Wie findet ihr SPECTRE?

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Ich glaube man hatte als Leaks-Kenner dieses Mal den Vorteil, dass man wusste wie kurz oder lang gewisse Auftritte ausfallen. Auch kannte man die Wendepunkte in der Handlung, wusste bereits wie das Finale aussehen würde, und konnte sich im Vorfeld schön auf alles einstellen.
Nun, mir hat SPECTRE sehr gut gefallen (eine ausführliche Kritik komm nächste Woche nach meiner 3. Sichtung), ich bereue nichts, wurde über 2h48 solide unterhalten. Ich hatte im Vorfeld große Bedenken wegen des Scores, wurde aber auch hier überrascht, als ich sehen konnte wie "gut" letzten Endes Newmans Kompositionen (auch wenn das sicher nicht der innovativste Soundtrack der Reihe ist) zu den Bildern passen.

Das Finale ist verhältnismäßig "klein" gehalten. Ja natürlich wäre da mehr drin gewesen, aber weshalb eigentlich? Ich finde der Film funktioniert auch auf diese Weise. Man merkt ganz deutlich, wie man versucht hat sich von zu umfassenden Zusammenhängen bez. Bonds Vergangenheit, diese waren im Originalscript deutlich präsenter, zu trennen. Vieles bleibt vage, oder besser gesagt subjektiv. Ist aber nicht so schlimm, ich kann mir als Zuschauer selbst einen Reim auf die Dinge machen. Riesen Plotholes à la SF gab es diesmal Gott sei Dank nicht.
Trotzdem ist es imo nun wieder an der Zeit für einen Umbruch in der Reihe. Man hat mit dem Craig-Bond nun alles erforscht, man merkt dass die Luft langsam dünn wird. Ich würde gerne einen jüngeren Bond sehen, der aus unserer modernen Welt kommt, sich zwischen Bondklassik und neuen innovativen Stilen bewegt.
Da gewisse Instanzen des Franchisen auch nun wieder vollständig etabliert sind, kann man langsam zu etwas anderem wechseln.
Es wäre sehr schön, wenn Campbell ein letztes Mal die Gelegenheit bekommt zu zeigen was er alles kann. Der Mann hat Bond von A-Z verstanden. Auch würde sich die Gelegenheit für ihn bieten, falls Craig nun tatsächlich doch in den Ruhestand geht.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1129
@Vodka: Hehe, ne ne, Empfindlichkeit liest du da glaube ich eher rein, bin da keinesfalls empfindlich, würde ja auch kaum zu dem passen, was ich geschrieben habe. Es ist mir einfach wirklich egal, ob Smiths Song in die Analen der Bondgeschichte eingeht oder nicht. Klingt für einen Fan absurd, ist nun aber einfach so. Wie es mir auch bei jedem anderen Song, Bondgirl, Villain, Film oder sonst was egal ist, weil das alles für mich nicht wichtig ist und es Randnotizen sind. Sonst müsste Goldfinger für mich DER Bondfilm sein, weil er im kollektiven Gedächtnis am stärksten verankert ist, aber das ist er nicht, weil es für mich keine Rolle spielt, was die Masse gut findet, sondern was ich mag. Ich kann auch in einem Kinosaal voller Buhrufe anfangen zu klatschen. Die Adele-Formulierung war auch deshalb krass gewählt, um diese Tatsache noch einmal zu verdeutlichen. Und nein, ich behaupte das Gegenteil: Whishaw mag eine größere Rolle haben, seine Rolle ist aber kein bisschen anspruchsvoll und könnte von über hundert billigeren Schauspielern gespielt werden. Also auch nur des Namens wegen besetzt? Oder vielleicht sogar nur des Namens wegen so stark integriert? Denn wenn man Lucias Rolle jetzt um 20 Minuten ergänzt hätte, wäre es am Ende vielleicht ja immer noch eine leichte und kein bisschen ambitionierte Rolle geblieben und wir hätten Bellucci unter ihren Möglichkeiten agieren sehen. Und das ist dann im Kern nichts anderes als du kritisierst.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1130
Ich gebe dir insofern recht, dass Q auch von einem anderen Darsteller hätte gespielt werden können. Hier geht es mehr um den Typ des "jungen Computer-Nerds". Und so bekannt ist Winshaw nun auch wieder nicht.

Mir geht es auch nur darum, ob mir der Film gefällt. Bei SP ist es dafür noch zu früh, denn be SF ging es mir ganz ähnlich. Ich war zuerst ein wenig ernüchtert ob des Gebotenen. Inzwischen finde ich den Film aber sehr gut. SP habe ich immerhin - zugegeben wohlwollende - 8 Punkte verpasst. Erst diie Zukunft wird zeigen, wo er bei mir dann tatächlich landet, zwischen 7-9 ist alles möglich.

Und nein, auch für mich ist GF nicht der alles überragende Bondfilm, dennoch einer der besten, weil er einfach enorm Spaß macht.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1131
Die Diskussion um die größe von Belluccis Part erinnert mich ein bisschen an das Wayne´s World Sequel:



Für mich war es letztlich eigentlich weniger die Tatsache, dass die Bellucci verschenkt wurde in einer kleinen Rolle (doch, eigentlich schon, denn sie war für mich die interessanteste Darstellerin im Film), als mehr dass ihre Rolle so redundant ist. Bond bekommt von ihr zwar die Info mit dem Spectre-Treffen, aber die hätte man ihm auch anders zukommen lassen können. So bleibt Bellucci lediglich eine schöne Randnotiz und wird letztlich genauso "ausgebeutet" wie die "Sightseeing"-Shots in AVTAK von Paris und San Francisco - nur nettes Beiwerk, Eyecandy, aber inhaltlich vollkommen obsolet. Auch wie man ihrer Rolle entlässt mit einem Verweis auf den in diesem Film nicht wirklich vorhandenen Leiter ist für mich schon "lazy writing".
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1132
hätte hätte hätte. Der Film hätte auch nicht gedreht werden müssen und Spectre hätte gar nicht auftauchen müssen.
Aber der Film ist nun mal so geschrieben und so brauchte man eine tolle Darstellerin und hat eine gefunden und mit ihr zwei grandiose Szenen inszeniert.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1133
craigistheman hat geschrieben:Das Finale ist verhältnismäßig "klein" gehalten. Ja natürlich wäre da mehr drin gewesen, aber weshalb eigentlich?
Sehr schön. Natürlich hätte man da ein großes Actionfinale abziehen können (und natürlich hätte Nolans TDKR ein großes Crescendo haben können), aber beide Filme verlangen dies nicht und somit ist die Notwendigkeit (und diese ist oberste Voraussetzung) dafür einfach gar nicht gegeben. Ich behaupte, ein großes Actionfinale hätte in SP nicht funktionieren können, weil es an der Stelle redundantes Mäandern gewesen wäre. SP ist da lieber knackig und direkt auf den Punkt (genauso auch in den Dialogen mit Waltz) wo manche sich ausuferndes und ausführliches gewünscht hätten. Ich mag beide Herangehensweise, erstere aber fast lieber, weil sie den Zuschauer sicherer zum Ziel führt.
AnatolGogol hat geschrieben:So bleibt Bellucci lediglich eine schöne Randnotiz und wird letztlich genauso "ausgebeutet" wie die "Sightseeing"-Shots in AVTAK von Paris und San Francisco - nur nettes Beiwerk, Eyecandy
Das ist dann schon eine Kritik, die ich viel eher nachvollziehen kann. Ich teile die Kritik zwar nicht, weil es im Rahmen des Filmes SPECTRE schon Sinn ergibt, dass Bond die Infos von einer Frau bekommt, weil sein Umgang mit Lucia den Kontrast herstellt zu seinem Umgehen mit Dr. Swann im späteren Verlauf. Daher empfinde ich es schon als schlüssig von Mendes, dass er die Geschichte so aufzieht. Jetzt kann man sagen, dass das Publikum Bonds übliche Vorgehensweise bei Frauen ja eh kennt, aber so wird es halt innerhalb der Erzählung noch einmal besonders hervorgehoben, was ich als völlig legitim empfinde. Aber wie bereits eingangs erwähnt: Nachvollziehbar ist deine Kritik durchaus. Und der Felix-Satz... ja, der ist einfallslos und etwas deplatziert, aber in meinen Augen eben nur ein kleiner Schandfleck auf einer relativ weißen Weste.
craigistheman hat geschrieben:wurde aber auch hier überrascht, als ich sehen konnte wie "gut" letzten Endes Newmans Kompositionen zu den Bildern passen.
Das geht mir ähnlich. Einige Stücke (Backfire, Donna Lucia, Vauxhall Bridge) sind zwar immer noch nahe bei den zahlreichen Problemen des SF-Soundtracks, aber andere Stücke (Westminster Bridge, Out Of Bullets, Silver Wraith, Los Muertos Vivon Estan) sind dagegen zwischen toll und großartig liegend und haben mächtig Spaß gemacht. Insgesamt in Summe sicher nicht der beste Soundtrack der Reihe, aber um ein vielfaches stimmiger, klüger und besser als Newmans vorhergehende Arbeit. Ist natürlich auch eine Art, die Latte erstmal niedrig zu legen und dann meilenweit drüber zu springen. :wink: Nein, im Ernst: Newman kann sich nach SP schon auf die Schulter klopfen.
craigistheman hat geschrieben:Es wäre sehr schön, wenn Campbell ein letztes Mal die Gelegenheit bekommt zu zeigen was er alles kann. Der Mann hat Bond von A-Z verstanden.
Die Campbell-Verehrung finde ich merkwürdig: Ja, GoldenEye und Casino Royale sind gut, aber für mich beide nicht in der Spitze der Bondfilme anzusiedeln.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1137
Ich habe immer noch eine Träne im Auge...

Was ich schade finde dass so wenig auf die guten Dinge eingegangen wird, was die Sachen angeht die auch eurer Meinung nicht funktionieren. Als wäre alles platt und nicht durchdacht.
Dass Bond zum Beispiel am Ende mit einem Satz "out of bullets... and by the way, I have something better to do" wunderbar alles zusammenfasst was vorbereitet wurde in CR, SF und SP zum Beispiel:
- "Any thug can kill. I want you to take your ego out of the equation"
- "Or not to pull, hard to know which in you pyjamas" (SF)
- "It's calles life, you should try it" (SP)
- "Licence to kill is also a licence not to kill" (SP)

und natürlich der Genuss, dass Bond ihn mit seinem verkorksten Leben zurücklässt während er selbst (für den Moment) in ein neues startet
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1138
Ich habe eigentlich von dem was ich hier im Thread bislang gelesen habe eher den Eindruck, dass der Film in weiten Teilen sehr positiv aufgenommen und besprochen wird. Hat sich denn überhaupt schon jemand überwiegend negativ geäussert (bin immer noch erst bei ca 1/3 des Threads, was schreibt ihr auch so viel :lol: )?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1139
danielcc hat geschrieben:Ich habe immer noch eine Träne im Auge...

Was ich schade finde dass so wenig auf die guten Dinge eingegangen wird, was die Sachen angeht die auch eurer Meinung nicht funktionieren. Als wäre alles platt und nicht durchdacht.
Dass Bond zum Beispiel am Ende mit einem Satz "out of bullets... and by the way, I have something better to do" wunderbar alles zusammenfasst was vorbereitet wurde in CR, SF und SP zum Beispiel:
- "Any thug can kill. I want you to take your ego out of the equation"
- "Or not to pull, hard to know which in you pyjamas" (SF)
- "It's calles life, you should try it" (SP)
- "Licence to kill is also a licence not to kill" (SP)

und natürlich der Genuss, dass Bond ihn mit seinem verkorksten Leben zurücklässt während er selbst (für den Moment) in ein neues startet
das sind doch alles nur Plattheiten.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

1140
AnatolGogol hat geschrieben:Ich habe eigentlich von dem was ich hier im Thread bislang gelesen habe eher den Eindruck, dass der Film in weiten Teilen sehr positiv aufgenommen und besprochen wird. Hat sich denn überhaupt schon jemand überwiegend negativ geäussert (bin immer noch erst bei ca 1/3 des Threads, was schreibt ihr auch so viel :lol: )?

Die meisten äußern sich entweder komplett positiv oder negativ über den 3. Akt (so wie ich!^^).


Eine total negative Kritik habe ich jedenfalls noch nicht gelesen. Aber oben hat jemand mit 2/10 bewertet.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)