Welcher ist euer Lieblingsfilm des "Star Wars" Universums?

Krieg der Sterne (George Lucas, 1977)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (7%)
Das Imperium schlägt zurück (Irvin Kershner, 1980)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12 (29%)
Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Richard Marquand, 1983)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (17%)
Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung (George Lucas, 1999)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (7%)
Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger (George Lucas, 2002) (Keine Stimmen)
Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith (George Lucas, 2005)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (2%)
Star Wars: Das Erwachen der Macht (J.J. Abrams, 2015)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (12%)
Rogue One: A Star Wars Story (Gareth Edwards, 2016)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (5%)
Star Wars: Die letzten Jedi (Rian Johnson, 2017)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (12%)
Solo: A Star Wars Story (Ron Howard, 2018)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (5%)
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (J.J. Abrams, 2019)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (2%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 41

Re: Star Wars

91
Star Wars
Lucas' Auftakt zu seinem ganz eigenen Universum wird zurecht als einer der absoluten Wegbereiter des modernen Science-Fiction-Kinos bezeichnet, gelang es ihm doch, unglaubliche visuelle Effekte mit vielen Ideen und famosen Charakteren zu kombinieren. Im Vergleich zu den Nachfolgern fällt besonders die reduzierte Story auf, die eigentlich nur der Einführung von Filmwelt und Figuren dient. Kompensiert wird das aber geschickt durch die vielen Fantasievollen Einfälle von Lucas, die tricktechnisch auch erstklassig umgesetzt sind. Man denke an die Reisen im Weltraum, an Lichtschwerter, Hochgeschwindigkeits-Schiffe und Laserwaffen, an die Wüste von Tatooine, an Wookies, Droiden und Jawas usw. Auf diese Weise werden ständig neue Überraschungen präsentiert, welche die Star-Wars-Welt auch so interessant machen. Die Zusammenführung des Ensembles ist aufgrund der toll gespielten und eingesetzten Charaktere (nur Leias Frisur ist einfach fürchterlich) ebenso gut gelungen wie die spektakulären Kampf- und Kriegsszenen.

Gibt es auch etwas auszusetzen an Krieg der Sterne? Auf jeden Fall. Die exzentrischen Szenenübergänge und allgemein die ständigen Wechsel zwischen Orten und Figuren, verbunden mit teilweise sehr kurzen Dialogszenen, sind dramaturgisch eher suboptimal. Ausserdem könnte man dem Film anrechnen, dass er im Vergleich zu den Folgefilmen insgesamt weniger spektakulär und fast schon etwas trocken daherkommt, was aber nicht an Krieg der Sterne, sondern vielmehr an den einfach noch fantasievolleren Nachfolgern liegt. Summa Sammarum ist Krieg der Sterne aber ein toller Unterhaltungsfilm.

8 / 10

The Empire strikes back
ESB ist für mich der Hauptgrund, weshalb Krieg der Sterne in der Retroperspektive (zu unrecht) fast schon wie pillepalle daherkommt. Nach dem Regiewechsel und der ausführlichen Introduktion in Krieg der Sterne konnte die gross angelegte Geschichte einer fremden Galaxie nun genutzt werden, um einen der besten Filme seinen Genres zu produzieren. Die fremdartigen Planeten von Hoth bis Dagobah sind in Form grandioser, atmosphärischer Landschaftsbilder umgesetzt, die kreativen Fantasiewesen von Tauntauns bis Yoda sind tricktechnisch geradezu perfekt. Besonders die Szenen mit Yoda auf Dagobah sind für mich unschlagbar, weil Kershner den düsteren Waldsumpf und mit ihm den alten Jedimeister Yoda geheimnisvoll und packend in Szene setzt. Die Szene in der Luke die Waldhöhle betritt ist in ihrem Aufbau ein richtiges Kabinettstückchen. Auch die Actionszenen nehmen in ESB wahrlich monströse Ausmasse an. Der Angriff der AT-AT's auf Hoth und der visuelle Eindruck der Wolkenstadt gehören wahrscheinlich zu den besten Modellarbeiten der Filmgeschichte und wirken so echt, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Zudem sind die Lichtschwert-Szenen eine deutliche Steigerung zum ziemlich lahm choreographierten Kampf zwischen Darth Vader und Obi-Wan Kenobi im Vorgänger und Vaders Enthüllung ein dramaturgischer Gänsehaut-Moment. Kershner manövriert geschickt zwischen den Figuren und ihren Erlebnissen und auch vergleichsweise unwichtige Nebenereignisse wie Han Solos versehentliche Landung in einem riesigen Asteroidenwurm können sich effektiv entfalten. "No... I am your father!"

10 / 10

Return of the Jedi
Ich will es kurz machen: die erste halbe Stunde von RotJ ist für mich nahe an einer Katastrophe. Zum einen halte ich Jabba the Hutt für einen unfassbar langweiligen und nervigen Charakter, zum anderen macht sich hier ein massiver Rückschritt in der visuellen Umsetzung bemerkbar. Im Vergleich zu den spektakulären Aufnahmen aus KdS sind alle Szenen auf Tatooine irgendwie altbacken und die Masken, Puppen und Kostüme von Jabbas (langweiligen und nervigen) Genossen wirken ziemlich billig. Das sieht schon mehr nach Muppet Show als nach Star Wars aus. Entsprechend verpuffen für mich die eigentlich ganz guten Szenen von Han Solos Befreiung und dem Kampf über der Grube von Carkoon (zumal hier Boba Fett verschenkt wird). Letztere stellt zumindest den ersten Lichtblick in RotJ dar. Eigentlich fängt der Film für mich erst nach 40 Minuten richtig an, wenn der blöde Jabba und der mit ihm verbundene Storyzweig endlich weg sind. Von da an geht es bergauf.

Das erste Highlight in RotJ ist die Landung auf Endor, weil damit die spannend gefilmte und geschnittene Verfolgungsjagd durch den Wald einhergeht. Auch die Ewoks tauchen zum ersten Mal auf, die nicht wirklich wie Krieger sondern vielmehr wie knuffelige Teddybären aussehen, insgesamt aber für ein paar nette Szenen sorgen. Die bald darauf anbrechende obligatorische Endschlacht fasst perfekt meinen Gesamteindruck von RotJ zusammen. Der Film ist alles andere als schlecht (bis auf die erste halbe Stunde), aber es fehlen die grossen Ideen, die Überraschungen, die bildgewaltigen Eindrücke. Gemessen an KdS und ESB krankt die Inszenierung von Richard Marquand doch ziemlich. Die einzigen Szenen die wirklich herausragen sind die beeindruckende Waldjagd, Der Tod von Yoda und das Auftreten des Imperators bzw. die letzten Momente zwischen Luke und Anakin. Ansonsten ist das alles ganz nett, aber selten überragend gut. Die Zerstörung des zweiten Todessterns ist eigentlich ein Abklatsch von der Zerstörung des ersten. Und wie Obi-Wans Geist Luke die Wahrheit über Leia offenbart ist unglaublich plump gelöst.

RotJ hat durchaus seine guten Momente, aber viele Schwächen trüben für mich das Gesamtbild. Der Film unterhält gut, auch wenn mein Text eher negativ daherkommt. In Summe ist der Film aber weit weg von seinem Potential und von einem epischen Werk wie ESB.

6 / 10
Zuletzt geändert von GoldenProjectile am 19. Oktober 2013 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Star Wars

92
@GP: ich teile deine Reihenfolge der Krieg der Sterne-Filme und sehe den 3. Teil ebenfalls als den deutlich schwächsten. Mittlerweile glaube ich würde ich nicht mehr als 6 Punkte vergeben. Allerdings empfinde ich den Beginn auf Tatooine als im gegensatz zu dir als den stärksten teil des Films. Alles was danach kommt ist sowas von belanglos, lahm in Szene gesetzt und häufig nur ein schwacher RipOff des ersten Teils. Die "Moped"-Verfolgung im Wald ist da noch so ziemlich das beste, aber wenn ich an die putzigen Teddys oder den zum Pantoffelhelden verkommenen Solo denke - würg. Der Beginn in Jabbas Palast hat wenigstens noch etwas geheimnisvolles und neues, die dunkle Stimmung kommt gut rüber, die Überraschung mit dem Kopfgeldjäger funktioniert, Leia in metallener Reizwäsche ist ohne Zweifel der erotische Höhepunkt der Saga, der Kampf mit dem Rancor kann was und auch die Sarlacc-Keilerei geht ok. Es hilft hierbei allerdings ungemein den Film in der ursprünglichen Fassung zu sehen, da gerade der Beginn vom 3. Teil durch die zig malig überarbeiteten Special Editions enorm leidet (man denke nur an den oberpeinlichen Musicalteil mit der überbelippten Sängerin oder das kriminell schlecht aussehende neue Maul des Salacc, durch welchen das Vieh jetzt aussieht wie der Bruder von Audrey aus dem kleinen Horrorladen:
http://1.bp.blogspot.com/_2k0Vb4nP1NI/T ... CC%2B2.jpg

http://retro-film.info/wp-content/uploa ... ild-2.jpeg


Teil 2 ist ohne Zweifel der Höhepunkt der Saga, da am fantasievollsten und dramaturgisch besten aufgebaut. Die Figuren haben auch noch Biss, mehr noch als in Teil 1, die Überraschungen sitzen, ein mehr als würdiges Sequel mit fast ausschliesslich neuen Ideen - was bei einem Sequel eines derart erfolgreichen Films schon bemerkenswert ist. Ich sehe den Film irgendwo zwischen 8 und 8,5 Punkten, es ist wohl auch der Film, der am wenigsten durch Lucas nachträgliche Verschlimmbesserung gelitten hat.

Teil 1 ist was die Inszenierung und Dramaturgie angeht nicht so gut Teil 2, aber fast genau so fantasievoll. Bei guten 7,5 Punkten sehe ich den Film.

Insgesamt haben die Filme bei mir im Laufe der Jahre deutlich an Reiz verloren, gerade Teil 3 den ich damals als Kid im Kino voller Begeisterung gesehen habe kann mich mittlerweile kaum noch hinterm Ofen vorlocken.
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Re: Star Wars

93
Phantom Menace und Attack of the Clones finde ich sogar noch ein wenig schwächer als Return of the Jedi, tue mich aber bei einer Bewertung schwer. Während PM sich durchgehend im weichgebürsteten und harmlosen Filmchen ohne wirklich ausgeprägte Charaktere präsentiert, zum Schluss aber mit dem Duell der beiden Jedis gegen den über-coolen Darth Maul ziemlich viel Spass macht, bewegt sich AotC fast durchgehend im Mittelpunkt mit leichten qualitativen Schwankungen sowohl nach oben als auch nach unten.
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Re: Star Wars

94
Ich fand, AotC hat einen starken spannenden Anfang und eine coole Szene am Ende in dieser Fabrik. Diese beiden Szenen haben mir richtig Spaß gemacht. Alles andere an dem Film zwischendurch ist erzählerisch dilletantisch, die Lovestory lächerlich und alles vieles einfach zu steril und künstlich
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Re: Star Wars

95
Phantom Menace
Phantom Menace – Wäre der Film nur halb so gut wie der Klang seines Namens, er wäre bereits überragend! Soweit kommt es aber leider nicht, denn dazu ist PM an einigen Stellen viel zu sehr auf fröhlichen Mainstream getrimmt und wurde zu viel vom vorhandenen Potential verschenkt. In meinen Augen ist der optische Look des Films ziemlich glattgebürstet, alles ist äusserst bunt, was nicht zwingend schlecht ist weil die meisten Szenen auf Tatooine darunter nicht leiden. Anders sieht es bei einigen Passagen aus, die sich durch ihre CGI-Bilder hart an der Schmerzgrenze befinden. Man denke zum Beispiel an die Riesenfische in der Tiefsee auf Naboo oder auf die Gungans, die ihre Truppen sammeln, da scheint sogar das Gras animiert zu sein. Auch die vielen nichtmenschlichen Kreaturen sind überdeutlich computergeneriert; das fällt besonders bei Jar Jar Binks auf, der überdies unglaublich nervig ist und keinerlei relevante Funktion erfüllt, ausser erbärmlichen Slapstick zu reissen.

Leider mangelt es Phantom Menace aus meiner Sicht ausserdem an stark ausgeprägten Charakteren ebenso sehr wie an einem narrativen Antrieb. Irre ich mich, oder passiert da nur vordergründig etwas? Für Überraschungen bleibt insgesamt wenig Spielraum, auch bei den Charakteren. Zumindest Neeson kann einige Sympathiepunkte gewinnen, auch wenn er es nicht schafft, seinem Jedi interessante Facetten abzugewinnen. Auch McGregor hat einfach zu wenige Auftritte und die Chemie zwischen ihm und Neeson bleibt weitgehend ungenutzt. Bleibt noch Jake Lloyd, dessen Anakin sich bemüht, cool zu sein und dadurch als unsympathischer Klugscheisser rüberkommt.

Dass beim grossen Finale gleich vier Handlungsstränge parallel laufen ist in meinen Augen eher kontraproduktiv, denn die linearen, gleichmässigen Wechsel dazwischen nehmen den einzelnen Szenen die Luft und reihen Stilbruch an Stilbruch. Während die wieder auf Slapstick getrimmten Szenen der Gungans zum Tiefpunkt werden bildet das Duell der Jedi-Ritter gegen Darth Maul das absolute Highlight des Films und für mich sogar eine der besten Passagen der gesamten Saga. Nicht nur dass Darth Maul der mit Abstand coolste Charakter der Galaxie ist; der Kampf mit den Lichtschwertern ist auch eine unglaubliche Bild- und Tonflut mit einer einzigartigen Choroegraphie. Diese kurze Sequenz ragt folglich auch überdeutlich aus dem seichten, unausgereiften Spektakel hervor

4 / 10

Attack of the Clones
George Lucas‘ Sequel zum Prequel ist genauso eine durchwachsene und wechselseitige Angelegenheit wie Phantom Menace selbst. Wiederum fällt der magere Erzählstoff ebenso ins Gewicht wie die hinkende Dramaturgie. Wenigstens darf Ewan McGregor mitmischen und einen besseren Helden an den Tag legen als Liam Neeson im Vorgänger. Der Mann ist vielleicht der beste Schauspieler in der gesamten Saga, entsprechend halten die Szenen seiner Ermittlungen den Film einigermassen zusammen; anders als die steife Liebesgeschichte, in der zwar gute Ansätze zur Charakterisierung von Anakin Skywalker enthalten sind, aber an Christensens hölzerner und unsympathischer Darstellung scheitern. Ein Fortschritt ist in der Bildgestaltung zu finden: der Look ist opulenter und düsterer, die meisten Gebäude und Städte sehen ziemlich gut aus, doch leider wirken die Actionszenen noch seelenloser als das Podrace in PM. Allen voran Anakins Rumgehampel in der Fabrik, aber auch die Verfolgung im Speeder und der „Circus Maximus“. Bluescreens und CGI-generierte Bilder sind für mich akzeptabel, wenn sie auf subtile Art die Matte Paintings ersetzen, nicht wenn sogar Licht- und Farbkorrektur übersterilisiert daherkommt, die Kämpfe keine Physis haben und den Eindruck eines Videospiels erwecken, in welches sich McGregor zufällig verirrt hat.

Ich will AotC aber auch nicht unnötig schlechtreden. Yoda ist nicht nur ein toller Charakter sondern auch tricktechnisch weitaus besser als das, was sonst so geboten wird. Obwohl umstritten (Zitat Casino Hille: Hüpft herum wie ein Laubfrosch auf LSD) gefällt mir auch sein aktives eingreifen sehr gut. Aufgrund der wachsenden Bedrohungen für die Jedi und das Wohl der galaktischen Republik ist es die logische Konsequenz, dass zuletzt der weise Grossmeister selbst an die Front treten muss. Die Bedrohung heisst hier Christopher Lee und ich kann kaum fassen, was sich Lucas da erlaubt hat. Einen cool aussehenden Sith-Schüler in PM zu verbraten ist eine Sache, aber den Schauspiel-Titanen Lee höchstpersönlich? Lee darf kaum vor die Kamera treten und hat bis auf die letzten Minuten keine Chance, sein Villain-Charisma an den Tag zu legen.

Ein paar gute und ein paar schlechte Aspekte, die allesamt um eine Sosse des Mittelfelds kreisen ergeben zusammengezählt 5 / 10

Revenge of the Sith
Der abschliessende Teil der Prequel-Trilogie ist für mich das, was die vorderen beiden Teile nicht geschafft haben zu sein. Die überladene Computeroptik ist endlich kohärent und ausgereift, in den Actionszenen ist die Physis spürbar und glaubhaft. Und auch das Drehbuch von RotS ist den beiden Vorläufern um Längen überlegen. Die Charaktere sind in ihrem Element und nutzen das Potential ihrer Darsteller auch voll aus. So kann Hayden Christensen dieses Mal vollends überzeugen und die verschiedenen Facetten von Anakin Skywalker unglaublich gut verkörpern, McGregor ist ein kühner Held mit Ecken und Kanten und spielt seinen Ausbruch auf der Vulkaninsel gigantisch. So vieles deutet darauf hin, dass der Film in einer ganz anderen Liga spielt als PM und AotC, zum Beispiel wurden die Kaspereien der ersten beiden Teile weggelassen und durch treffende Sprüche und subtile Pointen ersetzt, die gut in die Szenen eingefügt sind und sich trotzdem immer der düsteren und tragischen Geschichte unterzuordnen haben. Ebenfalls merkt man, wie die Actionszenen zu elementaren Bestandteilen der Story geworden sind, wie darin wieder originelle Ideen zum Zug kommen (unter anderem in der spektakulären Eröffnungsszene) und wie Spannung und Figuren vorangetrieben werden. Viele Szenen, wenn nicht sogar ganze Filmpassagen, sind in ihrer Ausführung einfach richtig gelungen und laden zum Mitfiebern ein, zum Beispiel Mace Windus letzter Kampf gegen Darth Sidious und Anakins endgültiger Umschwung zum Bösen. Der wird mit Palpatines (erfolgreichen) Versuchen, Anakin langsam um den Finger zu wickeln auch wunderbar vorbereitet. Und Ian McDiarmid darf so wunderbar verlogen, hinterhältig und hassenswert sein, dass es eine wahre Freude ist. Das stimmige Gesamtpakt aus Charakteren, Story und Umsetzung erzeugt bei mir schlicht ein episches, mitreissendes Gefühl, wenn etwa der Fall der galaktischen Republik durch Bilder verdeutlicht wird, die in ihrer Zerstörung an abstrakte Ölgemälde erinnern und von Gesangschören begleitet werden. Zum Ende hin wird das dreiteilige Prequel auf schlüssige Art direkt in die alten Filme übergeleitet, jeder Handlungsstrang findet seinen entsprechenden Anschluss. Ich hätte es zwar besser gefunden, wäre Darth Vaders „Geburt“ ganz zum Schluss gezeigt worden, aber wirklich negativ ist das nicht.

Zum Schluss bleibt eigentlich nur die Frage: woher hat George Lucas plötzlich so schnell gelernt, wie man Filme dreht?

9 / 10
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Re: Star Wars

96
Phantom und Attack sehe ich genauso, wobei Phantom – auch wenn dennoch wohl der schlechteste Film der neuen Trilogie – zumindest den Vorteil bietet, dass hier noch Ansatzweise mit Sets und Kulissen gearbeitet wurde, während die beiden Folgefilme dann gänzlich so aussehen, als ob sie auf einer einzigen Greenscreen-Bühne entstanden sind (was sie ja vielleicht auch sind). Deine Euphorie bezüglich Revenge teile ich nicht, da der Film zwar der beste der neuen Reihe ist, aber dennoch in meinen Augen immer noch sehr stark an den gleichen Problemen wie die beiden Vorgänger krankt. Lucas Inszenierung gleicht auch hier wieder weitgehend dem Abarbeiten einer Liste, erzählerisch holpert der Film entsprechend auch vor sich hin und vieles wirkt seltsam inkohärent (weniger in Bezug auf das Bisschen an Story als mehr bezogen auf die einzelnen Szenen, die obwohl inhaltlich aufeinander aufbauend dennoch nicht den Eindruck einer zusammenhängenden Geschichte vermitteln sondern eben weitgehend nur eine Aneinanderreihung von Szenen bleiben). Was Film wie auch Inszenierung in einem besseren Licht als die Vorgänger stehen lässt ist, dass hier in Geschichte und Figuren endlich ein bisschen Bewegung reinkommt. Phantom und Attack (und wenn man es genau nimmt ja sogar noch das erste Drittel von Revenge) dienten ja einzig dazu die Figuren in die richtigen Positionen für das abschliessende Drama zu bringen – über fünf Stunden für eine handlungstechnische Nullnummer, das konnte nicht gutgehen.

Hier sehe ich auch das oder zumindest eines der Kardinalsprobleme der neuen Trilogie: die einzig wirklich interessanten Ideen kennt der Zuschauer eh schon aus den alten Filmen (Annakin wird Darth Vader, Vader ist Lukes und Leias Vater) und kann aufgrund bekannter Entwicklung und Ausgangs nur noch bedingt fesseln. Was aber noch schlimmer ist: alle neuen Ideen (und allzu viele sind es ja nicht) sind belanglos, uninteressant und plump umgesetzt. Wen interessieren denn die Ränkespiele um Handelsembargo und das Aufstellen von Armeen? Und wer will die geheimnisvolle Macht durch einen Haufen Einzeller erklärt bekommen? Hier war die alte Trilogie wesentlich konsequenter, in dem sie weitgehend auf alte populäre Mythen und Archetypen gesetzt hat und nie mehr sein wollte als ein einfach gestricktes Märchen (vielleicht wollte sie das schon in Lucas ursprünglichem verwursteten Drehbuchansatz, aber aus der Not heraus wurde das Ganze dann halt glücklicherweise deutlich eingedampft). Besonders peinlich wirken Lucas Versuche den neuen Filmen mehr „Gewicht“ zu verleihen durch seine Anspielungen an weltpolitische Ereignisse. Ein Bürgerkrieg zwischen Fischen und Royalisten inklusive gutmenschlicher Toleranzmoral? Machtergreifung durch Palpatine a la Hitler mit Jar Jar Binks als Paladin? Das ist alles dermaßen plump und unfreiwillig komisch, dass man kaum glauben mag dass Lucas es hier ernst gemeint hat. Dieses ganze pseudo-bedeutungsschwangere Gehabe hätte er sich besser gespart (nicht zueletzt auch deswegen, da es in grobem Kontrast zu seinem Ziel steht die Filme in erster Linie für Kinder zu drehen).

Vieles davon findet man auch in Revenge, wenngleich wie gesagt endlich ein bisschen Bewegung reingekommen ist und das Ganze so nicht mehr völlig statisch wirkt (die vielzitierte trocknende Farbe kommt mir in Bezug auf Phantom und Attack wieder in den Sinn). Dennoch ist gerade die Charakterentwicklung der Schlüsselfigur Annakin in meinen Augen sehr schwach umgesetzt, zum einen weil die Inszenierung des ewigen hin und her zwischen Jedi-Rat und Palpatine der Figur nicht wie wohl ursprünglich gewünscht innerliche Zerrissenheit verleiht sondern ihn nur wie einen dummen Jungen aussehen lässt, der nicht weiss was er will. Das wird noch dadurch verschlimmert, dass Christensen Darstellung sich auf das Ziehen einer finsteren Laffe beschränkt. Das soll der großartige Auserwählte sein? Dagegen war ja selbst Mark Hamill Oscarmaterial.

Die Actionszenen in Revenge sind in der zweiten Hälfte zumeist besser gelungen als in den beiden Vorgängern (namentlich die Kämpfe Yoda/Palpatine und Annakin/Obi Wan, wobei letzterer auch wieder am alten Übel der neuen Trilogie krankt: er ist zu lang). Inszenatorisch gut gelungen empfand ich die letzte Szene von Windu, die gleichzeitige Ermordung der Jedi sowie die Ermordung der Halblinge – hier bekommt der Film endlich etwas Spannung und Gewicht. Portman und McGregor sind gewohnt gut, vor allem letzterer zeigt immer wieder wie viel besser der Film hätte werden können mit einem ansatzweise begabten Hauptdarsteller als seinem Gegenüber. Williams Musik – mag sie auch nicht ganz so einprägsam und grandios wie in der Ur-Trilogie sein – ist auf sehr hohem Niveau und verleiht dem Film viel der Atmosphäre und Tragik, welche die Inszenierung ihm häufig versagt. Dennoch ist Revenge in Summe für mich der konsequente Abschluss einer überflüssigen Trilogie, der Film ist besser als seine Vorgänger ohne für mich aber jemals wirklich gut zu sein. Mehr als 6 bis allerhöchstens 6,5 Punkte ist mir das dann auch nicht wert, die ersten beiden Teile bewegen sich irgendwo zwischen 5,5 und 6 Punkten. Teilweise ganz nett anzuschauen, aber alles auch furchtbar beliebig, zu lang und lahm. Für mich hätte eine Prequel-Trilogie nur dann Sinn gemacht, wenn Lucas auch bereit gewesen wäre etwas neues zu bieten statt lediglich einen dünnen altbekannten Kerngedanken mit überflüssigem, langweiligem Mumpitz aufzublasen.
GoldenProjectile hat geschrieben:Zum Schluss bleibt eigentlich nur die Frage: woher hat George Lucas plötzlich so schnell gelernt, wie man Filme dreht?
Mal abgesehen davon, dass mir seine Inszenierung auch in Revenge nicht sonderlich zusagt müsste die Frage eher lauten, warum er auf einmal wieder Filme drehen kann. Denn American Graffiti ist ein richtig toller Film, der in seiner Inszenierung viel besser ist als alles was Lucas im Anschluss als Regisseur gemacht hat.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 22. Oktober 2013 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Star Wars

99
AnatolGogol hat geschrieben:Lucas Inszenierung gleicht auch hier wieder weitgehend dem Abarbeiten einer Liste, erzählerisch holpert der Film entsprechend auch vor sich hin und vieles wirkt seltsam inkohärent (weniger in Bezug auf das Bisschen an Story als mehr bezogen auf die einzelnen Szenen, die obwohl inhaltlich aufeinander aufbauend dennoch nicht den Eindruck einer zusammenhängenden Geschichte vermitteln sondern eben weitgehend nur eine Aneinanderreihung von Szenen bleiben).
Das sehe ich ganz anders, für mich ist RotS was die Entwicklung und den Aufbau von Story, Figuren, Motiven und Dramaturgie stimmig und einfach spannender als das, was die Vorgänger so zu bieten hatten. Ebenso durch McDiarmids begnadetes Spiel wie auch aufgrund des routinierteren Aufbaus gibt es in meinen Augen einiges zum Mitfiebern, sich von der Vorgeschichte in den Bann ziehen zu lassen.
AnatolGogol hat geschrieben:Hier sehe ich auch das oder zumindest eines der Kardinalsprobleme der neuen Trilogie: die einzig wirklich interessanten Ideen kennt der Zuschauer eh schon aus den alten Filmen (Annakin wird Darth Vader, Vader ist Lukes und Leias Vater) und kann aufgrund bekannter Entwicklung und Ausgangs nur noch bedingt fesseln. Was aber noch schlimmer ist: alle neuen Ideen (und allzu viele sind es ja nicht) sind belanglos, uninteressant und plump umgesetzt. Wen interessieren denn die Ränkespiele um Handelsembargo und das Aufstellen von Armeen? Und wer will die geheimnisvolle Macht durch einen Haufen Einzeller erklärt bekommen? Hier war die alte Trilogie wesentlich konsequenter, in dem sie weitgehend auf alte populäre Mythen und Archetypen gesetzt hat und nie mehr sein wollte als ein einfach gestricktes Märchen (vielleicht wollte sie das schon in Lucas ursprünglichem verwursteten Drehbuchansatz, aber aus der Not heraus wurde das Ganze dann halt glücklicherweise deutlich eingedampft). Besonders peinlich wirken Lucas Versuche den neuen Filmen mehr „Gewicht“ zu verleihen durch seine Anspielungen an weltpolitische Ereignisse. Ein Bürgerkrieg zwischen Fischen und Royalisten inklusive gutmenschlicher Toleranzmoral? Machtergreifung durch Palpatine a la Hitler mit Jar Jar Binks als Paladin? Das ist alles dermaßen plump und unfreiwillig komisch, dass man kaum glauben mag dass Lucas es hier ernst gemeint hat. Dieses ganze pseudo-bedeutungsschwangere Gehabe hätte er sich besser gespart (nicht zueletzt auch deswegen, da es in grobem Kontrast zu seinem Ziel steht die Filme in erster Linie für Kinder zu drehen).

Bezogen auf PM und AotC kann ich da zustimmen. Die Filme sind erzählerisch unausgegoren, vernachlässigen eine eindeutige Stimmung (wie sie RotS in meinen Augen hat) und haben blöde Einfälle wie Disney-Slapstick in Gestalt von Jar Jar Binks und unverständliche Pseudo-Biologie (erklärt von Liam Neeson, der seine schwach charakterisierte Rolle nicht mit der gleichen Würde, Härte und Individualität auszufüllen vermag wie sechs Jahre später beim im Grunde ähnlich angelegten Ra's al Ghul).
AnatolGogol hat geschrieben:Dennoch ist gerade die Charakterentwicklung der Schlüsselfigur Annakin in meinen Augen sehr schwach umgesetzt, zum einen weil die Inszenierung des ewigen hin und her zwischen Jedi-Rat und Palpatine der Figur nicht wie wohl ursprünglich gewünscht innerliche Zerrissenheit verleiht sondern ihn nur wie einen dummen Jungen aussehen lässt, der nicht weiss was er will. Das wird noch dadurch verschlimmert, dass Christensen Darstellung sich auf das Ziehen einer finsteren Laffe beschränkt. Das soll der großartige Auserwählte sein? Dagegen war ja selbst Mark Hamill Oscarmaterial.
Wieder bin ich ganz anderer Meinung; im Vergleich zu AotC hat Christensen zugelegt und sowohl von seinem Spiel als auch der Entwicklung durch die Handlung nehme ich ihm die innere Zerrissenheit ab und verfolge gespannt, wie sich die Anzeichen für die dunkle Seite der Macht mehren und Darth Sidious' Manipulation allmählich Nährboden findet. Als Darth Vader ist er dann nahezu beängstigend, obwohl hier viel durch die opulente, bedrohliche Inszenierung und die Musik erzielt wird. Darstellerisch gehört er sicher nicht zur Top 3 des SW-Ensembles (das wären dann wohl McGregor, Lee und Sam Jackson), aber er macht seine Sache schon sehr gut.
AnatolGogol hat geschrieben:Williams Musik – mag sie auch nicht ganz so einprägsam und grandios wie in der Ur-Trilogie sein – ist auf sehr hohem Niveau und verleiht dem Film viel der Atmosphäre und Tragik, welche die Inszenierung ihm häufig versagt.
Interessant, der Soundtrack von RotS ist der einzige (vielleicht noch ESB), der mir wirklich aufgefallen ist. An manchen Stellen hat Williams die Bilder wirklich kongenial verstärkt. Star Wars/A new Hope dagegen hat durchgehend die gefühlt gleichen Fanfaren.
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Re: Star Wars

100
Bei dem Soundtrackgehabe könnt' ich dir den Schädel einschlagen aber ok. Wenn du es halt nicht so siehst, ist das deine Sache. Geschmäcker halt. ;) Und du meinst mit McGregor, Lee und Jackson sicherlich nur die Prequels oder? Zudem war Mcdiarmid auch klasse. Der Wandel durch die Filme war sehr cool gemacht und umso beeindruckender das er schon Bei Episode VI den Imperator gespielt hat und man ihn für die Prequels sozusagen zurück holen konnte :)

Re: Star Wars

101
Schauspielerisch finde ich auch am ehesten McDiarmid interessant in den Prequels. Er hat ja auch im Grunde die einzige interessante Rolle.

Ein großes Problem der Prequels ist, dass es keine Identifikationsfigur gibt, da die Filme per Definition auf Anakins Wandlung zu Vader hin inszeniert sind. Dass Anakin leider im - sowieso überflüssigen - ersten Teil so nervig besetzt war, und im zweiten Teil der ohnehin etwas unter- oder überforderte Christensen furchtbar schlecht geschrieben war, verstärkt leider das Problem noch.
Die Filme hätten früher auf Obi Wan zugeschnitten sein müssen, denn er ist der einzige durchgängig heldenhefte und sympathische Charakter und mit McGrevor noch mit am besten gespielt. Sein "Kampf" um Anakin hätte das Zentrum der Filme sein müssen - nicht die grausam schlechte Liebesbeziehung zwischen Anakin und Padme oder die abenteuerlich aufgeplusterten politischen Intrigend.

Im Grunde genommen war Teil 1 wrklich überflüsig und aus Teil 2 und 3 hätte man einen guten Zweiteiler oder sogar nur einen stringenten Film machen können.

Was Lucas angeht: Seine Inszenierung war schon in Episode 4 damals sehr schwach was Dramaturgie angeht. Damals hat man sich aber noch von dem vielen Neuen, dem exotischen, den nie dagewesenen rasanten Actionszenen blenden lassen. Aber schon damals hingen die einzelnen Szenen lieblos hintereinander.

Erzählerische Klasse gab es damals doch eigentlich nur bei Kershners Empire oder? Bei dem Film kam aber Drehbuch-seitig, was die Besetzung angeht und die Inszenierung einiges kongenial zusammen.

Es gibt aber auch Vorwürfe gegen die neuen Filme, die zu Unrecht oder zumindest übertrieben sind. Auch die alten Filme waren Kinderfilme und mich hat in den alten Filmen C3PO mindestens so genervt wie Jar Jar in Ep.1.
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Re: Star Wars

102
danielcc hat geschrieben: Die Filme hätten früher auf Obi Wan zugeschnitten sein müssen, denn er ist der einzige durchgängig heldenhefte und sympathische Charakter und mit McGrevor noch mit am besten gespielt. Sein "Kampf" um Anakin hätte das Zentrum der Filme sein müssen - nicht die grausam schlechte Liebesbeziehung zwischen Anakin und Padme oder die abenteuerlich aufgeplusterten politischen Intrigend.
Dem stimme ich prinzipiell zu, aber selbst dann wäre das Problem geblieben, dass man die Geschichte eigentlich schon kennt. Ein interessanter Ansatz für die Prequels wäre gewesen: Obi Wan hat in der alten Trilogie gelogen und Anakin ist der dunklen Seite wegen ihm verfallen, weil er ihn hintergangen hat oder um ihn zu retten oder was auch immer. Irgend etwas neues, etwas was das Publikum überrascht hätte. Die Motivation durch seine Liebe zu Padme ist so einfallslos und vorhersehbar. Und ich weiss nicht ob ich es schon erwähnt habe: Christensen ist ein grottiger Darsteller. :mrgreen:
danielcc hat geschrieben: Es gibt aber auch Vorwürfe gegen die neuen Filme, die zu Unrecht oder zumindest übertrieben sind. Auch die alten Filme waren Kinderfilme
Der Unterschied für mich ist: die alten waren und wollten nix anderes sein als Märchen für Kinder bzw. das Kind im Zuschauer. Die neuen FIlme mit ihrem pseudo-weltpolitischen Geschwurbel im Subtext - was kein Kind der Welt interessiert oder nachvollziehen kann - wollen aber einen auf bedeutsam machen. Und gleichzeitig das Publikum mit raucherhustenden Cyborgs, tollpatschigen Goofies und "Oh oh" von sich gebenden Droiden-Soldaten beglücken. Eine merkwürdige Mischung - und wie ich finde vor allem eine, die nicht zusammenpasst.
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Re: Star Wars

103
Agent 009 hat geschrieben:Bei dem Soundtrackgehabe könnt' ich dir den Schädel einschlagen aber ok. Wenn du es halt nicht so siehst, ist das deine Sache. Geschmäcker halt. ;) Und du meinst mit McGregor, Lee und Jackson sicherlich nur die Prequels oder? Zudem war Mcdiarmid auch klasse. Der Wandel durch die Filme war sehr cool gemacht und umso beeindruckender das er schon Bei Episode VI den Imperator gespielt hat und man ihn für die Prequels sozusagen zurück holen konnte :)
Die Sache ist, dass es für dich of nur ein "gut" zu geben scheint und du den Begriff nicht weiter differenzierst. Ich habe nie gesagt dass mir Williams' Musik nicht gefällt; der Score ist durchgehend gut und hat auch ein paar Highlights. Aber wirklich auffallend, mit der Inszenierung verbunden und dadurch einprägsam war er meines Erachtens nur (oder: ganz klar am meisten) in Revenge of the Sith. Ich wollte damit auf Anatols Meinung eingehen, der Soundtrack der alten Filme sei den Prequels überlegen, was ich nicht so sehe weil ich die Musik in RotS eben am vielseitigsten und integriertesten empfunden habe.

Mit dem Zweiten wollte ich sagen dass Christensen als Schauspieler (generell) eher nicht zur Oberklasse gehört und dass die darstellerisch allgemein besten Akteure, die im Franchise mitgewirkt haben McGregor, Lee und Jackson sind (obwohl Lee ziemlich verbraten wurde). McDiarmid habe ich bewusst ausgelassen, weil er überwiegend am Theater tätig ist und ich ihn als (Film)schauspieler generell daher nicht so gut beurteilen kann. Bei Star Wars ist seine Leistung aber mit die Beste, weil er verschiedene Facetten seines Charakters verkörpert und am Ende richtig hassenswert rüberkommt - und ich liebe Schurken, die man so richtig hasst (Paradoxon), das erfordert eine tolle Darstellung.

Und um "gut" eben auch mal zu differenzieren: Ich halte Leute wie Neeson, Ford usw. für extrem coole Typen und freue mich immer, sie auf der Leinwand zu sehen. Aber wenn ich die darstellerisch Besten aufzählen müsste, wären sie nicht dabei.
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Re: Star Wars

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danielcc hat geschrieben:und mich hat in den alten Filmen C3PO mindestens so genervt wie Jar Jar in Ep.1.
Nene, da liegen schon Welten dazwischen (obwohl C-3PO gegen Ende von Empire strikes back auch langsam angefangen hat mich zu nerven und seine Integrierung in die zähe Endschlacht von AotC als Kampfroboter albern ist). C3PO und R2D2 sind halbwegs originelle Charaktere, die von Anfang an zusammen mit der Handlung eingeführt werden (mit ihnen beginnt ja Krieg der Sterne und sie sind relativ lange der einzige Fixpunkt). Als Mitglieder des sechsköpfigen Helden-Ensembles in den alten Filmen sind sie meistens mehr oder weniger in das Geschehen integriert und haben durch ihre Freundschaft auch einen gewissen Charme, da gab es in beiden Trilogien die eine oder andere Szene mit den beiden die ich durchwegs amüsant fand (das beste an der Liebesgeschichte von Anakin und Padmé waren C-3PO und R2D2 als Trauzeugen oder zumindest einzige Hochzeitsgäste - die beiden Blechbüchsen sind halt immer mit dabei :wink: ).

Jar Jar Binks ist eine mittelmässig computergenerierte Figur (man vergleiche ihn tricktechnisch mal mit Yoda), die absolut keine handlungsrelevante Funktion erfüllt. Er tut zwei Stunden lang nichts ausser auf Biegen und Brechen lustig sein zu wollen und am Rande des Geschehens einen riesigen Slapstick-Zirkus zu veranstalten.
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Re: Star Wars

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Sehe das größenteils wie Anatol und GP, was die (vorhandenen und nicht vorhandenen) darstellerischen und dramaturgische Fähigkeiten angeht (oder eben nicht). Ich finde es vom Ansatz her aber eigentlich immer spannender, wieviel aus der neuen Trilogie rauszuholen gewesen wäre. Anstatt aber Obi-Wan zu einem Verräter zu machen, hätte man vielleicht noch krasser werden sollen: Im ersten Teil kommt Anakin als noch unerfahrener, dafür hochtalentierter Jüngling zum Jedi-Orden und wird von diesem aufgezogen, während parallel im Hintergrund bereits die ersten Vorbereitungen für das galaktische Imperium laufen. Mit zunehmender Laufzeit hätte dann das passieren müssen, was auch passiert ist, nämlich seinen starken Misstrauen gegen die Republik. Aber vielleicht hätten sich diese als berechtigt herausstellen sollen. Ich denke, es wäre spannend gewesen, wenn wir mit dem Zuschauer mehr mit Sidious, Dooku etc. sympathisiert hätten, während Yoda und Obi-Wan sich als große Arschlöcher beweisen. Es hätte alles in ein etwas anderes Licht gerückt und die Figur des Darth Vaders umso tragischer werden lassen.
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