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Re: Filmbesprechung: Skyfall

965
Bin mit dem Rest des Audiokommentares von Mendes durch. Muss gestehen, hat sich nicht gesteigert.
Werde bei Gelegenheit noch den zweiten Kommentar probieren, vielleicht ist der besser.
Da ist der emotionale Abschied von Judi Dench bei den anderen Extras schon besser.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: Skyfall

966
Als ich gerade für die Messung der Bösewicht-Screentime Skyfall in Teilen wieder gesehen habe ist mir wieder mal die Monatge Sitzung/Silva/Bond in London aufgefallen.
Sie schaffts einfach jedes Mal aufs Neue mich zu packen. Da stimmt einfach alles: Leistung der Schauspieler, Schnitt, Musik, Gesamtkomposition. Einfach Wahnisinn! Für mich eine der besten Szenen der gesamten Reihe. Ich kann mich einfach nicht sattsehen daran.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: Skyfall

970
Hannes007 hat geschrieben:@00T:

Wir beide haben wirklich den gleichen Geschmack.
Spoiler: Den werden wir zwei nicht haben! :wink:

So, es ist an der Reihe und ich werde, wie andere im Zuge einer chronologischen Sichtung, zu jedem Film eine hoffentlich längere Kritik bzw. Rezension schreiben. Ich gehe aber nicht chronologisch vor, sondern entgegen meiner Bond-Rangliste (s. entsprechender Thread). Wunder über Wunder, ich habe diese Sichtungsreihe begonnen mit:

Skyfall

Als am Dienstagabend im ZDF Skyfall seine Premiere feierte, wollte ich eigentlich bis Mitternacht die Wiederholung abwarten, um den Film zu schauen, um eine Zeit, wie es sich für anständige Bond-Filme gehört. Leider ließ das Programm nichts zu und so habe ich mich tatsächlich zur Primetime vors RV-Gerät gesetzt und ein zweites Mal Craigs dritten Auftritt als 007 beschaut.
Beim „ersten Mal“ Skyfall war ich verärgert und hätte vielleicht die Szene, als die Kamera auf das „Underground“-Schild schwenkt, zu den fast unzähligen Metaphern des Films hinzugefügt. Unglaublich, wieviel Metaphorik Mendes in diesen Bond-Film setzt! Ihm schien jede Menge an künstlerischer Auslebung an diesem Werk zu liegen – was ich bei einem Bond-Film leider überhaupt nicht gebrauchen kann.

Schwach war auch abermals das Drehbuch und wie in den Dialogen von einer Bild- auf eine ‚tiefgründige‘ Metapher übergeleitet wird. Beispielsweise das Gespräch mit Mellory (junge Leute – alte Leute), oder aber die Monneypenny-Rasur (Tradition blablabla). Andere Filme bekommen das ja auch hin (ich sehne mich fast nach Peter Stones oder Ernest Lehmans großartigen Dialogen).
Beim „zweiten Mal“ Skyfall war ich weniger verärgert und hatte das Gefühl, meine Reaktion ist nicht im Spott, sondern in Nostalgie oder Trauer. Die Figur Thiago Silva (vor dem Hintergrund des Wissens über die „zuuufälligen“ Anagramme) hat schon wieder für Kopfschütteln und Fremdscham gesorgt („Mami war sehr böse – Mami ruft“, „Ausruhen“, …), doch dann sagt er diese eine Textzeile, die einer der Hardcore-Craig-Fans im Forum doch sicher in den genauen Wortlaut übersetzen kann: „Was ist nur aus dem alten 007 geworden?“
Ja, was ist daraus geworden, das fragte ich mich auch – wie nach jedem Craig-Bond. Gleichzeitig wachsen auch die Sorgen zugunsten einer schrumpfenden Vorfreude auf den neuen Bond, Spektrum (Wird der hierzulande mit dem Titel ‚Phantom‘ in die Kinos kommen?). Wie bei Cobra 11, wo ich zunehmend weniger Spaß mit hatte und nach dem letzten Pilot, der überhaupt drei Minuten Action und paar Sekunden Autobahn beinhaltete (und viel Blödsinn), habe ich auch das Gefühl, dass Mendes+Craig in Spektrum die Skyfall-Richtung beibehalten werden.
Spoiler
Habe ich das richtig verstanden? Oberhauser war der Name Bonds früheren Skilehrers? Da kann das Thema Kindheit und Elternrollen ja noch heftig ausgebaut werden, vgl. mit SF geht da noch mehr.
Was mich an dem Film speziell störte, war die Präsentation der Figuren. Mellory, der scheinbar böse MI6-Koordinator (oder war seine Rolle, böse durch die Gegend zu starren?), rettet aber der guten M das Leben und beteiligt sich an der verschwörerischen M-Deportation nach Bond Manor, um endgültig zum Team der Guten zu gehören. Habe ich noch einen Stereotyp in der Rolle, die dann auch noch die interessanteste darstellte, ausgelassen?
In puncto M bzw. MI6-Team noch zur alten M: Tatsächlich glaube ich, bei Dame Judi Dench nicht mehr als einen Gesichtsausdruck gesehen zu haben – seit GoldenEye! In ihrer ersten Szene hat sie bereits diesen einen Blick, den sie ihre gesamte Laufbahn lang nicht ändern wird. Und das fällt bei SF gerade in den dutzenden Szenen auf, in denen sie durch die Gegend starrt und nichts tut. In Komposition mit der Rollenvorlage im Drehbuch: 1A mit Sternchen, wenn die Rolle unsympathisch herüberkommen sollte.
Dann die Über-Präsentation der Moneypenny durch Callypso, die von Anfang an schlagfertig, frech und cool rüberkommen will. (Wie Craig in CR – als Bond!) Ich fand ihre Rolle hingegen eigentlich bloß nervig. Ohne den sich weniger aufdringlich präsentierenden Felix Leiter erfüllt die Quotenschwarze auch noch die Rolle der Frau, die so emanzipiert ist, dass sie, selbstbewusst, wie sie ist,… auf Craig hört und hinter den Schreibtisch wechselt!?
Zuletzt will uns der Film einen neuen Q geben. „Explodierende Stifte – so etwas machen wir eigtl. nicht mehr.“ Leider, und das ist fast schon frustrierend, wenn es nicht so traurig wäre. Anstatt aus Ideenarmut einen Kunstfilmregisseur, der gern Oscars für „American Beauty“ gewinnt, sollte endlich mal jemand mit einer echten Bond-Vision die Arbeit übernehmen. Jemand, der nicht vor explodierenden Stiften zurückschreckt (Campbell!) weil er Filme drehen kann, die nicht dark & gritty sind, sondern unterhaltsam! Sollte dieser Weg beibehalten werden, sehe ich pechschwarz. Wer kommt als nächstes an die Reihe? Lynch?!

Außerdem ist Grenouille eine krasse Fehlbesetzung für einen Q. Vom Charme her hinkt er Lichtjahre hinter Llewelyn und Cleese her, passt eher in eine Reihe mit Chris Pine, Zachary Quinto oder anderen sympathischen Mitgliedern der Star Trek 2.0-Crew. Dass seine Rolle dann auch noch die brillante Idee hat, Silvas Rechner an den Hauptserver des MI6 anzuschließen – Respekt! Mutiger Bursche, der neue Q, sollte offenbar ein kurzzeitiger Job werden.
Ob ich mich nun über die Kunstfilm-Inszenierung des Sévérine-Todes (im Ernst – das Glas wäre auch gefallen, wäre sie ausgewichen) wodurch das einzige Bond-Girl (oder, wie SF sagt, Bond Woman) aus der Handlung ausscheidet (also etwa zur Hälfte des Films, nach 2h) oder besser über dieses Sammelsurium an unfreiwilliger Komik alias a Rival Soul auslassen soll… Ich lass‘ es, weil beides ein bravowürdiges Paradebeispiel für die „Neue Linie“ des (James Bond-)Kinos darstellen könnte. Genauso fügt sich der „von The Dark Knight inspirierte“ (wohl Mendes und Newman) Film ins moderne Hollywood-Schema, Mitbegründer der ebengenannte Nolan-Streifen, wo der Bösewicht durchschnittlich ⅔ gewollt, in der Hälfte gefangen wird, um bald darauf wieder freizukommen. The Dark Knight, Avengers, Skyfall, ST Into Darkness, Amazing Spider-Man 2, … die Liste wird künftig auch nicht gerade kürzer werden.
Die meiste Zeit, in der der Film lief, saß ich diesmal fast emotionslos auf der Couch; die Inszenierung konnte mich erneut nicht mitreißen. Die Action ist in der Szene am Anfang noch gut, als Bond den Zug „entert“, weswegen die Szene wohl in jedem Trailer landete. Der Nahkampf mit dem Killer in Shanghai (nachdem dieser gaaanz gemütlich seinen Job erledigen durfte) ist bei weitem nicht als sonderlich interessant gedreht (ich trauere DAF nach, wo es die tolle Szene im Fahrstuhl gab… Hallo? DAF!!), wie sie hätte können; vom Ende in Bond Manor ganz zu schweigen (und da sage einer, das Ende von TND sei schwach…).
Dass Skyfall dann auch noch bei all der Wichtigkeit, die er sich beansprucht, stellenweise wie von Guy Hamilton gemacht wirkt, kann ich höchstens noch belächeln. Wie bei GF die Golfbälle aus dem Bild purzeln und die Darsteller so tun, als würden sie irgendwelchen Bällen, die imaginär durch die Gegend fliegen, nachsehen, oder wie außer dem Haken noch ein Seil die Mauer hochfliegt (Prolog-Beginn), scheinen die Vorgänger des Motorrads zu sein, das erst abprallt, in der nächsten Szene dann aber Bond hinterherfliegt. Oder es ist an beiden Orten gleichzeitig und unser Meisterregisseur stellt eine tiefgründige Verbindung zu Quanten bzw. Quantum her… mysteriös!

Wobei es in jedem Hamilton-Bond immerhin die eine – bei LALD sogar 2! – spannende Szene gab. Bei GF natürlich die Laserstrahl-Szene, bei DAF die Szene ab der Fahrstuhl-Kletterei bis zu den 2 Blofelds (und zwei Katzen!), bei LALD dann die Seriennummer-Szene und die Szene mit Bond umringt von Krokodilen sowie bei Golden Gun das Duell im Popart-Haus. Verglichen dazu hat Skyfall den „Agententest“.
„Sie müssen den Test wiederholen“, behauptet M ohne Grundlage. Warum muss er das und wieso beschließt sie das so spontan? Er ist bereits Agent. Der Test besteht dann aus (Aaachtung!):
1. Laufband
2. Situps
3. Klimmzüge
4. Schießen
5. Wort-Assoziationen
Endlich habe ich das Gefühl, sicher zu sein. Natürlich ist das nicht alles, was Bond machen muss(-te), um Agent zu werden, aber wieso muss er das überhaupt? Und wieso diese Wort-Assoziationen? Weil Mendes unbedingt dieses (schlechte) Foreshadowing haben wollte? Es fällt mir vor diesem Hintergrund schwer, über die witzige Stelle des Films zu lachen („Tag – Vergeudet“), weil dieses Wort-Assoziationen-Spiel einfach dermaßen blödsinnig wirkt (kann da jeder rein und raus, wann er will?).
Genauso gut wie die Bond Manor-Foreshadowing (dt. Wort dafür?)-Szene ist Alfred „Ich-trag‘-nix-zur-Handlung-bei“ Kincade, der nur in den Film genommen wurde, um M mit Taschenlampen an Raoul Thiago Silva Rodriguez de la Cueras de l’Huente Costa y Bravo (ich hoffe, der echte Name ist da irgendwo bei?) zu verraten und den Satz zu M zu sagen: „Bonds Eltern sind tot etc.“ Erinnert ein bisschen an diesen Die 3 Musketiere, der auf Sherlock Holmes à la Guy Ritchie gemacht ist und eine Figur enthält, die nur dazu da ist, witzig zu sein (und versagt) – oder aber eine von Alfred inspirierte Version des Scotty-mäßigen Helfers des Helden.
Um zu SF zurückzukommen: Ich bin bekanntlich nicht gerade ein Freund von durchdachter und vollkommen logischer Handlung, sondern eher von der Geschichte selbst, die erzählt wird. Wenn ein Film sich aber für so wichtig hält wie dieser, sollte es doch keine großen Handlungslöcher geben. Ich wage gar nicht, den genialen Plan Silvas anzuzweifeln, oder dass der MI6 die Leiche eines Doppelnull-Agenten nicht sucht – warum sollten sie auch, von 2 Kugeln getroffen und 10 000m in die Tiefe gestürzt hätte Bond ja keine Möglichkeit, zu überleben. Dann kehrt er nicht gleich zum MI6 zurück – TDKR-mäßig – sondern bleibt erst 8 Jahre, ganz in Bruce Wayne-Manier, verschollen bzw. ein Wochenende bis er in seinem Nirgendwo englisches TV schaut… es ist sicher genial und durchdacht.

Etwas zu Craig, und warum meine Aussagen
Thunderball1965 hat geschrieben:Craig ist Bond
und
Thunderball1965 hat geschrieben:Fehlbesetzung
Zustande kommen: Wenn er in Jekyll und Hyde-Manier zwischen Dauergrinser-Craig und Dramaqueen-Craig hin- und herwechselt, fällt es mir schwer, ihn als Bond zu akzeptieren. Einerseits soll Bond natürlich witzig sein, nur störe ich mich extrem an Craigs Interpretation der „Humor“-Momente. Andererseits fehlt Bond auch etwas, wenn er keinen Humor hat, was eine harte Linie vorgibt, was bei Bond nicht passt. In SF wird oft die Kameraführung gelobt. Ich sehe die Szene in Istanbul, wo Bond im grauen Anzug wie Connery den Zug entert und nach dem Sprung improvisiert seine Manschetten richtet, als den Beweis an, dass Craig vllt. ein Bond-Liebhaber ist – sehr viel mehr aber auch nicht.

Ein paar Gedankengänge zum Film:
„Das wäre dem anderen nie passiert.“ – Lazenby
„Was ist nur aus dem alten 007 geworden?“ – Silva
„Explodierende Stifte – so etwas machen wir eigtl. nicht mehr.“ – Q
„Warum sind Sie nicht tot geblieben?“ – Mellory
„Mami war sehr böse.“ – Silva
„Wie kommen Sie darauf, das wäre mein erstes Mal?“ – Craig
„Ich wette, der hat keine Fahrkarte! [Lachen vom Band]“ – Kincades Bruder
Für Skyfall vergebe ich jetzt: (sehr viel isses nicht)
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Filmbesprechung: Skyfall

974
Zumal teilweise von Namen die rede ist, die ich noch nie gehört habe:

Wer hat Q gespielt: Grenouille??? Who is that?
Und zu Judi Denchs Gesichtsausdruck muss man wohl nichts sagen. Seit GE nur einen? Du musst andere Filme gesehen haben als ich.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."