Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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danielcc hat geschrieben:Ähnlich wie zu Batman könnte aber Nolan einen in sich geschlossene Zyklus inszenieren, zB eine Blofeld Trilogie. Die Frage ist, inwieweit Nolan wirklich so begeistert von der Serie ist, dass er eben wie beim Dark Knight viele Jahre seines Lebens dafür widmen will.
Klar, aber ich sage mir da, warum eigentlich nicht? Fakt ist, er ist Bondfan, er kann mit großen Fanlieblingen umgehen und gewaltige Action stimmungsvoll inszenieren, außerdem hat er auch Batman 8 Jahre lang "betreut"... Die Frage wäre, ob die Fans eine Blofeld-Trilogie oder einen erneuten Zweiteiler (wie bei CR und QOS) sehen wollen!
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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Nolan als Bondregisseur würde sich sicherlich gut machen. Wenn man seine Batman-Filme ansieht, dann erkennt man durchaus deutliche Anspielungen / Hommagen an Bond. Die Szenen in denen sich Bruce Wayne neues Spielzeug bei Lucious Fox abholt können als Vorgeschmack für einen möglichen Nolan-Bond gesehen werden.

Dass Nolan dabei allerdings mehr als einen Film "sicher" macht denke ich nicht. Man muss bedenken, dass Nolan bei den Batman-Filmen nie von vornherein von mehreren Filmen oder gar einer Trilogie ausgegangen ist. Batman Begins war als Einzelfilm konzipiert und die Joker-Karte als Gag für die Fans (so Überraschungen zum Ende macht Nolan ja gerne in seinen Filmen, siehe Prestige oder Inception). Erst nach dem Kinostart (und den Erfolg) von Batman Begins begann man über den zweiten Teil nachzudenken, wobei dieser auch wieder als potentiell letzter Nolan-Batman konzipiert wurde. An einen dritten Batman dachte man, auf Grund des Problems eine gute Story zu finden, erstmal gar nicht. Den beliebtesten Schurken hatte man schon in TDK verwendet und einen weiteren Batman-vs-Joker-Film wollte man nicht. Als man dann paar vielversprechende Einfälle beisammen hatte wurde TDKR zum Ende eines Trilogie, bei dem man bewusst noch deutlich einen Bogen zu Batman Begins schlagen wollte.
Bevor die Frage nach der Quelle kommt: The Dark Knight-Trilogie Making Of (Buch, auch in deutsch erschienen)

Nolan wird also sicherlich nicht von vornherein eine "3-Filme-Ehe" eingehen.

Problematisch könnte sein, dass Nolan sehr gerne seine "Gang" von Film zu Film mitnimmt, vor wie hinter der Kamera. Ob Michael Caine so endlich zu einer Rolle in einem Bond kommt? :wink:

In der Praxis könnte es vielleicht auch ein wenig zu sehr Nolan bei Bond geben. Hans Zimmer für den Soundtrack? Ich finde Zimmer sehr gut, aber bei Bond? - ehrlich gesagt interessanter Gedanke aber bin da unentschlossen. Beim Drehbuch könnte es gut sein dass Chris' drehbuchschreibender Bruder Jonathan Nolan mit an Bord gehievt werden könnte, was zu Spannungen mit den derzeitigen Drehbuchschreibern bedeuten könnte. Wollen die Broccolis wirklich so viel Macht an Nolan über den Film abgeben?

Bei Sam Mendes war es etwas anders. Daniel Craig, Dennis Gassner und ein paar andere waren schon zuvor im Bond-Boot. Thomas Newman und Roger Deakins waren die gewichtigeren Neuzugänge. Über Deakins Arbeit müssen wir nicht reden, das Echo war fast einhellig beigeistert. Newmans Score spaltete schon deutlich die Fan-Gemüter. Mir gefällt Newmans Score mittlerweile außerordentlich gut, anders als David Arnold (dessen Scores ich auch idR sehr stark finde) - aber nicht schlechter.

Wahrscheinlich wird es darum bei den möglichen derzeitigen Gesprächen gehen: Was darf Nolan machen und mitbringen, wenn er denn einen Bond drehen würde :wink:
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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MX87 hat geschrieben:An einen dritten Batman dachte man, auf Grund des Problems eine gute Story zu finden, erstmal gar nicht. Den beliebtesten Schurken hatte man schon in TDK verwendet und einen weiteren Batman-vs-Joker-Film wollte man nicht. Als man dann paar vielversprechende Einfälle beisammen hatte wurde TDKR zum Ende eines Trilogie, bei dem man bewusst noch deutlich einen Bogen zu Batman Begins schlagen wollte.
Bevor die Frage nach der Quelle kommt: The Dark Knight-Trilogie Making Of (Buch, auch in deutsch erschienen)
Hätte ich nicht gedacht, da das Ende von TDK ja ein typischer Cliffhanger ist. Falls Nolan auch bei Bond eine Trilogie machen soll/will, müsste man wahrscheinlich auch wieder mit Pausen von jeweils mindestens drei Jahren rechnen, da er zwischen den Franchise-Sachen ja gern eigenes macht.

Grundsätzlich glaube ich, dass Nolan eher am ersten Film des Craig-Nachfolgers interessiert ist. Das ist künstlerisch sicher dankbarer als Bond 24, der in erster Linie wahrscheinlich mit dem Erfolg von Skyfall verglichen werden wird und da kaum gewinnen kann.
MX87 hat geschrieben:Problematisch könnte sein, dass Nolan sehr gerne seine "Gang" von Film zu Film mitnimmt, vor wie hinter der Kamera. Ob Michael Caine so endlich zu einer Rolle in einem Bond kommt? :wink:

In der Praxis könnte es vielleicht auch ein wenig zu sehr Nolan bei Bond geben. Hans Zimmer für den Soundtrack? Ich finde Zimmer sehr gut, aber bei Bond? - ehrlich gesagt interessanter Gedanke aber bin da unentschlossen. Beim Drehbuch könnte es gut sein dass Chris' drehbuchschreibender Bruder Jonathan Nolan mit an Bord gehievt werden könnte, was zu Spannungen mit den derzeitigen Drehbuchschreibern bedeuten könnte. Wollen die Broccolis wirklich so viel Macht an Nolan über den Film abgeben?
Caine würd ich gern in einem Bond sehen. Fragt sich bloß in welcher Rolle. Vielleicht wäre er als Villain gut, nachdem er bei Nolan immer nur der väterliche Mentor war. Jonathan Nolan als Autor fände ich extrem gut, auf jeden Fall besser als John Logan. Logan wurde ja auch nur durch Mendes an Bord gebracht.

Hans Zimmer wäre auch spannend. Seine Scores für Illuminati und Sherlock Holmes finde ich sehr gut.

Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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Ich bin mittlerweile auch zum Entschluss gekommen, dass Nolan sicherlich nicht die falsche Wahl für einen Bond Film wäre.
Da einige hier, Angst haben, er würde seinen Stil zu sehr in Bond verwirklichen, stellt sich mir die Frage: Was ist falsch an Nolans Stil?
Seine Storys? Sein Humor? Seine Action?

Ich finde es würde den Bond Filme gut tuen, wenn es mal wieder eine richtig gute Handlung mit Twists und außergewöhnlichen Schurken geben würde, anstatt auf die Charakterentwicklung zu setzten.
Und dafür ist Christopher Nolan doch genau der richtige.
Seine Story's sind einzigartig!
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- Quantum of Solace (2008)

Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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Casino Hille hat geschrieben:Mit SF hatten wir doch alle unseren Nolan-Bond, wollen wir das jetzt wirklich noch einmal sehen? :wink:
Nein hatten wir nicht und nein, dass möchte ich nicht noch einmal sehen.
Deshalb habe ich diesen Text doch geschrieben.
Skyfall hatte meiner Meinung nach eine 0815 Story die zudem hauptsächlich auf die Charakterzeichnung ausgelegt war. Genau so etwas möchte ich nicht noch einmal sehen.
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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MrWhiTe hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Mit SF hatten wir doch alle unseren Nolan-Bond, wollen wir das jetzt wirklich noch einmal sehen? :wink:
Skyfall hatte meiner Meinung nach eine 0815 Story die zudem hauptsächlich auf die Charakterzeichnung ausgelegt war. Genau so etwas möchte ich nicht noch einmal sehen.
Skyfall ist sowas von 100%ig von Nolan inspiriert, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ein Nolan Bond groß anders aussehen würde. (Letzten Endes klingt ja sogar Newmans Score ganz stark nach Hans Zimmers Arbeiten für die Batman-Trilogie.) Okay, vielleicht würde ein Bond-Film unter Nolan insgesamt nicht ganz so küchenpsychologisch bei der Zeichnung seiner Charaktere verlaufen, aber im großen und ganzen sehe ich nicht, was er so sehr anders machen würde.
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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Casino Hille hat geschrieben:Skyfall ist sowas von 100%ig von Nolan inspiriert, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ein Nolan Bond groß anders aussehen würde. (Letzten Endes klingt ja sogar Newmans Score ganz stark nach Hans Zimmers Arbeiten für die Batman-Trilogie.) Okay, vielleicht würde ein Bond-Film unter Nolan insgesamt nicht ganz so küchenpsychologisch bei der Zeichnung seiner Charaktere verlaufen, aber im großen und ganzen sehe ich nicht, was er so sehr anders machen würde.
Ja Skyfall ist Nolan inspiriert, aber die Klasse eines Nolan hat er leider nicht ganz.

Außerdem hat Inception für mich mehr Passagen die Bond Like sind, als dass Skyfall an Nolan erinnert.

z.B. hier der Dialog Eames und Cobb mit anschließender Verfolgungsjagd.


oder die schon angesprochenen Ski Szenen:
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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danielcc hat geschrieben:Außer der Hotelflur Prügelei ist die Action eher schwach in Inception - wie überaut zumeist bei Nolan.
Erschreckend, wie unterschiedlich solche Filme wahrgenommen werden können. Die Action bei Nolan empfinde ich allesamt als mindestens 5-mal so gut wie alles, was in SF zu sehen gewesen ist und er versteht es viel besser als die meisten Blockbuster-Regisseure aktuell, seine waghalsigen Stunts in die Handlung zu integrieren... aber lassen wir das.
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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Die Schnee-Action in Inception erreicht nicht annähernd das Niveau, was man bei Bond schon vor 40 Jahren gemacht hat. Sicher ist SF ein schlechter Vergleich denn dort liegt der Fokus ja wirklich nicht auf Action. Aber das Finale von SF ist doch sehr impostant, und die PTS halte ich für besser als alles in Nolans Filmen.
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Re: Wird Christopher Nolan doch der Regisseur?

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danielcc hat geschrieben:Die Schnee-Action in Inception erreicht nicht annähernd das Niveau, was man bei Bond schon vor 40 Jahren gemacht hat. Sicher ist SF ein schlechter Vergleich denn dort liegt der Fokus ja wirklich nicht auf Action.
Die Schnee-Action ist ganz klar auf dem Höhepunkt der Zeit und ist vom Niveau her durchaus mit OHMSS und FYEO vergleichbar. Auch finde ich nicht, dass in SF der Fokus auf Action anders gelagert ist, als es je bei einem Nolan-Film der Fall gewesen ist. Und wo die Schottland-Szenen von Skyfall bombastischer angelegt sind, als die finalen "Schlachten" in BB und TDK entzieht sich ein wenig meiner Kenntnis.
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