Re: Zuletzt gesehener Film

6321
vodkamartini hat geschrieben:Den hast du dir angetan? Kam nichts Besseres im heimischen Fernsehen? :D
Hatte einfach Bock drauf - nicht wegen Hemsworth, sondern eher den drei Damen vom Grill.

Es muss halt auch mal Filme geben auf die ich Bock habe, die jedoch im Gegensatz zum anderen Kram, den ich sehe, nicht wirklich anstinken können. Den 1. Teil habe ich noch als vollkommen uninteressanten harmlosen Fantasy-Action-Quatsch in Erinnerung - der 2. Teil wird eben durch die drei Damen vom Grill aufgewertet, hat aber sonst nicht wirklich viel, um sich stark vom 1. Teil abzuheben.

Und im Heimkino habe ich bereits Dienstag und Mittwoch die Filme "Macbeth (2015)" und "Im Herzen der See" für den Abend als Unterhaltung nebenher laufen lassen, da ich noch nebenher was anderes zu tun hatte. Ansonsten kommt für mich nur noch am 21.4.16 Dark Places als fürs Heimkino interessanter Film heraus. Der April ist da wirklich schwach auf der Brust.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

6324
Zur Freitag-Abend-Unterhaltung nach einer krassen Arbeitswoche:

Review zu "Rock of Ages (2012)"

Rock of Ages zählt natürlich aufgrund der Tatsache, dass ich Filme mit Tom Cruise abfeiere, zu einer definitiven Pflichtnummer in meiner Sammlung. Der Film zeichnet ein musikalisches Bild meines Geburtsjahres 1987 und verbindet mehrere Geschichten miteinander. Da gibt es zum einen das Landei, das in der großen Stadt groß rauskommen möchte - Eine Liebesgeschichte von 2 jungen Menschen mit einem großen Traum - den Selbstfindungstrip eines abgewrackten Rockstars - die persönliche Vendetta einer Politikergattin - 2 Clubbesitzer, die mehr über sich herausfinden - und einer unterschwelligen Portion Kritik an der Musikindustrie. Dabei geht der Film hin und wieder sehr naiv und klischeehaft vor, was allerdings im Film in meinen Augen super funktioniert - genauso wie die von den Schauspielern selbst eingesungen Coverversionen von Rock´n Roll - Klassikern von Journey, Foreigner, Def Leppard und Guns`n´Roses - nur um ein paar Namen zu nennen. Der Film ist sehr unterhaltsam und weiß gekonnt trotz mehrerer Subplots genau, in welche Richtung er gehen möchte. Mir zaubert der Film immer wieder ein gutes Gefühl her - nachdem ich auf der Arbeit auf Radio Bob hin und wieder die Originalversionen der Filmsongs höre, bekomme ich wieder Lust drauf, mir Rock of Ages anzusehen. Nicht nur wegen Tom Cruise, der hier auch sein gesangliches Talent beweist und mit Stacee Jaxx (neben Les Grosmann) eine seiner erinnerungswürdigsten Rollen außerhalb seiner gewohnten Linie zeigt - Sondern auch wegen Julianne Hough, die schauspielerisch zwar weniger taugt, dafür mich als Kerl defintiv optisch anspricht. Normalerweise kann ich mit Musicals nicht wirklich viel anfangen (genauso wie mit Bollywood-Produktionen) - aber dieses "Rock`n Rolly-Wood"-Fest ist da defintiv eine Ausnahme. "Hey Man!"

"Rock of Ages" zählt zu meinen Lieblingsfilmen, daher erhält er aus subjektiver Sicht klare 9/10 Punkte
Unter Berücksichtung rein objektiv würde ich aufgrund diverser Schwächen aus charakterlicher und narrativer Sicht den Film auf eine 7/10 herunterbrechen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

6325
HCN007 hat geschrieben:Zur Freitag-Abend-Unterhaltung nach einer krassen Arbeitswoche:

Review zu "Rock of Ages (2012)"

Rock of Ages zählt natürlich aufgrund der Tatsache, dass ich Filme mit Tom Cruise abfeiere, zu einer definitiven Pflichtnummer in meiner Sammlung. Der Film zeichnet ein musikalisches Bild meines Geburtsjahres 1987 und verbindet mehrere Geschichten miteinander. Da gibt es zum einen das Landei, das in der großen Stadt groß rauskommen möchte - Eine Liebesgeschichte von 2 jungen Menschen mit einem großen Traum - den Selbstfindungstrip eines abgewrackten Rockstars - die persönliche Vendetta einer Politikergattin - 2 Clubbesitzer, die mehr über sich herausfinden - und einer unterschwelligen Portion Kritik an der Musikindustrie. Dabei geht der Film hin und wieder sehr naiv und klischeehaft vor, was allerdings im Film in meinen Augen super funktioniert - genauso wie die von den Schauspielern selbst eingesungen Coverversionen von Rock´n Roll - Klassikern von Journey, Foreigner, Def Leppard und Guns`n´Roses - nur um ein paar Namen zu nennen. Der Film ist sehr unterhaltsam und weiß gekonnt trotz mehrerer Subplots genau, in welche Richtung er gehen möchte. Mir zaubert der Film immer wieder ein gutes Gefühl her - nachdem ich auf der Arbeit auf Radio Bob hin und wieder die Originalversionen der Filmsongs höre, bekomme ich wieder Lust drauf, mir Rock of Ages anzusehen. Nicht nur wegen Tom Cruise, der hier auch sein gesangliches Talent beweist und mit Stacee Jaxx (neben Les Grosmann) eine seiner erinnerungswürdigsten Rollen außerhalb seiner gewohnten Linie zeigt - Sondern auch wegen Julianne Hough, die schauspielerisch zwar weniger taugt, dafür mich als Kerl defintiv optisch anspricht. Normalerweise kann ich mit Musicals nicht wirklich viel anfangen (genauso wie mit Bollywood-Produktionen) - aber dieses "Rock`n Rolly-Wood"-Fest ist da defintiv eine Ausnahme. "Hey Man!"

"Rock of Ages" zählt zu meinen Lieblingsfilmen, daher erhält er aus subjektiver Sicht klare 9/10 Punkte
Unter Berücksichtung rein objektiv würde ich aufgrund diverser Schwächen aus charakterlicher und narrativer Sicht den Film auf eine 7/10 herunterbrechen.
Jetzt bin ich doch mittelprächtig schockiert. :shock: :D
Ich konnte mit dem Ding wirklich so gar nix anfangen, als Rock+ Fan haben mich die weichgespülten und untalentiert interpretierten Klassiker regelrecht das Fürchten gelehrt, Cruises Over-overacting fand ich ganz ganz schlimm:
viewtopic.php?f=44&t=5275&p=147728&#p147728
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

6326
Gestern Abend habe ich mir eine B-Movie Night gegönnt und die beiden Fortsetzungen von "Death Race" geschaut, "Death Race 2" & "Death Race: Inferno". Hier ein paar Infos und Eindrücke:

Death Race 2: Hierbei handelt es sich um ein Prequel, welches die Anfänge des legendären Rennfahrers Frankenstein erzählt. In der Hauptrolle Luke Goss, der den Fluchtfahrer Carl Lucas spielt. Goss macht das in meinen Augen sehr gut und braucht sich hinter Jason Statham nicht zu verstecken (auch optisch nicht, ist er doch quasi eine Mischung aus Statham und Paul Walker). Unterstützt wird er durch namhafte Akteure wie Sean Bean (als Gangsterboss), Ving Rhames oder Danny Trejo. Dazu gesellen sich bekannte Gesichter aus Teil 1 wie 14K oder Lists. Die Autorennen und Faustkämpfe sind gewohnt brutal und hart und stehen dem 1. Teil in nichts nach. Auf der Bewertungsskala für B-Movies gibt es dafür 8/10.

Death Race Inferno: Vorab schon mal der Hinweis. Selten war ich so positiv überrascht wie von dieser B-Movie Perle. Death Race Inferno knüpft dort an, wo der 2. Teil aufhört. Niles York (toll gespielt von Dougray Scott), der neue Chef dieses Events, plant mit Death Race eine weltweite Vermarktung mit Rennen auf den verschiedensten Kontinenten. Eine Rennstrecke davon befindet sich irgendwo im Grenzgebiet zwischen Südafrika und Namibia. Noch härter und kompromissloser als die beiden Vorgänger müssen sich die Fahrer nicht nur gegenseitig bekämpfen, sondern es auch mit der gnadenlosen Natur Südafrikas, aufgebrachten Townshipbewohnern und brutalen Warlords aufnehmen. Kein Zweifel, Death Race Inferno ist ein herrlich abgedrehtes Actionspektakel vor der grandiosen Kulisse der südafrikanischen Wildnis mit schrägen Ideen und einem toll aufgelegten Cast, der sogar noch besser ist, als der zweite Teil. Auf der Bewertungsskala für B-Movies gibt es dafür 9/10.

Re: Zuletzt gesehener Film

6327
Die ersten beiden Death Races habe ich vor ein paar Jahren auch mal gesehen. Andersons Teil war eine unterhaltsame, dreckig-lärmige Actionorgie mit kraftvollen Rennszenen, viel mehr kann ich dazu auch nicht mehr sagen. Death Race 2 ist ein billiges B-Movie und entsprechend besetzt und inszeniert, was ich daran bemerkenswert fand war dass die Actionszene in Ausstattung und Scale deutlich hochwertiger wirkten als der Rest des Films. Später habe ich herausgefunden dass die Rennszenen grösstenteils aus überschüssigem Filmmaterial des Erstlings zusammengestellt wurden.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Surf's up, Dude!

6328
Könige der Wellen

"Könige der Wellen" schaut großartig aus! Was sich anfangs noch in den Kinderstuben befand, ist mindestens nach der Jahrtausendwende zur wirklich ausgereiften Technik mutiert. Und bei derartig großen Budgets, wie die Filmstudios sie heute für ihre CGI-Animations-Kinderfilm-Abenteuer verschleudern, ist es wohl kaum verwunderlich, dass diese sich laufend an Optik und Detailreichtum übertreffen. So eben auch "Könige der Wellen" der Regisseure Ash Brannon und Chris Buck von 2007, welcher eine Geschichte über surfende Pinguine auf Pin Gu Island erzählt. Ohne Frage: Die Bewegungsanimationen sind auf der Höhe des technisch Machbarem, die Karibik und Antarktis als Locations sehen authentisch und nicht zu geleckt aus und bessere Wasser- und Sandeffekte konnte man nur selten bestaunen. Dazu kommt, dass Buck und Brannon sich für eine ungewöhnliche Erzählweise entschieden haben, die anfangs viel Spaß macht, mit der sehr flachen Geschichte jedoch zusehends in Konflikt gerät.

Da visuelle Perfektion längst zum Standard geworden ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch im Animationsfilmbereich erste größere Experimente gewagt werden würden. Brannon & Buck verkaufen ihren Kinderspaß daher als Mockumentary, sprich: die gesamte Erzählung nimmt die Gestalt einer (offensichtlich gefaketen) Dokumentation an. Der anfangs verwunderte Stil bietet die günstige Gelegenheit, inszenatorisch eigene Wege zu beschreiten und sich vor allem von der enormen Konkurrenz abzuheben. Und das ist durchaus überzeugend umgesetzt. Hier schauen die Charaktere (zumeist Pinguine, aber auch wenige andere tierische Mitbewohner) plötzlich einmal direkt in die Kamera, kommentieren die vorherigen Szenen auf amüsante Art und Weise oder geben dem Regieteam (von Buck und Brannon selbst synchronisiert) Interviews zu den kleinen Fragen, die das Leben so aufwirft. Hinzu kommt der gelungene "Handkamera-Einsatz", der tatsächlich den klassischen Doku-Stil einfangen kann und immer mal wieder pointiert auf die Spitze getrieben wird: Meist in den obligatorischen kleinen Actionhighlights, in denen "Kameramänner" und "Tonarbeiter" nicht selten ein wenig zu Schaden kommen. Auch kleine passende Gimmicks wie offensichtliche "Wassertropfen" auf der Linse machen Spaß und ergänzen das sorgfältig ausgearbeitete Konzept. Dazu kommt ein Score von Mychael Danna, der sich gerne auch mal zurückhält und auf Grunge- oder Rock-Musik zurückgreift: Green Day, Incubus, Pearl Jam und während des Abspanns sogar Nirvana Titel passen zur Surfer-Stimmung und unaufgeregten Erzählweise.

Geschickt nutzt das von insgesamt vier Autoren geschriebene Drehbuch die Möglichkeit, den Doku-Anstrich als Weg hin zu selbstreferenziellen Anspielungen zu verwenden. Anspielungen auf andere Animationsfilme gehören ja längst zum Inventar, doch Dokumentationen und ganz besonders Surfer-Geschichten werden hier mitunter relativ stimmig parodiert, da fügt sich dann auch der ein oder andere Klischeemoment als eigen-reflektierte Pflichterfüllung ein. Dies ist auch bitter nötig, da der übliche Slapstick-Humor, wie er bei solchen Filmen nun einmal dazu gehört, hier viel zu flach ist, um der Zielgruppe über maximal 10 Jahren etwaige Lacher bescheren zu können. Oft läuft es auf kleinere, hin und wieder halbwegs süffisante Momente hinaus, die man zwar mal mit einem Schmunzeln hinnimmt, sich aber wohl kaum an einen davon nach der Sichtung erinnern wird. Ganz anders verläuft es da mit einem kleinen beigemengtem Subplot über den als Kifferparodie gedachten und von John Heder gesprochenem Gockel Chicken Joe, der sich auf die Suche nach Hauptfigur Cody durch manch verzwickte Situation kämpfen muss und trotz wenig Screentime schnell zum Helden für Jung und Alt im Kinosaal werden wird. Davon ab ist der Humor von den netten Anspielungen abgesehen durchschnittlich und funktioniert am besten im direkten Zusammenhang mit dem Mockumentary-Konzept.

Leider kann dieses aber nicht die kurzen 86 Minuten durchgehalten werden. Mit zunehmender Laufzeit will eben auch die Geschichte von Cody und seinem Surfer-Mentor Geek erzählt werden - und diese bleibt flach, uninteressant und wenig packend, trotz prominenter Sprechbesetzung durch Shia LaBeouf und Jeff Bridges. Problematisch erscheint hierbei vor allem, dass sich das kleine Sportler-Drama zu sehr an Genrerichtlinien orientiert - also eben denen, welche man vorher noch zu verulken versuchte. So hat man wieder einmal den Zuhause verschmähten Rebellen, die süße (Pinguin-)Dame von nebenan, den fiesen Raufbold mit Gott-Komplex, den pressesüchtigen Coach und den weisen Lehrmeister mit mysteriöser Vergangenheit. Das alles ist auf Dauer dann doch zu trocken und insgesamt zu altbekannt, als das es einen wirklich mitnehmen könnte. Ebenfalls unglücklich kommt erschwerend hinzu, dass eine emotionale Basis zu den Figuren weitestgehend verwehrt bleibt, sodass man an den Konflikten untereinander nie teilnehmen darf. Auch hier ist die Schuld beim Humor zu suchen: Zu oft wird über die Charaktere, statt mit ihnen gelacht. Sie bleiben einem, wohl auch der Doku-Inszenierung wegen fremd. Ein Umstand, den der Film zunächst freiwillig in Kauf nahm, sich dann aber bei der Hingabe zur "normalen" Dramaturgie darin verzettelt. Der klassische Fall des Eigentors wird hier zelebriert, weshalb die opulente Effektschau im großen Finale vermutlich selbst für kleinste Zuschauer merkwürdig steril bleibt.

Fazit: Man wäre gewillt, "Könige der Wellen" besonders für seine innovative Herangehensweise an animierte Kinderunterhaltung in der ersten Hälfte zu loben und diesen Mut auch angemessen zu honorieren - doch irgendwann werden die Längen bei einem so kurzen Film dann eben zu groß für eine höhere Gunst. Was positiv in Erinnerung bleibt sind technisch perfekte Animationen auf allerhöchstem Niveau und ein bemerkenswerter erzählerischer Kniff, aus dem aber dann leider jegliche Kraft des Streifens alleine zu resultieren scheint. Dass dieser durch die angepeilte Zielgruppe, welche von der ganzen Mockumentary-Geschichte ohnehin schon einigermaßen irritiert sein wird, nicht durchgängig aufrecht erhalten werden kann, ist folgerichtig, problematisch aber deshalb, weil Brannon und Buck zu den tausendfach gesehenen Coming-of-age-Themen nichts wirklich neues zu sagen haben. Für eine abendliche Couch-Sitzung ist das neue Animationsabenteuer von Sony Pictures Animation also schon noch einen Blick wert, würde einen zweiten aber schon weit weniger vertragen.

5/10
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

6329
Gestern abend hab ich Black Mass gesehen, mein Eindruck in Kurzform: durchgängig unterhaltsamer Film mit insgesamt gelungener Atmosphäre (obwohl die repräsentierten zeitlichen Epochen etwas im Einheitslook untergingen, für einen Film der über fast 20 Jahre spielt sah er fast die ganze Zeit nach 70er aus). Die Düsterkeit und Ernsthaftigkeit hinterliess einen nachhaltigen Eindruck, leider war die erzählte Geschichte dann aber doch nur der altbekannte Korruptions-Mafia-Blues, den man in Filmen wie Prince of the City, Good Fellas oder Donnie Brasco (und diversen anderen) schon besser gespielt hat. Endlich mal wieder Gelegenheit eine sehr stark Darstellung abzuliefern hatte dafür Johnny Depp, der mir hier sehr gut gefiel (erstaunlich, durch die blauen Kontaktlinsen dachte ich ein ums andere mal, er wäre der verschollene Zwillingsbruder von Ray Liotta). Unterm Strich also mehr gut als schlecht, aber man hätte sich inhaltlich etwas weniger altbekanntes und ein paar Überraschungen mehr gewünscht (auch wenn der Film einen realen Hintergrund hatte). Daher 6,5 Punkte.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"