Wie findet ihr AVTAK?

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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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AnatolGogol hat geschrieben:Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn Moores Leistung in AVTAK einzig auf sein stattliches Alter reduziert wird. Kann es sein, dass euch allen deshalb seine großartige Abschiedsvorstellung entgangen ist? Dass ihm, gerade im Vergleich zum direkten Vorgänger OP, die reine Spielfreude anzusehen ist, dass er eine Glanzleistung als charmanter, humoriger, souveränder und auch ein bisschen weiser Agent gibt? Schaut doch mal etwas weniger auf die Falten als mehr auf das was der gute Roger in dem Film veranstaltet, meiner Meinung nach liefert er in AVTAK eine seiner besten Leistungen all seiner sieben Bondfilme ab. (ich rede nicht vom Film, sondern vom Schauspieler Roger Moore). Da interessiert es mich dann auch herzlich wenig, ob es realistisch ist dass ein 57jähriger die Welt rettet und die Frauen im dutzend flach legt. Es ist ein Bondfilm, noch dazu einer der Moore-Ära: wenn interessiert da allen ernstes Realitätsbezug? Komisch auch, dass man anscheinend klagloser einen völligen Schauspielamateur in der Hauptrolle eines Millionendollarspektakel toleriert als einen erfahrenen, etwas in die Jahre gekommenen Profi. Seltsame Welt.
Wer redet von realistisch oder nicht es geht einzig und allein darum das Roger in vielen Actionszenen einfach keine Gute Figur mehr macht bzw. man sofort den Unterschied zwischen Stuntman und Moore erkennt.Und zum Bond-Girl:
Ich finde es hätte besser gepasst wenn man ihm ein älteres Bond-Girl (wie in OP Maud Adams) zugeteilt hätte.Aber ohne Zweifel stimmt es das Roger offensichtlich Spaß beim Dreh hatte im Gegensatz zu Connery in DAF
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

122
Casino Hille hat geschrieben:Wer redet von realistisch oder nicht
zum Bleistift der Kollege Tanaka:
Tanaka hat geschrieben: ich hatte es ihm damals nicht (mehr) abgekauft lauter Frauen zu verführen.

Casino Hille hat geschrieben:es geht einzig und allein darum das Roger in vielen Actionszenen einfach keine Gute Figur mehr macht bzw. man sofort den Unterschied zwischen Stuntman und Moore erkennt.
In welchen konkret macht er keine gute Figur? Ich halte dagegen und sage er macht eine sehr gute Figur in all den Szenen, die zu ihm passen: alle Unterwasserszenen, die Schlägerei im Gestüt, der Rausschmiss in Staceys Haus. Dass die Stuntmen nicht zu Rogers Äußerem und auch nicht wirklich zu seiner physischen Verfassung passen stimmt zwar (gerade Remy Julienne), aber zum einen ist das nicht sein Fehler und zum anderen hätte auch der Moore von 1972 nicht optisch zu den AVTAK-Stuntemen gepasst.
Casino Hille hat geschrieben:Und zum Bond-Girl:
Ich finde es hätte besser gepasst wenn man ihm ein älteres Bond-Girl (wie in OP Maud Adams) zugeteilt hätte.
Mag sein, auch ich fand Maud hat besser zu Roger gepasst als Tanya Roberts.
Casino Hille hat geschrieben:Aber ohne Zweifel stimmt es das Roger offensichtlich Spaß beim Dreh hatte im Gegensatz zu Connery in DAF
Das ist deine Interpretation dessen was du im fertigen Film wahrzunehmen meinst. Die Überlieferungen der Dreharbeiten sagen ziemlich was anderes, da ist meist die Rede von einem sehr professionellen und durchaus vergnügten Connery, dem es Spass bereitete in den Pausen mit den Revuegirls in Vegas zu scherzen oder in der Kulisse der Mondlandschaft eine Partie Golf zu spielen. Was nun stimmt? Keine Ahnung, ich war nicht dabei, allerdings wirkte Conenrys Darstellung in DAF auf mich eigentlich nie lustlos, sondern viel mehr satt (nicht zuletzt durch sein etwas aus der Form geratenes Äußeres).
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

123
AnatolGogol hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:es geht einzig und allein darum das Roger in vielen Actionszenen einfach keine Gute Figur mehr macht bzw. man sofort den Unterschied zwischen Stuntman und Moore erkennt.
In welchen konkret macht er keine gute Figur? Ich halte dagegen und sage er macht eine sehr gute Figur in all den Szenen, die zu ihm passen: alle Unterwasserszenen, die Schlägerei im Gestüt, der Rausschmiss in Staceys Haus.
Ich finde das er gerade bei der Schlägerei im Gestüt und der Szene wo er Roberts die Feuerwehr Treppe runter trägt keine wirklich gute Figur macht.
AnatolGogol hat geschrieben: Dass die Stuntmen nicht zu Rogers Äußerem und auch nicht wirklich zu seiner physischen Verfassung passen stimmt zwar (gerade Remy Julienne), aber zum einen ist das nicht sein Fehler und zum anderen hätte auch der Moore von 1972 nicht optisch zu den AVTAK-Stuntmen gepasst.
Das das sein Fehler war/ist hab ich auch nie behauptet.Ich habe ledeglich gesagt das man den Unterschied zwischen Roger und bspw. Remy Julienne schnell bemerkt und ich finde das das den Actionszenen schadet.
AnatolGogol hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Und zum Bond-Girl:
Ich finde es hätte besser gepasst wenn man ihm ein älteres Bond-Girl (wie in OP Maud Adams) zugeteilt hätte.
Mag sein, auch ich fand Maud hat besser zu Roger gepasst als Tanya Roberts.

Das spiegelt genau das wieder was ich gesagt habe.
AnatolGogol hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Aber ohne Zweifel stimmt es das Roger offensichtlich Spaß beim Dreh hatte im Gegensatz zu Connery in DAF
Das ist deine Interpretation dessen was du im fertigen Film wahrzunehmen meinst. Die Überlieferungen der Dreharbeiten sagen ziemlich was anderes, da ist meist die Rede von einem sehr professionellen und durchaus vergnügten Connery, dem es Spass bereitete in den Pausen mit den Revuegirls in Vegas zu scherzen oder in der Kulisse der Mondlandschaft eine Partie Golf zu spielen. Was nun stimmt? Keine Ahnung, ich war nicht dabei, allerdings wirkte Conenrys Darstellung in DAF auf mich eigentlich nie lustlos, sondern viel mehr satt (nicht zuletzt durch sein etwas aus der Form geratenes Äußeres).
Ich finde seine Darstellung auf jeden Fall sehr lustlos.Was er in den Pausen getan hat ist egal,ich glaube aber das ihm der Dreh an sich keinen Spaß gemacht hat.
AnatolGogol hat geschrieben:Oh,du irisches Milchgeschäft
Aus welchem Film war das nochmal?

Du bist dran :) :wink:
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

124
Mich hat Moores Alter nicht wirklich gestört, ich registriere es, aber es schadet dem Film nicht. Dafür schadet ihm alles andere außer Walken und Grace Jones.
Und das Moore hier besser gespielt hätte würde ich auch nicht sagen.

Was an Tanya Roberts stört ist nicht ihr Alter, sondern ihre mangelnde Ausstrahlung, ihr schlechtes Spiel und natürlich die dämliche Konzeption ihrer Rolle. Sie ist das schwächste Bond Girl überhaupt.

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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Maibaum hat geschrieben:Was an Tanya Roberts stört ist nicht ihr Alter, sondern ihre mangelnde Ausstrahlung, ihr schlechtes Spiel und natürlich die dämliche Konzeption ihrer Rolle. Sie ist das schwächste Bond Girl überhaupt.
Naja,Goodnight und Case sind eine "starke" Konkurrenz. :wink: :lol: :mrgreen:
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

128
Casino Hille hat geschrieben: Du bist dran :) :wink:
Aber gern :D
Casino Hille hat geschrieben:Ich finde das er gerade bei der Schlägerei im Gestüt und der Szene wo er Roberts die Feuerwehr Treppe runter trägt keine wirklich gute Figur macht.
Meiner Meinung nach funktioniert die Schlägerei deshalb so gut, weil man ihm zwei Herren mittleren Alters als Gegner gegeben hat. Das war ein cleverer Schachzug, da dies so viel überzeugender wirkt, als wenn er es mit nem Typ wie Dolph Lundgren zu tun bekommen hätte. Roger wirkt beim Schlagabtausch auch noch erstaunlich fit. Die Feuerleiterszene an sich ist halt schon überflüssig und lasch, hätte man gleich ganz weg lassen können. Besser gefiel er mir bei den Fahrstuhlszenen direkt davor. Gleiches Bild wie bei der Keilerei im Gestüt: so bald Roger nicht den Anschein erwecken musss irgendwelche Spitzensportlerstunts zu vollbringen funktionieren die Actionszenen auch. Im Gegensatz dazu die Skiakrobatik in der PTS und die Harakiriautoverfolgung an der Seine: hier passte der Typ der Action nicht zum Hauptdarsteller. Die vom Äußeren völlig unpassenden Stuntmen und die sehr billig wirkenden zahlreichen Bluescreen-Shots sorgen dann noch zusätzlich dafür, dass die Szenen nicht wirken. Du siehst: so weit von einander bewegen sich unsere Meinungen gar nicht.

Aber trotzdem empfinde ich Moores Auftritt in AVTAK bärenstark, er überzeugt und trumpft auf und für die Konzeptionsfehler der Actionszenen kann man ihn nicht verantwortlich machen. Denn diese sind mM wesentlich schwerwiegender als das vielzitierte Alter.

Noch ein weiterer Ansatz: Roger Moore war eigentlich schon bei Rollenübernahme zu alt für den Part, spätestens aber ab MR mit Anfang 50. Dennoch prägte er die Rolle gerade als schon etwas reiferer Herr und überzeugte auch die Öffentlichkeit von seiner Rollenauslegung und seiner Rollenpräsenz (und hier war sein Alter ein wichtiger Punkt davon). Die Altersdiskussion, die ab OP permanent geführt wurde ist eigentlich nur ein anderes Symptom der Abnutzungserscheinung seiner langen Dienstzeit. Er war einfach schon „zu lange“ 007, so lange wie keiner vor ihm (und wohl auch keiner mehr nach ihm), die Öffentlichkeit und vor allem die Medien begannen nach neuem Blut zu schreien. Da eignete sich die Alterdebatte wunderbar um den ansonsten bombenfest im Sattel sitzenden Altstar zu attackieren. Man hätte ja auch seine Darstellung angreifen können, nur da bot Moore eben keinen Angriffspunkt. Meine persönliche Meinung ist, dass von Beginn an Roger Moore „seinen“ Bond weit altersunabhängiger spielte als seine Vorgänger und Nachfolger. Das äußerte sich vor allem in der Verschiebung der Schwerpunkte von physischer Action hin zu mehr humorigen und augenzwinkernden Elementen (die beiden Erstlinge, vor allem TMWTGG, stellen hier etwas ein Ausnahme dar). Aufgrund dieser Rollenauslegung war es Moore auch überhaupt erst möglich die Rolle in recht hohem Alter noch zu spielen und vor allem auch weitestgehend überzeugend zu spielen. Man schaue sich den recht unfitten, aber immerhin noch 17 Jahre jüngeren (!) Connery in DAF an und vergleiche ihn mit mit dem AVTAK-Moore. Erst als Connery in NSNA seine Rollenauslegung sehr an die von Moore anlehnte funktionierte er in der Rolle wieder deutlich besser und überzeugender. Und genau aus diesem Punkt halte ich die Altersdiskussion für eigentlich völlig irrelevant, da das Thema Alter bei Moore nie die große Rolle gespielt hat. Moore war immer der „ältere“ Bond, am Schluß dann halt der „noch ältere“ Bond, aber seine Rollenauslegung lies dies auch zu. Das man dem Film AVTAK und auch Moore keinen Gefallen mit dem inflationären Einsatz von Bluescreen-Inserts und einigen Hochleistungsstunts mit optisch völlig von Moore abweichenden Stuntmen getan hat steht auf einem ganz anderen Blatt.
Casino Hille hat geschrieben:Aus welchem Film war das nochmal?
Aus irgend so nem lustlosen Connery-Film :mrgreen:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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AnatolGogol hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ich finde das er gerade bei der Schlägerei im Gestüt und der Szene wo er Roberts die Feuerwehr Treppe runter trägt keine wirklich gute Figur macht.
Meiner Meinung nach funktioniert die Schlägerei deshalb so gut, weil man ihm zwei Herren mittleren Alters als Gegner gegeben hat. Das war ein cleverer Schachzug, da dies so viel überzeugender wirkt, als wenn er es mit nem Typ wie Dolph Lundgren zu tun bekommen hätte. Roger wirkt beim Schlagabtausch auch noch erstaunlich fit. Die Feuerleiterszene an sich ist halt schon überflüssig und lasch, hätte man gleich ganz weg lassen können. Besser gefiel er mir bei den Fahrstuhlszenen direkt davor. Gleiches Bild wie bei der Keilerei im Gestüt: so bald Roger nicht den Anschein erwecken musss irgendwelche Spitzensportlerstunts zu vollbringen funktionieren die Actionszenen auch. Im Gegensatz dazu die Skiakrobatik in der PTS und die Harakiriautoverfolgung an der Seine: hier passte der Typ der Action nicht zum Hauptdarsteller. Die vom Äußeren völlig unpassenden Stuntmen und die sehr billig wirkenden zahlreichen Bluescreen-Shots sorgen dann noch zusätzlich dafür, dass die Szenen nicht wirken. Du siehst: so weit von einander bewegen sich unsere Meinungen gar nicht.

Aber trotzdem empfinde ich Moores Auftritt in AVTAK bärenstark, er überzeugt und trumpft auf und für die Konzeptionsfehler der Actionszenen kann man ihn nicht verantwortlich machen. Denn diese sind mM wesentlich schwerwiegender als das vielzitierte Alter.

Noch ein weiterer Ansatz: Roger Moore war eigentlich schon bei Rollenübernahme zu alt für den Part, spätestens aber ab MR mit Anfang 50. Dennoch prägte er die Rolle gerade als schon etwas reiferer Herr und überzeugte auch die Öffentlichkeit von seiner Rollenauslegung und seiner Rollenpräsenz (und hier war sein Alter ein wichtiger Punkt davon). Die Altersdiskussion, die ab OP permanent geführt wurde ist eigentlich nur ein anderes Symptom der Abnutzungserscheinung seiner langen Dienstzeit. Er war einfach schon „zu lange“ 007, so lange wie keiner vor ihm (und wohl auch keiner mehr nach ihm), die Öffentlichkeit und vor allem die Medien begannen nach neuem Blut zu schreien. Da eignete sich die Alterdebatte wunderbar um den ansonsten bombenfest im Sattel sitzenden Altstar zu attackieren. Man hätte ja auch seine Darstellung angreifen können, nur da bot Moore eben keinen Angriffspunkt. Meine persönliche Meinung ist, dass von Beginn an Roger Moore „seinen“ Bond weit altersunabhängiger spielte als seine Vorgänger und Nachfolger. Das äußerte sich vor allem in der Verschiebung der Schwerpunkte von physischer Action hin zu mehr humorigen und augenzwinkernden Elementen (die beiden Erstlinge, vor allem TMWTGG, stellen hier etwas ein Ausnahme dar). Aufgrund dieser Rollenauslegung war es Moore auch überhaupt erst möglich die Rolle in recht hohem Alter noch zu spielen und vor allem auch weitestgehend überzeugend zu spielen. Man schaue sich den recht unfitten, aber immerhin noch 17 Jahre jüngeren (!) Connery in DAF an und vergleiche ihn mit mit dem AVTAK-Moore. Erst als Connery in NSNA seine Rollenauslegung sehr an die von Moore anlehnte funktionierte er in der Rolle wieder deutlich besser und überzeugender. Und genau aus diesem Punkt halte ich die Altersdiskussion für eigentlich völlig irrelevant, da das Thema Alter bei Moore nie die große Rolle gespielt hat. Moore war immer der „ältere“ Bond, am Schluß dann halt der „noch ältere“ Bond, aber seine Rollenauslegung lies dies auch zu. Das man dem Film AVTAK und auch Moore keinen Gefallen mit dem inflationären Einsatz von Bluescreen-Inserts und einigen Hochleistungsstunts mit optisch völlig von Moore abweichenden Stuntmen getan hat steht auf einem ganz anderen Blatt.
Casino Hille hat geschrieben:Aus welchem Film war das nochmal?
Aus irgend so nem lustlosen Connery-Film :mrgreen:
Ich gebe dir in (fast) allen Punkten recht.Allerdings bin ich weiter hin der Meinung das die Schlägerei im Gestüt mehr an eine Prügelei im Altersheim erinnert. :wink:
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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Ihr habt ja beide Recht! Es kommt eben auf den Standpunkt an, wie man das Ganze empfindet:
- Ja, Moore war alt und man sah es ihm an
- Ja, die Action im Film wirkt u.a. dadurch manchmal lahm oder eben unglaubwürdig (blue screen...)
- Ja, man hat den gesamten Film aber an Moores Alter angepasst und teilweise sein Umfeld angepasst (Tibbet...)

aber man hat es eben nicht konsequent gemacht! So wirken alle Frauen im Film zu jung für Moore und die Actionszenen mit Blue Scree hätte man sich entweder sparen sollen oder aber die Mooreschen Close Ups weglassen.

Sicherlich hat Moore ein großes komödiantisches Talent, und das darf er bei AVTAK stärker denn je einsetzen ("Warten Sie Tibbet, ich nehme Ihnen das ab!")
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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AnatolGogol hat geschrieben:Noch ein weiterer Ansatz: Roger Moore war eigentlich schon bei Rollenübernahme zu alt für den Part, spätestens aber ab MR mit Anfang 50. Dennoch prägte er die Rolle gerade als schon etwas reiferer Herr und überzeugte auch die Öffentlichkeit von seiner Rollenauslegung und seiner Rollenpräsenz (und hier war sein Alter ein wichtiger Punkt davon). Die Altersdiskussion, die ab OP permanent geführt wurde ist eigentlich nur ein anderes Symptom der Abnutzungserscheinung seiner langen Dienstzeit. Er war einfach schon „zu lange“ 007, so lange wie keiner vor ihm (und wohl auch keiner mehr nach ihm), die Öffentlichkeit und vor allem die Medien begannen nach neuem Blut zu schreien. Da eignete sich die Alterdebatte wunderbar um den ansonsten bombenfest im Sattel sitzenden Altstar zu attackieren. Man hätte ja auch seine Darstellung angreifen können, nur da bot Moore eben keinen Angriffspunkt. Meine persönliche Meinung ist, dass von Beginn an Roger Moore „seinen“ Bond weit altersunabhängiger spielte als seine Vorgänger und Nachfolger. Das äußerte sich vor allem in der Verschiebung der Schwerpunkte von physischer Action hin zu mehr humorigen und augenzwinkernden Elementen (die beiden Erstlinge, vor allem TMWTGG, stellen hier etwas ein Ausnahme dar). Aufgrund dieser Rollenauslegung war es Moore auch überhaupt erst möglich die Rolle in recht hohem Alter noch zu spielen und vor allem auch weitestgehend überzeugend zu spielen. Man schaue sich den recht unfitten, aber immerhin noch 17 Jahre jüngeren (!) Connery in DAF an und vergleiche ihn mit mit dem AVTAK-Moore. Erst als Connery in NSNA seine Rollenauslegung sehr an die von Moore anlehnte funktionierte er in der Rolle wieder deutlich besser und überzeugender. Und genau aus diesem Punkt halte ich die Altersdiskussion für eigentlich völlig irrelevant, da das Thema Alter bei Moore nie die große Rolle gespielt hat. Moore war immer der „ältere“ Bond, am Schluß dann halt der „noch ältere“ Bond, aber seine Rollenauslegung lies dies auch zu. Das man dem Film AVTAK und auch Moore keinen Gefallen mit dem inflationären Einsatz von Bluescreen-Inserts und einigen Hochleistungsstunts mit optisch völlig von Moore abweichenden Stuntmen getan hat steht auf einem ganz anderen Blatt.
Das ist ein guter Punkt, AnatolGogol.

Mit freundlichen Grüßen,
Tanaka
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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AnatolGogol hat geschrieben:Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn Moores Leistung in AVTAK einzig auf sein stattliches Alter reduziert wird. Kann es sein, dass euch allen deshalb seine großartige Abschiedsvorstellung entgangen ist? Dass ihm, gerade im Vergleich zum direkten Vorgänger OP, die reine Spielfreude anzusehen ist, dass er eine Glanzleistung als charmanter, humoriger, souveränder und auch ein bisschen weiser Agent gibt? Schaut doch mal etwas weniger auf die Falten als mehr auf das was der gute Roger in dem Film veranstaltet, meiner Meinung nach liefert er in AVTAK eine seiner besten Leistungen all seiner sieben Bondfilme ab. (ich rede nicht vom Film, sondern vom Schauspieler Roger Moore). Da interessiert es mich dann auch herzlich wenig, ob es realistisch ist dass ein 57jähriger die Welt rettet und die Frauen im dutzend flach legt. Es ist ein Bondfilm, noch dazu einer der Moore-Ära: wenn interessiert da allen ernstes Realitätsbezug? Komisch auch, dass man anscheinend klagloser einen völligen Schauspielamateur in der Hauptrolle eines Millionendollarspektakel toleriert als einen erfahrenen, etwas in die Jahre gekommenen Profi. Seltsame Welt.
ich mag Moore in seinen Bond-Filmen, vor allem in denen der 80er, und ich halte das zu alt-Argument für Quatsch. Craig war schließlich zu blöd für die Rolle, auch das scheint keinen zu stören :wink: :roll:
(Ps: Die enthaltene Ironie gibt es kostenlos zum posting dazu, sie sollte aber nciht als selbstverständlichkeit angesehen werden ,) :mrgreen:
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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Man muss dieses "zu alt" Argument immer in bezug aufs Publikum sehen. Wer mit Moore aufgewachsen und mit ihm in der Rolle gealtert ist, wird ihn auch in AVTAK damals akzeptiert haben.

Langfristig muss man sich aber die Frage stellen, zieht ein Mitte 50er Jähriger in der Rolle auch neues, junges Publikum an? Schließlich muss jeder Bond mit jedem Film wieder neue Jahrgänge von Zuschauern begeisern. Für die 12-16 jährigen, die vorher vielleicht keinen Bondfilm (im Kino) gesehen haben, ist es vielleicht nicht unbedingt selbstverständlich sich einen Beinahe-Rentner als Actionheld anzuschauen.

Allerdings: Indiana Jones 4: 787 Mio Dollar weltweites Einspielergebnis mit einem fast 70jährigen Ford :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: A view to a kill

134
danielcc hat geschrieben:Man muss dieses "zu alt" Argument immer in bezug aufs Publikum sehen. Wer mit Moore aufgewachsen und mit ihm in der Rolle gealtert ist, wird ihn auch in AVTAK damals akzeptiert haben.

Langfristig muss man sich aber die Frage stellen, zieht ein Mitte 50er Jähriger in der Rolle auch neues, junges Publikum an? Schließlich muss jeder Bond mit jedem Film wieder neue Jahrgänge von Zuschauern begeisern. Für die 12-16 jährigen, die vorher vielleicht keinen Bondfilm (im Kino) gesehen haben, ist es vielleicht nicht unbedingt selbstverständlich sich einen Beinahe-Rentner als Actionheld anzuschauen.

Allerdings: Indiana Jones 4: 787 Mio Dollar weltweites Einspielergebnis mit einem fast 70jährigen Ford :-)
In gewisser Weise hast du dich mit deinem letzten Satz ja schon selbst widerlegt. So wie Ford=Indy ist, egal in welchem Alter war Moore in den frühen 80ern Bond, ebenfalls weitestgehend altersunabhängig. Man darf nicht vergessen: bis Mitte der 80er Jahre gab es nur 2 Bonddarsteller und davon einen, der fast 20 Jahre zuvor das letzte mal ernsthaft die Rolle gespielt hatte (Lazenby habe ich nicht etwa unter den Tisch fallen gelassen, sondern der gute George war zu Beginn der 80er in der öffentlichen Wahrnehmung ja noch weniger auf dem Schirm wie heutzutage). Moore hatte die Rolle über eine Dekade geprägt gehabt (dass ist schon sehr lange) und war in dieser Zeit für das Publikum schlicht und einfach die Personifizierung von James Bond (nicht zuletzt weil es ihm wie keinem vor und nach ihm gelang eine Verschmelzung der Personen Roger Moore und James Bond in der öffentlichen Wahrnehmung zu erreichen). Und vor allem kann ich nur nochmals wiederholen: er war als Bond immer schon recht alt. Ich war damals ja in einem Alter nur knapp unter der von dir angesprochenen Zielgruppe und ich kann mich noch gut an meine Wahrnehmung erinnern: Moore war Bond, fertig und ab. Der Mann hatte damals einfach eine ganz andere Monopolstellung innerhalb der Rolle als danach Dalton, Brosnan und Craig. Zum einen aufgrund der Dauer seiner „Dienstzeit“ und zum anderen wie bereits erwähnt weil er damals vor sich nur Connery hatte und das war ja damals schon Ewigkeiten her gewesen.

Aber natürlich ist eines Fakt: dass ein fast 60jähriger Schauspieler, der einen vitalen, immer siegreichen und omnipotenten Geheimagenten darstellt Spott von Seiten der Medien und auch Teilen des Publikums abbekommt liegt auf der Hand. 1985 war wirklich Schicht im Schacht, gerade noch rechtzeitig wie ich finde.
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Re: Filmbesprechung: A view to a kill

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AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Aber natürlich ist eines Fakt: dass ein fast 60jähriger Schauspieler, der einen vitalen, immer siegreichen und omnipotenten Geheimagenten darstellt Spott von Seiten der Medien und auch Teilen des Publikums abbekommt liegt auf der Hand. 1985 war wirklich Schicht im Schacht, gerade noch rechtzeitig wie ich finde.
Ob er in der öffentlichen Wahrnehmung der unangefochtene Bond war oder nicht, dennoch muss sich fragen, ob das lange Festhalten an ihm in den 80ern nicht auch zum deutlichen Rückgang der Besucherzahlen beigetragen hat. Wie gesagt: Die vorhandenen Fans noch mal ins Kino zu locken ist eine Sache. Neue zu begeistern eine andere...

p.s.: so alt bist du also schon ;-)
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