Wie findet ihr AVTAK?

1/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (2%)
2/10 (Keine Stimmen)
3/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (4%)
4/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (4%)
5/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (16%)
6/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (16%)
7/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 13 (26%)
8/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (22%)
9/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (8%)
10/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (2%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 50

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

182
James Bond 007 - Im Angesicht des Todes






OT: A view to a kill
Herstellungsland: Vereinigtes Königreich
Herstellungsjahr: 1985
Regie: John Glen
Cast: Roger Moore, Tanya Roberts, Christopher Walken, Grace Jones, Patrick Macnee, Lois Maxwell und andere



Bond ist auf der Spur von Max Zorin, der beschlossen hat, den internationalen Markt der Mikrochip-Industrie an sich zu reißen. Doch bevor Bond an Zorin herankommt, muss er erstmal Zorins gefährlicher Killerin Mayday gegenübertreten...







John Glen begann als Cutter und kam dadurch ins Bond-Geschäft, als er beim zweiten Kamerateam Regie für "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" führte und unter anderem die spektakuläre Bob-Jagd inszenierte und den Schnitt übernahm. Auch die spektakuläre Pre-Sequenz von "Der Spion, der mich liebte", geht auf Glens Konto.
Auf Empfehlung von Bond-Cutter Peter Hunt durfte er 1981 das erste Mal die Haupt-Regie übernehmen, und zwar für den Film "In tödlicher Mission".
"A view to a kill" war also seine dritte Arbeit als Hauptregisseur eines Bond-Streifens.

Wieder startet der Film mit einer spektakulären Schnee-Verfolgungsjagd auf Skiern. Spektakulär heizt Bond, verfolgt von Killern, den Hang hinunter, pulverisiert dann auch noch einen (Modell-)Hubschrauber. Danach machen er und wir Bekanntschaft mit seiner Agenten-Partnerin Kimberly Jones (Mary Stavin), der man gerne etwas längere Screen-Zeit gegönnt hätte.

Es folgt ein wunderbarer Vorspann, wieder hervorragend gestaltet von Maurice Binder, wieder unverkennbar Bond-like und mit dem hervorragenden Lied "A view to a kill" der britischen Pop-Gruppe Duran Duran untermalt. Der Song erreichte zu recht die Spitze der amerikanischen Charts.


Es mag daran liegen, dass ich dem "Reload", das mit "Casino Royale" leider gemacht wurde, nichts abgewinnen konnte, aber immer wieder entdecke ich die alten Bonds für mich. Die hatten einfach was, gerade die bis in die 80er hinein waren oft ungeheuer unterhaltsam, weil sie sich selbst nicht zu ernst nahmen und oft sehr augenzwinkernd gemacht waren. Und obwohl ich die Actionszenen mittlerweile bei "A view to a kill" nicht mehr als so spektakulär ansehe, da ich den Film schon zu oft gesehen habe vermutlich, hatte ich doch ungeheuer Spaß dabei.

Ich kann das Gemecker gegen Tanya Roberts nicht nachvollziehen, gerade in Anbetracht der eher flachen Figuren, die sie zuvor meist gespielt hat in ihrer vorherigen Karriere, finde ich die Figur der Stacey Sutton doch durchweg sympathisch. Anfangs eher distanziert - ok, das hatten wir schon mal, aber ich glaube, sich über Wiederholungen in Bond-Filmen aufzuregen, verdirbt einem den Spaß an der Reihe - dann irgendwie verführerisch, nicht zu aufreizend, auf eine Art auch fast unnahbar, und ich fand sie auch nicht unintelligent. Also mir hat ihre Rolle gefallen.

Kommen wir nun zu den Stärken der Bond-Filme, die Action. Auch hier wird wieder mit der großen Schöpfkelle aufgefahren, und gerade "Casino Royale" stinkt hiergegen doch ziemlich ab. Die Materialschlacht und die aufregenden Stunts in A view to a kill bieten immerhin einen Sprung vom Eifelturm, eine irre - leider etwas kurze - Autojagd durch Paris mit wunderbar übertriebenen Car-Crashs, eine nette Trümmerfahrt mit einem Feuerwehrauto, einen brennenden Aufzugsschacht, eine ziemlich feuchte Wasserschlacht mit fetzigen Explosionen und als Showdown immerhin einen top getricksten Showdown mit einem Zeppelin.

Dazu sind einige Charaktere wunderbar over the top, z. B. der fanatische Doc, der Schöpfer von Zorin.

Kurzweg, mir hat er gefallen. Ein würdiger Ausstieg für Moore, der übrigens selbst beschloss, dass es da Zeit war aufzuhören.







:liquid8:,5...für die volle Punktzahl kenne ich den Film irgendwie schon zu gut, und gerade bei häufigerer Sichtung fehlt auf, dass die Materialschlacht am Schluss in ihren Einzelelementen meist schnell vorbei ist. Trotzdem toller Bond.
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

183
Du schockierst mich immer wieder aufs neue mit einigen deiner Einschätzungen.

Wie auch immer, zum Film habe ich schon genug gesagt aber was noch fehlt:
Meiner Menung nach ist der Vorspann von Maurice Binder hier der Tiefpunkt seines - ohnehin überbewertete - Schaffens. Bis dahin hatte er sich ohnehin schon exzessiv selbst kopiert und die furchtbare 80er Jahre Optik mit peinlichem Liffenstift, Neonfarben und sich steif bewegenden Hahrspray-Monstern ist einfach übel.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

184
danielcc hat geschrieben:Du schockierst mich immer wieder aufs neue mit einigen deiner Einschätzungen.

Wie auch immer, zum Film habe ich schon genug gesagt aber was noch fehlt:
Meiner Menung nach ist der Vorspann von Maurice Binder hier der Tiefpunkt seines - ohnehin überbewertete - Schaffens. Bis dahin hatte er sich ohnehin schon exzessiv selbst kopiert und die furchtbare 80er Jahre Optik mit peinlichem Liffenstift, Neonfarben und sich steif bewegenden Hahrspray-Monstern ist einfach übel.
Dein persönlicher Geschmack sei dir gegönnt, aber du kannst Binder doch nicht vorwerfen, dass er sich 1985 an zeitgemäßen Trends (Neonfarben, kalte stilisierte Hochglanzoptik) orientiert hat. Der Film ist von 1985, da kann eine kritische Bewertung doch nicht mit unserem heutigen, gerade aktuellen Geschmacksempfinden vorgenommen werden. Ich finde Binders Arbeit keineswegs überbewertet, er war seiner Zeit weit voraus und stilbildend. Ohne seine Arbeit hätten Leute wie Kleinman vermutlich nie solche Arbeiten abliefern können wie sie es taten. Dass sich seine Vorspannsequenzen im Laufe der Zeit wiederholt haben ist zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, aber trotzdem gelang es ihm immer wieder einige Neuerungen einzubauen (dazu gehört zB auch die Verwendung der Neonoptik in AVTAK).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

185
vor allem sieht man in den liebevoll gemachten Sequenzen, die ja fast wie kleine Spielfilme wirken, den aufwand. Das kriegt mancher selbst am Computer nicht so gut hin. :lol:

Auch denke ich,d ass man auch immer betrachten muss, was man als Zuschauer gerne sehen möchte, und da ich sowieso oft nicht gut drauf bin, machen mich einfach die ironischen, nach mancher Aussage oberflächlichen älteren Filme fröhlicher als diese auf Anspruch getrimmten neuen Filme. Ich hätte nichts gegen den Anspruch gehabt, wenn der Film wenigstens nicht so langatmig gewesen wäre. Auch hat mich in den Actionszenen gestört, dass diese oft wirkten wie aus den 80ern...da war nix, wo ich wirklich mal dieses Boah-Gefühl hatte.
Außerdem kann man meiner Meinung nach nicht nach fast 50 jahren ein Konzept komplett umschmeißen, WICHTIGE ELEMENTARE Elemente einfach mal weglassen (Vorspannsequenz, typischen Bond-Mechanismen, Jingle an der passenden Over the top-Stelle, Moneypenny und und und...) und erwarten, dass den Scheiß dann jeder frisst, nur weil ALLE mal was anderes sehen wollen, was sicher nicht richtig ist. Wenn ich früher nen Bond gesehen habe, dann wusste ich was mich erwartet: meist ironie, eine nicht ganz ernstgemeinte Story, mit gelegentlichen Parallelen zur Realität, aber eher selten, ein Oberschurke, der denkt, nur er hätte die dicksten Eier - Sorry, der Ausdrucksweise - und eine handvoll wirklich spektakuläre Actionszenen, Explosionen, schöne Materialschlachten, leicht bekleidete Girls...das alles fehlt im neuen Bond komplett, selbst die Martini-Szene wird kaputtgemacht durch diesen Scheißegal-Spruch... :(

Als Thriller ist der Film durchaus ok, als Action- wie auch als vollwertiger Bondfilm ein Schlag ins Gesicht der Leute, die Bond so lieben wie er war. :roll: :wink:
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

186
Cinefreak hat geschrieben:
Als Thriller ist der Film durchaus ok, als Action- wie auch als vollwertiger Bondfilm ein Schlag ins Gesicht der Leute, die Bond so lieben wie er war. :roll: :wink:
Wenn du über CR und QOS spricht: da sprechen die Einspielergebnisse Bände und im Falle von CR auch die Zuschauerbewertungen. Von daher: Willlkommen auf Seiten der Minderheit :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

190
Cinefreak hat geschrieben:und was sagt das aus???

Dass bei Fans, Nicht-Fans und Kritikern CR gleichermaßnen überschwänglich angekommen ist. CR war genau richtig.QOS ist das Problem.

Aber so ein lahmes, Alt-Herren Abenteuerchen mit blassem Bondgirl, ohne jeden guten Dialog, in der eigenen Historie erstickendes Etwas wie AVTAK will ich nicht mehr sehen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

191
danielcc hat geschrieben:
Cinefreak hat geschrieben:und was sagt das aus???

Dass bei Fans, Nicht-Fans und Kritikern CR gleichermaßnen überschwänglich angekommen ist. CR war genau richtig.QOS ist das Problem.

Aber so ein lahmes, Alt-Herren Abenteuerchen mit blassem Bondgirl, ohne jeden guten Dialog, in der eigenen Historie erstickendes Etwas wie AVTAK will ich nicht mehr sehen
so wie du das sagst könnte man meinen, AVTAK wäre ein völlig missratener Film. Auch wenn es in der Bondreihe zahlreiche bessere Filme gegeben hat so ist er dennoch ein überdurchschnittlicher und vor allem gut unterhaltender Film. Wenn ich mir den Müll anschaue, der in Hollywood in den letzten 10 Jahren überwiegend produziert wird wundere ich mich, wie schlecht hier manche gut gemachte Unterhaltungsfilme wie AVTAK sehen. Nicht jeder Bondfilm muss in Bezug auf seine Qualität ein FRWL sein.

BTW: ohne guten Dialog? Aber du hast die Dialoge zwischen Bond und Tibbett und Bond und Zorin schon mitbekommen, oder?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

193
Ich habe früher auch sehr viel über Film gelesen, und auch ältere Filmkritiken und Bücher bis zurück in die 50ger gelesen, und was ihr hier am "modernen" Hollywood kritisiert ist so ziemlich genau das gleiche was in jeder Dekade am gerade aktuellen Kommerzkino kritisiert wurde.

Immer war früher alles besser, immer waren früher die Effekte liebevoller gemacht, und natürlich handgemacht, während die gerade Aktuellen Special Effects immer als seelenlos empfunden wurden.
Auch das die Filme sich früher mehr Zeit genommen haben, und noch richtige Charaktere enthielten findet man immer wieder, während natürlich die neuen Filme nur Oberflächenreize bieten.

Tatsächlich ist das was Cinefreak hier den neuen Bonds vorwerft ziemlich ähnlich zu dem was den Leuten damals in der Bondschen Blütezeit der 60ger und 70ger an der Bond Serie sauer aufgestoßen ist.

Geschichte wiederholt sich ...

Ich habe viel Spaß mit modernen Actionfilme. CGI ermöglicht Perspektiven und Kamerafahrten die früher unmöglich oder kaum bezahlbar waren.
Was zählt ist das es immer Leute gibt die mit diesen technischen Neuerungen auch ästhetisch und/oder erzähltechnisch etwas anfangen können, und das kann dann grandios sein.
Aber das entwertet für mich dann auch nicht grandios gemachte Filme von "damals".

AVTAK sah allerdings für mich auch damals schon nicht gut aus. Ich finde nach dem letzten Anschauen den Film zwar nicht mehr ganz so öde, aber AVTAK ist für mich immer noch einer der 3 oder 4 schwächsten Bonds.
Der Anfang ist doch noch ganz amüsant, aber die letzten ca 30 min (beginnend mit der schwachen Feuerwehrwagen Action) sind nach wie vor enttäuschend, und eben auch eher langweilig.
Zuletzt geändert von Maibaum am 20. August 2011 23:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

194
AnatolGogol hat geschrieben:
BTW: ohne guten Dialog? Aber du hast die Dialoge zwischen Bond und Tibbett und Bond und Zorin schon mitbekommen, oder?
Weiß nicht, ich mag die Tibbett Rolle nicht so sehr. Seine Szenen sind nicht wirklich schlimm, da der ganze Film ohnehin etwas altmodisch und betulich ist, aber ich fand die Dialoge eher schwach. Und den Humor der Tibbett/Bond Szenen eher peinlich als spaßig.

Walken hat klar die stärksten Szenen im Film.

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

195
Maibaum, ich hab nix gegen CGI - wenns nicht anders geht. Es geht aber mittlerweile so weit, dass Verfolgungsjagden, Crashs und sogar Schießereien (!!) am Computer gemacht werden, und es sieht oft richtig scheiße aus.
und ich denke, es ist nicht die gleiche Diskussion unbedingt, vielleicht eine ähnliche wie damals. DAss die Studios viel mehr auf schnelles GEld aus sind heute, dürfte aber unbestritten sein..leider :roll:
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/