danielcc hat geschrieben:Hier mal ein Auszug von einer Fan Kritik im cbn Forum. Gefällt mir sehr gut, weil es wirklich die Sache trifft. Darüber hatte ich stark gar nicht nachgedacht
"Skyfall is the first three dimensional Bond. From the title sequence that took you through the images instead of watching it lie a kaleidescope. Skyfall displayed its extra dimension, a dimension that the Bond series has never shown. Almost every scene showed depth, real physical depth, like in the scene with M and the caskets. Along with this depth to the scenes there was depth to each character, to each motivation. Seeing Skyfall was like seeing Toy Story after decades of Disney's animated movies. It is the jump to Halo from the early Mortal Kombat games. In fact, Skyfall copies those early fighting game with its own silhouetted fight scene. The scene culminates in tearing itself from 2-D to a magnificent third dimesion of the highest altitude. Skyfall changes the game. From the story to the characters and the cinematography Skyfall is the Deathly Hallows of the Bond series"
Ich sehe das genau so. Die Figuren in SF haben viel mehr Dimensionen/Tiefe als jemals zuvor und auch visuell spielt der Film sehr oft mit Dimensionen (hat mich fast an Citizan Kane erinnert), etwa wenn Silva auch aus der Tiefe des Raums kommt, die M Szene mit den Särgen. Dazu passt auch wunderbar, dass inmitten dieser "tiefen" Welt, Patrice ein sehr flacher Charakter zu sein scheint, desses Kampf dann auch durch die Inszenierung als Siluetten im wahrsten Sinne des Wortes flach/zweidimensional ausfällt.
Ich sehe das alles genauso wie die cbn-Review, allerdings finde ich es auch wie AnatolGogol, dass die alten Filme indirekt ein wenig zu sehr schlecht gemacht werden. Es sind einige gr0ßartige Filme dabei, die durch den ebenfalls großartigen SF sicherlich kein Stück schlechter werden. FRWL dürfte einer der besten Agententhriller überhaupt sein. GF beeindruckt noch heute durch das Duell zwischen Bond und Goldfinger. Und so kann man das bei vielen Filmen fortführen...
Mit Skyfall hat das Franchise einen neuen Weg begangen, den es schon seit CR konsequent verfolgt. Criags Bond ist gleichzeitig Larger-Than-Life UND ein greifbarer Mensch. Diese Linie wurde bei den vorherigen 20 Filmen immer mal wieder angekratzt, aber selten wirklich ausgeschöpft. OHMSS ist da der heutigen Linie noch am ähnlichsten, danach kommen dann die Dalton-Filme und GE.
Im Grunde öffnet Skyfall endgültig die Drama-Türen für das Franchise. Bondfilme dürfen nun auch viel Tiefsinn haben und bleiben dennoch Bond. Auch wenn man es nicht mehr hören kann: Im Grunde ist es genau das, was Nolan beim Batman-Franchise machte. Man muss sich nur Tim Burtons Filme ansehen. Diese sind durch Nolans nicht schlechter geworden (im Falle von Batman Returns als sie eh schon sind), aber Nolan war der "Game Changer" und hat dramaturgisch für die Reihe neue Wege beschritten.
ParisFirm hat geschrieben:
Leider hat Herr Wagner recht, indem er schmerzhaft den Kern der Sache getroffen hat - CUT: Als ich heute nacht aus dem Kino kam, war mein erster Gedanke: nach mittlerweile 6 quälenden Jahren Daniel C., mittlerweile 3 Filmen jenseits aller guten Absichten und über 2 Stunden ermüdenden, dünnplotigen Psycho-Action-Dramas durfte ich wenigstens in den letzten 3,5 Minuten von Skyfall erleben, daß sich offenbar jemand der Macher doch noch daran erinnern konnte, an so etwas ähnlichem wie einem James-Bond-Film mitgewirkt zu haben (zumindest auf dem Papier)! Danke schön!
Kulissen sind doch nicht mehr als ein Schmankerl. Was eine Ledertür anrichten kann
Aber wo sind CR und SF "dünnplottig" ?
Ich sehe da mitunter in der ersten halben Stunde mehr Story als in manchen Roger Moore-Filmen...
Bei deiner restlichen Meinung muss ich dir sagen, dass die Fans aber sehr vieles anders sehen. Nach CR sind Craigs Kritiker (sowohl Fans als auch die richtigen Filmkritiker) schlagartig verstummt. Craig wird als Bond von der überzähligen Anzahl der Fans als außerordentlich guter Bond empfunden.