Gehört eigentlich nicht unter Skyfall, aber dennoch.Was glaubt ihr, wie die Chancen stehen, dass Mendes für Bond 24 oder danach noch ein mal die Regie übernimmt?
Was spricht dafür?
- Er hat sich für Bond 23 tierisch reingehängt und sich auch von der langen Pause nicht abhalten lassen
- Er mag offensichtlich Bond
- Er versteht sich prächtig mit Craig
Was spricht dagegen?
- Er hat sicher weiterhin Oscar Ambitionen
- Ein Regisseur seines Formats dreht selten Sequels vor allem nicht von einem Franchise wie Bond
Wie auch immer, ich fände es jedenfalls schön, wenn man mal wieder etwas Kontinuität hinter der Kamera hätte, wie man es auch nach GoldenEye hätte tun sollen.
Re: Mendes für Bond 24?
2Ein wenig früh darüber zu spekulieren wenn noch keiner weiß wie Skyfall bei Publikum und Kritik ankommen wird.
Re: Mendes für Bond 24?
3das was mendes hier von sich gibt über skyfall aber vor allem über bond allgemein und seinen wurzeln gefällt mir schon sehr gut. ich wäre auch für mehr kontinuität und ich bin mir fast sicher, dass auch er wieder gefragt wird von EON, aber ob mendes das selbst will, bezweifle ich eher, da er sicher auch andere projekte machen möchte und für BOND24 spätestens anfang-mitte 2013 wieder voll arbeiten müsste.
Bond... JamesBond.de
Re: Mendes für Bond 24?
4danielcc hat schon sehr treffend die Pro und Contras dargelegt.
Ich persönlich brauche nicht bei jedem Bond den gleichen Regisseur. In der Vergangenheit waren die Filme von von einem Regisseur nicht immer ein Garant für positive Ergebnisse. Sehen wir nur bei John Glen. Er war zwar Regisseur von sehr guten Bondfilmen (TLD, LTK) aber auch eben von OP, den viele von uns als eben nicht wirklich würdigen Bondfilm ansehen.
Gleiches bei Guy Hamilton: Zwar hat er GF zu verantworten, aber eben auch DAF.
Mendes nochmal zu verpflichten muss also nicht zwangsläufig zu einem vorzüglichen Bondfilm führen. Wir haben ja wie schon richtig festgestellt nicht einmal SF gesehen, geschweige denn einen Trailer.
Ich verurteilte allerdings nicht die "Wiederholungstäter": Martin Campbells Bilanz (GE, CR) da kaum besser dastehen.
Was ich viel mehr hoffe ist, dass die Produzenten nicht die falsche Richtung einschlagen. Bond in jeden Film sehr tief persönlich zu verwickeln kann auch eine Sackgasse sein schließlich kann man bei Bond sich nicht alles erlauben, wie bei anderen Leinwandhelden. Die Akzeptanz beim Publikum ist bei Bond durchaus begrenzt. Ebenso kann man sich schnell wiederholen wenn Bond in jedem Film nochmals und nochmals leidet wie Jack Bauer in 24, dem ja nichts erspart bleibt. Dort hatte man schon nur nach ein paar Staffeln schon das persönliche Leidenspotential des Charakters ausgeschöpft (alles andere war dann im Grunde Wiederholung). Man muss dabei bedenken, dass bei Bond weniger Spielraum ist als bei einem Jack Bauer...
Ähnlich bei der persönlichen Backstory des Charakters. Bonds komplette Familiengeschichte lang und breit aufzurollen und im Film darzulegen kann die Figur im Auge des Publikums entmystifizieren und dementsprechend demontieren. Auch hier hoffe ich, dass SF nicht zu viel zeigt...
Nicht falsch verstehen: Ich finde gerade die "persönlicheren Bondfilme" sehr gut.
Ich persönlich brauche nicht bei jedem Bond den gleichen Regisseur. In der Vergangenheit waren die Filme von von einem Regisseur nicht immer ein Garant für positive Ergebnisse. Sehen wir nur bei John Glen. Er war zwar Regisseur von sehr guten Bondfilmen (TLD, LTK) aber auch eben von OP, den viele von uns als eben nicht wirklich würdigen Bondfilm ansehen.
Gleiches bei Guy Hamilton: Zwar hat er GF zu verantworten, aber eben auch DAF.
Mendes nochmal zu verpflichten muss also nicht zwangsläufig zu einem vorzüglichen Bondfilm führen. Wir haben ja wie schon richtig festgestellt nicht einmal SF gesehen, geschweige denn einen Trailer.
Ich verurteilte allerdings nicht die "Wiederholungstäter": Martin Campbells Bilanz (GE, CR) da kaum besser dastehen.
Was ich viel mehr hoffe ist, dass die Produzenten nicht die falsche Richtung einschlagen. Bond in jeden Film sehr tief persönlich zu verwickeln kann auch eine Sackgasse sein schließlich kann man bei Bond sich nicht alles erlauben, wie bei anderen Leinwandhelden. Die Akzeptanz beim Publikum ist bei Bond durchaus begrenzt. Ebenso kann man sich schnell wiederholen wenn Bond in jedem Film nochmals und nochmals leidet wie Jack Bauer in 24, dem ja nichts erspart bleibt. Dort hatte man schon nur nach ein paar Staffeln schon das persönliche Leidenspotential des Charakters ausgeschöpft (alles andere war dann im Grunde Wiederholung). Man muss dabei bedenken, dass bei Bond weniger Spielraum ist als bei einem Jack Bauer...
Ähnlich bei der persönlichen Backstory des Charakters. Bonds komplette Familiengeschichte lang und breit aufzurollen und im Film darzulegen kann die Figur im Auge des Publikums entmystifizieren und dementsprechend demontieren. Auch hier hoffe ich, dass SF nicht zu viel zeigt...
Nicht falsch verstehen: Ich finde gerade die "persönlicheren Bondfilme" sehr gut.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
Terence Young
Re: Mendes für Bond 24?
5Genau das ist der Punkt. Wenn man als Experte (also vermutlich die meisten hier...) einen Film analysiert, dann erscheint vieles schlüssig und nachvollziehbar. Vieles bindet sich in die Handlung und die persönliche Entwicklung Bonds ein.MX87 hat geschrieben:Ähnlich bei der persönlichen Backstory des Charakters. Bonds komplette Familiengeschichte lang und breit aufzurollen und im Film darzulegen kann die Figur im Auge des Publikums entmystifizieren und dementsprechend demontieren. Auch hier hoffe ich, dass SF nicht zu viel zeigt...
Nicht falsch verstehen: Ich finde gerade die "persönlicheren Bondfilme" sehr gut.
Beispielsweise ist es vollkommen klar, dass die Entscheidung die Gunbarrelsequenz in QOS am Ende zu zeigen, die Entwicklung über die Trauer bis hin zum gewünschten MI6-Agenten, die erst am Ende abgeschlossen ist, verdeutlichen soll. Bei unerfahrenem Publikum kann so etwas schon mal zu Irritationen führen.
Das gleiche gilt für die Auslassung der beiden bekanntesten Bondzitate in QOS...
EDIT: Ich hab keine Ahnung, warum das jetzt doppelt ist
"Für England, James? - Nein, für mich!"
Re: Mendes für Bond 24?
6Hier wird wahrscheinlich gleich ein Sturm der Entrüstung losgehen, aber ich hätte Christopher Nolan gerne als Regisseur von Bond24. Nach TDKR hat der ja ertsmal kein neues Regieprojekt; er ist nur Produzent von Man of Steel. Er hat also Zeit sich ein bisschen auszuruhen und kann dann sich voll auf den nächsten Bond konzentrieren. Ich sehe Nolan als geeignet an,weil:
- er hat beständig bewiesen, dass er atemberaubende (Inception) Action auf die Leinwand bringen kann
- jeder Film von ihm hat Tiefe, sehr ausdrucksstarke Charaktere
-mit seiner Batmantrilogie hat er eine angestaubte Superheldenfigur zu neuem Glanz geführt und sehr innovativ erneuert.
- nach kleineren Filmen hat er bewiesen, dass er auch mit großen Blockbustern (Batman,Inception) gut umgehen kann.
- seine Filme erfreuen sich größter Beliebtheit (siehe z.B. IMDB`s 100 beste Filme)
- er ist britisch, was den Produzenten sicherlich gefallen würde
- er hat beständig bewiesen, dass er atemberaubende (Inception) Action auf die Leinwand bringen kann
- jeder Film von ihm hat Tiefe, sehr ausdrucksstarke Charaktere
-mit seiner Batmantrilogie hat er eine angestaubte Superheldenfigur zu neuem Glanz geführt und sehr innovativ erneuert.
- nach kleineren Filmen hat er bewiesen, dass er auch mit großen Blockbustern (Batman,Inception) gut umgehen kann.
- seine Filme erfreuen sich größter Beliebtheit (siehe z.B. IMDB`s 100 beste Filme)
- er ist britisch, was den Produzenten sicherlich gefallen würde
Re: Mendes für Bond 24?
7Filmfreund hat geschrieben:Hier wird wahrscheinlich gleich ein Sturm der Entrüstung losgehen, aber ich hätte Christopher Nolan gerne als Regisseur von Bond24. Nach TDKR hat der ja ertsmal kein neues Regieprojekt; er ist nur Produzent von Man of Steel. Er hat also Zeit sich ein bisschen auszuruhen und kann dann sich voll auf den nächsten Bond konzentrieren. Ich sehe Nolan als geeignet an,weil:
- er hat beständig bewiesen, dass er atemberaubende (Inception) Action auf die Leinwand bringen kann
- jeder Film von ihm hat Tiefe, sehr ausdrucksstarke Charaktere
-mit seiner Batmantrilogie hat er eine angestaubte Superheldenfigur zu neuem Glanz geführt und sehr innovativ erneuert.
- nach kleineren Filmen hat er bewiesen, dass er auch mit großen Blockbustern (Batman,Inception) gut umgehen kann.
- seine Filme erfreuen sich größter Beliebtheit (siehe z.B. IMDB`s 100 beste Filme)
- er ist britisch, was den Produzenten sicherlich gefallen würde
Damit sagst du ja praktisch nur das Nolan ein guter Regisseur ist was ja unbestritten ist.
Aber ich habe keine Lust darauf das ein Bondfilm als "der neue Nolan Film" abgestempelt wird. Nolan würde da wohl komplett sein eigenes Ding machen was wohl der Reihe schaden würde besonders wo der Craig-Bond noch im Charackteraufbau ist. Wenn schon dann nach der Craigära einen Film oder eine Trilogie die vielleicht auch etwas alleine da stehen könnte. Ausserdem wird Nolan viel zu teuer sein aber wenn man die Besetzung von Skyfall noch einmal steigert dann sind wir schon fast bei Nolan. Er ist aktuell mein Lieblings Actionregisseur aber ich würde ihn trotzdem nicht für Bond haben wollen.
Ohne Top ? Onatopp !
Re: Mendes für Bond 24?
8Also wenn nolan ein fan der reihe ist, was er ja quasi mit seinem OHMSS zitat in Inception offen bestätigt, kann ich mir durchaus vorstellen dass er bereit sein könnte einen bondfilm zu machen. es geht bei einem film doch um mehr als nur die gage. wäre auch nicht das erste mal dass eine berühmte und einflussreiche person aus der filmbranche bereit wäre für weniger gage ein streifen zu machen, bzw. darin mitzuspielen. brad pitt hat zum beispiel eine große rolle in terence malicks' The Tree Of Life gehabt, hat dabei auf seine übliche gage verzichtet weil das drehbuch ihn persönlich berührt hat. außerdem ist nolan auch in der lage kleinere dinger zu drehen wie The Illusionist. Dass seine zwei letzten projekte so erfolgreich waren liegt vor alken dingen daran dass sie neue maßstäbe in sachen action und storytelling gesetzt haben.
Re: Mendes für Bond 24?
9Nolan ist nicht der Regisseur von The Illusionist.
Er hat absolut keine neuen Maßstäbe gesetzt mit seinen letzten beiden Filmen (wie kommt ihr nur auf sowas?). Außer visuellen Effekten vermag ich da nichts Neues zu entdecken, und bei Inception zumindest eine unverbrauchte Geschichte, die aber erzähltechnisch in bekannten Bahnen abläuft. Ich finde eher das er die qualitativen Erwartungen die er mit Following und Memento geweckt hat bislang nicht erfüllen konnte.
Er hat bereits mit den Batman Filmen bewiesen das er in der Lage ist Mainstream Filme zu machen die zugleich noch eine eigene Note besitzen, ohne aber dabei ein Massenpublikum (das solch teure Filme schon zwangsweise erreichen muß) zu verunsichern. Also kann er auch Bond machen. Und mit Sicherheit auch gut.
Marc Foster hat sich ja auch mit QOS selber verwirklicht, bzw einen Bond mit dem Segen der Produzenten versehen fast durchweg nach seinen eigenen Vorstellungen verwirklichen können. Und damit auch noch kommerziellen Erfolg gehabt. Das kann Nolan auch, wenn er denn will. Und wenn die Broccolis auch wollen.
Und ich könnte mir vorstellen daß Mendes auch seiner persönlichen Bond Vision folgt, und nicht einfach nur ein Auftragsregisseur ist, wie vor der Caig Ära bei Bond üblich.
Er hat absolut keine neuen Maßstäbe gesetzt mit seinen letzten beiden Filmen (wie kommt ihr nur auf sowas?). Außer visuellen Effekten vermag ich da nichts Neues zu entdecken, und bei Inception zumindest eine unverbrauchte Geschichte, die aber erzähltechnisch in bekannten Bahnen abläuft. Ich finde eher das er die qualitativen Erwartungen die er mit Following und Memento geweckt hat bislang nicht erfüllen konnte.
Er hat bereits mit den Batman Filmen bewiesen das er in der Lage ist Mainstream Filme zu machen die zugleich noch eine eigene Note besitzen, ohne aber dabei ein Massenpublikum (das solch teure Filme schon zwangsweise erreichen muß) zu verunsichern. Also kann er auch Bond machen. Und mit Sicherheit auch gut.
Marc Foster hat sich ja auch mit QOS selber verwirklicht, bzw einen Bond mit dem Segen der Produzenten versehen fast durchweg nach seinen eigenen Vorstellungen verwirklichen können. Und damit auch noch kommerziellen Erfolg gehabt. Das kann Nolan auch, wenn er denn will. Und wenn die Broccolis auch wollen.
Und ich könnte mir vorstellen daß Mendes auch seiner persönlichen Bond Vision folgt, und nicht einfach nur ein Auftragsregisseur ist, wie vor der Caig Ära bei Bond üblich.
Re: Mendes für Bond 24?
10Bisher schadet es SF nicht, dass Sam Mendes (ein Oscar-Preisträger, wobei man den Oscar allg. auch nicht überbewerten sollte außer vlt. PR-technisch) auf dem Regiestuhl sitzt. SF wird ja nicht als "der neue Film von Oscar-Preisträger Sam Mendes" beworben. Diese Tatsache findet vor allem bei der Berichterstattung von Nachrichtensendungen und Co Erwähnung.Maibaum hat geschrieben: Er hat absolut keine neuen Maßstäbe gesetzt mit seinen letzten beiden Filmen (wie kommt ihr nur auf sowas?). Außer visuellen Effekten vermag ich da nichts Neues zu entdecken, und bei Inception zumindest eine unverbrauchte Geschichte, die aber erzähltechnisch in bekannten Bahnen abläuft. Ich finde eher das er die qualitativen Erwartungen die er mit Following und Memento geweckt hat bislang nicht erfüllen konnte.
Er hat bereits mit den Batman Filmen bewiesen das er in der Lage ist Mainstream Filme zu machen die zugleich noch eine eigene Note besitzen, ohne aber dabei ein Massenpublikum (das solch teure Filme schon zwangsweise erreichen muß) zu verunsichern. Also kann er auch Bond machen. Und mit Sicherheit auch gut.
Marc Foster hat sich ja auch mit QOS selber verwirklicht, bzw einen Bond mit dem Segen der Produzenten versehen fast durchweg nach seinen eigenen Vorstellungen verwirklichen können. Und damit auch noch kommerziellen Erfolg gehabt. Das kann Nolan auch, wenn er denn will. Und wenn die Broccolis auch wollen.
Und ich könnte mir vorstellen daß Mendes auch seiner persönlichen Bond Vision folgt, und nicht einfach nur ein Auftragsregisseur ist, wie vor der Caig Ära bei Bond üblich.
Nolan würde meiner Ansicht nach passen als Bondregisseur. Er hat in zich Interviews gesagt welch großer Bond-Fan er ist. Wahrscheinlich in etwa so wie wir Auch hat er nicht abgestritten, dass er bei seinen Filmen öfters sich mal von Bond hat inspirieren lassen.
Nolan würde super passen weil in vieler Hinsicht etwas zusammenkommen würde was zusammengehören würde:
- Bekenntnis etwas lieber "for real" zu drehen als in CGI
- Bekenntnis bei der Action Maßstäbe setzen zu wollen bzw etwas neues zu zeigen.
- Filme mit sehr eigener intensiver Atmosphäre
- Stilvolle Inszenierung
Vieles davon kann man ja auch bei SF gerade sehen, wobei allerdings mit Mendes ein in Action weniger erfahrener Regisseur auf dem Stuhl sitzt.
Ob jetzt Nolan ein wahrer Innovateur ist, da kann man drüber streiten. Sicher ist nur, dass er andere Wege mit seinen Filmen gegangen ist. Bei Batman ging er weg vom Trend der Poppig-Bunten Comic-Verfilmungen (Spiderman-Reihe, diverse Marvel-Helden usw.). Im Hinblick auf Inszenierung ist er sogar erfrischend altmodisch: Lieber etwas aufwendig "in Echt" drehen, als per CGI. Dazu ist in der Inszenierung (v.a. Farbpalette und Beleuchtung) eine Ästhetik zu sehen wie es in der Vergangenheit die großen Filme von MGM und anderen größeren Studios gab.
Innovation muss nicht immer etwas neues sein. Sogar das Konzept vom iPod hatte seine konzeptionellen Wurzeln in den Spät-70ern...
Was die wirkliche Innovation von Nolan ist: Er hat viele gute Konzepte die in der Kinowelt umherschwirren genommen und es zusammengeführt. Seine Filme zeigen keine Action zum Selbstzweck, vielmehr soll die Action eher die Story unterstreichen. Gleichzeitig sollen sowohl die Story und Charaktere als auch die Action alles für sich Makellos sein.
Nolan ist in solcher Hinsicht jedenfalls Innovativer als andere Regiegrößen wie beispielsweise Francis Ford Coppola. Der Pate ist ein Meisterwerk, aber überhaupt kein innovativer Film.
Wieso wird dann Innovation immer als Qualitätskriterium herangezogen?
Den Maßstab der Nolan gesetzt hat ist dass er atemberaubende makellos inszenierte Action mit einer dynamischen sorgfältig ausgetüftelten Story kombiniert. Es ist das Gesamtkonzept welches der Maßstab geworden ist. Spätestens seit TDK ist es für einen großen actionhaltigen Film nicht mehr so leicht Action nur der Action willen zu zeigen. Nolan hat bewiesen, dass beides sehr wohl kommerziellen Erfolg haben kann. In Form von TDK gab es sogar noch einiges an Gesellschaftskritik dazu. Wenn man sich die Tabelle der erfolgreichsten Filme ansieht, dann ist TDK wirklich von vielen verhältnismäßigen "No-Brainern" umzingelt...
Und außerdem sollte man denken, dass Nolan immerhin eine bessere Wahl wäre als ein zweitklassiker Handwerker wie ein Apted oder Spottiswoode (TWINE bzw. TND).
Nolan für Bond? Bin dafür!
Ich glaube aber vorher haben die Regiseure wohl noch Danny Boyle auf der Rechnung. Vielleicht ist der kleine Olympia-Film indirekt auch eine Art Bewerbertest
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
Terence Young
Re: Mendes für Bond 24?
11Das ist doch aber nix innovatives, das hat Peckinpah schon 40 Jahre zuvor gemacht und Ford und Hitchcock sogar noch früher. Und das sogar deutlich besser wenn ich mir diesen subjektiven Seitenhieb erlauben darf.MX87 hat geschrieben:Was die wirkliche Innovation von Nolan ist: Er hat viele gute Konzepte die in der Kinowelt umherschwirren genommen und es zusammengeführt. Seine Filme zeigen keine Action zum Selbstzweck, vielmehr soll die Action eher die Story unterstreichen.
MX87 hat geschrieben:Nolan ist in solcher Hinsicht jedenfalls Innovativer als andere Regiegrößen wie beispielsweise Francis Ford Coppola.
Ich bin nun wahrlich kein großer Fan dieses Films, aber wenn Apocalypse Now keine filmische Innovation war, dann verstehe ich unter dem Begriff was anderes. Gleiches gilt auch für Der Dialog.
Wenn die beiden zweitklassige Regisseure sind, dann sind aber mindestens 95% aller Regisseure zweitklassig. Die beiden mögen sicherlich keine Topregisseure sein, aber ohne zweifel kompetente und begabte Vertreter ihrer Zunft. Wo sind denn die großen Filme der Herren Young, Hamilton oder Campbell außerhalb der Bondserie? Filme wie Under Fire, Gorky Park oder Mörderischer Vorsprung suche ich bei den Kollegen jedenfalls vergeblich...MX87 hat geschrieben:Und außerdem sollte man denken, dass Nolan immerhin eine bessere Wahl wäre als ein zweitklassiker Handwerker wie ein Apted oder Spottiswoode (TWINE bzw. TND).
Ja warum nicht, aber der Regie-Heilsbringer ist er jetzt auch nicht gerade.MX87 hat geschrieben:Nolan für Bond? Bin dafür!
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Mendes für Bond 24?
12Ach herje, diese leidige Innovations Debatte...
Man muss wirklich 50 Jahren zurück schauen, um festzustellen dass es irgendwas irgendwie bei irgendwem schon mal irgendwie ähnlich gegeben hat?
Unter diesen Gesichtspunkten ist wahrlich fast nichts innovativ... Jeder hat irgendwo seine Vorbilder oder seine Inspiration.
Von mir aus bezeichnet man Nolan als keinen innovativen Regisseur. Dann ist es eben umso erstaunlicher welchen enormen Erfolg bei Zuschauern und Kritikern mit seinen nicht-innovativen Filmen hat
Außerdem stellt einer unserer fleißigen User hier ja gerne immer wieder fest, dass die Bondfilme ohnehin sehr wenig bis gar nicht innovativ sind/waren und somit würde Nolan natürlich umso besser passen
Aber um aufs eigentliche Thema zurückzukommen: Warten wir doch erstmal ab, ob Mendes nicht ein ähnlich stilvoller und intelligenter Thriller gelingt, wie man ihn Nolan zutrauen würde
Man muss wirklich 50 Jahren zurück schauen, um festzustellen dass es irgendwas irgendwie bei irgendwem schon mal irgendwie ähnlich gegeben hat?
Unter diesen Gesichtspunkten ist wahrlich fast nichts innovativ... Jeder hat irgendwo seine Vorbilder oder seine Inspiration.
Von mir aus bezeichnet man Nolan als keinen innovativen Regisseur. Dann ist es eben umso erstaunlicher welchen enormen Erfolg bei Zuschauern und Kritikern mit seinen nicht-innovativen Filmen hat
Außerdem stellt einer unserer fleißigen User hier ja gerne immer wieder fest, dass die Bondfilme ohnehin sehr wenig bis gar nicht innovativ sind/waren und somit würde Nolan natürlich umso besser passen
Aber um aufs eigentliche Thema zurückzukommen: Warten wir doch erstmal ab, ob Mendes nicht ein ähnlich stilvoller und intelligenter Thriller gelingt, wie man ihn Nolan zutrauen würde
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Mendes für Bond 24?
13Ich habe bewusst "Der Pate" genommen, da gerade dieser Film als Meisterwerk gefeiert wird, obwohl er nicht wirklich viel Innovatives inne hat. Für mich das perfekte Beispiel, dass ein Film eben ein Meisterwerk sein kann, auch ohne das Rad neu erfinden zu wollen.Ich bin nun wahrlich kein großer Fan dieses Films, aber wenn Apocalypse Now keine filmische Innovation war, dann verstehe ich unter dem Begriff was anderes. Gleiches gilt auch für Der Dialog.
Im Vergleich dazu kombiniert Nolan eben den Fokus eines charakter- und dialoggetrieben Films mit den Ansprüchen eines Action-Blockbusters. Es sind keine neuen Elemente, aber die Kombination gab es in der Form bisher äußerst selten.
Nicht falsch verstehen: Ich find beiden ersten Teile von Der Pate super. Möchte nur zeigen, dass Innovation als Qualitätskriterium bei vielen der "ganz großen Filme der Filmgeschichte" eigentlich absurd ist.
Apocalypse Now ist innovativ gewesen, das stimmt. Der Film gehört zu meinen Top-Lieblingsfilmen.
Hamilton hat unter anderem noch "Finale in Berlin" und "Luftschlacht um England" auf seiner Kappe. Ersterer ist meiner Erinnerung (bestimmt 7-8 Jahre her) schon sehr nice. Letzterer ist aus meiner Sicht höchst unterschätzt. Mit wahnsinnigem Aufwand wurde hier einer der historisch authentischsten Kriegsfilme gedreht die es gibt und darüber hinaus als filmisches Werk sehr gut ist.Wenn die beiden zweitklassige Regisseure sind, dann sind aber mindestens 95% aller Regisseure zweitklassig. Die beiden mögen sicherlich keine Topregisseure sein, aber ohne zweifel kompetente und begabte Vertreter ihrer Zunft. Wo sind denn die großen Filme der Herren Young, Hamilton oder Campbell außerhalb der Bondserie? Filme wie Under Fire, Gorky Park oder Mörderischer Vorsprung suche ich bei den Kollegen jedenfalls vergeblich...
Bei Young habe ich außerhalb der Bondreihe nichts gesehen. Bei Campbell ist es so, dass er eben richtig guter Regisseur ist - wenn denn die Vorlage (Drehbuch) stimmt. Er hat bei seinen anderen Filmen die ich sah (Zorro, Vertical Limit) das beste aus den dürftigen Drehbüchern gemacht. Dass am Ende es trotzdem kein Meisterwerk ist, sollte klar sein. Bei CR hatte er eben ein unwahrscheinlich gutes Drehbuch, wie auch bei GE...
Bei TND und TWINE wurde meist eben nichts auf die Leinwand gebracht, was über das jeweils nicht makellose Drehbuch hinaus ging. Gerade in so einem Fall sind Regisseure die eben Talent haben an der Reihe. Unter Campbell wären TWINE und TND sicherlich ne Ecke besser geworden. Es sei angemerkt, dass ich dieses "gewisse Extra" vor allem bei TWINE vermisse, aus der Basis hätte man viel mehr machen können. Ein entsprechender Regisseur hätte eben die Mängel des Drehbuchs etwas ausgleichen können.
Ganz ehrlich: Bei Peckinpah gehen mir die Zeitlupen in der Action auf den Keks und verlangsamen das eigentlich dynamisch wirken sollende Geschehen. Heute würde ich als Regisseur sowas höchstens in Parodien einsetzen...Das ist doch aber nix innovatives, das hat Peckinpah schon 40 Jahre zuvor gemacht und Ford und Hitchcock sogar noch früher. Und das sogar deutlich besser wenn ich mir diesen subjektiven Seitenhieb erlauben darf.
Hitchcock hat ohnehin sein eigenes Genre gehabt. Ihn sehe ich aber überhaupt nicht im geringsten im Action-Genre. Er ist mehr der Thriller-Regisseur und verstand sich auf seine Kernkompetenz: Spannungsaufbau.
Dementsprechend spielen die Schauwerte bei ihm geringere Rollen, sind aber je nach Film natürlich da. Ich empfinde seine Filme trotzdem immer mehr als Kammerspiele.
War Hitchcock innovativ? Öfters sicherlich, aber einiges was ihm zugeschrieben wird fand man auch im Kino der 20er und 30er. Man sollte Nolan nicht "Innovationslosigkeit" vorwerfen, wenn selbst Hitch sich in ähnlicher Weise bei Vorgängern bediente...
Nebenbei: Man hätte mal John Frankenheimer für einen Bondfilm verpflichten sollen. Er konnte sowohl Spannung aufbauen, als auch Action grandios in Szene setzen.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."
Terence Young
Terence Young
Re: Mendes für Bond 24?
14stimmt! peinlich;) ich meinte Prestige.Maibaum hat geschrieben:Nolan ist nicht der Regisseur von The Illusionist.
Er hat absolut keine neuen Maßstäbe gesetzt mit seinen letzten beiden Filmen (wie kommt ihr nur auf sowas?). Außer visuellen Effekten vermag ich da nichts Neues zu entdecken, und bei Inception zumindest eine unverbrauchte Geschichte, die aber erzähltechnisch in bekannten Bahnen abläuft. Ich finde eher das er die qualitativen Erwartungen die er mit Following und Memento geweckt hat bislang nicht erfüllen konnte.
Er hat bereits mit den Batman Filmen bewiesen das er in der Lage ist Mainstream Filme zu machen die zugleich noch eine eigene Note besitzen, ohne aber dabei ein Massenpublikum (das solch teure Filme schon zwangsweise erreichen muß) zu verunsichern. Also kann er auch Bond machen. Und mit Sicherheit auch gut.
Marc Foster hat sich ja auch mit QOS selber verwirklicht, bzw einen Bond mit dem Segen der Produzenten versehen fast durchweg nach seinen eigenen Vorstellungen verwirklichen können. Und damit auch noch kommerziellen Erfolg gehabt. Das kann Nolan auch, wenn er denn will. Und wenn die Broccolis auch wollen.
Und ich könnte mir vorstellen daß Mendes auch seiner persönlichen Bond Vision folgt, und nicht einfach nur ein Auftragsregisseur ist, wie vor der Caig Ära bei Bond üblich.
Re: Mendes für Bond 24?
15Sehe ich auch so. Filme müssen nicht innovativ sein um brillant zu sein. Wenn ein Film einen anderen kopiert, kann er durchaus besser sein als der Vorgänger. Wenn er das was der Vorgänger erfunden hat einfach besser macht.MX87 hat geschrieben: Ich habe bewusst "Der Pate" genommen, da gerade dieser Film als Meisterwerk gefeiert wird, obwohl er nicht wirklich viel Innovatives inne hat. Für mich das perfekte Beispiel, dass ein Film eben ein Meisterwerk sein kann, auch ohne das Rad neu erfinden zu wollen.
Im Vergleich dazu kombiniert Nolan eben den Fokus eines charakter- und dialoggetrieben Films mit den Ansprüchen eines Action-Blockbusters. Es sind keine neuen Elemente, aber die Kombination gab es in der Form bisher äußerst selten.
Nicht falsch verstehen: Ich find beiden ersten Teile von Der Pate super. Möchte nur zeigen, dass Innovation als Qualitätskriterium bei vielen der "ganz großen Filme der Filmgeschichte" eigentlich absurd ist.
Ich kritisiere Nolan nicht dafür das er kein Genie ist. Es ist doch eher umgekehrt, nämlich das viele bei Nolan Innovationen sehen wollen wo keine sind. Wobei Memento eben schon innovativ war, aber danach wird es dann konventioneller.
Der Pate hat aber schon ein paar innovative Ideen, und ist als Mafia Film fast schon ohne Vorgänger. Zumindest gab es diese Art von Mafia Film vorher kaum bis gar nicht. Da sind auch in der Inszenierung viele ideen die sehr frisch waren
Hier liegst du jetzt aber total daneben.Ganz ehrlich: Bei Peckinpah gehen mir die Zeitlupen in der Action auf den Keks und verlangsamen das eigentlich dynamisch wirken sollende Geschehen. Heute würde ich als Regisseur sowas höchstens in Parodien einsetzen...
Peckinpahs Meisterschaft mit der Zeitlupe war ja gerade das er das Problem der Verlangsamung gelöst hat indem er das Tempo durch den schnellen Schnitt wieder kräftig angezogen hat. Seine Filme hatten eine Schnittfrequenz die weit über das hinausging was damals üblich war. The Wild Bunch weist bei 145 min angeblich etwas 3600 Schnitte auf. Normal waren damals unter 400. Und seine Filme besitzen trotzdem auch massig sehr ruhige Szenen.
Diese Dynamisierung von Zeitlupen Action hat kaum ein andere Regisseur bis Mitte der 90ger hingekriegt.
Und The Wild Bunch ist dann auch wirklich ein Film der die Darstellung von Action revolutioniert hat. Vielleicht sogar mehr als jeder andere Film der in der Actioninszenierung Maßstäbe gesetzt hat.
Nolan ist aber auch gar kein besonders guter Actionregisseur. Da gibt es doch weitaus bessere. Ein Film der gerne mit Inception verglichen wird ist ja Matrix, und der hatte wirklich aufregende Actionszenen.
Zuletzt geändert von Maibaum am 1. Juni 2012 21:18, insgesamt 1-mal geändert.