danielcc hat geschrieben:Um mal wieder konstruktiv zu diskutieren:
was super in die Craig Ära passen würde, wäre ein Bösewicht, der am Ende vielleicht gar keiner ist, oder bei dem Bond stark im Zweifel ist, wie er ihn einordnen muss. So wäre es ein sehr spannendes Thema, wenn Bond mal an seinen Überzeugungen und Grundfesten zweifeln würde.
Oder andersrum: Bond bekommt mehr und mehr Zweifel an einer Mission - vielleicht sogar zu Recht, weil er merkt, dass er instrumentalisiert wird.
Das würde dann ja in die Richtung gehen, dass 'M' (Ralph Fiennes) Bond auf Leute ansetzt, die gar nicht wirklich "böse" sind. Und dann würde 'M' selbst ja keine weiße Weste mehr haben. Und genau so ein Prozedere, wo 'M' am Ende vielleicht nicht mehr 100% der Gute ist, weigert Fiennes sich ja zu spielen.
Dass "Gut und Böse" verwischen, hatten wir ja schon: Vesper ist da ja ein klassisches Beispiel.
Sie hat sich mit dem Bösen eingelassen und Bond verraten. Man kann sie in beide Kategorien einordnen.
Dass jemand umgekehrt von Beginn an als "der Böse" angesehen wird, und am Ende doch zu den Guten gehört - wäre da natürlich nochmal eine Steigerung.
Da ist die Frage dann aber wirklich, ob das für einen Mainstream-Unterhaltungsfilm schon zuviel wäre. Viele Zuschauer wollen eine einfache Schwarz/Weiß-Malerei nach dem Motto: Bond besiegt das Böse und rettet die Welt.
Ich selbst hätte auch nichts gegen einen psychologisch ganz verzwickten Fall.
Aber das würde wohl die weltweiten Kinoeinnahmen senken, da es für einige Zuschauer zu anspruchsvoll wäre.
Momentan gehen sie aber einen tollen Mittelweg, finde ich. Obwohl es eigentlich gar kein Mittelweg ist, sondern immer noch totaler Mainstream. Aber das mit Stil und Haltung.