeniert wird. Die Szene entfaltet durch die bereits erwähnte fehlende stärkere Akzentuierung und damit einhergehend dem Fehlen von Eigenständigkeit einzelner Szenen kaum mehr Wirkung als die sie umgebenden. Diese Kritik mag angesichts der Tatsache, dass jede Szene für sich innerhalb der Handlung sinnvoll und stimmig angeordnet ist hart klingen, allerdings
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fällt schon auf, wieviel weniger Eindruck Davids Tod hinterlässt gegenüber z.B. dem Tod von Scottys Neffen im Vorgänger, ganz zu schweigen von Spocks Ende. An der David-Figur selbst liegt dies nicht wirklich, zumal die Inszenierung sogar recht hohen Aufwand betreibt diese dem Zuschauer möglichst positiv zu verkaufen (durch ein sehr entspanntes Verhältnis zu Kirk sowie natürlich dadurch, dass David sein Leben für Saavik riskiert). Allein: der „impact“ bleibt weitgehend aus.

So ist Kirks Verlust dann für den Zuschauer auch erstaunlicherweise deutlich spürbarer, als Sarek im finalen Akt diesen noch einmal in Erinnerung ruft. Hier kommt die Emotionalität dann deutlich besser zur Geltung, auch weil Nimoys Inszenierung den Verlust in direkten Zusammenhang zum Schicksal von Spock setzt. Generell funktioniert die Auflösung des Films sehr gut, was zum einen an dem dafür perfekten mystischen vulkanischen Rahmen liegt, zum anderen aber auch an der hier dann wieder recht effektiven emotionalen Inszenierung Nimoys. Ebenso trifft die Umdrehung von Spocks „Opfer-Logik“ voll ins Schwarze, zumal sie den Inhalt des Films abschliessend perfekt zusammenfasst und den Film gerade im Zusammenspiel mit dem Vorgänger auf wunderbar runde Art und Weise zu Ende bringt.
Darstellerisch bietet ST III vor allem eine Besonderheit: die Klingonen mischen erstmals richtig mit! Und deren Anführer wird von keinem anderen verkörpert als von „Doc Brown“ himself, Christopher Lloyd. Lloyd macht seine Sache dabei sehr gut und überzeugt als durch und durch bösartigen Gegensacher der dadurch im Gegenzug noch edler und selbstloser erscheinenden Enterprise-Crew. Vor allem die Betonung des animalischen Charakters der Klinogonen durch diverse diesbezüglich prägende Szenen (z.B. Kruges Kontakt mit den mutierten Mikroben) ist im höchsten Maße geglückt. Lloyd unterstreicht dies zudem durch harten und eigenwilligen Sprachrhythmus und trotz des starken Makeups durch eine tolle Mimik zwischen Überheblichkeit und Verachtung. Dass er dennoch etwas weniger zur Geltung kommt als sein großer Vorgänger Khan liegt lediglich daran, dass das Drehbuch dem klingonischen Obermotz dann doch nicht ganz so erinnerungswürdige Dialoge angedeihen lässt. Aber auch so gehört Lloyds Kruge nichtsdestotrotz zur Elite der ST-Schurken.

Die Enterprise-Crew profitiert wie bereits erwähnt von der durch Spocks weitgehende Abwesenheit entstandenen Vakanz, was die Darsteller bestens für sich zu nutzen wissen. In Teil III wird vor allem eines sehr deutlich, nämlich wie eingespielt das Ensemble nach vielen Jahren des Zusammenspiels doch ist und wie pefekt die Chemie untereinander stimmt. Shatner ist dabei fraglos der Dreh- und Angelpunkt und trägt kraft seines Charismas auch mühelos den Film. Einzig als schlagkräftiger Actionheld überzeugt er nur noch bedingt, da Alter und unübersehbar zugenommener Leibesumfang diesem doch entgegenwirken. So ist die klimaktische Keilerei mit Lloyd trotz Stuntman-Einsatz oftmals etwas arg bieder und bewegungsarm. Ein erfreulicher Neuzugang ist die Besetzung von Mark Lenard als Spocks Vater Sarek, der seiner Rolle genau die Richtige Mischung aus Distanz und Würde verleiht.

ST III überzeugt vor allem als stimmige Fortführung von im Vorgänger begonnenem Stil und Handlung sowie durch die unverkennbare Anlehnung an Geist und Machart der originalen TV-Serie. Der auf den Regiestuhl gewechselte Nimoy beweist ein sicherers Gespür für ST-typsiche Stimmung. Seine Inszenierung weiss vor allem im schwungvollen ersten Drittel zu überzeugen, lässt danach aber zuweilen Dynamik vermissen. Unterhaltsam ist der Film dennoch jederzeit und bietet darüberhinaus eine überzeugende Effektarbeit sowie ein liebevoll gestaltetes Setdesign. Auch wenn es ST III nie wirklich gelingt sich aus dem Schatten des übergroßen Vorgängers herauszubewegen, so ist er fraglos ein gelungener Serienbeitrag, der zudem auf sehr elegante Weise den gravierenden Handlungseinschnitt des Vorgängers „korrigiert“ und die begonnene Geschichte damit bestens für weitere Abenteuer ausrichtet.

Wertung: 7,5 / 10
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Re: Star Trek - Der Thread

683
danielcc hat geschrieben:Vodka, kannst du mal Beispiele nennen, was den Geist der alten Filme angeht? Ich vermag den nicht wirklich zu erkennen.
Das sind z.B. die stimmige Interaktion lieb gwonnener Figuren (v.a. die Beziehung Spock - "Pille" kommt hier erfrischend auf den Punkt), der deutlich in den Vordergund rückende Teamgedanke und viele Anspieleungen auf diverse Serein-Folgen, nicht zu vergessen der tw kauzige Humor.
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Re: Star Trek - Der Thread

685
@Anatol
Famose und vor allem lange Kritik und ich kann dir eigentlich in allen Belangen nur zustimmen! Außer vielleicht:
AnatolGogol hat geschrieben:Vor allem im anschliessenden Mittelteil hält sich das Tempo des Films dann aber an einen weitgehend gleichbleibenden Taktschlag gleichwohl die Handlung auch weiterhin permanent in Bewegung ist und mit diversen Wendungen aufwartet.
Im Grunde würde ich dir auch hier zustimmen, allerdings würde ich die Konfrontation zwischen den beiden Raumschiffen und
Spoiler
die draus resultierende Zerstörung der Enterprise
dort noch ausnehmen,da hier wie ich finde, einiges an Spannung aufgebaut wird, die sich in der Auflösung der Konfrontation gelungen entlädt.
Allerdings ist gerade in der finalen Konfrontation von Kruge(btw schön, dass du ihn auch so stark ansiehst wie ich) und Kirk die «Undynamik» deutlich zu spüren, da dort dann auch die Umgebung deutlich künstlicher wirkt als vorher noch.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Star Trek - Der Thread

686
Schön. Gewohnt ausführlich und in die Tiefe bzw. ins Detail gehend. Würde aber in der Tendenz etwas kritischer argumentieren.
AnatolGogol hat geschrieben: Dies sollte sich als Geniestreich entpuppen, da die handlungstechnischen Bemühungen des dritten Teils den beliebten Vulkanier wieder zurück an Bord zu holen dadurch wesentlich glaubwürdiger und durchdachter wirken.
Na ja, der Fanaufschrei war schon vor "Khan" riesig - als die Nachricht durchsickerte -, das war kein Geniestreich, sondern praktisch logisch, wollte man die reihe nicht gegen die Wand fahren. Glaubwürdigkeit würde ich in in dieser Hinsicht schon eher anzweifeln, mir gefällt die ganz Rückholaktion nicht sonderlich, aber dazu in meinem Review mehr.
AnatolGogol hat geschrieben: Um den im dritten Teil handlungstechnisch zwangsläufig zumeist nicht benötigten Nimoy bei Laune und Stange zu halten „beförderte“ man ihn zum Regisseur, wodurch vor und hinter der Kamera der „Geist Spocks“ den Film bestimmen sollte.
Auch etwas euphemistisch dargestellt. Nach meinen Informationen war das eher Erpressung in dem Sinne: wenn ich euch noch einmal den Spcok gebe, dann will ich dafür den Regiestuhl haben.
AnatolGogol hat geschrieben: Bereits hier wird deutlich, dass auch Teil III seine Figuren ins Zentrum stellt und mehr noch als sein Vorgänger auf den Zusammenhalt der Enterprise-Crew setzt.
Genau, einer der Stärken des dritten Teils, die aber deutlich mehr im ersten Drittel ausgespielt werden.
AnatolGogol hat geschrieben: Wie kaum ein anderer ST-Kinofilm orientiert sich Auf der Suche nach Mr. Spock an seinen eigenen TV-Wurzeln, sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch auf das Production Design. So spielt der Film dann folgerichtig genau wie viele der alten Serienepisoden zu einem Großteil auf fremden Planeten. Die in satten Farbtönen gestalteten Sets und Hintergründe tragen so viel zum altbekannten Feeling bei und verleihen ST III einen eigenständigen Look weit abseits anderer zeitgeössischer SciFi-Filme wie Die Rückkehr der Jedi-Ritter oder 2010.

Negativ ausgedrückt, das wirkt tw billig und künstlich, was so gar nicht zum realen Look auf der Raumstation und innerhalb der Enterprise passt (wo man sich übrigens nicht an der TV-Serie orientiert hat).
AnatolGogol hat geschrieben: Trotz des auch dieses mal wieder recht überschaubaren Budgets von gerademal 17 Million Dollar gelingt es ST III noch eindrucksvollere Effekte auf die Leinwand zu zaubern als sein Vorgänger.
Raumsznen ja, Planet nein.
AnatolGogol hat geschrieben: Worin sich ST III dann aber doch von seinem Vorgänger unterscheidet ist die Inszenierung und konkret die Dynamik, die Nimoy seinem Film zugedacht hat.
Diese Dynamik geht nach dem ersten Drittel weitestgehend verloren.
AnatolGogol hat geschrieben: Es bleibt jedoch festzuhalten, dass Nimoy den Unterhaltunsgwert seines Films auch hier weiterhin recht hoch hält und die Handlung nie wirklich anfängt sich zu ziehen. Allerdings bindet ST III durch die niedrigere Dynamik den Zuschauer dann doch nicht so eng an das Geschehen wie sein diesbezüglich so formidabler Vorgänger.
Sehr freundlich ausgedrückt. :) Ich finde: er zieht sich schon.
AnatolGogol hat geschrieben: Erstaunlich ist zudem, dass einer der emotionalen Höhepunkte des Films ungewöhnlich nüchtern und fast schon beiläufig inszeniert wird. Die Szene entfaltet durch die bereits erwähnte fehlende stärkere Akzentuierung und damit einhergehend dem Fehlen von Eigenständigkeit einzelner Szenen kaum mehr Wirkung als die sie umgebenden.
Das ist nicht beiläufig, sondern einfach schlecht inszeniert.
AnatolGogol hat geschrieben: So ist Kirks Verlust dann für den Zuschauer auch erstaunlicherweise deutlich spürbarer, als Sarek im finalen Akt diesen noch einmal in Erinnerung ruft. Hier kommt die Emotionalität dann deutlich besser zur Geltung, auch weil Nimoys Inszenierung den Verlust in direkten Zusammenhang zum Schicksal von Spock setzt. Generell funktioniert die Auflösung des Films sehr gut, was zum einen an dem dafür perfekten mystischen vulkanischen Rahmen liegt, zum anderen aber auch an der hier dann wieder recht effektiven emotionalen Inszenierung Nimoys.
Das sehe ich deutlich negativer, weder dramturgisch noch emotional greift dieses Sequenz. Das funktioniert imo erstaunlich schlecht und fällt gegenüber dem Ende von teil II sehr deutlich ab.
AnatolGogol hat geschrieben: Darstellerisch bietet ST III vor allem eine Besonderheit: die Klingonen mischen erstmals richtig mit! Und deren Anführer wird von keinem anderen verkörpert als von „Doc Brown“ himself, Christopher Lloyd. Lloyd macht seine Sache dabei sehr gut und überzeugt als durch und durch bösartigen Gegensacher
Genau da sehe ich einen Schwachpunkt. Für mich ein mittelprächtiger Bösewicht, der nie wirklich bedrohlich wirkt. Vielleicht lliegt es auch daran, das man Lloyd - und damit Brown - zu deutlich erkennt. Aber auch die ganze Figur ist nicht sonderlich gut entwickelt.
AnatolGogol hat geschrieben: Aber auch so gehört Lloyds Kruge nichtsdestotrotz zur Elite der ST-Schurken.
Hab die anderen jetzt nicht so präsent, aber sollte das stimmen, spricht es keineswegs für sie.
AnatolGogol hat geschrieben: Der auf den Regiestuhl gewechselte Nimoy beweist ein sicherers Gespür für ST-typsiche Stimmung. Seine Inszenierung weiss vor allem im schwungvollen ersten Drittel zu überzeugen, lässt danach aber zuweilen Dynamik vermissen. Unterhaltsam ist der Film dennoch jederzeit und bietet darüberhinaus eine überzeugende Effektarbeit sowie ein liebevoll gestaltetes Setdesign. Auch wenn es ST III nie wirklich gelingt sich aus dem Schatten des übergroßen Vorgängers herauszubewegen, so ist er fraglos ein gelungener Serienbeitrag, der zudem auf sehr elegante Weise den gravierenden Handlungseinschnitt des Vorgängers „korrigiert“ und die begonnene Geschichte damit bestens für weitere Abenteuer ausrichtet.
Alles aus meiner Sicht einen Ticken zu positiv. Nimoy kennt ST, ja. Ist aber kein großer Regisseur, was nach dem ersten Drittel augenfällig wird. Allerdings liegt das auch an der arg gekünstelten Prämisse Spock zurück holen zu müssen, was imo sehr bemüht und gestelzt daher kommt. Das Setdesign auf dem Planeten überzeugt nicht und passt nicht zu den starken Äquivalenten im ersten Drittel. Die Neuausrichtung wurde aber insgesamt einigermaßen unterhaltend auf den Weg gebracht.
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Re: Treklathon III - That green-blooded son of a bitch!

688
Agent 009 hat geschrieben:00T's Review geht wegen der Diskussion da oben total unter ( Schade.. und Vodka, schreib du mal dein Review
keine Sorge, ist nicht der Fall. Ich für meinen Teil konnte nur noch nicht darauf eingehen, weil ich vorm Lesen von 00Ts Kritik erst meine eigenen Gedanken niederschreiben wollte. Ich denke, bei den anderen wird dies ähnlich sein.
00T hat geschrieben: Dagegen lässt James Horners Score keine Wünsche offen, sondern unterlegt den Film erneut schön mit den passenden Motiven.
Schön, dass du Horner erwähnst - bei mir war irgendwie kein Platz mehr dafür. Ich finde Horner macht auch hier wieder einen sehr guten Job und variiert schön seinen Vorgängerscore. Erstaunlich finde ich aber, dass die aus ST II bekannten Stücke in Teil III nicht ganz so eindrucksvoll zur Geltung kommen, was ich auf die Inszenierung zurückführen würde. In ST II scheint die Musik absolut perfekt mit dem Geschehen zu harmonieren, ja geradezu zu interagieren. In ST III dagegen ist es manchmal eher ein nebeneinander denn ein miteinander. Fast ein Spiegelbild des gesamten Filmes: alles sehr ordentlich und gut, aber eben doch nicht mit dem Grad an Pefektion wie beim Vorgänger

00T hat geschrieben:nur Nichelle Nichols als Uhura bekommt lächerlich wenig Screentime, ihre Abwesenheit stört allerdings kein bisschen.
Da bin ich ganz bei dir, Nichols wird wirklich ziemlich vernachlässigt, gerade da in Teil III ja eigentlich erstmals der Ensemblecharakter der Enterprise-Crew richtig zur Geltung kommt. Allerdings ist das erstaunliche daran, dass Uhura dennoch in ST III einen weit erinnerungswürdigen Auftritt zugestanden bekommt als in den beiden Vorgängern. Sie mag kaum Screentime haben, aber dafür bekommt sie ihre eigene Szene, die gleichermaßen amüsant wie handlunsgdienlich ist.


00T hat geschrieben:nur
Lieutenant Saavik, die diesmal jedoch nicht von Kirstie Alley, sondern von Robin Curtis gespielt wird, was jedoch kaum auffällt und eigentlich sogar besser funktioniert.
Ich würde Alley bevorzugen, auch weil ihre Figur reizvoller ist. Der halb romulanische-Hintergrund von Saavik, der sie öfter mal kurz aus der Rolle fallen lässt, finde ich spannender als der scheinbar rein vulkanische Ansatz, den man warum auch immer bei der Curtis-Interpretation wählte.

00T hat geschrieben:So einfach die Story auch erscheinen mag, so zweckmäßig ist sie auch, da die Konfrontation mit den Klingonen Szenen mit enormer Spannung zur Folge hat, vor allem als die beiden Schiffe sich gegenseitig stellen und verhandeln, wodurch die eigentliche Absicht der Enterprise in Vergessenheit gerät.
Wobei die Frage ist, was die Enterprise eigentlich überhaupt auf Genesis will, denn...
00T hat geschrieben:da die Enterprise ebenfalls nach Genesis muss, um Spock zu holen.
dies entwickelt sich praktisch aus dem Nichts
Spoiler
, da die Szene zwischen Kirk und Sarek ja nur auf den Weg bringt, dass man a) die unsterbliche Seele Spocks retten will und b) Pille von Spocks "Balast" befreien muss. Eine "Wiedervereinigung" von Spocks Geist mit seinem Körper steht da gar nicht zur Diskussion, auch weil ja erstens keiner wissen kann, wo Spocks Sarg ist (er wurde ja nicht auf Genesis begraben, sondern ins Weltall geschossen, weswegen Saavik und David auch überrascht sind, den Sarg auf Genesis zu finden) und zweitens keiner ahnt, das der Genesis-Effekt regenerativ auf Spocks Körper wirkt. Die Reise nach Genesis und das Kapern der Enterprise macht so gesehen überhaupt keinen Sinn, da man eigentlich nur mit Sarek nach Vulkan hätte reisen müssen, um Pille und Spocks Geist zu trennen.
00T hat geschrieben:@ Im Grunde würde ich dir auch hier zustimmen, allerdings würde ich die Konfrontation zwischen den beiden Raumschiffen und
Spoiler
die draus resultierende Zerstörung der Enterprise
dort noch ausnehmen,da hier wie ich finde, einiges an Spannung aufgebaut wird, die sich in der Auflösung der Konfrontation gelungen entlädt.
Bei der Konfrontation der beiden Schiffe (eigentlich ja eher ihrer beiden Kapitäne) nimmt der Film in der Tat mal etwas Spannung auf, allerdings ist auch diese Szene wie ich finde nicht so gelungen wie die erste sehr ähnliche Konfrontation im Vorgänger zwischen Kirk und Khan,
Spoiler
auch weil sie unterbrochen wird durch die Ereignisse auf Genesis und den Tod Davids. Die Auflösung dieser Szene mit der Zerstörung der Enterprise (ein wunderbarer Moment, wenn die "sterbende" Enterprise in der Atmosphäre von Genesis untergeht und die Crew den roterleuchteten Himmel beobachtet) ist dann aber ein echter Gänsehaut-Moment.


vodkamartini hat geschrieben:Na ja, der Fanaufschrei war schon vor "Khan" riesig - als die Nachricht durchsickerte -, das war kein Geniestreich, sondern praktisch logisch, wollte man die reihe nicht gegen die Wand fahren. Glaubwürdigkeit würde ich in in dieser Hinsicht schon eher anzweifeln, mir gefällt die ganz Rückholaktion nicht sonderlich, aber dazu in meinem Review mehr.
Ich finde es bemerkenswert, dass man den kurzen Moment zwischen Spock und Pille kurzfristig noch in den FIlm mitaugenommen hat (Meyer war ja wohl dagegen) und die Handlung in Teil III so nicht aus dem niergendwo hergezaubert hat (Dallas lässt grüßen). Ich mag es nicht, wenn Sequels im Nachhinein Ereignisse aus Vorgängern in ein neues Licht setzen, nur um damit eine neue Handlung zu begründen (zB in SP). Von daher finde ich es absolut stimmig im Sinne einer übergreifenden handlung, dass man in ST II bereits an die weiteren Teile gedacht hat. Es ist so einfach glaubwürdiger und eben - stimmiger.
vodkamartini hat geschrieben: Auch etwas euphemistisch dargestellt. Nach meinen Informationen war das eher Erpressung in dem Sinne: wenn ich euch noch einmal den Spcok gebe, dann will ich dafür den Regiestuhl haben.
Ist das denn ein Eingehen auf eine solche Forderung etwas anderes als "jemanden bei Laune halten"? :wink: Nimoy selbst hat sich ja immer so geäussert, dass er sich quasi selbst ins Gespräch gebracht hat, aber dann trotz sofortiger Zusage mehrfach wieder auf seine Ambitionen aufmerksam hat machen müssen. Ob Nimoy bei einer Nichtberücksichtigung seines Regie-Wunsches nicht mehr zu ST zurückgekehrt wäre? Wer weiss, angesichts Nimoys eher schleppend verlaufender Darstellerkarriere und dem Höhenflug, den die ST-Filme in den 80ern hinlegten habe ich da so meine Zweifel.

vodkamartini hat geschrieben:Negativ ausgedrückt, das wirkt tw billig und künstlich, was so gar nicht zum realen Look auf der Raumstation und innerhalb der Enterprise passt (wo man sich übrigens nicht an der TV-Serie orientiert hat).
Das kann man sicher so sehen, aber bereits in ST II hat es ja solche Elemente gegeben (die Ceti-Oberfläche, der Mutara-Nebel). Da ST III deutlich mehr Zeit auf Planetenoberflächen verbringt tritt dies hier zwangsläufig deutlicher zu Tage. Dass es künstlich wirkt steht dabei auch ausser Frage, die Frage ist eher, ob man diese Stilisierung als negativ empfindet und ob man dem Gedanken glauben schenkt, dass dies auch ein bewusster Verweis auf die Serie ist (wie generell die Szenen auf fremden Planeten) oder doch eher Schmalhans geschuldet ist. Dein Punkt mit dem kontrastierenden Raumdock ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.

vodkamartini hat geschrieben:Raumsznen ja, Planet nein.
Wie schon gesagt: eher jein, da ST II auch bei der Ceti-Oberfläche nicht wirklich den Standard des Rests halten konnte (und wenn man die Genesis-Höhle noch als "Planetenoberfläche" hinzunimmt, dann ihn sogar sehr deutlich unterschreitet). ST III zieht hier dann eher wegen der Quantität solcher Szenen denn wegen der niedrigeren Qualität den kürzeren.

vodkamartini hat geschrieben:Diese Dynamik geht nach dem ersten Drittel weitestgehend verloren.
Ganz so schlimm empfinde ich es nicht, denn im Gegensatz zB zu ST I gibt es immerhin noch kurze Momente, in denen das Tempo zumindest moderat etwas variiert. Aber wirklich dynamisch ist nach dem ersten Drittel tatsächlich kaum was.
vodkamartini hat geschrieben:Sehr freundlich ausgedrückt. :) Ich finde: er zieht sich schon.
Nein, das meine ich dann schon so, da auch diese Teile zu unterhaltsam in Szene gesetzt sind, als dass sich hier wirklich für mich etwas ziehen würde.
vodkamartini hat geschrieben: Das ist nicht beiläufig, sondern einfach schlecht inszeniert.
Die nicht so gelungene Inszenierung ist der Grund, die Beiläufigkeit des behandelten Inhalts die daraus resultierende Konsequenz.
vodkamartini hat geschrieben: Das sehe ich deutlich negativer, weder dramturgisch noch emotional greift dieses Sequenz. Das funktioniert imo erstaunlich schlecht und fällt gegenüber dem Ende von teil II sehr deutlich ab.
Im Vergeleich zu ST II magst du recht haben, allerdings finde ich das Ende von ST III für sich genommen gelungen. Die Figuren funktionieren wie auch die ganze Atmosphäre der Szene.
Spoiler
Der "Ihr Name ist Jim"-Moment bringt Film und Figuren sehr schön zur Vollendung.
vodkamartini hat geschrieben:Genau da sehe ich einen Schwachpunkt. Für mich ein mittelprächtiger Bösewicht, der nie wirklich bedrohlich wirkt. Vielleicht lliegt es auch daran, das man Lloyd - und damit Brown - zu deutlich erkennt. Aber auch die ganze Figur ist nicht sonderlich gut entwickelt.
Ich denke bei Kruge zu keinem Zeitpunkt an Brown, dafür spielt Lloyd das viel zu unterschiedlich. Ich mag es auch gerade, dass Kruge eben nicht immer rational vernünftig handelt, sondern sich eher durch sein animalisches Wesen und seine "Blut-und-Ehre"-Logik leiten lässt.

vodkamartini hat geschrieben:Alles aus meiner Sicht einen Ticken zu positiv. Nimoy kennt ST, ja. Ist aber kein großer Regisseur, was nach dem ersten Drittel augenfällig wird. Allerdings liegt das auch an der arg gekünstelten Prämisse Spock zurück holen zu müssen, was imo sehr bemüht und gestelzt daher kommt. Das Setdesign auf dem Planeten überzeugt nicht und passt nicht zu den starken Äquivalenten im ersten Drittel. Die Neuausrichtung wurde aber insgesamt einigermaßen unterhaltend auf den Weg gebracht.
Hihi, jetzt hast du ja doch schon dein Fazit vor deiner eigentlichen Review gesprochen. :D Ich finde es aber sehr spannend, wie unterschiedlich bei Teil III die Wahrnehmung ist. Ich hatte aber fast schon so etwas erwartet, da ST III gemeinhin recht polarisert. Aufgrund deiner Begeisterung für die Reboot-Filme bin ich jetzt auch nicht ganz so überrascht, dass Teil III dir weniger zusagt. Für mich ist ST III dann in der Tat "das echte ST" und hat viel von dem, was mir in Abrams 11 und 12 gefehlt hat. Das mag nicht immer so gut sein, wie man es sich wünschen würde, hat aber dennoch viele großartige Momente und fügt sich wie ich finde perfekt in die Tradition der TOS ein.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 16. August 2016 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Treklathon III - That green-blooded son of a bitch!

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AnatolGogol hat geschrieben: Hihi, jetzt hast du ja doch schon dein Fazit vor deiner eigentlichen Review gesprochen. :D
Keine Sorge, da kommt schon noch etwas mehr.
AnatolGogol hat geschrieben: Ich finde es aber sehr spannend, wie unterschiedlich bei Teil III die Wahrnehmung ist. Ich hatte aber fast schon so etwas erwartet, da ST III gemeinhin recht polarisert.
Tut er das? Erstaunt mich etwas. Dachte sogar, der würde insgesamt eher nicht so dolle ankommen (die Regel der "ungeraden" Filme etc. :)).
AnatolGogol hat geschrieben: Aufgrund deiner Begeisterung für die Reboot-Filme bin ich jetzt auch nicht ganz so überrascht, dass Teil III dir weniger zusagt.
Na ja, Begeisterung wird mir hier fälschlicherweise von einigen unterstellt, ich halte sie lediglich für gelungen. :)
(Star Trek 8/10; Drakness 7/10; und Beyond tendiert auch in Richtung 8/10).
AnatolGogol hat geschrieben: Für mich ist ST III dann in der Tat "das echte ST" und hat viel von dem, was mir in Abrams 11 und 12 gefehlt hat. Das mag nicht immer so gut sein, wie man es sich wünschen würde, hat aber dennoch viele großartige Momente und fügt sich wie ich finde perfekt in die Tradition der TOS ein.
Das (Tradition) ja. Keine Frage. Aber aufgrund der dramturgischen Scwächen und der imo etwas holprigen Spock-Rebirth-Geschichte dann doch eher mittelprächtig.
http://www.vodkasreviews.de


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