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von ProfessorDent
Agent
Filmkritik: James Bond 007: Diamantenfieber.
Das Wochenende habe ich mit dem 7. Bondfilm Diamantenfieber beendet. Die Rückkehr Connerys stammt aus dem Jahre 1971.
Bond tötet den vermeintlichen Blofeld. Er wird nun auf eine Diamantenschmuggelaffäre angesetzt. 007 nimmt die Identität des Schmugglers Peter Franks an und reist nach Amsterdam, wo er Tiffany Case, ebenfalls Schmugglerin, kennenlernt. Bond macht sich mit den Diamanten auf den Weg nach Las Vegas, kurz davor wird er fast verbrannt, überlebt aber, weil er falsche Diamanten abgegeben hat. Dort findet er heraus, dass sich hinter Williard White, einem Milliardär, Blofeld versteckt, der mit den Diamanten einen Lasersatelliten gebaut hat, mit dem er die Welt erpresst. Am Ende verhindert das Bond wie immer und tritt mit Case die Heimreise an.
Diesen Film directed, bereits zum zweiten Mal, Guy Hamilton, der legendäre Regisseur des Filmes Goldfinger. In Sachen Atmosphäre erinnert der Film tatsächlich an Goldfinger, bloß der Rest, naja.
Die Handlung ist zuerst ein bisschen undurchsichtig, mit der Zeit kommt man dennoch dahinter. Spannend, denn man weiß wirklich erst am Ende, dass Blofeld hinter allem steckt.
Connery…Sean Connery is back! Nachdem der Vorhänger im Vergleich eher ein Flopp war (zu Unrecht), musste Lazenby den Hut nehmen und für seinen Vorgänger Platz machen. Connery ist im Vergleich zu YOLT mächtig gealtert aus und sieht mehr nach 51 als nach 41 aus. Er hat sehr buschige Augenbrauen und ist zum Teil schon angegraut. Das Toupet ist scheußlich. Angesehen von den äußerlichen Kritikpunkten hat er natürlich wieder seine unverwechselbare Art mitgebracht, obwohl er diesmal ein bisserl gelangweilt daherkommt. Er reißt immer mehr Sprüche und man kann erahnen wie Roger Moore die Rolle auslegen wird. Steinigt mich, aber ich hätte lieber noch einmal Lazenby gesehen, oder einen wenigstens halbwegs trainierten Connery.
Charles Gray spielt Blofeld. Ich weiß nicht warum man ihn gecasted hat, schließlich war er ja schon in YOLT dabei, damals als Bonds Verbündeter Henderson. Trotz diesem nicht ganz passenden Aspekt gefällt mir seine Darstellung sehr gut, er bringt das auf die Leinwand was ich mit Blofeld verbinde.
Natürlich gibt es auch wieder ein Haupt-Bondgirl, nämlich Jill St. John, alias Tiffany Case. Es liegt vielleicht nicht an der Darstellerin, aber Case ist mir irgendwie zu lasch, klassisch Bondgirl. Sie ist zwar schon recht eigenständig, aber hängt sich immer wenn es gefährlich wird an Bond. Für eine Schmugglerin finde ich das ein wenig schwach.
…und dann gibt es da noch diese Killer. Mr Wint und Mr Kidd werden dargestellt von Bruce Glover und Putter Smith. Anscheinend sollten sie den Film auflockern, leider ist das nicht meine Art von Humor, ich finde es alles ein wenig platt. Mit einem richtigen Handlanger hätte man dem Film auch nicht geschadet.
Die MI6 Familie ist logischerweise auch mit am Start. M, Moneypenny treten in diesem Film eher wenig, Moneypenny darf nur ganz kurz auf dem Bildschirm erscheinen. Nicht mal Ms Büro ist zu sehen. Dafür ist Q dieses Mal reichlich vertreten, toll sind diese Fingerabdruck Teile, cooles Gadget!
Der Streifen ist leider nicht sehr spannend inszeniert. Er ist an vielen Stellen zu lang, z.B. bei der Verfolgungsjagd in Las Vegas. Der Sheriff in dieser Szene erinnert schon leicht an Pepper.
Die Locations gefallen mir alle nicht, Amsterdam ist viel zu kurz vertreten, stattdessen spielt der Rest in Las Vegas, keine sehr schöne Location, wie ich finde. Auch die Bohrinsel auf der das Finale bestritten wird gleicht das nicht aus.
Das Einzige was ich an diesem Film klasse finde, ist der Soundtrack den John Barry geschrieben hat. Ich halte den Soundtrack sogar für den Besten überhaupt in der Bondreihe. Das Thema das bei Mr Wint und Mr Kidd gespielt wird ist dafür das beste Beispiel.
Fazit:
Bonds 7tes Abenteuer ist seine bisher schlechteste. Ein gelangweilter, gealterter Connery und schwache Locations, lahm inszeniert und mit Überlänge. Früher habe ich den Film total gehasst, jetzt kann ich ihn sehen, aber großes Kino ist das nicht. 4,5 bis 5 Punkte. Schade.