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von sean Moore
Agent
Hallo danielcc
Danke für deine Antwort auf meinen Forumseintrag. Vielleicht noch ein paar gedanken meinerseits dazu:
bond in den büchern ist alles andere als fehlerlos. er begeht ständig welche und nur aufgrund seiner unzulänglichkeiten und forschheit kommt er überhaupt in problemsituationen! ich bin froh, dass craig in dieser hinsicht wieder menschlicher ist. im übrigen entwickelt er sich noch. ein fehlerloser held ist das absolut langweiligste was es in einem film geben kann weil es jede dramaturgie unterbindet. außerdem:
es ist das einzige unumstößliche bond-gesetzt, dass bond keine unschuldigen tötet! warum sollte er den armen typen killen? dass er vermutet, dass er sie verraten wird, ist spekulation und wohl eher generelles mistrauen in ein korruptes land.
stimmt 100%. Ein fehlerloser held ist ziemlich öde. das Bond aber keine unschuldigen tötet, nun ja... immerhin nimmt er den tod von vielen unschuldigen doch (auch bewußt) hin (nicht nur in QOS), ist aber ein anderes Thema, immerhin hätte er das telefonkabel rausreisen können oder den mann fesseln.
Nochwas zum Buch-Bond und Film-Bond, dies sind zwei vollkommen verschiedene Welten.
Ohne die Filme währe Bond nur noch eine Randnotiz in der Welt der Spionascheromane.
Die Welt liebt den Filmbond, der zum Beispiel Humor hat, was man vom Roman-Bond nun wirklich nicht behaupten kann.
bond ist ja explizit so intelligent sofort die situation zu durchschauen. er weiß was los ist und dass die frau einen anruf bekommen wird. brillante szene und sehr schnell reagiert von bond. er weiß aber auch, dass es kaum möglich sein wird allein gegen den mächtigen MI6 mit dessen mitteln anzukommen. außedem geht er ja nicht nur zu mathis wegen der kreditkarte wie EXPLIZIT in der szene gesagt wird ("warum sind sie WIRKLICH zu mir gekommen?"). er braucht mathis, weil er der einzige ist dem er vertrauen kann, weil der die leute auf den fotos kenne könnte, weil der dank langer erfahrung gott und die welt und südamerika kennt.
hmmm..., der plan mit der falschen Auskunft (...nach kairo) hat ja super geklappt, deswegen steht Agent Fields ja auch am nächsten Tag am Flughafen in Bolivien, ausserdem in CR schafft es Bond von madagaskar bis in die Privatwohnung von M ohne das er auffliegt.
warum sollte eine geheime organisation die niemand kennt und die nie unter ihrem namen in die öffentlichkjeit tritt nicht in einer szene unter tausenden von leuten unauffällige anstecknadeln benutzen???
klar, damit sie nachdem die Organisation möglicherweise aufgefallen ist, gleich auf allen möglichen Überwachungsfotos (oper, flughafen) zuordenbar sind. Ganz ehrlich mag ich aber den Anstecker, erinnert ein wenig an den Ring den die Specter Bösewichter tragen.
das land hat es ja mitbekommen und greene macht explizit deutlich, dass er geologisch arbeitet (zusätziche pipelines...). er tarnt es nur als öl bohrungen. außerdem hat er ja teilweise land gekauft und es wird mehrfach darauf hingewiesen, dass das land total korrupt ist und er sehr viele leute bestochen hat. sorry, aber ich befürchter solche sachen passieren wirklich draußen in der welt...
und elvis ist ein verwandter und vertrauter von greene. wenn du erwartest dass er henchman/oddjob mäßig mit seiner perrücke bond ersticken wird, ist das problem deine erwartungshaltung und nicht der charakter. oder fragst du dich was die rolle des typen war der mal im hintergrund ein hemd bügelt auf der straße?
Wahrscheinlich hast du mit den ölbohrungen recht und stimmt: das land ist korrupt.
Ob die Bevölkerung das mitbekommt? Also der Taxifahrer spricht von globaler Erwärmung.
Anders seh ich die sache mit elvis, es ist vollkommen OK das er kein typischer Henchman ist, er trägt aber null zu story bei, sein charakter wird nur angedeutet, die Figur scheint in das drehbuch eingebaut zu sein um die zuseher zum lachen zu bringen, was (jedenfalls für mich) nicht geklappt hat, und irgendwie freut man sich ja darauf das es zu einen zweikampf kommt, entweder mit den Fäusten oder geistig, dazu sollte es doch einen gegner geben der bond irgendwie fordern kann und diesen gegner hab ich in QOS nicht gesehen, Green hat ungefähr die gefährlichkeit von Zac Efron, daran ändert sich auch nichts als Bond Prügel bezieht von Green.
naja, QOS ist eine direkte fortsetzung, dass ende von CR ist praktisch ein cliffhanger. die gunbarrel deutet aber doch irgendwie immer einen neuen handlungsstrang an. CR und QOS sind praktisch zusammen zweiseiten einer geschichte. da wäre die gunbarrel schon etwas unpassend wenn man die filme als sequel am stück sieht. ans ende passt sie, weil sie so schön einen rahmen bildet für die bond-vesper geschichte und seine charakterentwicklung.
Über das gunbarrel kann man jetzt wahrscheinlich diskutieren, ich für meinen Teil hab immer diesen Zeitpunkt besonders genossen: Der Saal wird Dunkel, die ersten Töne vom Bond Thema klingen auf, die Kreise kommen… und ich freu mich auf einen Bondfilm, dass gunbarrel hat für mich immer einen neuen Film und nicht einen neuen Handlungsstrang angedeutet (kommt ja bei DAF auch ganz am Anfang). Für mich immer was ganz besonderes und für viele andere auch. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los das Marc Forster seine Kreativität dadurch auslebte indem er Bondzutaten einfach weggelassen hat, für mich kreativ und interessant wäre es aber diese zutaten zeitlich angepasst in einen Film unterzubringen (das ganze gerne mit selbstironie). Ein gelungener versuch war die Flugzeugszene mit dem Vesper Cocktail, der Drink ist da, die zubereitung wird genannt…gelungen!
ach ja. nur EIN beispiel stellvertretend für hunderte die zeigen, dass bondfilme alles andere als logisch sind und oft die charaktere himmelschreiend dämlich handeln:
- in YOLT wird mehrfach versucht bond umzubringen: ein mal direkt als der aus dem büro von dem japanischen unternehmer kommt. mit MG und so auf offener straße! ja sauber!
anschließend wird er auf ultra-komplizierte weise in ein flugzeug gebracht nur damit dann die pilotin austeigen kann und bond zurück lässt? ne, ist klar.
Wenn nur einer der gegner von Bond logisch agieren würde, wäre Dr. No der einzige Bondfilm, und selbst der währe nach einer halben Stunde aus;-). Das bondfilme logisch sind erwartet niemand, nur schade finde ich wenn diese Unlogik so augenscheinlich ist, dass sie noch im Saal auffällt. Im nachhinein manchen dämlichen Fehler zu hinterfragen ist vollkommen normal und macht dem spass keinen abbruch. Es gibt tolle Bondfilme die aus einer Dummheit nach der anderen bestehen.
Abschließen möchte ich einfach nur gerne sagen, dass ich mir einfach wieder einen Bondfilm wünsche der auch ein wenig spass macht, gerne in der Art wie es mit CR begonnen wurde. Brutale Schläger, Einzelgänger ohne charme und humor o.ä. seh ich in Die Hard 4 oder jason bourne. Das Bondfilme immer mit der zeit gegangen sind und sich auch immer dem Darsteller angepasst haben ist wahrscheinlich das rezept wodurch Bond dieses lange leben hat.
Gerne denke ich an das zitat im Teaser zu Goldeneye: in einer welt die sich verändert gibt es einen nummer auf die man sich verlassen kann: 007.
Leider bin ich da nach QOS nicht mehr so sicher, da dies ein Actionfilm ist wie 100 andere auch, da hilft auch die ausgezeichnete Darstellung von Daniel Craig nichts.
Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.