danielcc hat geschrieben:
Hat OHMSS denn eine gewisse Bedeutung und wenn ja warum?
Wenn man nun mal durchgeht, welche Filme im besonderen dazu beigetragen haben, bleibe ich bei:
- DN->GF: Hier wurden im Grunde alle Bausteine eingeführt, die die Serie ausmachen
- TB: Leichte Erweiterung hin zum Bombastischen, größter Erfolg der 60er, Popularität auf dem Höhepunkt; zudem bahn
- TSWLM: Neues Highlight auch was den Erfolg angeht nach Jahren der relativen Mittelmäßigkeit
- MR: Tja, das Einspielergebnis spricht für sich und der Film markiert auf eigene Art und Weise einen Meilenstein - auch wenn das für viele negativ ist
- GE: Bond ist wiedergeboren und immer noch der gute Alte
- CR: Bond ist wiedergeboren und ein ganz frischer Neuer
Der Begriff Klassiker kann auch auf Filme zutreffen die damals wenig Bedeutung haben ,aber heute als wichtig angesehen werden. Genau so können damals bahnbrechende Filme heute schon lange bedeutungslos sein.
In der Praxis wird es immer eine Mischung sein aus der Bedeutung die ein Film mal hatte, und - wichtiger - welche Bedeutung man heute in ihm sieht. Und da ist OHMSS, im Gegensatz zu LTK, schon lange sehr stark weg von dem Außenseiterimage, hin zu einem der zentralen Filme der Serie geworden.
Und das sehe ich bei DN nicht, der von vielen nur als ein Anfang angesehen wird. Er hat eine sehr große Bedeutung für die Etablierung der Serie, gilt aber nur seltne als einer der großen Bonds.
Die nächsten 3 sind dann die eigentlichen bestimmenden Klassiker. Wobei FRWL eigentlich eher untypisch für die Serie ist, und TB in den Büchern meist nicht so gut wegkommt. GF ist jedenfalls der Oberklassiker, ob er das verdient oder nicht ist eine andere Frage.
Was das Einspielergebnis zu TSWLM angeht, laut der Sony Liste war ja LALD der erfolgreichste Moore Bond. Und LALD wäre schon alleine durch die Etablierung Moores einer der wichtigsten Bonds, denn bis zu LALD (und gerade nach Lazenby) hatte niemand erwartet daß die Serie auch mit einem anderen Darsteller funktionieren könnte. Noch dazu mit einem Film der weniger den frühen Bonds nacheiferte, sondern eher dem Weg folgte den YOLT und DAF gegangen waren, also endgültig weg von Fleming und vom Thriller und hin zum großformatigen Actionspektakel mit viel Humor angereichert. TSWLM hat dann nur noch bestätigt daß der Erfolg von LALD keine Eintagsfliege war, und die Serie noch mehr hin zum Familienfilm geöffnet.
LALD empfinde ich mittlerweile als unterschätzt, was die Wertschätzung seitens der Fans angeht.
Was Brosnan betrifft, so scheint er gerade aufgrund des veränderten Fokus der Craig Bonds, eine massive Abwertung zu durchlaufen. Seine Filme sind anscheinend noch zu neu bzw nicht alt genug, um von dem Nostalgiefaktor von Connery und Moore zu profitieren.