Re: Zuletzt gesehener Film

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AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:John Carter, Borelord of Mars. Ein "ging so" Film. 4/10
immer wieder spannend zu sehen, dass wir doch eine etwas unterschiedliche Anwendung der 10er Skala haben - denn auch für mich ist es ein "ging so" Film. :D
Vielleicht solltest du das doch mal überdenken. Mathematisch betrachtet sollte ein 5/10 Film dann ja etwa halb so gut sein wie ein großes 10/10 Meisterwerk. Und der Borelord wäre dann ja bei dir sogar noch besser als nur halb so gut.

Bei näherer Betrachtung ist eine 4/10 Einschätzung für einen "ging so" Film im Vergleich zu einem überwältigend guten Film auch schon arg hoch gegriffen.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Vielleicht solltest du das doch mal überdenken. Mathematisch betrachtet sollte ein 5/10 Film dann ja etwa halb so gut sein wie ein großes 10/10 Meisterwerk. Und der Borelord wäre dann ja bei dir sogar noch besser als nur halb so gut.

Bei näherer Betrachtung ist eine 4/10 Einschätzung für einen "ging so" Film im Vergleich zu einem überwältigend guten Film auch schon arg hoch gegriffen.
Für mich ist ein linearer Ansatz einfach praktikabler. 10 ist perfekt, 1 ist der größte Müll, ergo ist 5,5 als rechnerisches Mittel Mittelmaß oder geht gerade noch. Mittelmaß ist für mich alles, was mich mindestens genauso langweilt wie unterhält. Trotz aller Schwächen hat beispielsweise John Carter mich in Summe doch noch etwas mehr unterhalten als gelangweilt. Eine 5,5 geb ich eigentlich immer den Filmen, die sich grade so an der Grenze befinden ob ich sie noch mal anschaue oder nicht. Alles darüber hat recht gute Chance, alles darunter eher nicht. Ich verstehe deinen Standpunkt die 10er Skala so zu nutzen, dass man für die Bewertung guter Filme mehr Spielraum hat, das entspricht aber nicht meinem linearen Ansatz. Daher werden wir beim Vergleich unserer Bewertungen auch weiterhin einen gewissen Umrechnungsfaktor berücksichtigen müssen. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

2749
naja, wenn ein film ein paar längen hat - also eher langweilig ist - aber sonst einige gute einfälle, den ein oder anderen guten schauspieler, die ein oder andere witzige szene etc. ... dann gebe ich dem film doch nicht gleich 2/10.... ich bin dann auch wohl eher bei anatols bewertungsskala - wobei ich mit meinen höchstbewertungen nicht herumschmeiße, also ein film der von mir 8 und 9 bekommt, die haben mir schon sehr, sehr gut gefallen.
Bond... JamesBond.de

Re: Zuletzt gesehener Film

2750
Maibaum hat geschrieben:Langweilig ist das schlimmste überhaupt, mehr als 2 kann ich einem eher langweiligen Film nicht geben .
Da bin ich prinzipiell bei dir, ich würde es aber so sagen: ein Film der nur langweilt ist das schlimmste überhaupt. Und bei John Carter, um dieses Beispiel nochmal aufzugreifen, war dies bei mir ja nicht der Fall. Würde ich John Carter 2 Punkte geben, was soll ich dann mit den vielen Filmen machen, die noch viel viel schlechter sind? Bekommen Uwe Boll Filme dann negative Wertungen? :lol: Wie gesagt, ich verstehe deinen Herangehensweise nach dem Motto "schlecht ist schlecht und bedarf keiner großen Bewertungsnuancen", aber ich finde es gibt unterhalb des Mittelmaßes genauso viele qualitative Stufen für die ich dann auch entsprechende Bewertungsschritte verwenden möchte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

2751
Gernot hat geschrieben:naja, wenn ein film ein paar längen hat - also eher langweilig ist - aber sonst einige gute einfälle, den ein oder anderen guten schauspieler, die ein oder andere witzige szene etc. ... dann gebe ich dem film doch nicht gleich 2/10....
Dem würde ich dann ja auch 3 oder 4 geben, vielleicht sogar 5, aber niemals 6.

Re: Zuletzt gesehener Film

2752
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Langweilig ist das schlimmste überhaupt, mehr als 2 kann ich einem eher langweiligen Film nicht geben .
Da bin ich prinzipiell bei dir, ich würde es aber so sagen: ein Film der nur langweilt ist das schlimmste überhaupt. Und bei John Carter, um dieses Beispiel nochmal aufzugreifen, war dies bei mir ja nicht der Fall. Würde ich John Carter 2 Punkte geben, was soll ich dann mit den vielen Filmen machen, die noch viel viel schlechter sind? Bekommen Uwe Boll Filme dann negative Wertungen? :lol: Wie gesagt, ich verstehe deinen Herangehensweise nach dem Motto "schlecht ist schlecht und bedarf keiner großen Bewertungsnuancen", aber ich finde es gibt unterhalb des Mittelmaßes genauso viele qualitative Stufen für die ich dann auch entsprechende Bewertungsschritte verwenden möchte.

Carter hat ja auch 4 bekommen, weil er nur selten langweilig wurde ,aber auch nur selten interessant.

Schlecht kriegt 0. Ist doch egal ob er ein wenig schlecht ist, oder superschlecht. Und wenn er doch mal ein oder 2 Ideen hat, dann ist ja auch noch die 1 da.

Außerdem versuche ich ja alles was unter 4 ist zu vermeiden. Klaptt natürlich nicht immer ...

Re: Zuletzt gesehener Film

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The cold Light of Day BD - 7/10

Aber auch nur weil der Film ein sehr hohes und gutes Tempo hat. So vergisst man gutmütigerweise mal nen Logikfehler oder übersieht ne Storyschwäche. Henry Cavill ist klasse. Ich freue mich sehr auf ihn als Superman. Spannender Thriller mit guten Actionszenen. Von der Klasse her erreicht der Regisseur aber nicht sein Erstlinsgwerk JCVD. ;)

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Diese kleinbürgerliche Welt ist aber der Inhalt des Filmes. Onkel Charlys Morde sind für mich als Reaktion auf diese "grauenhafte" alles erdrückende Normalität erkennbar. Deswegen gehört dieser auch zu Hitchcocks abgründigen Filmen, und nicht zu seinen Entertainments, die den Großteil seines Werkes ausmachen.

Die Happy End Einstellung mit der weiblichen Charley und ihrem langweiligen Poilzisten wäre dann konsequenterweise auch kein Happy End, sondern ein Ausdruck von Resignation.

Aber ich muß den dringend noch einmal schauen. Steht auf Der Hitchcock WmF Liste ganz oben.
Das ist durchaus so, und dies macht Onkel Charlie auch zu einem interessanten und abgründigen Charakter, unter dessen Oberfläche es brodelt und dessen Motive auch nachvollziehbar sind. Dies kommt meiner Meinung nach aber nur in wenigen Momenten wirklich zur Geltung, wenn Charlie sein wahres Denken gewissermassen herausbrechen lässt und es einem geradezu in die Knochen fährt, wenn man sieht wie er unter dieser meisterhaft gespielten Fassade wirklich ist. Irgendwie wirkt es auf mich aber nicht sonderlich ausgereift, wie gesagt wird dass er die ganze Welt hasse (so interpretiere ich seinen Charakter auch) und sich sein Hass an anderer Stelle mehr auf reiche Wittwen konzentriert, die auf grossem Fuss leben.

Ein Happy End ist das übrigens keineswegs, da der Film bei sehr bedrückter Stimmung an Charlies Begräbnis endet und der vorangehende Mordversuch im Zug sowohl für die junge Charlie als auch für uns Zuschauer ein echter Schocker gewesen ist. Interessant übrigens, dass der „langweilige Polizist“ Jake Graham (in meinen Augen sehr glaubwürdig angelegt und gespielt) mit von der Partie ist, obwohl es Charlie vorher eine Ewigkeit nicht geschafft hat, ihn zu erreichen. :wink:

Ein Schwachpunkt ist in meinen Augen Charlies (jung) allzu plötzliches Begreifen von Grahams wahren Absichten - gegen Charlie (Onkel) wegen Mordes zu ermitteln - während der Verabredung in der Stadt. Ein wie ich finde ziemlich plumper Übergang und dramaturgisch reichlich sperrig in den Film integriert. Hier hätte eine längere, raffiniertere Szene gepasst. Achte doch darauf, wenn du den Film wieder schaust, ein mittelgrosses Review nach jüngster Sichtung würde mich freuen.

Welche Filme stehen sonst noch auf der Hitchcock WmF Liste?
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

2755
Der Teufelskerl (1973) – Philippe de Broca

Der Teufelskerl ist eine der besten und schönsten Komödien von Frankreichs „Hans-Dampf-in-allen-Gassen“ Jean-Paul Belmondo. Für Bondfans ist der Film auch deshalb sehr interessant, da er liebevoll viele Klischees der Bondfilme auf die Schippe nimmt. Die Story dreht sich um den Überagenten Bob Saint-Clair, der wie man es von einem Überagenten erwarten kann problemlos jede Krise meistert, Horden von Gegnern niedermäht und nebenbei natürlich auch noch das Mädchen bekommt. Das alles ist wunderbar bunt und übertrieben in Szene gesetzt und rast in abenteuerlichem Tempo von Höhepunkt zu Höhepunkt. Ernst und heilig ist hier nichts, da spritzt das Kunstblut gleich gallonenweise, eine handvoll Gegner werden dann auch mal durch einen Schuss niedergestreckt oder ein Agent in einer Telefonzelle von einem Hai gefressen (!). Doch dann – zack – das Publikum wird abrupt aus der bunten Agent des Superagenten Bob Saint-Clair gerissen und mitten in die triste Welt seines Schöpfers, des Autors Francois Merlin katapultiert (natürlich ebenfalls verkörpert von Bebel). Dieser hat seine liebe Mühe mit diversen Problemen des Alltags, sei es nun eine störende Putzfrau, faule Handwerker oder eine kaputte R-Taste auf seiner Schreibmaschine (weswegen seine Figuren in der Parallelwelt kurzzeitig alle ohne R sprechen). Zu all dem gesellt sich auch noch das Problem, dass ihm sein jüngster Bob Saint-Clair-Roman weit weniger flott von der Hand geht wie die 42 Vorgängerromane und er in drei Tagen abliefern muss. Entsprechend spinnt er seine Alltagserlebnisse in seinem Saint-Clair Roman weiter und so bekommen beispielsweise die im echten Leben wieder einmal unverrichteter Dinge von Dannen gezogenen Handwerker von dem guten Bob dann auch die Rechnung in Blei präsentiert.

Das permanente Wechseln zwischen den beiden Ebenen ist der eigentliche Clou des Films, man darf miterleben wie Autor Merlin sein Privatleben immer mehr auf sein literarisches Werk projeziert – was zu allerlei kunterbunten Episoden führt, wie man sie gemeinhin nicht in einem Agentenfilm erwarten würde. Belmondo ist fabelhaft und trumpft sowohl als ultracooler und handfester Superagent wie auch als kurzatmiger, tapsiger und kauziger Autor auf. Letzteres gibt ihm die Möglichkeit alle Register seines komödiantischen Könnens zu zeigen. Ähnlich wie der zwei Jahre später entstandene und ebenfalls von de Broca inszenierte „Der Unverbesserliche“ hat auch „Der Teufelskerl“ über weite Strecken ein enorm hohes Tempo und eine hohe Gagdichte. Einziger Wehrmutstropfen für mich als bekennender Synchronfan: Der Teufelskerl ist wohl der Film, bei dem ich mir Rainer Brandt am meisten auf Belmondo gewünscht hätte. Kindler macht zwar – wie immer – einen guten Job. Aber gerade in den überdrehten komödiantischen Szenen wäre ein Brandt in „Der Unverbesserliche“-Form die Krönung gewesen. Aber auch so ist der Film ein großer Spass.
Wertung: 8 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

2756
GoldenProjectile hat geschrieben:
Welche Filme stehen sonst noch auf der Hitchcock WmF Liste?
Von denen die ich auf DVD habe:

Frenzy
Rebecca
The Lodger



Außerdem Foreign Correspondent und Rich and Strange von denen ich mir aber erst Material besorgen müsste.

Der letztere ist kein Thriller.

Re: Zuletzt gesehener Film

2757
Gestern: Enthüllung (Disclosure)

Kennt den jemand? Was haltet ihr davon? Ich hab ihn schon ein paar mal gesehen und irgendwie gehört der bei mir zu einer Liga von Filmen, die ich gar nicht besonders großartig finde, aber immer wieder hängen bleibe, wenn sie laufen.
Was mich total an dem Film stört ist diese blödsinnige Virtual Reality Sache, die im Grunde nichts mit der Story zu tun hat. Ich kann mich irren, aber das müsste ein Michael Crichton Drehbuch sein und wenn das stimmt, finde ich es typisch. Der schnappt halt gern mal irgendwelche Technologien im Babystatus auf und strickt sie irgendwie in eine an sich normale Story. Vielleicht ist das im Buch viel raffiniertet aber sowas wirkt auf der Leinwand dann irgendwie albern.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

2758
Ja, Vorlage stammt von Crichton. Ich mag den Film. Schön gespielt, interessante und raffinierte Wendungen. Die VR-Szene wirkt mittlerweile etwas antiquiert, aber ich erinnere mich noch daran, dass 1995 so Sachen wie emails mächtig EIndruck auf mich gemacht haben. Guter, solider Thriller. Sutherland ist klasse, schön hinterhältig.
7 / 10
danielcc hat geschrieben: gar nicht besonders großartig
geniale Adjektivkonstruktion - was immer sie auch bedeuten mag :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"