Casino Hille hat geschrieben:Es wäre ja schwachsinnig, bei einer Bewertungsskala, welche mir 10 Punkte gibt, erst ab dem achten anzufangen, "gute" Filme einzusortieren.
Eben da ist das Problem von vielen, die Skala wird teilweise völlig falsch interpretiert. Ich versuche mal, das ganze aus meiner Sicht so logisch und mathematisch korrekt zu beschreiben wie möglich:
Auf einer 10er Bewertungsskala ist der mittlere Wert 5,5. Das heißt ich habe 5 Werte darunter (1, 2, 3, 4, 5) und 5 darüber (6, 7, 8, 9, 10). 5,5 (nicht 5!) ist also für mich der "Durchschnittsfilm" (= die positiven Aspekte des Films halten sich mit den negativen die Waage). Da ich normalerweise nur in "ganzen" Zahlen bewerte ist also 6 von 10 Punkten ein durchschnittlicher Film.
Warum nicht 5 von 10 Punkten als Durchschnitt? Ganz einfach: weil da nach oben hin zu viel (6 Werte) und nach unten zu wenig (nur 4 Werte) Spielraum vorhanden ist. Wenn 6 von 10 ein überdurchschnittlicher Film ist, wäre ja 7 ein guter und 8 ein sehr guter Film. Wenn 10 ein Meisterwerk, Klassiker (wie auch immer) ist dann fehlt da mindestens ein Wert dazwischen...
Nehmen wir mal im Vergleich die 5 Sterne Bewertungsskala her, da sieht es so aus:
1 Stern - Schlechter Film
2 Sterne - Unterdurchschnittlicher Film
3 Sterne (nicht 2,5!) - Durchschnittlicher Film
4 Sterne - Guter
5 Sterne - Sehr guter Film
Umgemünzt auf die 10er Skala sieht das dann so aus:
1 >>> Katastrophe
2 >>> Zeitverschwendung
3 >>> Sehr schlechter Film
4 >>> Schlechter Film
5 >>> Unterdurchschnittlicher Film
---------------------------------------------
(Hauptmerkmal: negative Aspekte überwiegen!)
6 >>> Durchschnittlicher Film (+ / - halten sich die Waage)
------------------------------------------
(Hauptmerkmal: ab hier überwiegen die positiven Aspekte!)
7 >>> Überdurchschnittlicher Film
8 >>> Guter Film
9 >>> Sehr guter Film
10 >> Meisterwerk, Klassiker (wie auch immer)
Dies ist meine Skala, die ich immer anwende. Es gibt nur zwei Ausnahmen davon:
1) Komödien
2) "Trashfilme" (= Asylum und co)
Weil es beiden ganz stark auf die Stimmung (vor allem 1) und den Unterhaltungswert (vor allem 2) ankommt. Wenn ich eine Komödie mit 10 von 10 bewerte, dann handelt es sich nicht zwangsläufig um ein Meisterwerk. Viel mehr hat mich der Film unterhalten wie noch was, gerade in der Situation (zB letztens bei The Interview). Beim nächsten Mal kann dann jedoch der gleiche Film deutlich abgewertet werden weil ich zB nicht in der Stimmung dafür war. Bei Trash das gleiche: sehe ich mir einen Mockbuster an, wo ich mir anhand der Effekte und schauspielerischer "Leistung" alle paar Minuten an den Kopf greifen muss (ergo 4 oder weniger Punkte) ABER er Spaß macht und durchgehend unterhält (keine Längen) dann kommt er sicher auf 5 oder 6 Punkte.