Casino Hille hat geschrieben:Ganz genau. DAD hat ganz andere Probleme als sein unsichtbares Auto (das ich in einem besseren Film sogar ziemlich cool fänd) oder den Eispalast. Und auch die von mir hart kritisierte Traummasken-Sache und der Robo-Anzug sind nicht ihres fehlenden Realitätsbezugs wegen, sondern aufgrund ihrer Einfallslosigkeit in der Umsetzung Dörner in meinen Augen.
Tamahori (Regisseur von DAD) hatte selbst gesagt er will/wollte bekannte Elemente bzw. den Stil nehmen und diese auf die Spitze treiben. Das ist ein fundamental anderer Ansatz als Beispielsweise Mendes oder Campbell, diese wollen eine gute Story abliefern die bekanntes bzw. zur Identität gehörendes in diese Handlung einbinden. Das ist der springende Punkt wieso DAD dieses sehr seltsame Werk ist. Einfallslos, weil bewusst das Bekannte genommen und allzu offensichtlich nochmals aufgetischt wird - dabei allerdings maßlos übersteigert. Getreu dem Motto: "Bond surft in AVTAK über einen Eis-See? Surft er in DAD eben einen Tsunami ausgelöst durch einen Eisberg!"
Die schlechte Umsetzung gerade der CGI-lastigen Szenen trägt das übrige hinzu...
SP dagegen hat vieles klassische, variiert und spielt damit aber mehr und besser. Dazu ist es viel unauffälliger integriert. In DAD hatte man dazu noch mit dem Holzhammer Anspielungen auf das damalige 40er Jubiläum eingebaut.
Im Vergleich zu DAD hat wohl kein anderer Bond eine solche unglaubliche Zweiteilung im Charakter. Die erste Hälfte mit Bonds Gefangenschaft könnte fast aus der Craig-Ära stammen, was danach ab Island abgeht macht einen fast sprachlos. Dagegen bleibt sich MR sogar eher treu: Im Grunde ist es ein nochmals gesteigerter TSWLM und mit dem mehrmaligen Anschauen kann man selbst mit dem Raumfahrtthema leben. In der "Welt" von TSWLM und MR wirkt Drax samt seiner Raumstation viel plausibler, als Gustav Graves in DAD. Gerade die erwähnten beiden Moore-Filme spielen in einer Art eigenen abgehobenen Welt.