Wie findet ihr LALD?

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Re: Filmbesprechung: Live and let die

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Habe mir gestern Abend mal wieder eine Sichtung von LALD gegönnt und bin sehr positv überrascht. Hatte ihn garnicht so gut in Erinnerung und es ist einer der Bonds, auf den ich seltener Lust habe.

Der Film verläuft sehr flüssig und Moore macht für seinen ersten Auftritt eine sehr gute Figur, auch wenn er noch nicht zu seiner Bestform gefunden hat, die er 2 Filme später erreichen sollte. Die Einführung in seiner Wohnung ist genial. Amerika muss zu dieser Zeit enorm in gewesen sein, da ja auch schon DAF seinen Hauptteil in den USA spielte.

Einzig die so häufig gelobte Motorboot-Verfolgungsjagt dauert mir etwas zu lang und für meinen Geschmack widmet man Sgt. Pepper in dieser Phase etwas zu viel Screentime. Bond sieht man in diesen 10 Minuten eher selten.

Was ich bisher aber noch nie nachvollziehen konnte, ist die Szene, als Baron Samedi aus dem Grab erscheint, Bond ihn in Stücke schießt und er darauf nochmal aus dem Grab erscheint. Sollte der erste eine Puppe darstellen? Auf mich wirkt der sehr echt.

Re: Filmbesprechung: Live and let die

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supersonic hat geschrieben:Was ich bisher aber noch nie nachvollziehen konnte, ist die Szene, als Baron Samedi aus dem Grab erscheint, Bond ihn in Stücke schießt und er darauf nochmal aus dem Grab erscheint. Sollte der erste eine Puppe darstellen? Auf mich wirkt der sehr echt.
Liegt daran, dass er echt war - zumindest "in echt". :D Ist ein immer wieder gern genutzter alter Kinotrick: wenn eine Illusion erzeugt werden soll nutze solange "the real thing" wie nur möglich. Ein anderes Paradebeispiel wäre Colonel Bouvars "Frau" in TB, die ja auch die komplette Einführung von Rose Alba gespielt wird und erst ab dem Zeitpunkt, als Connery "ihr" den Kinnhaken verpasst dann von Bob Simmons. In LALD soll der erste Samedi aber eine Tonpuppe sein, denn selbst wenn Bonds 44er Magnum enorme Durchschlagskraft hat (man denke an John Milius legendäre Dirty Harry-Rede über "the most powerful handgun in the world") dürfte es auch diesem Ballermann sehr schwer fallen einen Menschen aus Fleisch und Blut in tausend Teile zu sprengen. :wink:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: Live and let die

335
Man hat sich grade bei LALD einfach gar nicht so banale Logikfragen gestellt! Das sieht man ja auch am Ende mit Samedi auf dem Zug. Der Film spielt einfach bewusst mit dem Surrealen und Übernatürlichen und lässt es immer ein Stück weit offen.
Aber de facto ist es eine Puppe die Bond hier zerschießt, danach kommt der echte Samedi, wo Bond erst wieder von einer Puppe ausgeht.
Es wäre aber auch - das ist was Anatol beschrieben hat - unmöglich hier fürs Publikum die Illusion des echten Samedis aufrecht zu halten, wenn man da schon eine Puppe genommen hätte. So ist das auch immer bei den Masken in Mission: Impossible. Da spielt erst der "dargestellte" Schauspieler die Rolle, bis es dann in aller letzter Sekunde einen geschickten Schnitt gibt, wo man nur sieht wie der andere Schauspieler sich die Maske vom Kopf zieht
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Live and let die

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A propos TB: Die Szene ist auch ein schönes Beispiel für die unterschiedlichen "Philosophien" beim Synchronisieren.
Während Bond im Original Bouvar anhand eines feinsinnigen Details entlarvt ("My dear Col. Bouvar, you shouldn`t have opened that car door by yourself"), wird daraus im deutschen ein platter Gag - der gar nicht das ausdrückt, was Bond vorher beobachtet hat (der Moment wo er sich selbst die Tür öffnet)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Live and let die

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danielcc hat geschrieben:Es wäre aber auch - das ist was Anatol beschrieben hat - unmöglich hier fürs Publikum die Illusion des echten Samedis aufrecht zu halten, wenn man da schon eine Puppe genommen hätte.
Das war soweit schon klar. Mich wundert hier nur, dass man mit der Situation "spielte" indem man Samedi nach oben blicken lässt und ihn nicht, wie bei der Auferstehung des echten Samedis regungslos stehen lässt, damit man annehmen könnte dass es eine Puppe ist.

Re: Filmbesprechung: Live and let die

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Hannes007 hat geschrieben:LALD gehört für mich zu Moo7e's besten Filmen. Für mich zeigt er schon in seinem Erstling eine mehr als beachtliche Leistung.
Yepp, absolut. Früher habe ich mich immer etwas an dem 70er Jahre Flair des Films gestört, mittlerweile finde ich das ziemlich lustig (Afro und Schlaghosen, z.B.).
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Filmbesprechung: Live and let die

340
Habe mir letztes Wochenende (war schon etwas länger angedacht) mal wieder LALD angeschaut,
dieses Mal in der Originalversion (zum ersten Mal, glaube ich).
Und da gewinnt in meinen Augen der Film noch mal mehr.
Generell mochte ich diesen Bond schon immer sehr und er gehört bei den Filmen von old Rog zu meinen Favoriten. Aber natürlich kommt im Original der amerikanische Slang deutlich besser rüber und das Wechselspiel von Mr. Big und Kananga kommt noch besser rüber, obwohl da die deutsche Synchro doch sehr gut ist. Aber ich musste feststellen, dass manche (dummen) Sprüche erst in der Synchro entstanden sind. Die lockeren Sprüche von Moore im Original wurden durch die deutsche Synchro möglicherweise versucht zu toppen, was aber teilweise misslungen ist und scheinbar nicht so gewollt gewesen ist.

Wie schon einmal geschrieben, gefällt mir die Einführung des neuen Bonds in seinem Eigenheim sehr gut.
Auf Sgt. Pepper könnte ich immer noch verzichten.
Rosie ist ein kleines Wechselbad der Gefühle, manchmal passt es, einige Male nicht.
Die Einführung von Quarrel jr. war eine gute Idee, da im Roman Quarrel (der potentielle Vater) auch vorkommt und so manche Protagonisten der Romane genau wie Felix Leiter ihre Auftritte im Filmuniversum bekommen.
Die Figur des Baron Samedi finde ich sehr gelungen. Wenn man es (gaaanz) genau nimmt, wird nirgends gezeigt, dass er wirklich des Übernatürlichen mächtig ist. Theoretisch kann er den Fall in den Schlangensarg überlebt haben und somit (auch wenn es etwas wagemutig ist :-) ) am Ende auf dem Zug sitzen. ;-) Bei Bond ist ja fast alles möglich.

Zum Thema zu den sich bewegenden Augen bei der zerschossenen Samedi-Puppe...
Die Vogelscheuchen sind mit Kameras, Pistolenläufen, beweglichen Köpfen ausgestattet, somit kann ich auch eine Puppe mit rollenden Augen ausstatten.

Negativ aufgefallen ist mir das leere New Orleans bei den beiden fingierten Beerdigungsfeiern. Da sind die Straßen schon sehr verlassen.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."